Hallo Leute!
Mein letzter Beitrag dürfte aus dem Jahr 2009 sein, als ich eine Stelle für das Praxissemester gesucht habe. Inzwischen bin ich seit über drei Jahren in der Automobilbranche und beschäftige mich dort mit neuen Werkstoffen und Verfahren zur Herstellung von Kunststoffteilen.
Mein Profil
- Maschinenbaustudium mit Spezialisierung in Richtung Kunststofftechnik
- Hiwitätigkeit im Fachgebiet
- Bei meiner ersten Stelle wurde ich innerhalb der Probezeit gekündigt
- Die neue Stelle habe ich schnell gefunden, so dass ich nur zwei Monate arbeitslos war
Der Wunsch zum Stellenwechsel hat bei mir folgende Gründe:
- Die Themen werden oft oberflächlich bearbeitet
- Fehlende Strategie bezüglich meiner Themen; diese wechseln häufig und ich entwickle mich fachlich nicht weiter, sondern fange immer wieder von vorn an
- Ich möchte viel tiefer in ein Thema einsteigen und mich mehr in Richtung Forschung bewegen
- Ich arbeite häufig mit erfahrenen Praktikern zusammen und sehe kaum noch einen Mehrwert für die Projekte in meiner eher wissenschaftlich geprägten Ausbildung
- Mangelnde Fachkenntnis meiner Vorgesetzten und damit teils abstruse Erwartungen und Ideen
Etwas unsicher bin ich mir darüber, wie ich meine eigenen Erfahrungen in Bezug zur Stellenausschreibung darstelle (vor allem Absatz zwei). Im Studium habe ich bereits erste Erfahrungen in eher werkstoffwissenschaftlichen Themen gesammelt, möchte aber auch meine aktuellen Erfolge in der Bewerbung unterbringen, ohne mehr als eine Seite A4 zu schreiben.
Auch suche ich noch einen kurzen Satz, um zum Ausdruck zu bringen, dass ich meine Englischkenntnisse viel intensiver nutzen möchte. Der Satz, wie er jetzt dort steht, klingt noch etwas trocken.
Forschungsingenieur im Bereich polymerer Funktionswerkstoffe
Aufgaben
-Bearbeitung von Fragestellungen im Bereich polymerer Funktionswerkstoffe (Materialentwicklung, Prozessentwicklung, Nachhaltigkeitsaspekte)
-Initiative zu und Koordination von Aktivitäten zur Material- und Prozessentwicklung (Stoffeigenschaften, Herstellung/Formulierung, Verarbeitung, Anwendung)
-Mitarbeit in laufenden Projekten und Akquise von neuen Projekten im Bereich Material- und Prozessentwicklung
-Selbstständige Zusammenarbeit mit Geschäftsbereichen, Werken, Lieferanten, Einkauf, Normenstelle, RB-CoC Adhesives Technologies
-Betreuung von Praktikums-/Abschluss-/Promotionsarbeiten
Ihr Profil
-Naturwissenschaftliches Studium (Chemie, Werkstoffwissenschaften, Materialwissenschaften, Kunststofftechnik, Physik)
-Ausgeprägte Kenntnisse in polymeren Funktionswerkstoffen (Eigenschaften, Herstellung, Verarbeitung, industrielle Anwendung)
-Interesse an Laborarbeit und ausgeprägte Kenntnisse in praktischen Arbeiten mit polymeren Funktionswerkstoffen sowie in analytischen Messverfahren
-Kenntnisse und kontinuierliche Weiterbildung in der wissenschaftlichen und industriellen Forschung an Werkstoffen und Prozessen
-Kenntnisse von industriellen Anforderungen (Fragestellungen aus Produktentwicklungs- und Fertigungsperspektive)
-Erfahrung in Projektleitung
-Selbstständigkeit, Eigeninitiative, Teamfähigkeit, zielorientiertes Arbeiten
-Sprachkenntnisse Deutsch/Englisch
Bewerbung – Forschungsingenieur im Bereich Polymerer Funktionswerkstoffe
Sehr geehrte Frau XXX, sehr geehrte Frau YYY,
als Ingenieur bei der ZZZ AG entwickle ich innovative Fertigungsverfahren für Kunststoffteile weiter, um diese für die Großserie mit bis zu ZZZ Teilen pro Tag bei höchsten Anforderungen an Bauteilqualität und Prozessstabilität tauglich zu machen.
Meine im Studium erworbenen Kenntnisse und Industriekontakte nutzte ich, um Spritzgießsonderverfahren zur Herstellung von Fahrzeugbauteilen mit integrierten elektrischen Leiterbahnen zu erproben. Nach der erfolgreichen Erprobung der Versuchswerkzeuge gelang es mir, die Prototypen beim AAA dem Vorstand zu präsentieren. Zur Zeit führe ich gemeinsam mit internen Partnern die seriennahe Bauteilerprobung durch und evaluiere weitere Einsatzmöglichkeiten für das Verfahren.
Als Projektleiter nutze ich die Zusammenarbeit in interdisziplinären Teams, um neue Werkstoffe und Verfahren weiter bis zum Serieneinsatz voranzutreiben. Dazu greife ich auf ein Netzwerk innerhalb des Unternehmens sowie auf Hochschulinstitute oder Kontakte aus der Kunststoffindustrie zurück. Bei der Bearbeitung wissenschaftlicher Fragestellungen unterstützen mich Studenten, die ich als Studentenbetreuer für meine Abteilung eigenverantwortlich auswähle.
Nach dreijähriger Tätigkeit bei XXX suche ich eine neue Herausforderung, bei der ich mich wieder intensiver werkstoffwissenschaftlichen Fragestellungen widmen kann. Wissenschaftliches Arbeiten und die Weiterentwicklung des Verständnisses über die Zusammenhänge zwischen Werkstoff, Verarbeitungsprozess und Bauteileigenschaften motivieren mich dabei besonders. Durch meine zweisprachige Erziehung beherrsche ich Englisch in Wort und Schrift und würde meine Sprachkenntisse gern in internationalen Projekten nutzen.
Ich befinde mich in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis mit einer Kündigungsfrist von sechs Wochen zum Quartalsende. Meine Gehaltsvorstellung liegt bei XXXX € pro Jahr. Über Ihre Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
mark740
Forschungsingenieur Bewerbung als Kunststofftechniker
Die Schilderung Deiner derzeitigen Kenntnisse und Tätigkeiten ist m. E. absolut herausragend. So etwas habe ich hier bislang selten gelesen. Der Schwachpunkt ist aus meiner Sicht die Wechselmotivation. In Deiner Vorab-Erläuterung für das Forum wird auch diese wunderbar klar und plausibel. In der derzeitigen Briefversion hast Du die Absicht, nichts Schlechtes über irgendetwas oder -jemanden zu sagen derart weit getrieben, dass die Plausibilität des Vorgehens verloren gegangen ist. In der jetzigen Form wirken Deine Aussagen zum Thema "Wissenschaft" (d. h. dem Kerninteresse Deines Adressaten) auf mich nur noch wie dünnste Lippenbekenntnisse, um der formalen Vollständigkeit der Bewerbung notdürftig Genüge zu tun. Hier müsste das Theorie/Praxis-Thema m. E. deutlich expliziter werden. Du musst dabei ja über niemanden herziehen... aber Dein persönliches Verhältnis zur Wissenschaft (und das Problem von deren vollständigem Fehlen am aktuellen Wirkungsort) sollte nachvollziehbar werden...
Ich finde, dass deine Beweggründe für den Stellenwechsel sehr prägnant herausgearbeitet sind - also in der Vorab-Erklärung.
Fraglich ist wirklich, wie du wissenschaftlich auf dem Laufenden geblieben bist.
Einige Wörter sind auch nicht so ideal:
Fraglich ist wirklich, wie du wissenschaftlich auf dem Laufenden geblieben bist.
Einige Wörter sind auch nicht so ideal:
tauglich zu machen
Klingt eher umgangssprachlich.
gelang es mir
Klingt eher so, als wenn du dir den Weg zur Präsentation abseits der offiziellen Regeln freikämpfen musstest.
Vielen Dank für eure Anregungen. Die beiden Punkte von dir, Romanum, habe ich gleich überarbeitet.tauglich zu machen
Klingt eher umgangssprachlich.
als Ingenieur bei der ZZZ AG entwickle ich innovative Verfahren und Werkstoffe für die Großserienproduktion von Kunststoffteilen, welche höchsten Anforderungen an Bauteilqualität und Prozessstabilität genügen müssen.
gelang es mir
Klingt eher so, als wenn du dir den Weg zur Präsentation abseits der offiziellen Regeln freikämpfen musstest.
Nach der erfolgreichen Erprobung der Versuchswerkzeuge präsentierte ich die Prototypen beim AAA dem Vorstand.
Den vorletzten Absatz habe ich noch mal neu geschrieben.
Meine Projektleitungserfahrung bringe ich gern mit vollem Engagement in Ihr Unternehmen ein. Ich suche eine Tätigkeit, bei der ich mich selbst in einem definierten Fachgebiet mit langfristiger Perspektive zu einem gefragten Experten entwickeln kann. Meine ingenieurwissenschaftliche Ausbildung und meine umfangreichen Erfahrungen in der Versuchsplanung und -durchführung möchte ich nutzen, um gemeinsam mit Ihnen das Verständnis über die Zusammenhänge zwischen Werkstoffen, Verarbeitungsprozessen und Bauteileigenschaften weiterzuentwickeln. Als talentierter Schreiber mit Englisch als zweiter Muttersprache unterstütze ich Sie auch gern beim Verfassen von Projektanträgen und bei der Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten.
War die Stelle denn schon länger ausgeschrieben und du hast sie erst spät entdeckt oder hast du dir mit der Bewerbungsgestaltung etwas länger Zeit gelassen?
Unter Umständen könntest du diesen AG auch kontaktieren, um dich kurz vorzustellen und um mögliche Vakanzen in naher Zukunft herauszufinden. Manchmal sind interne Entscheidungen schon gefallen (Abgänge in ein paar Monaten), aber die Stellen werden noch nicht ausgeschrieben.
Unter Umständen könntest du diesen AG auch kontaktieren, um dich kurz vorzustellen und um mögliche Vakanzen in naher Zukunft herauszufinden. Manchmal sind interne Entscheidungen schon gefallen (Abgänge in ein paar Monaten), aber die Stellen werden noch nicht ausgeschrieben.