Hallo liebe Leser,
ich bin aktuell auf der Suche nach einem knallenden Einleitungssatz in meiner Bewerbung. Nun habe ich gelesen, dass man oft auch ein wenig "überheblich" auftreten sollte, weil das die Bewerbung hervorhebt und nicht so oft gelesen wird.
Deshalb meine dringende Frage an euch Fachleute... Ist der folgende Satz zu viel des Guten?
"[...] ich brenne für meinen Job - für die Aufgaben eines technischen Projektleiters. Mit Spaß und der Motivation, die bestmögliche Lösung zu finden, fahre ich täglich zur Arbeit. Dennoch ist manchmal ein “Tapetenwechsel” der beste Schritt in die richtige Richtung. Und so kam mir Ihre Stellenanzeige sehr gelegen. [...]"
Als Hintergrund: Der Job ist egtl. der gleiche, nur eben ein anderer Arbeitgeber.
Vielen Dank für eure Antworten und Hilfe!
Beste Grüße
kabuff0815
Gewagtes Anschreiben - ist das zu viel des Guten?
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Re: Gewagtes Anschreiben - ist das zu viel des Guten?
M. E. ist Überheblichkeit überhaupt nicht selten... und das Langweiligste auf der Welt. Aber vermutlich hast Du Dich da einfach nur im Wort vertan... denn das, was Du schreibst, klingt eigentlich gar nicht überheblich. Das Adjektiv, das mir einfiele, wäre "unbedacht". Insbesondere der Wechsel vom zweiten zum dritten Satz wirkt völlig willkürlich... beinahe schon absurd: "Alles ist super... aber warum nicht einfach mal wechseln?" Würdest Du jemanden einstellen, der wichtige Entscheidungen offenstichtlich aus spontanen Launen heraus trifft?kabuff0815 hat geschrieben:Nun habe ich gelesen, dass man oft auch ein wenig "überheblich" auftreten sollte, weil das die Bewerbung hervorhebt und nicht so oft gelesen wird.
Was nun den ersten Satz angeht: Da sticht mir zunächst einmal der Kontrast zwischen erster und zweiter Satzhälfte ins Auge - fast so, als hätte im laufenden Satz die Person des Schreibers gewechselt. Der erste Teil ist sehr viel kompakter und plakativer als der zweite... was für mich ziemlich schlecht zusammen passt. Der Anfang ist so bildhaft, dass man beinahe erwartet, dass es so weitergeht: "Ich brenne für meinen Job - als Schweisser brate ich alles zusammen, was mir vor's Gerät kommt!"... so ungefähr...
Stattdessen folgt - überraschend - der "technische Projektleiter", der sich so überhaupt nicht feurig anhört... und der dann noch quasi durch den Filter der "Aufgaben". Das schafft noch einmal zusätzliche Distanz.
Why?kabuff0815 hat geschrieben:Als Hintergrund: Der Job ist egtl. der gleiche, nur eben ein anderer Arbeitgeber.
Re: Gewagtes Anschreiben - ist das zu viel des Guten?
Nein, nicht überheblich aber selbstbewusst und auf Augenhöhe. Manche Bewerber werden richtig duckmäuserisch, als lebten wir noch zu Kaisers Zeiten....kabuff0815 hat geschrieben:ich bin aktuell auf der Suche nach einem knallenden Einleitungssatz in meiner Bewerbung. Nun habe ich gelesen, dass man oft auch ein wenig "überheblich" auftreten sollte, weil das die Bewerbung hervorhebt und nicht so oft gelesen wird.
Ich sehe es ähnlich, wie der Kollege: Dein erster Satz wirkt überhaupt nicht überheblich. Vielmehr handelt es sich um Geschwafel!
Re: Gewagtes Anschreiben - ist das zu viel des Guten?
Das Problem ist, dass in der "Arbeitswelt", der sogenannten, nichts wirklich auf Augenhöhe ist. Das ist nur vorgetäuscht. Deshalb ist sogenanntes "selbstbewusstes Auftreten" auch so wichtig geworden, eben weil in der Arbeitswelt einiges nicht so ist, wie es sein sollte. Was ich so mitbekommen habe, ganz allgemein, ist dass viele Menschen keinen Respekt mehr voreinander haben und sie haben es verlernt, den anderen und das was er schon erreicht hat und mit dem er vielleicht täglich zu kämpfen hat, wahrzunehmen und viel läuft auf mehr "Schein als Sein" hinaus. Die Arbeitswelt heute ist wie Krieg. Es läuft im Prinzip auf ein "Jeder gegen jeden" hinaus. Wir arbeiten in diesen Zeiten niemals wirklich zusammen, sondern sind Konkurrenz. Es geht immer nur um besser sein, den anderen ausstechen, sehr häufig nicht um Teamarbeit an sich. Ich finde es schade, aber so ist es leider. Da läuft einiges schief. So finde ich es auch schwierig, sich kennenzulernen, weil man immer erst mal unter "Konkurrent" verbucht wird.TheGuide hat geschrieben:
Nein, nicht überheblich aber selbstbewusst und auf Augenhöhe. Manche Bewerber werden richtig duckmäuserisch, als lebten wir noch zu Kaisers Zeiten....