Hallo zusammen,
ich bin momentan in einer Situation, wo ich mich ständig umentscheide, wie ich mich verhalten soll. Deshalb würde mich interessieren, was ihr machen würdet. Vielen Dank im Voraus für alle Tipps.
Mir ist nach einem Jahr Arbeitslosigkeit eine Stelle angeboten worden, aber ich habe mich gar nicht gefreut. Ich fühle mich von den Aufgaben überfordert und es ist mir zu viel Verantwortung. Andererseits wäre es sehr schön, endlich aus dem Bewerbungsmarathon mit Vorstellungsgesprächen, Absagen usw. heraus zu sein und finanziell könnte ich es auch gebrauchen. Andere aussichtsreiche Bewerbungen gibt es nicht und überhaupt nur sehr wenige passende Stellenangebote für mich.
Würdet ihr zusagen?
eure Meinung: Überforderung bei neuer Stelle?
Re: eure Meinung: Überforderung bei neuer Stelle?
Das ist etwas, was man sehr sehr selten hört, Peter1980! Die meisten (eigentlich alle, an die ich mich überhaupt erinnern kann) klagen eher darum, dass ihnen nach längerer Arbeitslosigkeit KEINE verantwortungsvollen Aufgaben mehr zugetraut werden. Von daher würden mich Details interessieren:Peter1980 hat geschrieben:Mir ist nach einem Jahr Arbeitslosigkeit eine Stelle angeboten worden, aber ich habe mich gar nicht gefreut. Ich fühle mich von den Aufgaben überfordert und es ist mir zu viel Verantwortung.
1) Worin siehst Du die "Überforderung" und die "Verantwortung"?
2) Warum hast Du dich auf die entsprechende Stelle beworben?
3) Was glaubst Du, warum man sich für Dich entschieden hat?
Ich meine... irgendwie musst Du doch glaubhaft vermittelt haben, der Richtige für diese Position zu sein. Wie konnte das passieren?
Die Überforderung besteht darin, dass ich der einzige dort wäre, der aufgrund der Ausbildung und Erfahrung gewisse Entscheidungen treffen könnte. Natürlich wird die Geschäftsführung darüber informiert, aber fachlich wäre ich alleine für die Entscheidung verantwortlich. Bei Problemen könnte ich mich auch mit niemandem beraten.
Ich habe mich beworben, weil ich mich für jede Stelle bewerbe, die einigermaßen zu meinen Qualifikationen passt. Im Vorstellungsgespräch versuche ich grundsätzlich immer, einen kompetenten Eindruck zu machen. Warum man mich dann ausgewählt hat, weiss ich nicht im Einzelnen.
Ich habe mich beworben, weil ich mich für jede Stelle bewerbe, die einigermaßen zu meinen Qualifikationen passt. Im Vorstellungsgespräch versuche ich grundsätzlich immer, einen kompetenten Eindruck zu machen. Warum man mich dann ausgewählt hat, weiss ich nicht im Einzelnen.
Ist Dir klar, dass viele, viele Bewerber solch eine Konstallation als absoluten "Jackpot" betrachten würden? Nicht, dass ich Deine Unsicherheit nicht nachvollziehen könnte... aber es ist schon eine sehr besondere Situation - mir ihren ganz speziellen Möglichkeiten!Peter1980 hat geschrieben:Die Überforderung besteht darin, dass ich der einzige dort wäre, der aufgrund der Ausbildung und Erfahrung gewisse Entscheidungen treffen könnte.
Natürlich wird die Geschäftsführung darüber informiert, aber fachlich wäre ich alleine für die Entscheidung verantwortlich.
Glaubst Du, dass Du objektiv nicht zu fachlich sinnvollen Entscheidungen in der Lage wärst? Oder wäre es möglich, dass das mehr oder weniger eine Frage der Gewohnheit ist? Ohne jetzt irgendwelche Details zu wissen: Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Moment für jemanden, der sich von seiner Art her niemals in den Vordergrund spielt, eine Chance ist, wie sie vielleicht nur einmal im Leben kommt...
Wie weit bist Du dabei denn gegangen? Hast Du Kenntnisse und Erfahrungen übertrieben? Oder vielleicht vollkommen frei erfunden? Was waren die Momente, wo Deine Gesprächsparter (positiv) hellhörig wurden? Siehst Du Deine Stärken an denselben Stellen?Peter1980 hat geschrieben:Im Vorstellungsgespräch versuche ich grundsätzlich immer, einen kompetenten Eindruck zu machen.
Unabhängig davon: Was für eine Position hättest Du denn "in Wirklichkeit" gesucht?
Nunja, eigentlich hatte ich mir vorgestellt, dass ich unter einem fachlichen Vorgesetzten arbeite, dem ich meine Vorschläge unterbreite und mit ihm/ihr diskutiere, aber wo letztendlich er/sie für die Entscheidung zuständig ist.
Gelogen habe ich auf keinen Fall im Vorstellungsgespräch, im großen und ganzen habe ich alles so erzählt, wie es ist. Eine Sache habe ich noch nie exakt so gemacht, wie sie dort verlangt wird, aber in sehr eng verwandter Form. Da habe ich aber nicht drauf hingewiesen.
Ich kann mir sowohl Situationen vorstellen, wo ich fachlich sinnvoll zu entscheiden wüsste wie auch andere, wo ich nicht wüsste, was zu tun ist.
Keine Ahnung, was meinen Gesprächspartnern besonders gefallen hat. Si e haben sich alles, was ich erzählte, interessiert angehört. 1 Woche Zeit hat man mir für eine Zu- oder Absage gegeben. Vielleicht kann ich es etwas länger hinauszögern, aber das bringt ja letzlich auch nichts.
Gelogen habe ich auf keinen Fall im Vorstellungsgespräch, im großen und ganzen habe ich alles so erzählt, wie es ist. Eine Sache habe ich noch nie exakt so gemacht, wie sie dort verlangt wird, aber in sehr eng verwandter Form. Da habe ich aber nicht drauf hingewiesen.
Ich kann mir sowohl Situationen vorstellen, wo ich fachlich sinnvoll zu entscheiden wüsste wie auch andere, wo ich nicht wüsste, was zu tun ist.
Keine Ahnung, was meinen Gesprächspartnern besonders gefallen hat. Si e haben sich alles, was ich erzählte, interessiert angehört. 1 Woche Zeit hat man mir für eine Zu- oder Absage gegeben. Vielleicht kann ich es etwas länger hinauszögern, aber das bringt ja letzlich auch nichts.
Erstens bringt es nichts... und zweitens würde es bei einer positiven Entscheidung direkt auf den guten Eindruck schlagen... als klarer Beweis, dass es mit Deiner Entscheidungsfreude und -fähigkeit wohl doch nicht so weit her ist, wie sich das nach dem VG annehmen liess.
Eins solltest Du - neben der Seltenheit der Chance - auf jeden Fall berücksichtigen: Im Gegensatz zu Dir haben DIE Alternativen gesehen. Die haben mit anderen Kandidaten gesprochen und halten Dich für den Besten! Dafür wird es Gründe geben! Ich weiss nicht welche, aber es wird sie geben...
Im Endeffekt weiss ich aber auch nicht, was "richtig" ist. Ich habe schon beide Fälle gesehen: Leute, die nach einer Beförderung regelrecht aufgeblüht sind und Fähigkeiten entwickelt haben, die viele niemals bei ihnen vermutet haben... und auch solche, denen der plötzliche Entscheidungsdruck schlaflose Nächte bereitet hat...
Eins solltest Du - neben der Seltenheit der Chance - auf jeden Fall berücksichtigen: Im Gegensatz zu Dir haben DIE Alternativen gesehen. Die haben mit anderen Kandidaten gesprochen und halten Dich für den Besten! Dafür wird es Gründe geben! Ich weiss nicht welche, aber es wird sie geben...
Im Endeffekt weiss ich aber auch nicht, was "richtig" ist. Ich habe schon beide Fälle gesehen: Leute, die nach einer Beförderung regelrecht aufgeblüht sind und Fähigkeiten entwickelt haben, die viele niemals bei ihnen vermutet haben... und auch solche, denen der plötzliche Entscheidungsdruck schlaflose Nächte bereitet hat...
Natürlich sollst du zusagen! Was hast du schon zu verlieren?Peter1980 hat geschrieben:Andere aussichtsreiche Bewerbungen gibt es nicht und überhaupt nur sehr wenige passende Stellenangebote für mich.
Würdet ihr zusagen?
Und Fragen hat schon mal Recht!
Also, sag JA, ich will!Fragen hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Moment für jemanden, der sich von seiner Art her niemals in den Vordergrund spielt, eine Chance ist, wie sie vielleicht nur einmal im Leben kommt...
Ich finde auch. Was hast Du zu verlieren?? Ich wurde auch schon ins eiskalte Wasser geschmissen und hatte von heute auf morgen eine riesen Verantwortung. Ich habe sie gestemmt. Und es hat mich in meinem Leben einen dermaßen großen Schritt nach vorne gebracht.
Vielleicht kommt Dir die Verantwortung auch nur durch die längere Arbeitslosigkeit so groß vor.
Vielleicht kommt Dir die Verantwortung auch nur durch die längere Arbeitslosigkeit so groß vor.