ᐅ Entwicklungsingenieur für Kunststofftechnik Bewerbung gut?

Wenn ihr Berufsanfänger oder Berufspraktiker seid, dann könnt ihr eure Bewerbungsbeispiele in dieser Rubrik zur Diskussion stellen und die Musterbewerbungen anderer Bewerber bewerten. Auch für Bewerbungen um eine Neben- oder Teilzeitbeschäftigung.
Antworten
Tobbe87
Beiträge: 6
Registriert: 28.12.2014, 23:47

ᐅ Entwicklungsingenieur für Kunststofftechnik Bewerbung gut?

Beitrag von Tobbe87 »

Hallo,

ich bin in den letzten Zügen meines Studiums und möchte mich schon auf einige Stellen bewerben. Ich bin dabei auf folgende Stelle gestoßen:




Ich habe mich heute intensiv mit dem Anschreiben auseinandergesetzt und habe folgendes Anschreiben verfasst - erster Entwurf:


Bewerbung als Entwicklungsingenieur (m/w) für Kunststofftechnik
Ihre Ausschreibung auf der firmeneigenen Karriereseite, Kennziffer XXX

Sehr geehrte Frau XXXX,

vielen Dank für das freundliche und informative Telefongespräch am XXXX, welches mich in meinem Entschluss bestärkt hat, mich als Entwicklungsingenieur für Kunststofftechnik bei der XXX zu bewerben.

Sowohl durch die Wahl der beiden Vertiefungsrichtungen - Konstruktionstechnik und Kunststoff-technik - im Masterstudiengang des allgemeinen Maschinenbaus, als auch durch meine Masterarbeit, die ich derzeit zum Thema „Bestimmung der Dehnviskosität von Polymeren“ verfasse, kann ich Kenntnisse im Bereich der Kunststofftechnik vorweisen. Da ich auch nach meinem Studium im Bereich der Kunststofftechnik tätig sein möchte, ist die von Ihnen ausgeschriebene Stelle für mich sehr interessant.

Während eines sechsmonatigen Praktikums bei der Daimler AG in der Abteilung Polymertechnik konnte ich meine eigenverantwortliche Arbeitsweise unter anderem durch den eigenständigen Betrieb einer RTM-Anlage und Durchführung von Versuchsreihen unter Beweis stellen.

Ich bin ein motivierter, angehender Jungingenieur, der in kniffligen Aufgabenstellungen einen Anreiz sieht und neue Herausforderungen stets aufgeschlossen gegenübersteht. Gerne bringe ich meine Persönlichkeit und mein Fachwissen in einem erfolgreichen Familienunternehmen wie der XXXXX GmbH ein und freue mich auf ein Vorstellungsgespräch in Ihrem Haus.

Mit freundlichen Grüßen


Ich würde mich sehr über eure Meinungen und Verbesserungsvorschläge freuen :)
Zuletzt geändert von Tobbe87 am 10.01.2015, 16:09, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
FRAGEN
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12148
Registriert: 22.07.2006, 18:18

Re: Entwicklungsingenieur für Kunststofftechnik Bewerbung gu

Beitrag von FRAGEN »

Hmmmm... mein allgemeiner Eindruck wäre, dass Du Dein bisheriges Wissen für diese Stelle sehr viel aussagestärker darstellen könntest, als Du das bislang tust. Sowohl die Studienschwerpunkte als auch Abschlussarbeit und Praktikum scheinen doch genau in die richtige Richtung zu gehen. Warum machst Du da nichts draus? Daneben hast Du so viele "Luft"-Passagen, in denen im Grunde gar nichts steht. Die könntest Du locker durch die fachliche Tiefe der anderen Themen ersetzen, die Du bislang für Dich behältst... ;-)

Ganz generell sollte man sich natürlich immer so explizit wie möglich auf die spezifischsten Teile der Anzeige beziehen. Im Idealfall auf die Entwicklung von neuen Produkten aus den Bereichen Platten, Stäben, Hohlstäben, technischen Profilen: Kalandrieren, Profilextrusion und Coextrusion funktionaler Schichten und/oder neuer Extrusions- und Verfahrenstechniken...
Tobbe87 hat geschrieben:vielen Dank für das freundliche und informative Telefongespräch am XXXX, welches mich in meinem Entschluss bestärkt hat, mich als Entwicklungsingenieur für Kunststofftechnik bei der XXX zu bewerben.
Das wäre dagegen ein typisches Beispiel für einen "Luftsatz", dessen Fehlen niemand auf der Welt bemerken würde... ;-)
Tobbe87 hat geschrieben:Sowohl durch die Wahl der beiden Vertiefungsrichtungen - Konstruktionstechnik und Kunststoff-technik - im Masterstudiengang des allgemeinen Maschinenbaus, als auch durch meine Masterarbeit, die ich derzeit zum Thema „Bestimmung der Dehnviskosität von Polymeren“ verfasse, kann ich Kenntnisse im Bereich der Kunststofftechnik vorweisen.
Hier hingegen verbrätst Du Deine drei stärksten Argumente in einem einzigen Satz... der letztlich auf nichts weiter als "Kenntnisse im Bereich der Kunststofftechnik" hinaus läuft... also praktisch auf nichts. Versuch doch einmal, stattdessen drei eigenständige Hammersätze zu

1) Konstruktionstechnik
2) Kunststofftechnik
3) Dehnviskosität von Polymeren

zu formulieren, die Dich in jedem dieser Punkte mit klaren Fachaussagen als (zumindest angehenden) Spezialisten zeigen!
Tobbe87 hat geschrieben:Da ich auch nach meinem Studium im Bereich der Kunststofftechnik tätig sein möchte, ist die von Ihnen ausgeschriebene Stelle für mich sehr interessant.
Hier wieder: Luft. Jedes einzelne Wort davon ist dem Leser schon VOR dem Lesen bekannt.
Tobbe87 hat geschrieben:Während eines sechsmonatigen Praktikums bei der Daimler AG in der Abteilung Polymertechnik konnte ich meine eigenverantwortliche Arbeitsweise unter anderem durch den eigenständigen Betrieb einer RTM-Anlage und Durchführung von Versuchsreihen unter Beweis stellen.
Das ist der bislang beste Satz - weil er in einem expliziten Fachthema vergleichsweise konkret wird. Schade ist hieran wiederum, dass ausgerechnet der Hauptsatz des Gebildes ("konnte unter Beweis stellen") von einem fachlich banalen Nebenkriegsschauplatz ("eigenverantwortliche Arbeitsweise") handelt und die Versuchsreihen nicht weiter präzisiert werden. Aber immerhin: "Versuchsreihen mit RTM-Anlage in der Polymertechnik der XXX AG" ist ein schöner Ausgangspunkt für den vierten Hammersatz (nach den dreien von oben)... ;-)
Tobbe87 hat geschrieben:Ich bin ein motivierter, angehender Jungingenieur, der in kniffligen Aufgabenstellungen einen Anreiz sieht und neue Herausforderungen stets aufgeschlossen gegenübersteht.
Hier wieder 98% Luft. Möglicherweise steckt etwas in der "Kniffligkeit der Aufgabenstellungen", falls Du da konkreter werden kannst und willst...
Tobbe87 hat geschrieben:Gerne bringe ich meine Persönlichkeit und mein Fachwissen in einem erfolgreichen Familienunternehmen wie der XXXXX GmbH ein
Ebenfalls Tendenz zur Luft. Möglicherweise lässt sich zu Deiner Persönlichkeit etwas Sinnvolles sagen. Zu dem Unternehmen vermutlich auch. Aber was? Hier steht weder das eine, noch das andere...

Fazit: Da geht mehr! Sehr viel mehr!
Tobbe87
Beiträge: 6
Registriert: 28.12.2014, 23:47

Beitrag von Tobbe87 »

Vielen Dank für deine rasche Antwort.
Fazit: Da geht mehr! Sehr viel mehr!
Wenn ich das Anschreiben mit deinen Hinweisen betrachte, muss ich dir zustimmen! Danke nochmals für deine Anmerkungen, werde mich morgen nochmals dransetzen.


Ich hätte noch eine Frage zu:
vielen Dank für das freundliche und informative Telefongespräch am XXXX, welches mich in meinem Entschluss bestärkt hat, mich als Entwicklungsingenieur für Kunststofftechnik bei der XXX zu bewerben.
Dies wäre der Einleitungssatz. Ich wollte mich von einem Standardsatz wie "Hiermit bewerbe ich mich um..." distanzieren. Würdest du dann generell überhaupt einen Einleitungssatz schreiben oder komplett mit dem ersten Absatz beginnen?
Benutzeravatar
TheGuide
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12803
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Tobbe87 hat geschrieben:Ich hätte noch eine Frage zu:
vielen Dank für das freundliche und informative Telefongespräch am XXXX, welches mich in meinem Entschluss bestärkt hat, mich als Entwicklungsingenieur für Kunststofftechnik bei der XXX zu bewerben.
Dies wäre der Einleitungssatz. Ich wollte mich von einem Standardsatz wie "Hiermit bewerbe ich mich um..." distanzieren. Würdest du dann generell überhaupt einen Einleitungssatz schreiben oder komplett mit dem ersten Absatz beginnen?
Ich bin zwar nicht der Befragte, aber ich erlaube mir trotzdem eine Antwort: Was du vorlegst und wovon du dich ZU RECHT!!! distanzieren möchtest, sind im Prinzip Varianten des Phänomens überflüssiger Einleitungssatz.

Das Problem dabei: Im Grunde genommen ist es natürlich schon gut, sich nach einem vorherigen Telefonat, besonders dann, wenn es gut gelaufen ist und man sich gegenseitig sympathisch war, wieder in Erinnerung zu rufen.
Das sollte dann aber in einer geschickteren Form passieren und nicht in Form eines - wie drückte sich FRAGEN aus? - "Luftsatzes".
Benutzeravatar
FRAGEN
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12148
Registriert: 22.07.2006, 18:18

Beitrag von FRAGEN »

TheGuide hat geschrieben:Das Problem dabei: Im Grunde genommen ist es natürlich schon gut, sich nach einem vorherigen Telefonat, besonders dann, wenn es gut gelaufen ist und man sich gegenseitig sympathisch war, wieder in Erinnerung zu rufen. Das sollte dann aber in einer geschickteren Form passieren und nicht in Form eines - wie drückte sich FRAGEN aus? - "Luftsatzes".
Dem würde ich mich anschliessen. Die Luft allein ist halt nur Luft... aber zusammen mit Turbine, Brennstoff und Zündung ergibt sie ein Strahltriebwerk... um es mal ingenieurstechnisch auszudrücken... ;-)

Um diese zugegebenermassen etwas holprige Metapher einmal etwas auszuführen: Die reine Tatsache des Anrufs ist die Luft. Für sich genommen bedeutungslos. Die Turbine wäre vielleicht der konkrete GesprächsINHALT, der Brennstoff der entscheidende Bezug einer neuen Information zu Deinem persönlichen und/oder fachlichen Ich und die Zündung der letztendliche Gedankengang zu Deiner Entscheidung. Das mag jetzt keine lupenreine Luftfahrttechnik sein... aber ich denke, Du verstehst, was ich meine... ;-)
Tobbe87
Beiträge: 6
Registriert: 28.12.2014, 23:47

Beitrag von Tobbe87 »

Nochmals vielen Dank führ eure Anregungen und Ratschläge :)!!
Ich habe mein Anschreiben nochmals überarbeitet und dabei versucht mehr in die Tiefe zu gehen bzw. meine stärksten Argumente mehr Gewicht zu verleihen.

Sehr geehrte Frau XXX,

(1) sowohl durch die lokale Presse als auch durch den persönlichen Kontakt zu Ihrem Mitarbeiter Herrn XXX bin ich schon länger auf Ihr internationales Familienunternehmen als Arbeitgeber, führend in der Branche für Konstruktions- und Hochleistungskunststoffe, aufmerksam geworden. (In diesem möchte ich nun meine Persönlichkeit und Fachwissen einbringen und mich als motivierender, angehender Jungingenieur weiterentwickeln.)

Nachdem ich mich schon in der Bachlorarbeit unter anderem mit der Materie Kunststoff näher auseinandergesetzt habe, habe ich mich in bei der Wahl der beiden Vertiefungsrichtungen im Masterstudiengang des allgemeinen Maschinenbaus neben der Konstruktionstechnik bewusst für die Kunststofftechnik entschieden. Durch Vorlesungen wie ‚Kunststoffverarbeitung‘ oder ‚Konstruieren mit Kunststoffen‘ konnte ich weiter in den Bereich der Kunststofftechnik eintau-chen.

(2) Nach Beendigung meiner Studienarbeit, bei der ich neben einer Umkonstruktion der Versuchs-kammer eines Dauerlaufprüfstandes die Verschleißerscheinung von Radial-Wellendichtringen untersucht habe, verfasse ich derzeit meine Masterarbeit aufgrund meiner Interessensgründen im Bereich der Kunststofftechnik. Hierbei untersuche ich die Dehnviskosität von zuvor auf einem Doppelschneckenextruder selbst hergestellte Polymerblends mit Hilfe eines Rheotens-messgerätes und verschiedener Berechnugsmethoden basierend auf dem Einlaufdruckverlust ermittelt durch ein Kapillarrheometer.

Während eines sechsmonatigen Praktikums bei der Daimler AG in der Abteilung Polymertechnik konnte ich zum einen meine eigenverantwortliche Arbeitsweise unter anderem durch die eigenständige Durchführung und Dokumentation von Versuchsreihen und den selbstständigen Betrieb einer RTM-Anlage unter Beweis stellen. Zum anderen spiegeln sich die Team- und Kommunikationsfähigkeit durch wöchentliche Team-Meetings und die regelmäßige Präsentation von Versuchsergebnissen wieder.


(1): Bei der Firma handelt es sich um ein Unternehmen, welches seinen Sitz bei mir im Ort besitzt. Bei Herrn XXX handelt es sich um einen Bekannten, welcher in der Konstruktion arbeitet und mir mehr zu seiner Arbeit / zum Unternehmen / Eingliederung der ausgeschriebenen Stelle im Unternehmen erzählt hat. Macht dieser Abschnitt Sinn? Zudem habe ich einen Satz in Klammern geschrieben, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob er an diese Position hingehört bzw. überhaupt ins Anschreiben passt --> Das ich mich einbringen möchte, merken sie durch meine Bewerbung (deswegen wäre es ja quasi "Luft" ;)) - Was meint ihr zu dem Einleitungsabschnitt?

(2): "Nach Beendigung meiner Studienarbeit, bei der ich neben einer Umkonstruktion der Versuchs-kammer eines Dauerlaufprüfstandes die Verschleißerscheinung von Radial-Wellendichtringen untersucht habe..." das hat zwar nichts direkt mit der Stellenausschreibung zu tun, habe es jedoch reingeschrieben um meine kleine "Umkonstruktion" zu erwähnen und Interesse/Erfahrung in Versuchsdurchführungen zu schildern. Würdet ihr den Satz drinlassen oder den Abschnitt evtl verkürzen zu:
"Mein Interesse für die Kunststofftechnik spiegelt sich auch bei der Wahl meiner Masterarbeit im Bereich der Kunststofftechnik wieder. Hierbei untersuche ich die Dehnviskosität von zuvor auf einem Doppelschneckenextruder selbst hergestellte Polymerblends, mit Hilfe eines Rheotens-messgerätes und verschiedener Berechnugsmethoden basierend auf dem Einlaufdruckverlust ermittelt durch ein Kapillarrheometer."



Was denkt ihr über das "verbesserte" Anschreiben - besitzt dies weniger "Luft" ;):)?
(Mittlerweile gefällt mir das Wort "Luft" irgendwie nicht mehr so sehr ;) )
Benutzeravatar
TheGuide
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12803
Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Tobbe87 hat geschrieben:sowohl durch die lokale Presse als auch durch den persönlichen Kontakt zu Ihrem Mitarbeiter Herrn XXX bin ich schon länger auf Ihr internationales Familienunternehmen als Arbeitgeber, führend in der Branche für Konstruktions- und Hochleistungskunststoffe, aufmerksam geworden. (In diesem möchte ich nun meine Persönlichkeit und Fachwissen einbringen und mich als motivierender, angehender Jungingenieur weiterentwickeln.)

(1): Bei der Firma handelt es sich um ein Unternehmen, welches seinen Sitz bei mir im Ort besitzt. Bei Herrn XXX handelt es sich um einen Bekannten, welcher in der Konstruktion arbeitet und mir mehr zu seiner Arbeit / zum Unternehmen / Eingliederung der ausgeschriebenen Stelle im Unternehmen erzählt hat. Macht dieser Abschnitt Sinn? Zudem habe ich einen Satz in Klammern geschrieben, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob er an diese Position hingehört bzw. überhaupt ins Anschreiben passt --> Das ich mich einbringen möchte, merken sie durch meine Bewerbung (deswegen wäre es ja quasi "Luft" ;)) - Was meint ihr zu dem Einleitungsabschnitt?
M.E. ist das zuviel lobgehudelt und sofern der Mitarbeiter keine Entscheidungskompetenz hat, ist es auch nicht sinnvoll zu viele Worte über ihn zu verlieren. Dass du auf das Unternehmen aufmerksam geworden bist, ist auch klar, sonst würdest du diesem nicht schreiben können. Insofern ist die Info dieses Abschnitts aus Personalersicht äußerst dürftig.
Tobbe87
Beiträge: 6
Registriert: 28.12.2014, 23:47

Beitrag von Tobbe87 »

Vielen Dank für deine Meinung. Wahrscheinlich lass ich den ersten Abschnitt auch weg, sollte mir nicht noch etwas gutes einfallen. Wenn ich diesen Abschnitt weglasse, sprengt das Anschreiben auch nicht den Rahmen einer DINA4 Seite (ansonsten müsste ich mir darüber noch Gedanken machen und evtl. alles "quetschen")

Wie findest du den anderen Teil des Anschreibens im Vergleich zur ersten Version?
Benutzeravatar
FRAGEN
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12148
Registriert: 22.07.2006, 18:18

Beitrag von FRAGEN »

Hallo Tobbe!

Den ersten Absatz würde ich ebenfalls ersatzlos streichen. Da fehlt der Luft nach wie vor alles zum Strahltriebwerk... ;-)

Der zweite ist für mich die sehr viel bessere Einleitung - ganz einfach deshalb, weil der Leser da erstens etwas Neues erfährt... und zweitens etwas, das ihn interessiert! Sein neuer Mitarbeiter ist in diesem Moment SEHR viel spannender als seine alte Firma... ;-)
Tobbe87 hat geschrieben:Nachdem ich mich schon in der Bachlorarbeit unter anderem mit der Materie Kunststoff näher auseinandergesetzt habe, habe ich mich in bei der Wahl der beiden Vertiefungsrichtungen im Masterstudiengang des allgemeinen Maschinenbaus neben der Konstruktionstechnik bewusst für die Kunststofftechnik entschieden. Durch Vorlesungen wie ‚Kunststoffverarbeitung‘ oder ‚Konstruieren mit Kunststoffen‘ konnte ich weiter in den Bereich der Kunststofftechnik eintau-chen.
Hmmmm... das ist nicht ganz das, was ich meinte. Du hast zwar die Wortmenge zu Deinen beiden Vertiefungsrichtungen vervielfacht... aber leider kein einziges Wort an NEUER Information hinein gebracht! Ich hätte gedacht, dass sich sowohl zur "Konstruktionstechnik", als auch zur "Kunststofftechnik" jeweils eine Fachaussage finden liesse, die auf der gedanklichen Schiene Deines Lesers läge...
Tobbe87 hat geschrieben:(2): "Nach Beendigung meiner Studienarbeit, bei der ich neben einer Umkonstruktion der Versuchs-kammer eines Dauerlaufprüfstandes die Verschleißerscheinung von Radial-Wellendichtringen untersucht habe..." das hat zwar nichts direkt mit der Stellenausschreibung zu tun, habe es jedoch reingeschrieben um meine kleine "Umkonstruktion" zu erwähnen und Interesse/Erfahrung in Versuchsdurchführungen zu schildern.
Vermutlich fällt Dir das Problem gerade selber auf: Ein Riesenabsatz, der nur dazu dient, mit einem einzigen Adjektiv ein absolutes Nebenthema des "offiziellen" (und nicht relevanten) Oberthemas anzuschneiden, kann nicht die Lösung sein. Wenn in der "Umkonstruktion" etwas Besonderes bzw. Erwähnenswertes liegt (was durchaus sein kann!), sollte die auch das klare Thema dieses Satzes sein. In Deiner Variante hatte ich sie komplett überlesen... ;-)
Tobbe87 hat geschrieben:Während eines sechsmonatigen Praktikums bei der XXX AG in der Abteilung Polymertechnik konnte ich zum einen meine eigenverantwortliche Arbeitsweise unter anderem durch die eigenständige Durchführung und Dokumentation von Versuchsreihen und den selbstständigen Betrieb einer RTM-Anlage unter Beweis stellen. Zum anderen spiegeln sich die Team- und Kommunikationsfähigkeit durch wöchentliche Team-Meetings und die regelmäßige Präsentation von Versuchsergebnissen wieder.
Hier finde ich persönlich Dein Fazit immer noch fraglich. Letztendlich benutzt Du den in fachlicher Hinsicht jobnächsten Teil Deines Werdegangs zu nichts anderem als dem Beleg allgemeinmenschlicher Allerweltsbehauptungen. Für meine Begriffe ist das Verschwendung...
Tobbe87 hat geschrieben:Hierbei untersuche ich die Dehnviskosität von zuvor auf einem Doppelschneckenextruder selbst hergestellte Polymerblends, mit Hilfe eines Rheotens-messgerätes und verschiedener Berechnugsmethoden basierend auf dem Einlaufdruckverlust ermittelt durch ein Kapillarrheometer.

Ist das ein Test für den Leser?
Tobbe87
Beiträge: 6
Registriert: 28.12.2014, 23:47

Beitrag von Tobbe87 »

Danke nochmals für deine Anregungen - wahrscheinlich fehlt der Luft noch immer Turbine, Brennstoff und Co aber vielleicht besitzt sie ja mittlerweile ein Turm, Rotorblatt, Gondel und Transformator und generiert ein bisschen Strom :roll: :roll:
Was hälst du von der überarbeiteten Version :? ?

******************************

Sehr geehrte Frau XXXX,

Nachdem ich mich schon in der Bachlorarbeit unter anderem mit der Materie Kunststoff näher auseinandergesetzt habe, habe ich mich bei der Wahl der beiden Vertiefungsrichtungen im Masterstudiengang des allgemeinen Maschinenbaus neben der Konstruktionstechnik bewusst für die Kunststofftechnik entschieden. Aufgrund verschiedener Vorlesungen und dem am Institut befindlichen Maschinenpark, habe ich mir neben theoretischem auch praktisches Wissen bei-spielsweise im Bereich der Extrusion angeeignet.

Nach Beendigung meiner Studienarbeit, bei der ich das Problem eines nichtfunktionstüchtigen Prüfstandes durch eine Umkonstruktions der Versuchskammer behoben und anschließend das Funktionsverhalten von Dichtungsgegenlaufflächen untersucht habe, verfasse ich derzeit meine Masterarbeit aufgrund meiner Interessensgründen im Bereich der Kunststofftechnik. Hierbei untersuche ich die rheologischen Eigenschaften von Polyolefine und zuvor hergestellten Polymerblends. Durch die Masterarbeit besitze ich mittlerweile ein breiteres Wissen im Bereich der Rheologie bzw. der rheologischen Eigenschaften von Kunststoffen, welche bei der Produkt- und Verfahrensentwicklung notwendig sind.

Während eines sechsmonatigen Praktikums bei der XXXG in der Abteilung Polymertechnik habe ich zum einen meine eigenverantwortliche Arbeitsweise unter anderem durch die eigenständige Durchführung und Dokumentation von Versuchsreihen und den selbstständigen Betrieb einer RTM-Anlage unter Beweis gestellt. Zum anderen spiegeln sich die Team- und Kommunikationsfähigkeit durch wöchentliche Team-Meetings und die regelmäßige Präsentation von Versuchsergebnissen wieder.

******************************

bei der ich das Problem eines nichtfunktionstüchtigen Prüfstandes durch eine Umkonstruktions der Versuchskammer behoben und anschließend das Funktionsverhalten von Dichtungsgegenlaufflächen untersucht habe
Hiermit wollte ich eigentlich zum Ausdruck bringen, dass ich ein Problem analysieren und dann gezielt beheben kann.

Hier finde ich persönlich Dein Fazit immer noch fraglich. Letztendlich benutzt Du den in fachlicher Hinsicht jobnächsten Teil Deines Werdegangs zu nichts anderem als dem Beleg allgemeinmenschlicher Allerweltsbehauptungen. Für meine Begriffe ist das Verschwendung...
Das Problem ist, dass eine RTM-Anlage nicht direkt etwas mit der Extrusion zu tun hat. Das Technikum war zwar der Polymerabteilung untergeordnet, jedoch haben wir uns dort hauptsächlich mit faserverstärkten Kunststoffen (auf Basis von Duroplasten) und deren Verarbeitung auseinadergesetzt. Aus diesem Grund glaube ich, dass ich leider nicht mehr aus meinem Praktikum herausholen kann als persönliche Eigensachften und Dinge wie selbstständige Planung, Durchführung und Dokumentation von Versuchen und Versuchsreihen, ...

Sehr viel mehr praktische Erfahrung bringe ich als "Uni-Absolvent" im Bereich Kunststofftechnik nicht mit und kann deshalb einem Ingenieur, der schon länger in diesem Bereich arbeitet, wohl nicht das Wasser reichen... dennoch bin ich gewillt, diese Defizite so schnell es geht aufzuholen
Benutzeravatar
FRAGEN
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12148
Registriert: 22.07.2006, 18:18

Beitrag von FRAGEN »

Tobbe87 hat geschrieben:Danke nochmals für deine Anregungen - wahrscheinlich fehlt der Luft noch immer Turbine, Brennstoff und Co
Noch eleganter: Du hast die Luft einfach rausgelassen... und brauchst Turbine, Brennstoff und Co nicht mehr, um sie sinnvoll zu nutzen... ;-)
Tobbe87 hat geschrieben:Das Technikum war zwar der Polymerabteilung untergeordnet, jedoch haben wir uns dort hauptsächlich mit faserverstärkten Kunststoffen (auf Basis von Duroplasten) und deren Verarbeitung auseinadergesetzt.
Und zwischen denen und der Kunststoffextrusion gibt es keinen gemeinsamen Nenner, der fachlich relevanter als die "Arbeitsweise" wäre? Echte Frage. Wenn das wahr ist, ist es gut so... ;-)

Generell ist das Schreiben auf jeden Fall wieder eine deutliche Verbesserung; insbesondere der Einstieg hat durch dieses "in medias res" stark gewonnen.
Tobbe87 hat geschrieben:Nach Beendigung meiner Studienarbeit, bei der ich das Problem eines nichtfunktionstüchtigen Prüfstandes durch eine Umkonstruktions der Versuchskammer behoben und anschließend das Funktionsverhalten von Dichtungsgegenlaufflächen untersucht habe
Ebenfalls sehr viel besser, weil die Schwerpunkte von Aussageabsicht und Formulierung nun zusammen passen. Frage in diesem Zusammenhang: Ist es richtig, dass die Umkonstruktion des Prüfstands nicht nur wichtig, sondern sogar wichtiger (!) als die eigentliche Versuchsreihe war? So klingt es momentan. Ohne Näheres zu wissen, hätte ich aus dem Bauch heraus zwei Sätze gebildet: Erst einen zu Ziel und Vorgehen der Versuche... und einen zweiten zur Schaffung der Voraussetzungen dafür...?!?
Tobbe87 hat geschrieben:verfasse ich derzeit meine Masterarbeit aufgrund meiner Interessensgründen im Bereich der Kunststofftechnik. Hierbei untersuche ich die rheologischen Eigenschaften von Polyolefine und zuvor hergestellten Polymerblends. Durch die Masterarbeit besitze ich mittlerweile ein breiteres Wissen im Bereich der Rheologie bzw. der rheologischen Eigenschaften von Kunststoffen, welche bei der Produkt- und Verfahrensentwicklung notwendig sind.
Die Textmenge für das wichtige Thema "Masterarbeit" erscheint mir angemessen. Ich bin allerdings sicher, dass man in ebendieser Textmenge deutlich mehr fachliche Substanz liefern könnte. Bislang steckt eigentlich alles tatsächlich Gesagte in Satz 02 ("Hierbei untersuche...").
Tobbe87
Beiträge: 6
Registriert: 28.12.2014, 23:47

Beitrag von Tobbe87 »

Noch eleganter: Du hast die Luft einfach rausgelassen... und brauchst Turbine, Brennstoff und Co nicht mehr, um sie sinnvoll zu nutzen... Winken
ohjemine, das hoert sich ja noch schlechter an.
Und zwischen denen und der Kunststoffextrusion gibt es keinen gemeinsamen Nenner, der fachlich relevanter als die "Arbeitsweise" wäre? Echte Frage. Wenn das wahr ist, ist es gut so... Winken
Leider ist das so... Es handelt sich bei beiden Materialien zwar um Kunststoffe, jedoch gibt es große Unterschiede in deren Verarbeitung und Eigenschaft. Duroplaste gleichen einem Zwei-Komponenten-Kleber, wohingegen die Thermoplaste eher Schokolade ähneln, welche man immer wieder aufschmelzen und erstarren lassen kann.
Ist es richtig, dass die Umkonstruktion des Prüfstands nicht nur wichtig, sondern sogar wichtiger (!) als die eigentliche Versuchsreihe war? So klingt es momentan. Ohne Näheres zu wissen, hätte ich aus dem Bauch heraus zwei Sätze gebildet: Erst einen zu Ziel und Vorgehen der Versuche... und einen zweiten zur Schaffung der Voraussetzungen dafür...?!?
Die Versuchsergebnisse waren schon wichtiger, jedoch wurden die Versuchskammern in einer Vorgängerarbeit konstruiert und gefertigt und als ich meine Versuche fahren wollte, gab es Probleme mit der Temperierung der Kammer - eine Durchführung meiner Versuche war nicht möglich... Nachdem ich das Problem gefunden habe, konnte ich dies durch eine kleine Umkonstruktion lösen (alles auseinander bauen, überarbeitet, zusammenbauen) und erst dann konnten die Versuche durchgeführt werden. Das Problem hätte eigentlich schon damals erkannt werden müssen, weswegen sich die Studienarbeit bei mir deutlich in die Länge zog.....
Die Textmenge für das wichtige Thema "Masterarbeit" erscheint mir angemessen. Ich bin allerdings sicher, dass man in ebendieser Textmenge deutlich mehr fachliche Substanz liefern könnte. Bislang steckt eigentlich alles tatsächlich Gesagte in Satz 02 ("Hierbei untersuche...").
Werde mich nochmals dransetzen und mir Gedanken machen, wie ich diesem Abschnitt mehr fachliche Substanz verleihen kann.
Antworten