Eine sehr heikle Angelegenheit fürchte ich..

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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Curryhuhn
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Eine sehr heikle Angelegenheit fürchte ich..

Beitrag von Curryhuhn »

Guten Tag liebe User,

ich habe mich vor Kurzem auch neu hier angemeldet und würde mich freuen, wenn jemand mit bzw. aus meinem speziellen "Problem" eine
Idee oder Lösung herbeiführen kann.

Ich bin 27 Jahre jung, gelernter Informatikassistent, habe meine Ausbildung 2002 abgeschlossen und danach nie mehr in meinem Beruf gearbeitet. Man muss sich nichts vormachen, die nötigen Kenntnisse und Skills um aktuell in dem Sektor tätig zu sein, sind bei mir verflogen, da ich mich seit dem Zeitpunkt auch nur wenig ausreichend weiterbilden konnte, finanziell nicht die Möglichkeit für Zusatzzertifizierungen/Literatur
etc..

Mein Werdegang sieht grob umschrieben so aus:

10/2002 - 04/2003 - ohne Job
04/2003 - 06/2003 - Zeitarbeit ( Handlanger, Metallbau)
06/2003 - 11/2003 - Arbeit suchend
12/2003 - 04/2004 - Zeitarbeit (Galvanisierungs-/Vulkanisierungsarbeiten)
04/2004 - 10/2004 - Arbeit suchend
11/2004 - 05/2005 - Tarifberatung (renommierte Telekomm.-Firma)
05.2005 - 01/2007 - Arbeit suchend, durch Maßnahmen und Veranstaltungen geschlendert, Bewerbungstrainings absolviert und was einem das Job-Center Tolles noch so vorschlägt.
02.2007 - 01.2008 - Alltagsbetreuer / Senioren-Coaching
01.2008 - 03.2008 - Arbeit suchend
03.2008 - 05.2008 - Vertriebsassistent (Innendienst)
05.2008 - 04.2009 - Arbeit suchend
04.2009 - 02/2010 - Fachkraft für Automatenservice (Spielcasino)
02.2010 - heute - Arbeit suchend , (Teilzeitkraft)

Es schockiert mich selbst immer wieder, wenn ich diesen Werdegang betrachte, obwohl ich über den erweiterten Sekundarabschluss und eine Berufsausbildung verfüge- Lücken über Lücken.

Eigentlich habe ich gute technische Kenntnisse bin aufgeschlossen, motiviert und auch gewisses "Know-How" aus verschiedensten Arbeitsfeldern, nur kann ich diese nie schriftlich belegen oder ausweisen.

Nach ca. 600 Bewerbungen, 294,Absagen, 3 Vorstellungsgesprächen
und Restlichem "Ohne Antwort"-Verhalten, weiß ich einfach nicht mehr, was ich noch tun kann.

Mein Sachbearbeiter z.Zt. kann mir nur die Fördermittel anbieten,(wenn etwas Konkretes dahinter steht), Bewerbungskosten usw..
und nach meinem letzten Bewerbungstraining hieß es dann "Also Herr X, so können Sie sich doch nicht bewerben!!) äähm.. ja aber das wurde mir beim Bewerbungstraining so gelehrt.

Ich gehe offen damit um, dass sich mittlerweile starke Minderwertigkeitskomplexe und Depressionen bei mir aufgetan haben, gegen Zweiteres tue ich medizinisch bereits etwas, aber ich komme nur noch selten aus mir raus, ich sehe die Welt oft mit schlechten Augen, die Menschen/Personaler/personal recruiting consultants ;) machen mich agressiv und traurig, weil das Einzige was ich zu hören bekomme sind meine großen Lücken, die Schwere der Situation etc..

Das weiß ich doch bereits, von 10 Terminen nehme ich 10 wahr, dazu verdammt mir immer wieder das Obige anhören zu müssen?

Wo und Wie kann man aus eigener Kraft in meiner Situation noch
einen "Neustart" versuchen, gefördert werden, ist es überhaupt noch möglich?

Ich bin noch keine 30 und komme mir hoffnungslos verloren vor, perspektivlos..


Danke für eure Zeit, Gruß Curryhuhn
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Hallo Curryhuhn!

Mich würde ja interessieren, auf was für Stellen sich Deine 600 Bewerbungen bezogen... bzw. was für eine Tätigkeit Du ausüben möchtest und/oder für welche Art von Arbeit Du Dich in der Tendenz für geeignet halten würdest. Nicht, dass ich Dich entmutigen wollte... aber die Lücken erscheinen mir noch beinahe als der "harmlose" Teil der Situation. Das eigentliche Problem sehe ich in der offensichtlichen Ziellosigkeit bei der Wahl der zwischenzeitlich angenommenen Stellen. Da gibt es ja kaum zwei, die auch nur ansatzweise in eine ähnliche Richtung gehen. Von daher wäre eine relativ realistische Zielsetzung (bei der Du dann auch bleiben solltest) aus meiner Sicht Punkt 1 der Tagesordnung...
Curryhuhn
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Beitrag von Curryhuhn »

Hi "Fragen",

vielen Dank für Deine schnelle Antwort..
Tatsächlich ist es für mich nicht verwundernd, dass meine Bewerbungen nahezu ziellos erscheinen, ich muss gestehen, es gab mehrer Zeitspannen, in der dies' genau der Fall war. Ich wusste nicht was zu mir passt, habe mich oft von Familie oder Bekannten zum Reinschnuppern verleiten lassen, gab mich zufrieden mit Aussagen wie (Hauptsache Arbeit, es muss Geld reinkommen), aber letztendlich waren dort Tätigkeiten bei, wo ich beinahe wahnsinnig geworden wäre. Absolute Monotonie, "Roboterjobs", totale Inkommunikativität, never again!

Letztendlich bin ich vor ein paar Monaten zu dem Entschluss gekommen,
dass ich gerne mit Menschen arbeiten möchte, im sozialen Bereich, die Tätigkeit damals als Alltagsbetreuer hat mir großen Spaß bereitet, ich kann sehr gut mit alten Menschen (Senioren/Innen) umgehen, es bereitet mir und meist auch ihnen große Freude und Entspannung mir Geschichten "von früher" anzuhören aber auch Ausflüge ins Grüne, zum Kaffee, oder auch Maßnahmen zur Wiedereingliederung in die Gesellschaft mit ihnen durchzuführen, der Einsamkeit und dem tristen Alltag ein Ende bzw. eine Verschönerung zu bereiten.

Ich machte mir diesen Sektor für 1-2 Monate zum Ziel, versuchte krampfhaft irgendwo anzuknüpfen, erste Kontakte zu karritativen Einrichtungen herzustellen, allerdings gab es immerwieder Situationen, in der ich mich unsicher fühlte, sehr sogar.

Ein Gespräch mit meinem "Job-Scout" hatte einst folgende Inhalte:
Ich schilderte ihm mein Ziel, meine Neigungen, offenbarte ihm meinen Neustartwillen, als Feedback kam leider lediglich: "Herr X, das ist doch nichts Halbes und nichts Ganzes, da verdienen Sie wenig und sind wohlmöglich auf Ergänzungen von uns angewiesen, überlegen Sie sich das Ganze noch mal gut."
Dann teilte ich ihm mein Empfinden mit, dass es nicht nur die Vergütung sein sollte, auf die es ankommt, für mich wäre das eher sekundär.
Dann kam von ihm: "Aber Sie haben eine Familie, die Sie ernähren müssen, die Gesamtsituation wird sich dadurch nur minder verbessern, glauben Sie mir...". Dann - kurze Stille! nach 1-2 Minuten kam dann noch sporadisch aus ihm rausgeschlichen "Also im handwerklichen Bereich könnte ich Sie sofort unterbringen"..

Nach so einem Dialog fühlt man sich nicht wirklich gut oder ernstgenommen, ehrlich nicht...


Ich habe keine medizinischen Kenntnisse, bzw. nur Grundkenntnisse, von der Konfrontation mit Pflegemethoden, Hygienemaßnahmen etc. möchte ich absehen, auf gut Deutsch, ich könnte mich mit Exkrementen und Erbrochenem nicht anfreunden..

Aber es muss doch irgendeine Möglichkeit geben für einen neuen Anlauf, bzw. für überhaupt einen Anlauf, ich bin ja direkt nach der Ausbildung schon auf die Knie gefallen, verfiel in ein Verhaltensmuster, aus dem ich lange nicht rauskam und jetzt zieht sich die Situation erneut bereits über 2 1/2 Jahre hin.

Ich möchte und werde nicht aufgeben, ich will arbeiten, ich will mich verwirklichen, Aufgaben haben, Verantwortung übernehmen, andere Menschen mit meiner Geduld und meiner einfühlsamen Art weiterhelfen.

Ich habe schon oft bei Berufe-NET oder Ähnlichem nach Berufsbildern gesucht, letztendlich bin ich mir nicht sicher ob ich noch eine Ausbildung anfangen soll, es probieren soll, ob mich überhaupt noch jemand nimmt, auf Grund meines Alters + Werdegangs und wo ich überhaupt stehe, ich schätze meinen Marktwert momentan auf einer Skala von $1-1000 auf 50 Cent.

Ich würde mich über weitere Meinungen/Antworten freuen.

Viele Grüße
Curryhuhn
Chancen
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Beitrag von Chancen »

So richtig fällt mir auch kein guter Tipp ein.

Die Idee mit der Ausbildung finde ich ganz gut, klar wird es nicht einfach mit 27 noch eine Firma zu finden - aber schon die wenigen hier im Forum haben es geschaft und es gibt noch viele weitere.
ggf. Altenpfleger oder wie es sich nennt. Durch die Kürzung der Wehrdienstzeit sicher ein Job mit Zukunft.

Wenn du was technisches wählst, kannst du, wenn du im VG überzeugst, dein Know-How im Probetag zeigen. Dafür braucht es keine Zertifikate sondern die Fähigkeit das direkt umzusetzen.

Lass dich nicht vom Amt entmutigen!
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Ich denke auch, dass es vor konkreten Tips noch einer gewissen Wühl- und Sortierarbeit bedarf. Aber fangen wir mal an:
Curryhuhn hat geschrieben:Letztendlich bin ich vor ein paar Monaten zu dem Entschluss gekommen, dass ich gerne mit Menschen arbeiten möchte, im sozialen Bereich [...] Ich machte mir diesen Sektor für 1-2 Monate zum Ziel, versuchte krampfhaft irgendwo anzuknüpfen, erste Kontakte zu karritativen Einrichtungen herzustellen, allerdings gab es immerwieder Situationen, in der ich mich unsicher fühlte, sehr sogar.
Das mit dem sozialen Bereich klingt ja erst einmal nicht verkehrt... zumindest kann man Chancen zustimmen, dass dies noch auf lange Zeit eine "Wachstumsbranche" sein wird... und zudem eine, bei der "Erfolgsbiographien" seitens der Bewerber sicher eine deutlich kleinere Rolle spielen als bei vielen anderen zukunftsträchtigen Tätigkeiten. In diesem Zusammenhang noch ein paar Fragen:

1) Warum hast Du Dich nur 1-2 Monate (in Wirklichkeit vielleicht doch nur eher einer?) darum gekümmert? Im Vergleich zu der Problemdistanz von 8 Jahren ist das ja quasi nichts?!?

2) Was waren es für Situationen, in denen Du Dich unsicher fühltest?

3) Wenn Du tatsächlich eine Familie zu ernähren hast, lässt sich das Thema "Geld" tatsächlich nicht völlig ignorieren. Hast Du Dich schon informiert, was für ein Verdienst während und nach der Ausbildung in einem der denkbaren Berufe möglich wäre? Wäre es denkbar, damit hinzukommen (ggf. unter Mithilfe der Frau (???)?

4) Das Thema "Hygiene" bzw. Deine Schwierigkeiten damit sind ebenfalls keine Kleinigkeit im Pflegebereich. Ist das für Dich tatsächlich nicht denkbar... oder einfach nur nicht die Schokoladenseite des Jobs?
Curryhuhn hat geschrieben:"Also im handwerklichen Bereich könnte ich Sie sofort unterbringen"
Mal unabhängig von der Frage, wie gut und/oder engagiert Dein Job-Scout seiner Arbeit nachgeht: Wenn es Dir bisher egal war, was Du tust, Du handwerkliche Erfahrungen hast und ein gewisses technisches Verständnis für Dich in Anspruch nimmst... die Chance, sofort irgendwo unterzukommen, würde ich in Deiner Situation nicht verachten! Habt Ihr Euch darüber genauer unterhalten? Ich frage das nur deshalb, weil das Seniorenthema für Dich ja offensichtlich auch kein ungetrübtes Vergnügen (s. o.) für Dich ist?!?
Curryhuhn
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Beitrag von Curryhuhn »

Hallo zusammen,

danke für die Zeit, die ihr euch genommen habt und den damit verbundenen Aufwand sich mit meiner Situation auseinander zu setzen..

Um mal Stück für Stück auf alles einzugehen, probiere ich mal in Stichpunkten eine Antwort auf die einzelnen Fragen zu schildern:

1) Warum hast Du Dich nur 1-2 Monate (in Wirklichkeit vielleicht doch nur eher einer?) darum gekümmert? Im Vergleich zu der Problemdistanz von 8 Jahren ist das ja quasi nichts?!?
Ich war bei dieser Tätigkeit auf ehrenamtlicher Basis aktiv, es wurde durch eine Art Aufwandsentschädigung vergütet, sicherlich auch hin und wieder ein kleines Erfolgserlebnis, mir wurde aufgezeigt, dass die Möglichkeit besteht, in einem neuen Berufsbild einzusteigen, ich denke hier war das Spezialisierungsfeld "Fachberater/in Altenhilfe" oder "Fachkraft für Betreuung" gemeint. Dieser spezifischen Tätigkeit geht denke ich eine Ausbildung zum Altenpfleger o.Ä. vorweg und um gleich auf die Sache mit der Hygiene etc. einzugehen - nein die Hygiene wäre für mich keine Tätigkeit mit der ich weniger umgehen wollen würde, ich bekomme schon beim bloßen Gedanken Übelkeitsgefühle und es soll ja ein Beruf sein, der zumindest ein wenig Spaß macht.
Die Tätigkeit habe ich durch einen Umzug in ein anderes Bundesland beendet, hier zu Lande habe ich bisher nichts dergleichen finden können.


Dass ich in dieses Genre einsteigen möchte, ist für mich "erst" seit ca. 2-3 Jahren klar, ich hatte unter Anderem viele private Schicksalsschläge,
die meine "Selbstfindung" erst sehr spät zuließen, mir ist das nicht seit 8 Jahren klar, was mir liegt und wo ich mich zugehörig fühle.
2) Was waren es für Situationen, in denen Du Dich unsicher fühltest?
Verschiedene Situationen -

vorgeschlagene Vakanzen der Bildungsträger, Anlaufstellen, Institutionen die mögliche Zukunftsweiser anbieten.
Unsicherheit bekam ich letztendlich durch die vielen Absagen oder auch durch die Tatsache, dass Unternehmen und Einrichtungen gar nicht antworteten. Die Angst/Unsicherheit, einfach irgendwo reingesteckt werden zu wollen, Hauptsache man nimmt an einer Maßnahme teil.
Integration in den 1.Arbeitsmarkt, so schnell es geht, mit unter ohne jeglicher Berücksichtigung der eigene Interessensgrundlagen und Zielvorstellungen.
Wenn dem so ist, dann müsse ich ja tatsächlich einfach irgend einen Job annehmen, über personalrekrutierende Firmen oder Ähnliches.
3) Wenn Du tatsächlich eine Familie zu ernähren hast, lässt sich das Thema "Geld" tatsächlich nicht völlig ignorieren. Hast Du Dich schon informiert, was für ein Verdienst während und nach der Ausbildung in einem der denkbaren Berufe möglich wäre? Wäre es denkbar, damit hinzukommen (ggf. unter Mithilfe der Frau (???)?
Ich habe eine Partnerin und ein Kind, sicherlich ist das Thema Einkommen nicht zu ignorieren, zumal man ja bei einer Tätigkeit auch einen Freibetrag erhält, inmitten einer Bedarfsgemeinschaft, die wir ja dann bilden.

Mein Kind ist noch zu jung, sodass meine Partnerin vorraussichtlich in einem Jahr wieder teilzeit tätig werden kann, sie ist examinierte Altenpflegerin.
4) Das Thema "Hygiene" bzw. Deine Schwierigkeiten damit sind ebenfalls keine Kleinigkeit im Pflegebereich. Ist das für Dich tatsächlich nicht denkbar... oder einfach nur nicht die Schokoladenseite des Jobs?
Es ist unvorstellbar für mich, nicht Pingeligkeit, was das betrifft bin ich scheinbar nicht hart genug gesonnen..

____
Mir war es bisher nicht egal, was ich getan habe, ich habe lediglich viel ausprobiert. Letztendlich hab ich ja gemerkt, dass mich monotone Tätigkeiten, in Produktion, Service nicht befriedigen, zumal diese Art der Tätigkeiten dann auch noch den bitteren Beigeschmack der Unterbezahlung mit sich brachten.

Bei meiner letzten Anstellung, ist es mir bitter aufgestoßen, als man mir sagte, dass die Vergütung bei 1024€ Brutto zzgl. 6% Nacht- und 6,5% Feiertags- und Wochenendzuschlag liegt.

4,80 Euro ca. netto die Stunde, es war wirklich ein ziemlicher Knochenjob,
unhuman, von Nacht- in Früh bzw. Mittelschichten, man musste sich mit total psyhisch fertigen Menschen (Spielsucht) auseinander setzen und zusehen, wie das Unternehmen Hundertausende im Monat an Umsatz macht, seine MitarbeiterInnen aber wie Knechte führt und mit belanglosen Prämien lockt.
Ich habe nach dieser relativ langen Zeit beschlossen mir so etwas nicht mehr antun zu wollen ich war richtig fertig und am Boden nach dieser TÄtigkeit und konnte meiner Familie letztendlich auch nicht viel mehr bieten als vorher, lediglich ein bisschen durch den Freibetrag.

Ich weiß nicht wie die Situation heute ist, ich nehme an selbst bei Zeitarbeitsfirmen oder Personalvermittlungen ist es mit meinem Werdegang schwierig etwas Vakantes zu finden, wie seht ihr das..?

Vielen Dank schon Mal im Vorraus für die netten Antworten..

Gruß Curryhuhn
seven
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Beitrag von seven »

Ich weiss immer garnicht was alle mit dem Alter oder den sogennanten Lücken haben. Du hast einiges an Erfahrung auf verschiedenen Gebieten und das zählt.

Für mich bist du nicht zu alt und wenn ich du wäre, würde ich in den Bereichen nach einer Ausbildung suchen wo Nachfrage besteht. Hotel- oder Restaurantbranche kämen doch für dich in Frage, weil du gerne mit Menschen arbeiten möchtest. Die Ausbildung wird aus finanzieller & familiärer Sicht vllt hart, aber ich sehe in dem Berufszweig gute Möglichkeiten seinen Weg zu machen. Mit fällt da ganz spontan McDonalds ein. So einer wie du wird doch nach der Ausbildung garantiert Filialleiter.

Du solltest definitv ein Unternehmen wählen bei dem du die Chance hast, mehr zu werden als was du nach der Ausbildung bist. Du brauchst eine Perspektive an der du dich festhalten kannst, weil die Ausbildung kein Zuckerschlecken wird. Aber mit (neuer) Ausbildung steht dir beruflich wieder alles offen.

Ansonsten eben Hotelfachmann oder wie sich das nennt. Das stelle ich mir ebenfalls abwechslungsreich vor und (angenehmer) Kundenkontakt ist dort auch gegeben.
TineTine
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Beitrag von TineTine »

Hallo Curryhuhn,

ich bin irgendwie in Deinem Thread hängen geblieben... Ich kann Dir zwar keine richtigen Ratschläge geben, aber eines ist mir da ein- bzw. aufgefallen....

Wenn Du soviel Freude an der Begleitung von Senioren hast, warum versuchst Du nicht, über die ARGE die Ausbildung zum "Alltagsbegleiter" finanziert zu bekommen? Ein Bekannter von mir hat das gemacht. Dabei ging es wirklich nur um Begleitung, also gemeinsam zum Arzt gehen, Hilfe beim Einkauf, gemeinsam Strassenbahn fahren, Ämtergänge gemeinsam erledigen u.s.w. Ausserdem gibt es immer mehr Bedarf an Betreuungspersonal im Demenzbereich. Da gibt es spezielle Schulungen, die oftmals von örtlichen Alzheimer Gesellschaften oder Einrichtungen wie der Caritas angeboten werden. Damit würde Dir dann vielleicht auch Deine Unsicherheit genommen, denn Du verfügst dann über Kenntnisse, die Du vorher eben nicht hattest.

Wenn Du wirklich in diesen Bereich hinein willst, dann behalte dieses Ziel vor Augen und mach Dich auf die Suche. Da gibt es wirklich viel Bedarf, und das sage ich nicht nur so. Ich habe selber lange Zeit in diesem Bereich gearbeitet. Natürlich suchen die meisten Einrichtungen günstige Personalvarianten (Ehrenamtliche), aber es gibt auch immer wieder feste Jobs. Und wenn Du ein "Händchen" für diese Art der Arbeit hast, dann findet sich auch etwas. Gut, reich werden kann man damit nicht, wie so üblich im Sozialereich. Aber glücklich.....

Und nun, mach Dich auf den Weg!!!

Herzliche Grüße & ich drücke Dir ganz, ganz feste die Daumen!!!

TineTine
Curryhuhn
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Registriert: 29.05.2010, 16:07

Beitrag von Curryhuhn »

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Wenn Du soviel Freude an der Begleitung von Senioren hast, warum versuchst Du nicht, über die ARGE die Ausbildung zum "Alltagsbegleiter" finanziert zu bekommen? Ein Bekannter von mir hat das gemacht. Dabei ging es wirklich nur um Begleitung, also gemeinsam zum Arzt gehen, Hilfe beim Einkauf, gemeinsam Strassenbahn fahren, Ämtergänge gemeinsam erledigen u.s.w. Ausserdem gibt es immer mehr Bedarf an Betreuungspersonal im Demenzbereich. Da gibt es spezielle Schulungen, die oftmals von örtlichen Alzheimer Gesellschaften oder Einrichtungen wie der Caritas angeboten werden. Damit würde Dir dann vielleicht auch Deine Unsicherheit genommen, denn Du verfügst dann über Kenntnisse, die Du vorher eben nicht hattest. 
Hi Tine,

vielen Dank für deinen Beitrag; ich wusste gar nicht, dass die Form "Alltagsbegleiter" mittlerweile einen anerkannten Beruf bzw. Berufszweig darstellt. Ich ging davon aus, dass dies eine rein ehrenamtliche Tätigkeit zu sein schien, jetzt habe ich neue Erkenntnisse, über die ich sehr dankbar bin. Genau das, was du eben beschriebst sind die Dinge, die ich mir vorstellen kann für- und mit Senioren durchzuführen, quasi helfen, den Alltag und besondere Herausforderungen zu bewältigen, ich hab' ja die Erfahrung gemacht, es gibt Menschen, die haben niemanden aber sind geistig noch ziemlich fit und möchten in Gesellschaft, einfach unter Leute und ihren Lebensabend genießen, da habe ich auch vollstes Verständnis für.

Ich werde mich mal aktiv umschauen, ob ich etwas passendes bei mir in der Umgebung finde, immerhin gibt es hier in der Umgebung auch ziemlich viele Kurgebiete und Wald wo viele Senioren residieren und Einrichtungen anörtig sind.

Danke für die vielen Tipps, ich muss mir eingestehen, dass einem so etwas Mut gibt und Motivation.

Viele Grüße
Curryhuhn
TineTine
Bewerbungshelfer
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Registriert: 18.05.2010, 09:47

Beitrag von TineTine »

Hallo Curryhuhn,

genau DAS war ja auch meine Absicht, Dir Mut zuzusprechen und zu hoffen, dass man Dich damit ein wenig motivieren kann....

Letzendlich ist es doch so, der Markt ist überschwemmt von unglaublich ausgebildeten und hochmotivierten Menschen, die arbeiten wollen. Da kann man sich seine Chancen theoretisch ja ausrechnen, und den Kopf in den Sand stecken... Kann man aber auch sein lassen, denn Du hast Familie, Du bist verantwortlich für Dich und Dein Leben und Du mußt Dir Deine Nischen suchen. Denn dort findest Du auch DEINEN Job.

Und scheinbar hast Du sie gefunden, wie wunderbar.... Gib doch einfach mal "Alltagsbegleiter" bei Tante Google ein... Du wirst Dich wundern... :-)
Ich werde mich mal aktiv umschauen, ob ich etwas passendes bei mir in der Umgebung finde, immerhin gibt es hier in der Umgebung auch ziemlich viele Kurgebiete und Wald wo viele Senioren residieren und Einrichtungen anörtig sind.
Genau, das sind gute Voraussetzungen... Da gibt es bestimmt auch den ein oder anderen Träger, der Aus- und/oder Fortbildung in diesem Bereich anbietet.

Ganz viel Glück, das wünsch ich Dir!!

Herzlichst
TineTine
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