Drohende Insolvenz in einem Anschreiben erwähnen?

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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Perkele
Beiträge: 20
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Drohende Insolvenz in einem Anschreiben erwähnen?

Beitrag von Perkele »

Hallo.

Habe es momentan mit folgendem Problem zu tun.

Bin noch in der Probezeit in einem Unternehmen beschäftigt dem jetzt die
Insolvenz droht. So weit so schlecht.

Möchte deshalb anfangen mich jetzt zu bewerben. Meine Frage ist jetzt was soll ich alles im Anschreiben erwähnen bzw. nicht ? Mein noch Arbeitgeber soll schließlich noch nichts davon erfahren.

1. Ist es eigentlich erforderlich zu erwähnen wo man gerade beschäftigt ist?
2. Wenn ja, kann ich trotzdem als Begründung erwähnen das ich eine neue Stelle suche weil Insolvenz droht?
3. Wenn es besser ist das nicht zu erwähnen, was kann ich als Begründung
nennen?
4. Wenn ich meinen aktuellen AG benennen muss, ist es doch i.O. wenn ich
auf diskretion bestehe, oder?

Jeder Tipp oder Hilfe wird dankend angenommen.

Danke und Gruß.
shayode
Beiträge: 63
Registriert: 24.09.2007, 16:20

Re: Drohende Insolvenz in einem Anschreiben erwähnen?

Beitrag von shayode »

Perkele hat geschrieben:...
1. Ist es eigentlich erforderlich zu erwähnen wo man gerade beschäftigt ist?
wenn du über deine berufliche Situation sprechen möchtest, ist es zumindest über, den Namen spätestens im Lebenslauf zu erwähnen
Perkele hat geschrieben: 2. Wenn ja, kann ich trotzdem als Begründung erwähnen das ich eine neue Stelle suche weil Insolvenz droht?
das würde ich Grundsätzlich nicht tun. Halte dich am Besten immer an die Regel: Bewerbung Kurz und Knapp schreiben. Unwichtiges und unbedeutsames wegstreichen. z. B. "aus betriebsinternen Gründen habe ich leider keine Möglichkeiten mich beruflich zu entfalten, daher ..."

Außerdem verweist dein Arbeitgeber glaube ich auch auf das zu Wahrende Betriebsgeheimnis, wobei du bei Verstoß(also bei Verrat des AG's), glaube ich schlechte Karte hast.
Perkele hat geschrieben: 3. Wenn es besser ist das nicht zu erwähnen, was kann ich als Begründung
nennen?
Da mir selber momentan nichts schönes einfällt, kann ich dir ja erstmal die Formulierungshilfen die du in diesem Forum("Bewerbungstipps - allgemeine Informationen") findest, ans Herz legen:
einleitungssaetze-und-weitere-formulier ... t1994.html

Da sind sogar Gründe für Jobwechsel zu finden. Hoffe du kannst da was gescheites draus machen!
Perkele hat geschrieben: 4. Wenn ich meinen aktuellen AG benennen muss, ist es doch i.O. wenn ich
auf diskretion bestehe, oder?
Natürlich, absolut. hehe, warum nicht! Du musst nichts über ihn und sein Unternehmen erwähnen!
Perkele
Beiträge: 20
Registriert: 04.10.2007, 19:47

Beitrag von Perkele »

Hi Shayode,
danke schon mal für deine Antwort.

Wenn ich dich richtig verstanden habe also auf keinen Fall erwähnen
das es dem Unternehmen schlecht geht. Eine Umschreibung, ala "aus betriebsinternen Gründen... " wie du sie erwähnst ist aber in Ordung oder nicht?

Bin nicht sicher ob ich dich da richtig verstanden hab.
shayode
Beiträge: 63
Registriert: 24.09.2007, 16:20

Beitrag von shayode »

Perkele hat geschrieben:Hi Shayode,
danke schon mal für deine Antwort.

Wenn ich dich richtig verstanden habe also auf keinen Fall erwähnen
das es dem Unternehmen schlecht geht. Eine Umschreibung, ala "aus betriebsinternen Gründen... " wie du sie erwähnst ist aber in Ordung oder nicht?

Bin nicht sicher ob ich dich da richtig verstanden hab.
ja, ich bin mir sicher, dass es in Ordnung ist, eine solche Umschreibung zu verwenden. Grund: Solche Umschreibungen sind schon äußerst diskret. Das kann man nicht toppen.

Sehen wir das mal so: Was würdest denn sonst schreiben um bloß nicht die schwierige Lage deines AG-Unternehmens zu erwähnen? Das ist doch dann voll kommen normal, dass man kündigt und alle allgemeinen Sachen über das Unternehmen verschweigt. Man redet ganz einfach über die eigenen Erfahrungen/Tätigkeiten.

Ich hoffe ich habe es damit etwas besser erklärt.
Perkele
Beiträge: 20
Registriert: 04.10.2007, 19:47

Beitrag von Perkele »

Bewertet mal bitte mein Anschreiben:

Sehr geehrter Herr xxx,

durch die Empfehlung Ihres Mitarbeiters Herr xxx (oder heist es Herrn?) bin ich auf Ihr erfolgreiches Unternehmen aufmerksam geworden und möchte gerne, da ich auf der Suche nach einer neuen berufliche Herausforderung bin, meine Kenntnisse und Fähigkeiten bei Ihnen im Unternehmen einbringen.

Voraussetzung um Ihr Unternehmen entsprechend verstärken zu können sind meine Ausbildung als Bürokaufmann und meine mehrjährige Erfahrung als xxx bei Firma xxx.

Zurzeit bin ich als xxx bei Firma xxx tätig, wo ich Eigenverantwortlich xxx und xxx mache.

Aufgrund der schwachen Auftragslage fühle ich mich zeitlich und fachlich nicht gefordert, und möchte daher meine Fähigkeiten und Engagement gerne bei Ihnen produktiv einsetzen. Mein momentaner AG ist von meinen Wechselwünschen noch nicht unterrichtet. Deshalb bitte ich Sie, von Rückfragen vorerst abzusehen.

Meine Kündigungsfristen betragen xxx.

Falls ich Ihr Interesse .....

Mfg


Was sagt Ihr dazu? Möchte jetzt doch erwähnen das es im Unternehmen nicht gut läuft, meint Ihr das geht so?

Gruß P
Perkele
Beiträge: 20
Registriert: 04.10.2007, 19:47

Beitrag von Perkele »

Mir ist gerade noch was anderes aufgefallen, betrifft die Kündigungsfrist.

Befinde mich ja noch in der Probezeit, da gilt ja laut Gesetzestext eine Frist von 2 Wochen und das doch jederzeit, also nicht bis zum Monatsende, oder?

In meinem Vertag steht aber zum Monatsende, ist doch nicht korrekt, muss mich also nicht dran halten?
shayode
Beiträge: 63
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Beitrag von shayode »

Perkele hat geschrieben:Bewertet mal bitte mein Anschreiben:

Sehr geehrter Herr xxx,

durch die Empfehlung Ihres Mitarbeiters Herr(Herrn) xxx (oder heist es Herrn?) bin ich auf Ihr erfolgreiches Unternehmen aufmerksam geworden und möchte gerne, da ich auf der Suche nach einer neuen berufliche Herausforderung bin, meine Kenntnisse und Fähigkeiten bei Ihnen im Unternehmen einbringen.

Sätze würde ich nicht so kompleziert verschachteln. Ganz klare Worte:
"...aufmerksam geworden und möchte gerne meine Kenntnisse und Fähigkeiten bei Ihnen im Unternehmen einbringen, da ich auf der Suche nach einer neuen berufliche Herausforderung bin."


(Die)Voraussetzung um Ihr Unternehmen entsprechend verstärken zu können sind meine Ausbildung als Bürokaufmann und meine mehrjährige Erfahrung als xxx bei Firma xxx.(das klingt etwas autoritär oder zumindest zu sehr appellierend. was meinen die anderen dazu?? ich bin in diesem Punkt etwas verunsichert. Höflicher finde ich z. B.: da ich den Anforderungen als ausgebildeter Bürokaufmann entspreche...
Naja vielleicht kannst du was daraus basteln. Viel Erfolg!!)


Zurzeit bin ich als xxx bei Firma xxx tätig, wo ich Eigenverantwortlich(eigenverantwortlich) xxx und xxx mache(ggf. würde betreuen/durchführen/ausführen/verwalten/organisieren/fabrizieren hier besser klingen).

Aufgrund der schwachen Auftragslage fühle ich mich zeitlich und fachlich nicht gefordert, und möchte daher meine Fähigkeiten und Engagement gerne bei Ihnen produktiv einsetzen. Mein momentaner AG ist von meinen Wechselwünschen noch nicht unterrichtet. Deshalb bitte ich Sie, von Rückfragen vorerst abzusehen.(darf ich wissen was der letzte Satz zu bedeuten hat? In einer BeWERBUNG solltest du grundsätzlich nur über dich sprechen.)

Meine Kündigungsfristen betragen xxx.(Ich glaube, das sind Dinge die man auch mit den potenziellen Arbeitgeber persönlich besprechen kann, ist ja kein Ding. Es ist ja nicht schon so, als ob der AG dich schonlängst ausgewählt hätte ;) )

Falls ich Ihr Interesse .....

Mfg


Was sagt Ihr dazu? Möchte jetzt doch erwähnen das es im Unternehmen nicht gut läuft, meint Ihr das geht so?

Gruß P
Perkele
Beiträge: 20
Registriert: 04.10.2007, 19:47

Beitrag von Perkele »

Hi shayode,

danke das du dir für mein ANschreiben Zeit genommen hast.

Dein Hinweis auf die BeWERBUNG, ich weiss nicht genau auf welchen Satz du dich beziehst. In dem Abschnitt möchte ich doch darauf hinweisen das ich mich Unterfordert fühle (max. 1-2h Arbeit) und deshalb bereits wieder (nach 7 Wochen) eine neue Stelle suche. Erscheint mir einfach wichtig, und zum Schluss weise ich darauf hin, das mein AG noch nicht informiert ist und ich um Diskretion bitte.

Ist das irgendwie daneben?
shayode
Beiträge: 63
Registriert: 24.09.2007, 16:20

Beitrag von shayode »

Perkele hat geschrieben:Hi shayode,

danke das du dir für mein ANschreiben Zeit genommen hast.

Dein Hinweis auf die BeWERBUNG, ich weiss nicht genau auf welchen Satz du dich beziehst.
damit meinte ich den Satz "...Mein momentaner AG ist von meinen Wechselwünschen noch nicht unterrichtet...."
Das ist nichts worauf ein potenzieller Arbeitgeber sagen kann: "oh wie informativ, er ist ja ein ganz gerisssener Bursche..."
Verstehst du? Auch wenn du dich in einer heiklen Situation begibst mit deinem Arbeitsplatz-wechsel, es interessiert denen glaube ich ein sch***-verdammten-sch***dreck :D
Perkele hat geschrieben: In dem Abschnitt möchte ich doch darauf hinweisen das ich mich Unterfordert fühle (max. 1-2h Arbeit) und deshalb bereits wieder (nach 7 Wochen) eine neue Stelle suche. Erscheint mir einfach wichtig, und zum Schluss weise ich darauf hin, das mein AG noch nicht informiert ist und ich um Diskretion bitte.
finde ich auch alles gut so, aber das mit dem Schluss:
1. "...dein AG ist noch nicht informiert"
uninteressant

2. "...Diskretion bitte."
achso, dass hast du also gemeint mit "Bewerbung absehen"
kann man alles in Ruhe persönlich mit AG besprechen. Deshalb habe ich das Wort "beWERBUNG" auch hervorgehoben, weil in dem Anschreiben wollen die Arbeitgeber denke ich eher wissen:

warum bewerbe ich mich?
was ist für mich von interesse?
warum Interesse am Unternehmen?
welche fachlichen Qualis/Fähigkeiten hab ich?
was mache ich?
was sind meine beruflichen Ziele?
Welche Erwartungen/Wünsche hab ich?


Damit hast du genug zutun. Alles andere kannst du in einem persönlichen Gespräch mit ihn besprechen. Das musst du nicht in einer Bewerbung schon mal festlegen. Es ist einfach zu unwichtig, da es nicht dein Wissen, deine Interessen und Ziele veranschaulicht.
[/quote]
Perkele
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Beitrag von Perkele »

Ok, jetzt ist es klar. Werde das mal überdenken.

Danke so weit.
derWolf
Bewerbungshelfer
Beiträge: 1455
Registriert: 05.04.2007, 13:52

Re: Drohende Insolvenz in einem Anschreiben erwähnen?

Beitrag von derWolf »

Hallo Perkele,

...grundsätzlich gilt Folgendes:
Perkele hat geschrieben: 1. Ist es eigentlich erforderlich zu erwähnen wo man gerade beschäftigt ist?
...nein, es ist völlig in Ordnung und nicht unüblich den aktuellen AG, in Anschreiben und CV, zu anonomisieren. In einem, hoffentlich folgenden, VG wirst du jedoch Farbe bekennen müssen... aber hier ist dann das Risiko überschaubar!
Perkele hat geschrieben:2. Wenn ja, kann ich trotzdem als Begründung erwähnen das ich eine neue Stelle suche weil Insolvenz droht?
...als Begründung für deine Bewerbung taugt dies natürlich nichts, wohl aber als Begründung für die Tatsache dass du evtl. kurzfristig zur Verfügung stehen kannst!

Perkele hat geschrieben:3. Wenn es besser ist das nicht zu erwähnen, was kann ich als Begründung
nennen?
...diese Begründung ist prinzipiell in dem entsprechenden Unternehmen zu suchen (und zu finden)... evtl. ist es Marktführer in seiner Sparte... produziert ein ganz bestimmtes, kultiges Produkt... du selbst bist dort Kunde... usw.

Perkele hat geschrieben:4. Wenn ich meinen aktuellen AG benennen muss, ist es doch i.O. wenn ich
auf diskretion bestehe, oder?
...das musst du wie gesagt nicht, dennoch kannst du deinen nochAG benennen und darauf hoffen dass man deine Bitte um Diskretion nicht ignoriert.


Wolf
Perkele
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Beitrag von Perkele »

Ok, dank euch.
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