ich bewerbe mich nun schon seit November und verzweifle langsam. Bisher wurde ich erst zweimal zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen, oftmals habe ich nicht einmal eine Rückmeldung bekommen.
Die Situation ist folgende: Ich führe eine Fernbeziehung (ich lebe in Rheinland-Pfalz, mein Freund in Niedersachsen) und möchte zu ihm ziehen. Dazu soll erst einmal ein Job her. Meine Jobsuche verläuft relativ breit gefächert, was meinem Lebenslauf geschuldet ist. Ich habe eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung, habe danach Abitur gemacht, im Anschluss Kulturwissenschaft studiert und arbeite nun (aus der Not heraus) im Service Center eines großen Unternehmens. Nebenbei arbeite ich schon seit mehreren Jahren als Freelancerin im Bereich Social Media Management/Text.
Ich bewerbe mich dementsprechend auf Stellen im Bereich Marketing, Werbung, PR sowie auf diverse Bürotätigkeiten, die fachlich jetzt nicht so spezifisch sind, dass man zwingend eine Ausbildung in genau diesem Bereich bräuchte. Also Tätigkeiten, bei denen mir mein Vorwissen behilflich sein kann oder wo man als Quereinsteiger Chancen haben könnte.
An Standardfehlern wie Rechtschreibfehlern oder ungünstigen Formulierungen wird es wohl nicht liegen. Ich habe mich umfassend in das Thema eingelesen und denke schon, dass Anschreiben und andere Formalia in Ordnung sind.
Liegt es vielleicht an der Entfernung? Bei beiden Vorstellungsgesprächen war es so, dass wenig Zeitdruck herrschte, das Einstellungsdatum war relativ flexibel. Möglicherweise befürchten Arbeitgeber, ich könne aus Organisationsgründen (Umzug, Wohnungssuche, etc.) nicht zum gewünschten Zeitpunkt anfangen?
Was auch ein Problem sein könnte, ist folgendes: Ich tue mich schwer damit, meine Stärken hervorzuheben. Ich gehe natürlich auf die geforderten Kenntnisse in der Bewerbung ein, aber darüber hinaus fällt es mir schwer, wirklich aus der Masse der anderen Bewerber mit ähnlichen Qualifikationen hervorzuheben.
Des Weiteren fällt es mir schwer, klar zu machen, warum ich ausgerechnet in diesem Unternehmen arbeiten möchte - ich habe Sorge, dass es zu sehr nach "einschleimen" klingt.
Es fällt mir langsam wirklich schwer, nicht den Mut zu verlieren. Es geht mir nicht nur darum, dass ich keine Lust mehr auf eine reine Fernbeziehung habe. Das Ganze ist auch eine Geldfrage (die Fahrerei ist teuer) und außerdem möchte ich wirklich einen neuen Job finden, der mich weiter bringt. Ich möchte nicht arrogant klingen, aber dort verschwende ich wirklich mein Potential.
Sorry für den langen Post und Danke fürs Lesen
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