Nun möchte ich auch mal nach eurem Rat fragen, nachdem ich nun länger mitgelesen habe
Kurz zu mir:
Ich bin 31, gelernte Kauffrau für Bürokommunikation und suche jetzt wieder einen Einstieg im kaufmännischen Bereich. Ich habe allerdings 3 Probleme, die es mir schwer machen, wieder etwas zu finden:
1. mein Lebenslauf ist nicht so gerade, wie es die Personaler alle wollen
2. meine Berufserfahrung ist einige Jahre her, bin leider länger raus
3. leider habe ich keinen Abschluss in meinem Studium (3x Prüfung nicht bestanden? --->wie kann man das am besten schreiben?
Ob noch dazu kommt, das ich im gebärfähigem Alter bin, weiß ich nicht Dann dürfte man aber nie Frauen einstellen.
Nachstehend findet ihr mein Anschreiben. Das muss definitiv überarbeitet werden, die Sätze sind auch zu lang und ich wiederhole wohl auch zuviel vom Lebenslauf. Es ist echt schwer. Ich bin jetzt schon wieder nach meinem Studium über ein Jahr arbeitslos und drehe mich im Kreis. Nur Absagen oder gar keine Reaktionen. Mittlerweile schau ich auch im Ausland.
Was sagt ihr? Sind die deutschen Personaler so wahnsinnig auf rote-Faden-Lebensläufe? Die Anforderungen jedenfalls lassen manchmal vermuten, als ob sie sich ihre MAs nur backen können.
Hier mein Anschreiben:
Bewerbung als Anwaltssekretärin/ Fremdsprachensekretärin
Ihre Stellenanzeige auf ...
Sehr geehrte Frau...,
---->wie kann man das anders schreiben?: auf der Suche nach einer neuen Herausforderung bin ich auf ... auf Ihre interessante Stellenanzeige als Anwaltssekretärin/ Fremdsprachensekretärin aufmerksam geworden. Damit Sie einen ersten Eindruck von mir erhalten, reiche ich hiermit meine Bewerbungsunterlagen bei Ihnen ein.
Für das Sachgebiet „Recht“ interessiere ich mich schon seit vielen Jahren und auch in Anwaltskanzleien habe ich bereits Erfahrung sammeln können. So war ich zum Beispiel bei ....... als Studentische Mitarbeiterin im kaufmännischen Bereich tätig und habe dort unter anderem die Inventur für den firmeninternen Umzug getätigt ebenso wie fremdsprachliche Übersetzungen.
Das sehr gute Rechtschreibkenntnisse unabdingbar in diesem Beruf sind, ist für mich selbstverständlich. Durch mein Sprachstudium habe ich zudem noch stilsichereres und professionelles Formulieren gelernt.
Bei Anfragen – vor allem auch am Telefon - stehe ich jederzeit beratend zur Seite und bin dabei stets freundlich, geduldig und zuvorkommend. Die Aufgaben der Postbearbeitung sind mir ebenso nicht fremd wie das Vorbereiten von Konferenzen oder die Terminkoordination.
Mit den allgemeinen administrativen Vorgängen bin ich bestens vertraut.
In neue Aufgaben arbeite ich mich gern ein.
Im Juli und August befand ich mich bezüglich eines Auslandsaufenthalt in Plymouth, England. Neben einem weiterführenden Sprachkurs bei der Austauschorganisation.....habe ich ein Praktikum bei der Finanzberatung....... in Plymouth, England absolviert. Dort habe ich unter anderem Kundenakten aussortiert und eingescannt. Weiterhin habe ich Dateien im Internet bearbeitet. So konnte ich erste Erfahrungen in der internationalen Arbeitswelt sammeln und die englische Sprache, für die ich eine große Leidenschaft habe, intensivieren.
Um mich weiterzubilden, meine Sprachkenntnisse gewinnbringend zu vertiefen und mir Fachwissen anzueignen, habe ich von September 2010 bis August 2013 an der FH Köln den Studiengang „Mehrsprachige Kommunikation“ mit den Sprachen Englisch und Französisch studiert.
Ich bin kommunikativ, offen für Neues und kann mich sehr schnell in ein bestehendes Team einarbeiten und in diesem auch aktiv mitwirken.
Meine Kenntnisse bringe ich gerne baldmöglichst in Ihre Kanzlei ein - zusammen mit meinen Stärken hinsichtlich Einsatzbereitschaft und Sorgfalt.
Einer sofortigen Arbeitsaufnahme steht nichts entgegen.
Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch freue ich mich.
Mit freundlichen Grüßen
Danke euch schonmal
Fremdsprachensekretärin Bewerbung Muster Anwaltssekretärin
Re: Fremdsprachensekretärin Bewerbung Muster Anwaltssekretär
Diesen ganzen ersten, nichtssagenden Absatz kannst du ersatzlos streichen.Dorischen hat geschrieben:---->wie kann man das anders schreiben?: auf der Suche nach einer neuen Herausforderung bin ich auf ... auf Ihre interessante Stellenanzeige als Anwaltssekretärin/ Fremdsprachensekretärin aufmerksam geworden. Damit Sie einen ersten Eindruck von mir erhalten, reiche ich hiermit meine Bewerbungsunterlagen bei Ihnen ein.
DasS sehr gute Rechtschreibkenntnisse...
Positiv formulieren!...nicht fremd...
Du hast selbst schon gemerkt, dass bei deinem Anschreiben so einiges im Argen liegt. Zunächst einmal ist es so, dass ihm die Struktur fehlt. Das ist immer schlecht aber ein echtes No Go für jemanden, der wie du so viel Wert auf seine sprl. Kompetenz legt. Um nur ein Bsp. zu bringen: Du erwähnst deine Liebe für das Englische und dass du deine Sprachkenntnisse kürzlich intensiviert hast. Einen Absatz später schreibst du über dein Sprachstudium. Da wirkt die Intensivierung deiner Englischkenntnisse durch ein zweimonatiges Praktikum gegen geradezu lächerlich. Abgesehen davon ist natürlich das Studium das schwerwiegendere Argument und sollte daher in einer Bewerbung früher genannt werden, als ein Praktikum.
Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du uns hier ein Standardanschreiben vorgelegt. Die Krux an Standardanschreiben ist, dass du jede Menge Argumente für dich einbringst, aber nicht auf die Bedürfnisse des Arbeitgebers - die zählen bei der Einstellung! - eingehst.
Daher wäre der erste Schritt für dich eine Analyse der jeweiligen Stellenausschreibung und der darin geforderen Muss- und Kannkriterien. Diese musst du beantworten.
Dein Anschreiben baust du auf nach:
1.) Motivation
2.) Hard Skills (Fachkompetenzen)
3.) Soft Skills (persönliche Stärken)
Re: Fremdsprachensekretärin Bewerbung Muster Anwaltssekretär
Ich weiss ja nicht, für welche Stellen Du Dich interessierst... aber für eine gelernte Kauffrau für Bürokommunikation mit Berufserfahrung kann es auch hier und heute nicht unmöglich sein, einen Job als Sekretärin zu finden. Und wenn wir schon von "Personalern" reden: Die gibt es ja längst nicht überall. Gerade in kleineren Betrieben gibt es jede Menge Chefs, die - gerade Personalfragen - zu einem ganz erstaunlichen Anteil aus dem Bauch heraus entscheiden. Da dürfte man mit einem guten Angebot in interessanter Verpackung immer eine Chance haben!Dorischen hat geschrieben:Sind die deutschen Personaler so wahnsinnig auf rote-Faden-Lebensläufe? Die Anforderungen jedenfalls lassen manchmal vermuten, als ob sie sich ihre MAs nur backen können.
Aber wie TheGuide schon sagte: Der erste und wichtigste Punkt beim Bewerben ist, jeden einzelnen Wunschchef ganz individuell anzusprechen - mit einer eigens für diese eine Stelle maßgeschneiderten Bewerbung! Wenn Du Dich beispielsweise mit Berufserfahrung in Anwaltskanzleien erneut bei einer solchen bewirbst, könntest und müsstest Du VIEL mehr juristisches Kolorit ins Spiel bringen. Du schreibst jetzt nur, dass das "Thema Recht" Dich "interessiert". M. E. müssten Deine Kanzlei-Erfahrungen die ganze Bewerbung prägen - angefangen beim Vokabular! Weitestgehend streichen könntest Du in diesen Föllen dagegen z. B. den ganzen Fremdsprachenteil.
Absolut unverständlich finde ich auch, dass Du den "härtesten" Teil deiner Büroqualifikation (die abgeschlossene kaufmännische Lehre!) mit keinem Wort erwähnst. Du konzentrierst Dich sehr stark auf das unverlangte (und wohl eigentlich auch nicht gebrauchte) Beiwerk!