Fragen zu Koch-Ausbildung

Fragen zu Ausbildungs- und Studiengängen, Praktikumsmöglichkeiten, Lerninhalten, Lerntipps etc.
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dori1983
Beiträge: 2
Registriert: 15.02.2007, 20:44

Fragen zu Koch-Ausbildung

Beitrag von dori1983 »

Hallo!

Ich hoffe jetzt mal das ich hier in die richtige Kategorie schreibe,und das ihr mir eventuell weiterhelfen könnt.
Mein Freund ist jetzt 22 und macht im Moment leider nur Aushilfsjobs,da er keine Ausbildung abgeschlossen hat und deswegen schwer Arbeit findet.

Nun hat er sich dazu durchgerungen,eine Ausbildung zu absolvieren und auch schon einige Bewerbungen geschrieben.
Am Montag hat er ein Praktikum begonnen,es handelt sich um eine Lehrstelle in seinem Traumberuf als Koch.
Er hat dann die letzten Tage immer von 9 bis 14 Uhr und dann von 18 bis 22 oder 23 Uhr gearbeitet. So ungefähr wären auch die Arbeitszeiten in de Ausbildung. Am Mittwoch hat ihm die Chefin schon gesagt,das sie ihn gern als Azubi einstellen würde,er hat sich gefreut.
Heute habe ich mich Mittags mit meinem Freund getroffen und er hat mir den Arbeitsvertrag mitgebracht den er unterschreiben soll.
Mir sind fast die Augen aus dem Kopf gefallen!

Zuerst sollte die Ausbildung zum 1.3. beginnen,meinem Freund wurde aber gesagt,das er dann auch den ganzen Unterrichtsstoff des ersten Lehrjahres bis jetzt nachholen muss. Davor hat er total Angst,weil er in der Schule nicht so super war.
Nun hat ihm die Chefin gesagt,er kann gerne die Ausbildung erst zum August beginnen,in der Zwischenzeit würde sie ihn als Küchenhilfe beschäftigen. Achtung,jetzt kommts: Zum Azubigehalt von 544 Euro brutto und das bei 45 Stunden Arbeitszeit pro Woche. Überstunden,so steht im Vertrag wären mit diesem Betrag auch abgegolten.
Ich finde das echt hammerunverschämt! Ich wünsche mir nichts mehr,als das mein Freund eine Ausbildung macht,aber doch nicht zu solchen Bedingungen.
Dazu muss ich auch sagen,das er schon einmal eine Ausbildung zum Koch begonnen hat,die er nach einem Jahr aus peersönlichen Gründen abbrechen musste. Er hat also gewisse Grundkenntnisse und kann schon gut selbstständig arbeiten.

Wäre ganz super,wenn ihr mir sagen könnt,was ihr davon haltet. Ich weiß das der Arbeitsmarkt nicht gerade prickelnd ist,aber ich will halt auch nicht das er sich ein halbes Jahr ausbeuten lässt und dann klappts am Ende vielleicht nicht mit der Stelle? Man weiß ja heute nie,woran man gerät und mein Freund ist wirklich sehr gutmütig und deswegen hab ich Angst ob sie ihn nicht ausnutzen.

Danke schonmal im Vorraus

Doreen
nomine.patre
Beiträge: 173
Registriert: 05.02.2007, 18:22

Beitrag von nomine.patre »

Hm,

ich sags mal wie ichs kenne:

Koch ist ein hammerharter Knochenjob, das ist nicht \"Ich bin Hobby Koch das geht schon\". Es geht nicht darum was man kochen kann sondern wieviel man aushalten kann.

Ich muss sagen, dass 45 wohl durchaus der Norm entsprechen kann.
Und Überstunden heißen nicht gleich, dass man jeden Tag eben solche hat, sondern nur an Tagen an denen viel Betrieb ist.

Wobei ich nun auch noch sagen muss, dass diese Stundenzahl mir als Azubi (!) sehr hoch vorkommt. Als normal angestellter Koch ist diese Stundenzahl sicherlich die Norm, aber als Azubi?

Naja ist halt ein Knochenjob, wenn dein Freund nichts anderes findet, würde ich es zumindest versuchen an seiner Stelle. Besser als nichts. :)
Wichtig ist der Faktor, dass ihm die Ausbildung Spaß macht und er das nicht mit Zwang durchzieht um sein Traumberuf zu verwirklichen.

Wird schon, Viel Erfolg :)
dori1983
Beiträge: 2
Registriert: 15.02.2007, 20:44

Beitrag von dori1983 »

Hm,mir geht es nicht darum,das die Ausbildung hart ist. Dessen ist er sich bewusst. Ich find bloß die Tatsache komisch das er zuvor ein halbes Jahr als Küchenhilfe arbeitet und so bescheiden bezahlt wird. Ich habe keine Ahnung wie da die Gehälter liegen...

Lg Doreen
nomine.patre
Beiträge: 173
Registriert: 05.02.2007, 18:22

Beitrag von nomine.patre »

Küchenhilfe sagt ja schon aus, dass es eine Aushilfskraft ist. ;)

Ich glaube da ist 400 Euro Basis normal, jedoch empfehle ich dir, dich über Google noch weiter zu informieren.

MfG
Knightley
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Registriert: 16.03.2004, 18:52

Beitrag von Knightley »

Vielleicht wäre es auch ganz ratsam, sich mit anderen Koch-Lehrlingen auszutauschen, welcher Lernstoff denn in den ersten Monaten bewältigt werden müsste und ob er dann in der Lage ist, diesen Lernstoff nachzuholen.
BilLiE
Bewerbungshelfer
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Ausbildung zum/zur Koch/Köchin - zu stressig?

Beitrag von BilLiE »

Hi!

Habe mich um eine Ausbildung zur Köchin beworben und stelle mir einfach die Frage, wieso so viele Azubis die Ausbildung wieder abbrechen.

Habe Montag etwa 10 Bewerbungen geschrieben. Am Dienstag hatte ich bereits Anrufe von 3 Betrieben, und EInladungen zum VG. Habe von zweien erfahren, dass eben der letzte Azubi schon wieder abgesprungen ist. :?

Mir ist schon bewusst, dass es ein sehr stressiger Job ist. Arbeite seit knapp 4 Jahren im Catering - also als Nebenjob. Aber, dass es so einen "Andrang" gibt und es offenbar so leicht ist, in den Beruf hereinzukommen hätte ich nicht gedacht :shock:

Nun hab ich eben die Frage .. gibt es jemanden der die Ausbildung macht o. abgeschlossen hat und kann doch ein wenig Entwarnung geben oder mich doch noch auf's schlimmste vorbereiten :)

Wäre super, wenn einfach mal Erfahrungen geschildert werden.

lg
Billie
Marlenchen
Bewerbungshelfer
Beiträge: 4175
Registriert: 11.03.2004, 17:50

Beitrag von Marlenchen »

Diese Ausbildung gehört wirklich noch zu den wenigen, bei der man im wahrsten Sinne des Wortes Drecksarbeit leisten muss. Der Umgang in der Küche ist gerade bei kleineren Häusern nicht immer kollegial. Später sind die reinen Arbeitsbedingungen auch nicht die besten.

Ich arbeite in diesem Bereich nicht, aber an irgendetwas müssen die hohe Abbruchquote während der Ausbildung und die hohe Durchfallquote bei den Prüfungen liegen. Daneben noch typischer Modeberuf, mit 75% Männeranteil (Was sich dann schon aufs Arbeitsklima auswirken kann.), und eine hohe Arbeitslosigkeit unter Köchen. :(

Das waren jetzt allgemeine negative Punkte, aber vielleicht gibt es noch jemanden, der über die positiven Dinge von der Küchenfront berichten kann. :)
darky
Beiträge: 6
Registriert: 18.03.2008, 17:49

Beitrag von darky »

Ich hab zwar selber in diesem Bereich auch keine Ausbildung hinter mir, hatte aber schon des öfteren Beruflich mit Abbrechern zu tun, als Auszubildender zum Koch musst du dich wirklich auf viel Stress einstellen wie z.B. lange Arbeitszeiten und nicht immer schöne Arbeiten, da kann es schonmal vorkommen, dass du den ganzen Tag nur Gemüse putzen und schnibbeln musst :)

Aber ich sags mal so, mach doch einfach mal ein Praktikum, Idealerweiße in einem Betrieb der Bereits einen oder mehrere Auszubildende hat - imho der Ideale Weg um an "Insider"-Infos zu kommen! Ausserdem hast du dann einen ersten Einblick... und wenns dir gefällt - machs wenn du die Chance bekommst!

Gruß
darky
planlos81
Bewerbungshelfer
Beiträge: 395
Registriert: 13.04.2008, 12:51

Beitrag von planlos81 »

Hallöchen,

der Job als Koch ist wirklich streßig!!!!!!!! Je nach Arbeitsplatz hat man entweder nichts zu tun oder weiß gar nicht, was man als erstes machen soll. Das hängt aber auch immer von der Firma ab. Bist du Beikoch, Alleinkoch, gibt es Sous-Chefs, verschiedene Abteilungen usw.

JEDER, aber auch jeder fängt mit den Arschloch-Jobs an. Putzen, putzen, putzen, schnibbeln, schnibbeln, Fische ausnehmen, Ziebeln schälen und für all das wird man auch ständig angeschrien, weil eben ALLE unter hohem Zeitdruck stehen. Koch bedeutet Zeitmangement²!!!!! Fisch, Fleisch, verschiedene Beilagen, Sättigungsbeilagen, versch. Saucen und dann auch noch Änderungswünsche. Die eine will ihr Fleisch durch, die andere verträgt kein Gluten :shock: Der Umgangston in den meisten Küchen ist oft kühl und recht hart. Eben weil alle unter Druck stehen und so auch alles funktioniert. Mit "Könntest du mal bitte noch den Teller anrichten?" funktionieren die Azubis nicht. "Eyyyyyyyyyyy, 2x Teller anrichten!" und schon spurt der Junge *gg* Als Frau hat man anfangs noch einen schwierigeren Stand und muss härter arbeiten. Zu Arbeitszeiten muss ich nichts sagen, oder?? Je nach Unternehmen und Posten (Alleinkoch, Beikoch, kalte Küche, Desserts.... ) sind auch Tage / Wochenenden von 8-23 Uhr durchaus denkbar. Je gehobener die Küche / Unternehmen, desto besser wird das mit den Arbeitszeiten. Alles in allem ist der Job, denke ich, eine BERUFUNG. Da muss man Bock drauf haben :)
BilLiE
Bewerbungshelfer
Beiträge: 219
Registriert: 20.02.2008, 15:46

Beitrag von BilLiE »

darky hat geschrieben:Aber ich sags mal so, mach doch einfach mal ein Praktikum, Idealerweiße in einem Betrieb der Bereits einen oder mehrere Auszubildende hat - imho der Ideale Weg um an "Insider"-Infos zu kommen! Ausserdem hast du dann einen ersten Einblick... und wenns dir gefällt - machs wenn du die Chance bekommst!
Hab ich ;)

Ist ja jetzt schon ne Weile her. Hatte vorher bisher auch keine "Insider"-Wissen. Nach einem dreiwöchigen Praktikum war ich dann schlauer :)

Für den Job muss man wirklich geboren sein. Wenn man da mit der Illusion rein geht "Joah is wie kochen zu haus bei Mutti, das schafft doch jeder" dann hat man in ner Großküche keine Chance.
Du verbringst halt den Großteil des Tages nur mit Vorbereitungen. Gemüse, Gemüse, Fleisch, Gemüse und noch mehr Gemüse putzen, schneiden, lagern und weiter schnibbeln ;)
kalte Küche, warme Küche, Banquett & à là carte ... sind zwar unterschiedliche Bereiche aber im Grunde machst du da auch nichts anderes. Stress ist es überall. Du hast ne Zeitvorgabe und hast dann auch fertig zu sein. Man kann Glück haben und es ist wenig los, dann kannste pünktlich Feierabend machen, aber normal sind wirklich 50-60 Std/Woche.

Überstunden sind dann auch so ne Sache. Arbeitet man in nem kleinen Restaurant sagen die dir "Pech gehabt, wir haben niemanden sonst, also bleibst du und kriegst trotzdem nur deinen Hungerlohn" (als Azubi ja Tatsache)
Ist größeren Betrieben ist es teilweise jedoch so geregelt, dass du wirklic die Überstunden angerechnet kriegst, die entweder irgendwann abfeierst oder dir auszahlen lässt. Naja, darauf darf man sich aber nicht verlassen ;)

Arbeitszeiten: Im Prinzip is die Küche von 1 Uhr nachts bis 5 Uhr morgens nicht besetzt. Den Rest kann man sich dann ausrechnen :D
Wieder nen Nachteil an keinen Betrieben: Da kannst du nur Urlaub machen während den Betriebsferien oder Ruhetagen.


So, lange Rede kurzer Sinn ... Mich hat das Praktikum nicht abgeschreckt.
Mitlerweile hab ich meinen Ausbildungsvertrag im Maritim Hotel *aufpluster* :mrgreen:
Und ich muss dazu sagen .. es war gar nicht schwer daran zu kommen.
Auch als Frau :roll:
Klar muss man sich das Gelaber von haufenweise Kerlen am Arbeitsplatz anhören *g* Aber solange man sich nicht unterbuttern lässt behalten die alle den Respekt den man denk ich für nen gescheites Verhältnis auch benötigt. Jeder hat mal schlechte Laune. Wirst du angeschrien, schrei halt zurück oder am besten alles schlicht ignorieren. Sind alles nur Menschen :)


Als Tipp für alle die sich um die Ausbildung bewerben:
Es wird überall ein Probearbeiten verlangt. Wenn die Betriebe das nur 2-3 Tage kurz halten, ist es vollkommen okay. Nen guter Koch/Chef sieht nach einem Tag ob der Bewerber was taugt, nach zwei Tagen ob er ins Team passt und am dritten Tag kann der Bewerber dann sagen, ob er sich wohl fühlt.
Alles andere is im Grunde nur Ausnutzen der Bewerber. Wenn die billige Arbeitskräfte haben wollen, sollen sie sich ne Aushilfe einstellen aber nicht 20 Praktikanten für je 3 Wochen nehmen. :roll:
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