Gender-korrekte Sprache in der Bewerbung verwenden?

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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couchpotatoe
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Gender-korrekte Sprache in der Bewerbung verwenden?

Beitrag von couchpotatoe »

Hallo
seit einiger Zeit habe ich einen Injob (1-Eur-Job) bei einem Institut, das sich viel um die Foerderung von Frauen kuemmert. Meine Chefin wollte jetzt mal meine Bewerbung sehen, weil ich - seit ich dort arbeite - mindestens 1 Vorstellungsgespraech pro Monat habe. Nun hat sie mich heute geruegt, weil ich in meinen Bewerbungen nicht die Gender-korrekte Sprache benutzt habe. Ich darf nicht mehr laenger nur "Kunden" usw schreiben, sondern es muss "Kundinnen und Kunden" heissen. Gleich nachdem ich wieder zu Hause war, setzte ich mich hin, rief meine Bewerbungen auf und bin nun ein wenig ratlos! Die einzigen Saetze, wo ich wohl nicht ganz korrekt war sind die folgenden, doch da weiss ich nicht so genau, wie ich die umformulieren soll :
was von meinen Kollegen und Vorgesetzten auch stets gewürdigt wurde. und die Möglichkeiten bietet, zu Kostensenkungen, mehr Kundenfrequenz ...
Wuerde mir bitte jemand helfen? Laut meiner Chefin bin ich sogar gesetzlich VERPFLICHTET eine Gender-Sprache zu benutzen! Ich bin durchaus fuer Feminismus, aber so langsam wird es KRAMPFHAFT!!!!!!!!! :roll:
couchpotatoe
ice_and_fire
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Re: Gender-korrekte Sprache in der Bewerbung verwenden?

Beitrag von ice_and_fire »

couchpotatoe hat geschrieben: was von meinen Kollegen und Vorgesetzten auch stets gewürdigt wurde. und die Möglichkeiten bietet, zu Kostensenkungen, mehr Kundenfrequenz ...
ui toll. Jetzt können wir uns drüber streiten was Gender-korrekt bedeutet. Sowohl Kollegen als auch Vorgesetze sind Geschlechts-Neutral.

Würdest du schreiben "meine Mitmenschinnen"?

Ehrlich. Deine Chefin muss vielleicht so denken, aber als neutraler Beobachter schütteln ich gerade den Kopf ... v.a. bei diesem Satz!!!
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Um was für eine Art von Bewerbungen geht es denn da? Um Bewerbungen, die DU für DICH schreibst? Dann gehen die Deine Chefin nicht das Geringste an - und Du kannst schreiben, was Du willst... solange Du Dich weder der Volksverhetzung schuldig machst, noch explizit zu Verbrechen aufrufst... ;-)

Wenn es um Bewerbungen geht, die Du im Namen dieser Stelle (z. b. um Aufträge) schreibst, kann sie natürlich jede Geschäftsphilosophie und/oder CI definieren... so genderfokussiert, wie sie lustig ist... ;-)

Was man unabhängig davon machen kann: Geschlechtsneutrale Wörter wählen ("Vorgesetzte" im Plural zählt z. b. dazu; Substantivierungen von Verben wie "Studierende" auch), das grosse "I" ("KundInnen"... die ich persönlich gar nicht mag) oder männliche und weibliche Formen konsequent abwechseln...

Aber alles in Allem bleibt es ein erfundenes Problem... zu dem es definitiv KEINE gesetzliche Vorschrift gibt! Wenn Du eine StellenAUSSCHREIBUNG verfassen müsstest, wäre es etwas anderes...
couchpotatoe
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Beitrag von couchpotatoe »

Habt vielen Dank!!! Jetzt bin ich in der Tat schlauer, als vorher.
LG Couchpotatoe
Eauvive
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Beitrag von Eauvive »

Das is ja auch Unsinn hoch 10...

Das AGG gilt für Stellenausschreibungen bzw. für Arbeitgeber.. nicht für Bewerber.

Ich hab wirklich relativ viele Bewerbungsschreiben in Händen und habe noch nie(!) "Kunden und Kundinnen" gelesen...

Würde mich auch irritieren.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Versuche gerade, mir eine solche "Gender-Bewerbung" vorzustellen:

"Mit meinen Kolleginnen und Kolleginnen unterstütze ich die Kundinnen und Kunden nebst Lieferantinnen und Lieferanten und berichte direkt den Vorgesetzen beiderlei Geschlechts"... was soll der Leser denken, auf dessen Tisch so etwas landet? Will gar nicht wissen, für was der die Bewerberin oder den Bewerber hält... vor allem männliche Bewerbende... ;-)
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

FRAGEN hat geschrieben:Versuche gerade, mir eine solche "Gender-Bewerbung" vorzustellen:

"Mit meinen Kolleginnen und Kolleginnen unterstütze ich die Kundinnen und Kunden nebst Lieferantinnen und Lieferanten und berichte direkt den Vorgesetzen beiderlei Geschlechts"... was soll der Leser denken, auf dessen Tisch so etwas landet? Will gar nicht wissen, für was der die Bewerberin oder den Bewerber hält... vor allem männliche Bewerbende... ;-)
*Fingerhebundtadeln* :D
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Puuuuuh... was für ein Glück, dass das keine ernsthafte Bewerbung war... ;-)

Aber noch eine Frage an couchpotatoe: Was macht denn Deine Chefin mit den Bewerbungen, die von außen an sie eingehen? Die müssten (nach ihrer Einschätzung) doch zu annähernd 100% gesetzeswidrig verfasst sein?!? Überstellt sie die der Staatsanwaltschaft? ;-)
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