Hemmungen Bewerbungen abzuschicken und Vergleich mit anderen
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Hemmungen Bewerbungen abzuschicken und Vergleich mit anderen
Hallo!
Ich bitte euch um eure Meinung bzw. Rat:
Ich bin mittlerweile 26 Jahre alt und am Ende meines Masterstudiums Finanzwirtschaft.
Ich habe bisher leider kaum (relevante) Berufserfahrung gesammelt.
Anfangs konzentrierte ich mich auf mein Bachelorstudium, in dem ich auch ziemlich gut war.
Dann hatte ich, nach einer Trennung, einen extremen Einbruch, und mein Studium zog sich ziemlich in die Länge.
Zu dem Zeitpunkt habe ich irgendwie den Faden verloren... Im Studium hatte ich viel mit Leuten zu tun, von denen ich stark beeindruckt war. Sie hatten schon jede Menge tolle und relevante Praktika, super Noten, Auslandserfahrung usw.
Alles Dinge, ich mir an sich zugetraut hätte, aber sie nie umgesetzt hab.
Jetzt steh ich da und fühl mich tw. wie gelähmt. Ich weine den Möglichkeiten nach, die ich nicht genützt hab und hab irre Hemmungen Bewerbungen abzuschicken, weil ich jedesmal wenn ich meinen (leeren) CV erstelle, mit meinem eigenen Scheitern konfrontiert werde.
Ich weiß einfach nicht wo ich anfangen soll. Ich hab so eine Ehrfurcht vor Bewerbungen und fühle mich extrem minderwertig.
Kennt jemand diese Situation? Was würdet ihr mir raten?
Danke für jede Antwort!
Ich bitte euch um eure Meinung bzw. Rat:
Ich bin mittlerweile 26 Jahre alt und am Ende meines Masterstudiums Finanzwirtschaft.
Ich habe bisher leider kaum (relevante) Berufserfahrung gesammelt.
Anfangs konzentrierte ich mich auf mein Bachelorstudium, in dem ich auch ziemlich gut war.
Dann hatte ich, nach einer Trennung, einen extremen Einbruch, und mein Studium zog sich ziemlich in die Länge.
Zu dem Zeitpunkt habe ich irgendwie den Faden verloren... Im Studium hatte ich viel mit Leuten zu tun, von denen ich stark beeindruckt war. Sie hatten schon jede Menge tolle und relevante Praktika, super Noten, Auslandserfahrung usw.
Alles Dinge, ich mir an sich zugetraut hätte, aber sie nie umgesetzt hab.
Jetzt steh ich da und fühl mich tw. wie gelähmt. Ich weine den Möglichkeiten nach, die ich nicht genützt hab und hab irre Hemmungen Bewerbungen abzuschicken, weil ich jedesmal wenn ich meinen (leeren) CV erstelle, mit meinem eigenen Scheitern konfrontiert werde.
Ich weiß einfach nicht wo ich anfangen soll. Ich hab so eine Ehrfurcht vor Bewerbungen und fühle mich extrem minderwertig.
Kennt jemand diese Situation? Was würdet ihr mir raten?
Danke für jede Antwort!
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Hallo,TheGuide hat geschrieben:Du hast die Wahl: An deiner Situation etwas ändern (und Praktikumsbewerbungen schreiben) oder die Lage noch verfahrener zu machen (= den Kopf in den Sand stecken). Ist das der Anstoß nach dem du fragst?
Auch deine Kommilitonen kochen nur mit Wasser!
danke für deine rasche Antwort!
Ich streng mich ja auch an, aber es gibt da einfach diesen Knoten im Kopf, so eine Art Barriere.
Dazu kommt, dass ich momentan auch noch viel auf der Uni zu tun hab.
Naja, ich weiß nicht, ob sie auch nur mit Wasser kochen
Viele hatten gute Voraussetzung, kommen aus wohlhabenden Familien und hatten jede Menge Vitamin B.
Alles Dinge, die ich nicht habe (aber das soll auf gar keinen Fall eine Ausrede sein!).
Ganz konkret, hatte ich (ohne die Sommer Jobs als STOP) nur 2,5 "richtige" Jobs: ich war 2x für für ein paar Monate bei einem zumindest klangvollen Unternehmen angestellt. Dort habe ich zwar nichts studienrelevantes gemacht, aber immerhin erscheint die Firma im CV.
Seit einem guten Jahr, arbeite ich außerdem Teilzeit bei einer kleineren Firma im Büro. Auch hier nichts studienrelevantes. Ich machs nur des Geldes wegen.
Dazu kommen noch 2 "Projekte" bei ebenfalls bekannten Unternehmen. Das waren Projektarbeiten im Zuge des Studiums, die ich ebenfalls im CV aufliste.
Wie könnte ich jetzt konkret weitervorgehen?
Mich direkt bei den großen bekannten Arbeitergebern in meinen relevanten Branchen bewerben (Banken, Versicherungen, Wirtschaftsprüfer, Berater)?
Ich hab die Befürchtung, dass ich denen nicht "reiche".
Du gehörst für mich nach dieser Schilderung eindeutig in die Kategorie derjenigen, die sich Probleme einreden, wo keine bestehen. Wieso glaubst du, dein Lebenslauf sei leer?
Was das mit dem Wasser kochen angeht, noch eine kleine Anekdote aus dem Studium meiner Ex-Freundin. Die hat an einer Fachhochschule in einem verschulten Studiengang studiert. Zwei Kohorten mit zwei unterschiedlichen Schwerpunkten in einem Fachbereich, einige getrennte Pflichtveranstaltungen, einige gemeinsame Pflichtveranstaltungen und einige Wahlveranstaltungen. In beiden Kohorten etwa 20 Mann, also ein überschaubarer Kreis von Personen, jeder kannte jeden. Jetzt mussten die Leute für ihre Praktika eine Art Hausarbeit schreiben, jeweils zum Besuch der Dozenten in der Praktikumsstelle. Vorgegeben waren 20 Seiten. Nun hat aber eine Kommilitonin statt der vorgegebenen 20 Seiten 45 Seiten geschrieben. Die nächste geriet in Panik: Wenn die 45 Seiten geschrieben hat, dann muss ich ja auch... Schlussendlich hat am Ende die halbe Kohorte unter Nervenzusammenbrüchen leidend Arbeiten von annähernd 60 statt der geforderten 20 Seiten geschrieben. Die Arbeiten sind dadurch sicherlich nicht besser geworden und die Dozenten haben es versäumt, dem eine klare Grenze zu setzen, das ging nämlich beim nächsten Praktikum weiter, da waren es dann plötzlich statt der geforderten 20 Seiten 60 - 80 Seiten. Meine damalige Freundin immer mit dabei, sich dem Gruppenzwang beugend und am besten wenigstens die Seitendurchschnittszahl überschreitendend (und damit den Durchschnitt wiederum erhöhend). Ich habe ihr immer gesagt, dass die Dozenten den ganzen Mist ja auch noch würden lesen müssen - 20x20 Seiten in wenigen Tagen ist schon viel, 20x60 ist, neben eigenen Forschungsarbeiten und berücksichtigend, dass das nur einer von vier Jahrgängen ist, nur noch heavy! - es hat nichts gefruchtet. Sie hat sich auch weiter dem Gruppenzwang gebeugt.
Warum das alles?
Weil jeder angegeben hat, wie viel er geschrieben hat und damit für die anderen Druck aufgebaut hat. Und in derselben Situation bist du: Du schätzt deine eigenen Leistungen als geringer als die der Kommilitonen ein und baust dir so einen unnötigen Druck auf.
Du hast während deines Studiums gearbeitet. Das ist die Hauptsache!
Was klangvolle Namen und bekannte Unternehmen angeht: Wozu?! Das ist doch bloß Augenwischerei. Je kleiner das Unternehmen, desto vielseitiger werden - wahrscheinlich - die Aufgaben sein, mit denen du konfrontiert wirst. Das wissen auch Personalverantwortliche. Abgesehen davon ist dort die Konkurrenz i.d.R. kleiner.
Was das mit dem Wasser kochen angeht, noch eine kleine Anekdote aus dem Studium meiner Ex-Freundin. Die hat an einer Fachhochschule in einem verschulten Studiengang studiert. Zwei Kohorten mit zwei unterschiedlichen Schwerpunkten in einem Fachbereich, einige getrennte Pflichtveranstaltungen, einige gemeinsame Pflichtveranstaltungen und einige Wahlveranstaltungen. In beiden Kohorten etwa 20 Mann, also ein überschaubarer Kreis von Personen, jeder kannte jeden. Jetzt mussten die Leute für ihre Praktika eine Art Hausarbeit schreiben, jeweils zum Besuch der Dozenten in der Praktikumsstelle. Vorgegeben waren 20 Seiten. Nun hat aber eine Kommilitonin statt der vorgegebenen 20 Seiten 45 Seiten geschrieben. Die nächste geriet in Panik: Wenn die 45 Seiten geschrieben hat, dann muss ich ja auch... Schlussendlich hat am Ende die halbe Kohorte unter Nervenzusammenbrüchen leidend Arbeiten von annähernd 60 statt der geforderten 20 Seiten geschrieben. Die Arbeiten sind dadurch sicherlich nicht besser geworden und die Dozenten haben es versäumt, dem eine klare Grenze zu setzen, das ging nämlich beim nächsten Praktikum weiter, da waren es dann plötzlich statt der geforderten 20 Seiten 60 - 80 Seiten. Meine damalige Freundin immer mit dabei, sich dem Gruppenzwang beugend und am besten wenigstens die Seitendurchschnittszahl überschreitendend (und damit den Durchschnitt wiederum erhöhend). Ich habe ihr immer gesagt, dass die Dozenten den ganzen Mist ja auch noch würden lesen müssen - 20x20 Seiten in wenigen Tagen ist schon viel, 20x60 ist, neben eigenen Forschungsarbeiten und berücksichtigend, dass das nur einer von vier Jahrgängen ist, nur noch heavy! - es hat nichts gefruchtet. Sie hat sich auch weiter dem Gruppenzwang gebeugt.
Warum das alles?
Weil jeder angegeben hat, wie viel er geschrieben hat und damit für die anderen Druck aufgebaut hat. Und in derselben Situation bist du: Du schätzt deine eigenen Leistungen als geringer als die der Kommilitonen ein und baust dir so einen unnötigen Druck auf.
Du hast während deines Studiums gearbeitet. Das ist die Hauptsache!
Was klangvolle Namen und bekannte Unternehmen angeht: Wozu?! Das ist doch bloß Augenwischerei. Je kleiner das Unternehmen, desto vielseitiger werden - wahrscheinlich - die Aufgaben sein, mit denen du konfrontiert wirst. Das wissen auch Personalverantwortliche. Abgesehen davon ist dort die Konkurrenz i.d.R. kleiner.
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Reine kopfsache
Das ist wirklich alles nur reine Kopfsache. Hab mir bis zuletzt auch nie was zugetraut und hatte dann so ein paar Schlüsselmomente. Dann hab ich als erstes den Kontakt zu Leuten, die mir nicht guttun eingeschränkt und zweitens mich fast dazu gezwungen, was zu machen. Hab mir dafür immer Deadlines gesetzt
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naja, ganz leer ist er zum Glück nichtTheGuide hat geschrieben:Du gehörst für mich nach dieser Schilderung eindeutig in die Kategorie derjenigen, die sich Probleme einreden, wo keine bestehen. Wieso glaubst du, dein Lebenslauf sei leer?
aber er ist verhältnismäßig leer... man bekommt einfach ständig mit, was die Studienkollegen schon alles geleistet haben und wo sie arbeiten bzw. gearbeitet haben
wie gesagt, irgendwie hab ich das Gefühl, ich hätte das auch alles erreichen können, aber ich habe es nicht, und damit kann ich mich so schwer abfinden
kennt ihr das paradoxe Gefühl, wenn man etwas Unangenehmes erledigen sollte, aber es weiter hinauszögert und somit nur noch schlimmer macht? (nicht das klassische Prokrastinieren, sondern wenn man zB ein Buch zurückgeben müsste, das schon überfällig ist, oder eine Seminararbeit abgeben, bei der man eh schon spät dran ist? Ich bin kein Psychologe, aber ich könnte mir vorstellen, dass man einfach den unangenehmen Effekt, wenn man die Aufgabe abschließt, vermeiden will (sei es die Rüge für die späte Abgabe oder Strafgebühren in der Bibliothek); dadurch macht man es aber natürlich nur schlimmer)
ich glaube, dass im Wirtschaftsbereich klingende Namen sehr wohl wichtig sind. Ich geb dir zwar Recht, dass man bei KMU oftmals mehr lernt, aber ein Unternehmen mit Renomee gibt nunmal mehr her (leider!)TheGuide hat geschrieben: Was klangvolle Namen und bekannte Unternehmen angeht: Wozu?! Das ist doch bloß Augenwischerei. Je kleiner das Unternehmen, desto vielseitiger werden - wahrscheinlich - die Aufgaben sein, mit denen du konfrontiert wirst. Das wissen auch Personalverantwortliche. Abgesehen davon ist dort die Konkurrenz i.d.R. kleiner.
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JETZT gerade nirgends.Romanum hat geschrieben:Um was für Stellen bewirbst du dich denn jetzt, bei welchen Arbeitgebern?
Unter Umständen mache ich im Winter ein Praktikum in der Steuerberatung. Dieses Praktikum wird von der Uni vermittelt.
Ist zwar nicht mein Wunschbereich und ich hab auch Bedenken, weil ich in dem Bereich nicht wirklich fit bin.
Ich muss mich also wirklich Überwinden, mich für das Pflichtpraktikum zu bewerben.
Ansonsten kann/möchte ich eh nichts arbeiten im Moment und mich eher auf das letzte Semester konzentrieren. Wirklich relevant wäre es dann wieder ab Frühling bzw. nach dem Ende des Studiums im Sommer.
Relevanten Branchen wären vor allem Banken. Aber auch Beratung und Controlling/Corporate Finance bei großen Konzernen.
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Re: Reine kopfsache
Ja klar ist es nur Kopfsache, aber ich hab bisher noch keinen Weg gefunden, das zu umgehen.VeganFürImmer hat geschrieben:Das ist wirklich alles nur reine Kopfsache. Hab mir bis zuletzt auch nie was zugetraut und hatte dann so ein paar Schlüsselmomente. Dann hab ich als erstes den Kontakt zu Leuten, die mir nicht guttun eingeschränkt und zweitens mich fast dazu gezwungen, was zu machen. Hab mir dafür immer Deadlines gesetzt
Ich weiß, dass ich allgemein an mir arbeiten muss. Ich bin eher introvertiert (wenn auch nicht extrem) und tu mir schwer in komplett neuen Situationen.
Ich finds toll, dass du es für dich geschafft hast!
Würde gern mehr davon hören
monitorder hat geschrieben:man bekommt einfach ständig mit, was die Studienkollegen schon alles geleistet haben und wo sie arbeiten bzw. gearbeitet haben
Lass die Labersäcke doch labern!
Also abgesehen davon, dass wir festgestellt haben, dass dein Lebenslauf gegenüber deiner Eingangsaussage eben nicht leer ist, würde es nichts bringen, mit der Vergangenheit zu hadern, also wenn es einen Grund zum Hadern gäbe, den es aber offenbar ja eigentlich nicht gibt.wie gesagt, irgendwie hab ich das Gefühl, ich hätte das auch alles erreichen können, aber ich habe es nicht, und damit kann ich mich so schwer abfinden
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und wie soll ich ganz konkret vorgehen?
zu aller erst sich überlegen, in welchen Bereichen/Branchen man arbeiten will?
in welchen Positionen?
in welchen Unternehmen?
dann hinsetzen und im Internet die Homepages abklappern und die Jobbörsen?
Ich hab dann meistens 2 Probleme:
1. hab ich allgemein momentan nicht sonderlich viel Zeit
2. hab ich wie schon erwähnt diese extreme Blockade. Im Idealfall schaffe ich nur die Recherche, zur Bewerbung kommts dann oft gar nicht.
Ich hab halt auch noch keinen existenziellen Druck, weil ich noch diesen Büro-Teilzeit Job hab, der mir aber für meine Zukunft nichts bringt und wo ich das Unternehmen wahrscheinlich nächstes Monat verlassen werde.
Vor allem gibt es eben, sagen wir mal 20, Unternehmen, die mir wirklich zusagen würden... Ich habe Angst, dass wenn ich eine Absage bekomme, sich das negativ auf zukünftige Bewerbungen bei den angesprochenen Firmen auswirken könnte
zu aller erst sich überlegen, in welchen Bereichen/Branchen man arbeiten will?
in welchen Positionen?
in welchen Unternehmen?
dann hinsetzen und im Internet die Homepages abklappern und die Jobbörsen?
Ich hab dann meistens 2 Probleme:
1. hab ich allgemein momentan nicht sonderlich viel Zeit
2. hab ich wie schon erwähnt diese extreme Blockade. Im Idealfall schaffe ich nur die Recherche, zur Bewerbung kommts dann oft gar nicht.
Ich hab halt auch noch keinen existenziellen Druck, weil ich noch diesen Büro-Teilzeit Job hab, der mir aber für meine Zukunft nichts bringt und wo ich das Unternehmen wahrscheinlich nächstes Monat verlassen werde.
Vor allem gibt es eben, sagen wir mal 20, Unternehmen, die mir wirklich zusagen würden... Ich habe Angst, dass wenn ich eine Absage bekomme, sich das negativ auf zukünftige Bewerbungen bei den angesprochenen Firmen auswirken könnte
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und wie soll ich ganz konkret vorgehen?
zu aller erst sich überlegen, in welchen Bereichen/Branchen man arbeiten will?
in welchen Positionen?
in welchen Unternehmen?
dann hinsetzen und im Internet die Homepages abklappern und die Jobbörsen?
Ich hab dann meistens 2 Probleme:
1. hab ich allgemein momentan nicht sonderlich viel Zeit
2. hab ich wie schon erwähnt diese extreme Blockade. Im Idealfall schaffe ich nur die Recherche, zur Bewerbung kommts dann oft gar nicht.
Ich hab halt auch noch keinen existenziellen Druck, weil ich noch diesen Büro-Teilzeit Job hab, der mir aber für meine Zukunft nichts bringt und wo ich das Unternehmen wahrscheinlich nächstes Monat verlassen werde.
Vor allem gibt es eben, sagen wir mal 20, Unternehmen, die mir wirklich zusagen würden... Ich habe Angst, dass wenn ich eine Absage bekomme, sich das negativ auf zukünftige Bewerbungen bei den angesprochenen Firmen auswirken könnte
zu aller erst sich überlegen, in welchen Bereichen/Branchen man arbeiten will?
in welchen Positionen?
in welchen Unternehmen?
dann hinsetzen und im Internet die Homepages abklappern und die Jobbörsen?
Ich hab dann meistens 2 Probleme:
1. hab ich allgemein momentan nicht sonderlich viel Zeit
2. hab ich wie schon erwähnt diese extreme Blockade. Im Idealfall schaffe ich nur die Recherche, zur Bewerbung kommts dann oft gar nicht.
Ich hab halt auch noch keinen existenziellen Druck, weil ich noch diesen Büro-Teilzeit Job hab, der mir aber für meine Zukunft nichts bringt und wo ich das Unternehmen wahrscheinlich nächstes Monat verlassen werde.
Vor allem gibt es eben, sagen wir mal 20, Unternehmen, die mir wirklich zusagen würden... Ich habe Angst, dass wenn ich eine Absage bekomme, sich das negativ auf zukünftige Bewerbungen bei den angesprochenen Firmen auswirken könnte
Also, ganz konkret: Würde ich mich jetzt zunächst einmal auf das konzentrieren, was noch richtig gut werden kann. Das wäre der Studienabschluss. DEN kannst Du JETZT noch besser machen als die, zu denen Du jetzt (berechtigt oder unberechtigt) so aufschaust. Dementsprechend würde ich mich bis auf Weiteres auch zu 100% genau DARAUF konzentrieren. Über Bewerbungen kannst Du nachdenken, wenn diesbezüglich alles bestmöglich in trockenen Tüchern ist. Dann hast Du schon einmal das beste Argument, was Du jetzt noch haben kannst... und nebenbei auch einen schönen Aufhänger für die Bewerbung.
Ich glaube ohnehin nicht, dass aus Bewerbungen zum jetzigen Zeitpunkt (d. h. Monate vor Abschluss) schon viel werden kann. Es ist halt so, dass niemand über lange Zeiträume nach Absolventen sucht. Das tut man möglicherweise für extrem wichtige Positionen, für die es nur einige wenige hochspezialisierte Kandidaten gibt. Aber je weniger "speziell" eine Aufgabenstellung ist... desto kurzfristiger werden deren Abarbeiter gecastet... und dann natürlich zum sofortigen Einstieg!
Was Du natürlich immer schon einmal parallel betreiben kannst, ist die allgemein vorbereitende Recherche. Was hierbei die Unternehmen angeht, lohnt es sich für die "Nicht-ganz-Top-of-the-Pops"-Bewerber m. E. immer sehr, ganz gezielt auf Mittelstandsunternehmen zu achten. Die werden bei Weitem nicht so überlaufen von "High Potentials" im landläufigen Sinne sein...
Ich glaube ohnehin nicht, dass aus Bewerbungen zum jetzigen Zeitpunkt (d. h. Monate vor Abschluss) schon viel werden kann. Es ist halt so, dass niemand über lange Zeiträume nach Absolventen sucht. Das tut man möglicherweise für extrem wichtige Positionen, für die es nur einige wenige hochspezialisierte Kandidaten gibt. Aber je weniger "speziell" eine Aufgabenstellung ist... desto kurzfristiger werden deren Abarbeiter gecastet... und dann natürlich zum sofortigen Einstieg!
Was Du natürlich immer schon einmal parallel betreiben kannst, ist die allgemein vorbereitende Recherche. Was hierbei die Unternehmen angeht, lohnt es sich für die "Nicht-ganz-Top-of-the-Pops"-Bewerber m. E. immer sehr, ganz gezielt auf Mittelstandsunternehmen zu achten. Die werden bei Weitem nicht so überlaufen von "High Potentials" im landläufigen Sinne sein...
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Hallo,FRAGEN hat geschrieben:Also, ganz konkret: Würde ich mich jetzt zunächst einmal auf das konzentrieren, was noch richtig gut werden kann. Das wäre der Studienabschluss. DEN kannst Du JETZT noch besser machen als die, zu denen Du jetzt (berechtigt oder unberechtigt) so aufschaust. Dementsprechend würde ich mich bis auf Weiteres auch zu 100% genau DARAUF konzentrieren. Über Bewerbungen kannst Du nachdenken, wenn diesbezüglich alles bestmöglich in trockenen Tüchern ist. Dann hast Du schon einmal das beste Argument, was Du jetzt noch haben kannst... und nebenbei auch einen schönen Aufhänger für die Bewerbung.
Ich glaube ohnehin nicht, dass aus Bewerbungen zum jetzigen Zeitpunkt (d. h. Monate vor Abschluss) schon viel werden kann. Es ist halt so, dass niemand über lange Zeiträume nach Absolventen sucht. Das tut man möglicherweise für extrem wichtige Positionen, für die es nur einige wenige hochspezialisierte Kandidaten gibt. Aber je weniger "speziell" eine Aufgabenstellung ist... desto kurzfristiger werden deren Abarbeiter gecastet... und dann natürlich zum sofortigen Einstieg!
Was Du natürlich immer schon einmal parallel betreiben kannst, ist die allgemein vorbereitende Recherche. Was hierbei die Unternehmen angeht, lohnt es sich für die "Nicht-ganz-Top-of-the-Pops"-Bewerber m. E. immer sehr, ganz gezielt auf Mittelstandsunternehmen zu achten. Die werden bei Weitem nicht so überlaufen von "High Potentials" im landläufigen Sinne sein...
vielen Dank für deine Antwort!!
Deinen Rat finde ich prinzipiell gut.
Das heißt, deiner Meinung würde es auch wenig Sinn machen, mich für Teilzeitstellen während des letzten Jahres meines Studiums zu bewerben?
Das wäre zumindest meine Entscheidung. Ein "praxisorientierter" Student kannst Du im Gesamtbild auch mit einem Teilzeit-Feigenblatt auf den letzten Metern nicht mehr werden. Das Bild eines "inhaltsorientierten" Studenten ist mit voller Konzentration auf Studium (und vor allem: bestmöglichem Abschluss) noch drin. Welches dieser Bilder man als Arbeitgeber bevorzugt, ist mehr oder weniger Geschmackssache. Es sind auf jeden Fall echte Alternativen, die sich von Bewerberseite offensiv vertreten lassen und - und die auf Unternehmerseite auch beide aus guten Gründen ihre Fans haben. Was definitiv niemals irgendwo einen Fan hatte und auch niemals einen haben wird: Leute, die sich halt irgendwie ohne jegliche Linie durchgewurschtelt haben... weder richtig gearbeitet, noch richtig studiert... da fehlen dem Einstellenden dann die Argumente.
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- Registriert: 20.10.2015, 21:41
das hat Hand und Fuß, danke!FRAGEN hat geschrieben:Das wäre zumindest meine Entscheidung. Ein "praxisorientierter" Student kannst Du im Gesamtbild auch mit einem Teilzeit-Feigenblatt auf den letzten Metern nicht mehr werden. Das Bild eines "inhaltsorientierten" Studenten ist mit voller Konzentration auf Studium (und vor allem: bestmöglichem Abschluss) noch drin. Welches dieser Bilder man als Arbeitgeber bevorzugt, ist mehr oder weniger Geschmackssache. Es sind auf jeden Fall echte Alternativen, die sich von Bewerberseite offensiv vertreten lassen und - und die auf Unternehmerseite auch beide aus guten Gründen ihre Fans haben. Was definitiv niemals irgendwo einen Fan hatte und auch niemals einen haben wird: Leute, die sich halt irgendwie ohne jegliche Linie durchgewurschtelt haben... weder richtig gearbeitet, noch richtig studiert... da fehlen dem Einstellenden dann die Argumente.
aber 2 Fragen bzw. deine Einschätzungen dazu würden mich noch interessieren:
1. bei dir gibt es ein entweder...oder: was ist, wenn es ein weder...noch ist? wenn ein Student, warum auch immer (private Probleme, Krankheit, vl. aber auch einfach Unfähigkeit oder Faulheit) weder grandiose Studienleistungen erbracht hat, noch wirklich praxisrelevante Erfahrungen sammeln konnte.
Ist das dann ein hoffnungsloser Fall?
2. wenn jemand im Studium nur mittelmäßige (aber keine schlechten) Leistungen erbracht hat und auch kaum praxisrelevante Erfahrungen gesammelt hat, kann er diesen "Makel" nach dem Studium wieder wettmachen, indem er einige Praktika macht?
Oder soll er sich trotzdem gleich nach dem Studienende nach einer "richtigen" Vollzeitstelle als Berufseinstieg umsehen?
Danke im Voraus!
Jetzt gibt es aber bei Dir nur das "Entweder-Oder"...monitorder hat geschrieben:1. bei dir gibt es ein entweder...oder: was ist, wenn es ein weder...noch ist? wenn ein Student, warum auch immer (private Probleme, Krankheit, vl. aber auch einfach Unfähigkeit oder Faulheit) weder grandiose Studienleistungen erbracht hat, noch wirklich praxisrelevante Erfahrungen sammeln konnte.
Ist das dann ein hoffnungsloser Fall?
Was soll ich dazu sagen? Es gibt ja keine fest definierte Grenze zwischen Hoffnung und Aussichtslosigkeit. Man kann nur sagen, dass jede Art von (Be)Werbung umso leichter und potentiell erfolgreicher ist, je klarer der/das Beworbene im relevanten Wettbewerbsumfeld positioniert ist. Der reinrassige Gegenpol zum Superpraktiker-Student wäre der, der auch seine Freizeit zwischen den verschiedenen Lehrstühlen verbracht hat und eine lange Liste wissenschaftlicher Veröffentlichungen vorweisen kann. Der wirst Du natürlich auch nicht mehr. Das, was Du noch kannst (und solltest) ist halt die größtmögliche Entschiedenheit in der verbleibenden Zeit zu erreichen... die m. E. in diesem Fall nur in der Konzentration auf die Abschlussarbeit liegen kann.
Und ich weiss gerade nicht, ob ich es schon gesagt habe (bin momentan zu faul, zurückzublättern)... aber ein zweites wesentliches Prinzip ist ja "Gleich und Gleich gesellt sich gern". Übertragen auf Deine Situation hiesse das für mich, dass Deine Chancen größer sein werden, wenn Du Dich auf Arbeitgeber konzentrierst, die in ihrem Schaffen auch eher zu den weniger "Definierten" gehören... d. h. tendenziell kleinere und unbekanntere Betriebe mit relativ geringem Spezialisierungsgrad...
Aus meiner Sicht ist damit nichts zu erreichen, weil es bei Licht betrachtet ja reine Augenwischerei wäre: Es geht ja nicht darum, das Wort "Praktikum" im Lebenslauf stehen zu haben... sondern um berufliche Erfahrung. Zu Studentenzeiten heisst die halt "Praktikum"... und danach eben "Arbeit". Ein "Praktikum" ausserhalb des Studiums ist für mich ein Widerspruch in sich. Das, was danach kommt, kann rein logisch eigentlich nur "Arbeit" sein. Ob man sich dabei je nach Ausgangsvoraussetzungen zu praktikumsähnlichen Anstellungskonditionen bereit erklärt, steht dann noch einmal auf einem anderen Blatt.monitorder hat geschrieben:2. wenn jemand im Studium nur mittelmäßige (aber keine schlechten) Leistungen erbracht hat und auch kaum praxisrelevante Erfahrungen gesammelt hat, kann er diesen "Makel" nach dem Studium wieder wettmachen, indem er einige Praktika macht?
Ich weiss jetzt nicht, wie typische Anstellungsverhältnisse bei Deinem Studiengang aussehen. In manchen Branchen ist es z. B. gang und gäbe, als freier Mitarbeiter oder projektbezogen einzusteigen. Solch eine "Anstellung Light" könnte sich auf skeptische Arbeitgeber ermutigend auswirken...