➡ Dritte Ausbildung anfangen - Tipps + Bewerbung ✔
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- Beiträge: 22
- Registriert: 21.02.2007, 14:21
Bewerbung für eine 3. Ausbildung noch sinnig?
Hallo zusammen!
Aaaalso - ich habe mal einen ganz normalen kaufmännischen Beruf gelernt, im Anschluss daran mein Fachabi nachgemacht und dann an einer FH studiert. Das Diplom habe ich nun schon seit über einem Jahr, aber ein Job ist nocht nicht dabei rumgekommen. Für Stellen meinem Studium entsprechend bin ich wohl zu unterqualifiziert, wahrscheinlich aus Gründen wie "keine Berufserfahrung", kein "Auslandsaufenthalt", kein "Durchsetzungsvermögen". Wenn ich mich für Stellen bewerbe, für die ich rein formal überqualifiziert bin, kommt auch schonmal die Rückfrage nach dem Motto ob ich meine Bewerbung ernst meine und auch sonst fehlt mir wieder "Berufserfahrung".
Im Moment halt ich mich über Wasser mit einer geringfügigen Beschäftigung und ein wenig ALG II.
Ich habe in dieser Zeit angefangen, Personaler (und das ist der Job, den ich eigentlich machen sollte mit meinem Studium) regelrecht zu hassen. Eine betriebliche Ausbildung und Studium reicht nicht mehr. Man soll mindestens 2 unentgeltliche (versteht sich) Praktika machen, soll im Ausland gewesen sein, soll SAP HR können (würd ich ja gern aber wer zahlt den 3000-4000€ kostenden Kurs?). Hab mich auch schon oft für ein Praktikum beworben. Aber selbst dort ist der Andrang so hoch, dass letztendlich nur elitäre Absolventen eine "Chance" haben.
Wie gesagt, mir ist dieser ganze Bereich mit seinen Unmenschlichkeiten richtig zuwider geworden und ich frag mich wie ich auf den Gedanken kommen konnte, dass das Studium was für mich wäre.
Deswegen trage ich mich schon länger mit dem Gedanken, eine weitere Ausbildung zu machen. Bei der Lektüre regionaler Stellenangebote fällt mir immer wieder auf, dass der kaufmännische Bereich Massen an Azubis sucht und auf der anderen Seite genug Bewerber dafür da sind. Mich macht das irgendwie traurig, weiß ich aus eigener Erfahrung, dass gerade die nach ihrer Ausbildung im Call-Center landen. Zumindest hier im strukturschwachen Norden. Aber das nur am Rande.
Naja, da ich mir eben mittlerweile bewusst bin, dass so ein Bürojob nichts mehr für mich ist, möchte ich gerne einen (eher Männer-) Beruf lernen. Habe da auch schon einen Wunschberuf, der aber leider recht wenig Ausbildungsplätze bietet.
Nun meine Frage: Ist es absolut absurd, dass eine auf die 30 zugehende FH-Absolventin, ohne Kinder, mit eigentlich ursprünglich ganz anderen Berufszielen in Zeiten von Ausbildungsplatzinitiativen etc. sich für einen eher körperlich anstrengenden und gute Mathenoten voraussetzenden Ausbildungsplatz bewirbt?
Ich möchte noch dazu sagen, dass ich meine ersten beiden Ausbildungen nicht gemacht habe weil es mir besonders viel Spaß machte. Es hat sich damals so ergeben, habe mir nicht so viele Gedanken gemacht und glaubte dann etwas "solides" in der Tasche zu haben.
Vielen Dank schonmal!
Gruß
blacksheep
Aaaalso - ich habe mal einen ganz normalen kaufmännischen Beruf gelernt, im Anschluss daran mein Fachabi nachgemacht und dann an einer FH studiert. Das Diplom habe ich nun schon seit über einem Jahr, aber ein Job ist nocht nicht dabei rumgekommen. Für Stellen meinem Studium entsprechend bin ich wohl zu unterqualifiziert, wahrscheinlich aus Gründen wie "keine Berufserfahrung", kein "Auslandsaufenthalt", kein "Durchsetzungsvermögen". Wenn ich mich für Stellen bewerbe, für die ich rein formal überqualifiziert bin, kommt auch schonmal die Rückfrage nach dem Motto ob ich meine Bewerbung ernst meine und auch sonst fehlt mir wieder "Berufserfahrung".
Im Moment halt ich mich über Wasser mit einer geringfügigen Beschäftigung und ein wenig ALG II.
Ich habe in dieser Zeit angefangen, Personaler (und das ist der Job, den ich eigentlich machen sollte mit meinem Studium) regelrecht zu hassen. Eine betriebliche Ausbildung und Studium reicht nicht mehr. Man soll mindestens 2 unentgeltliche (versteht sich) Praktika machen, soll im Ausland gewesen sein, soll SAP HR können (würd ich ja gern aber wer zahlt den 3000-4000€ kostenden Kurs?). Hab mich auch schon oft für ein Praktikum beworben. Aber selbst dort ist der Andrang so hoch, dass letztendlich nur elitäre Absolventen eine "Chance" haben.
Wie gesagt, mir ist dieser ganze Bereich mit seinen Unmenschlichkeiten richtig zuwider geworden und ich frag mich wie ich auf den Gedanken kommen konnte, dass das Studium was für mich wäre.
Deswegen trage ich mich schon länger mit dem Gedanken, eine weitere Ausbildung zu machen. Bei der Lektüre regionaler Stellenangebote fällt mir immer wieder auf, dass der kaufmännische Bereich Massen an Azubis sucht und auf der anderen Seite genug Bewerber dafür da sind. Mich macht das irgendwie traurig, weiß ich aus eigener Erfahrung, dass gerade die nach ihrer Ausbildung im Call-Center landen. Zumindest hier im strukturschwachen Norden. Aber das nur am Rande.
Naja, da ich mir eben mittlerweile bewusst bin, dass so ein Bürojob nichts mehr für mich ist, möchte ich gerne einen (eher Männer-) Beruf lernen. Habe da auch schon einen Wunschberuf, der aber leider recht wenig Ausbildungsplätze bietet.
Nun meine Frage: Ist es absolut absurd, dass eine auf die 30 zugehende FH-Absolventin, ohne Kinder, mit eigentlich ursprünglich ganz anderen Berufszielen in Zeiten von Ausbildungsplatzinitiativen etc. sich für einen eher körperlich anstrengenden und gute Mathenoten voraussetzenden Ausbildungsplatz bewirbt?
Ich möchte noch dazu sagen, dass ich meine ersten beiden Ausbildungen nicht gemacht habe weil es mir besonders viel Spaß machte. Es hat sich damals so ergeben, habe mir nicht so viele Gedanken gemacht und glaubte dann etwas "solides" in der Tasche zu haben.
Vielen Dank schonmal!
Gruß
blacksheep
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- Bewerbungshelfer
- Beiträge: 4175
- Registriert: 11.03.2004, 17:50
Ich halte das nicht für völlig absurd, denn wenn du jetzt schon keine Lust mehr auf den kaufmännischen Bereich hast, dann kann sich das Desinteresse auch auf die Lebensqualität auswirken - und zwar negativ. Allerdings kann die Lustlosigkeit natürlich aus den bisherigen Bewerbungserfahrungen resultieren, die Tätigkeiten an sich würden dir aber Spaß machen. Deshalb würde ich raten, mit aller Macht noch ein Praktikum zu ergattern, auch wenn es sehr schwierig ist.
Außerdem ist es immer gut, auch mal bei lokalen Jobbörsen vorbeizuschauen, obwohl die immer sehr versteckt sind. Dort finden sich manchmal auch Praktikaangebote von kleineren Firmen, bei denen man als Praktikant voll integriert ist.
Als was würde die neue Ausbildung denn sein? Als Vermesserin vielleicht? Die Chancen auf eine neue Ausbildung sind natürlich auch davon abhängig, welche Begründungen du findest und wie du deine Bewerbungsunterlagen aufbaust. Als erfahrene Bewerberin musst du dann deine Vorteile gegenüber jüngeren Bewerbern besonders gut zur Geltung bringen. Dass du die Ausbildung frühzeitig abbrichst, ist bei dir sehr unwahrscheinlich. Außerdem bist du produktiver und arbeitest dich eigenständig in neue Themengebiete ein.
Außerdem ist es immer gut, auch mal bei lokalen Jobbörsen vorbeizuschauen, obwohl die immer sehr versteckt sind. Dort finden sich manchmal auch Praktikaangebote von kleineren Firmen, bei denen man als Praktikant voll integriert ist.
Als was würde die neue Ausbildung denn sein? Als Vermesserin vielleicht? Die Chancen auf eine neue Ausbildung sind natürlich auch davon abhängig, welche Begründungen du findest und wie du deine Bewerbungsunterlagen aufbaust. Als erfahrene Bewerberin musst du dann deine Vorteile gegenüber jüngeren Bewerbern besonders gut zur Geltung bringen. Dass du die Ausbildung frühzeitig abbrichst, ist bei dir sehr unwahrscheinlich. Außerdem bist du produktiver und arbeitest dich eigenständig in neue Themengebiete ein.
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- Beiträge: 22
- Registriert: 21.02.2007, 14:21
Hallo Marlenchen,
danke für Deine Antwort und vor allem Deine Mühen!
Ich denke dieses Forum ist kein Mecker-Motz-die-Welt-ist-doof-Forum, dennoch möchte ich mal kurz meine persönliche Einstellung zu Praktika niederschreiben.
Als ich mit meinem Studium fertig war, war auch bei mir die erste Bewerbungsphase mich fast ausschließlich für Praktika zu bewerben. Ziemlich bald wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch bei einer kleinen Zeitarbeitsfirma, die laut eigenen Angaben ausschließlich Ingenieure vermittelt, eingeladen. Sie hätten mir 400€ gezahlt. Man sagte mir ganz offen und ehrlich (was ich gut fand), dass die Mitarbeiter schon längere Zeit in Arbeit versinken, deswegen einiges an unschöneren und unwichtigeren Arbeiten liegengeblieben wäre (sprich in erster Linie Ablage) was dann meine Aufgabe sei. Naja, mir gefielen die Leute da eigentlich ganz gut aber der Betrieb lag über 100km von meinem Wohnort entfernt, war per PKW nicht zu erreichen, ich hätte dort fachlich nichts gelernt. Unter Abwägung der Kosten und Zeit für den Anfahrtsweg in Relation zu dem mir entsehenden Nutzen entschied ich mich dann dagegen. Außerdem stand ich am Anfang und hatte die Hoffnung etwas passenderes zu finden. Ich bin mir nicht sicher ob ich ich heute nochmal dagegen entscheiden würde, denn immerhin ist das Angebot auf eine Vergütung von 400€ eine Seltenheit. Aber dann fällt mir wieder das hier ein:
[...]Der Dauerpraktikant schadet nicht nur sich selbst. Weil es so einfach für die Unternehmen ist, echte Stellen mit Praktikanten zu besetzen, sorgt er auch dafür, dass es weniger echte Jobs gibt. Das Einzige, was helfen würde, wäre ein Praktikantenboykott: Niemand, der bereits einen Uniabschluss hat, macht noch ein Praktikum. Auch nicht für 800 Euro im Monat. Wenn die Firmen diese Praktikanten nicht mehr bekommen, müssen sie wieder richtige Angestellte suchen und ihnen zumindest befristete Verträge anbieten. Das Ganze funktioniert aber leider nur, wenn sich wirklich alle daran halten. Also funktioniert es nicht.[...]
aus: http://www.zeit.de/2005/14/Titel_2fPraktikant_14
Ich kenne auch die Seite die Du verlinkt hast aus meinen Anfangszeiten.
Wenn ich da aussortiere nach Region und ob dasjenige Unternemen auch ein Praktikum für meinen Bereich anbietet, fallen davon schonmal 90% weg. Ich bin in den letzten 5 Jahren 4mal ungezogen. Und für nen echten Job würde ich auch ein 6. Mal umziehen. Aber nicht für ein Praktikum, das mir keine Chance auf eine Stelle bietet. Und ein Praktikum zählt nicht als Berufserfahrung, wenn man sich der Denke der Personaler anschließt. Und entspricht so ein Praktikum auch wirklich seinem eigentlichem Wesen haben sie ja auch Recht. Nur tut es das noch, wenn Unternehmen Praktikanten alle 6 Monate kommen und gehen lassen? Wird die Praktikantenstelle dann nicht zur echten Stelle? Und dann dreht das Unternehmen bzw. der Personaler sich die Sache so, wie sie ihm gerade am "wirtschaftlichsten" ist. Billige Arbeitskräfte unter dem Mantel der Fürsorglichkeit? Klar immer gerne! - Die Stelle mit einem Festangestellten besetzen? Dafür sind die Bewerber nicht qualifiziert genug und wieso soll gerade das Unternehmen darin investieren?^^ Klar Praktikanten sind immer die gearschten, das war bei mir auch beim Schülerpraktikum schon so, hat sich während des Studienpraktikums (für das ich übrigens auch keinen Cent gesehen habe) fortgeführt und jetzt?
Nach insgesamt 7 Jahren Ausbildung finde ich, darf man mir (und allen anderen auch) ruhig schonmal eine wahre Chance geben. Welche Risiken haben Unternehmen denn? Wozu gibts Probezeiten? Ich glaube die meisten notgedrungenen Praktikanten wären froh, wenn sie für 1000€ netto im Monat erstmal ein Status erreichen könnten, der sie aus der Abteilung "ahnungslos & Theoretiker" rausholen würde. Aber welches Unternehmen will sich heute noch die Mühe machen Leute einzuarbeiten...pff...allein das Wort existiert doch schon gar nicht mehr.
Du hast Recht, meine Abneigung hat was mit dem Frust zu tun der einem so widerfährt, aber jetzt verstehst Du vielleicht wie mein Frust genau geartet ist. Und weil ich keine Lust mehr habe in einem viel zu überfluteten -im weitesten Sinne- kaufmännischen Bereich (und der ist ja ohnehin riesig) für jeden Fu*z den ich lassen soll, genügend qualifiziert sein zu müssen, will ich mich jetzt meiner Meinung nach ehrlich und tatsächlich qualifizieren. Ich weiß nicht ob es gut geht. Vielleicht hab ich am Ende ganz verloren, vielleicht aber auch nicht.
Soll kein Angriff sein Marlenchen. Finde es nur irgendwie erschreckend mit welcher Selbstverständlichkeit einem in einem Bewerbungsforum dazu geraten wird, doch ein Praktikum zu machen. Das zeigt, wie sehr solche Lebenslaufleben-Schemen in den Köpfen eingebrannt sind.
Habe übrigends gestern eine Ausbildungsplatz-Bewerbung weggeschickt und heute schon eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen.
[Monolog - Ende]
danke für Deine Antwort und vor allem Deine Mühen!
Ich denke dieses Forum ist kein Mecker-Motz-die-Welt-ist-doof-Forum, dennoch möchte ich mal kurz meine persönliche Einstellung zu Praktika niederschreiben.
Als ich mit meinem Studium fertig war, war auch bei mir die erste Bewerbungsphase mich fast ausschließlich für Praktika zu bewerben. Ziemlich bald wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch bei einer kleinen Zeitarbeitsfirma, die laut eigenen Angaben ausschließlich Ingenieure vermittelt, eingeladen. Sie hätten mir 400€ gezahlt. Man sagte mir ganz offen und ehrlich (was ich gut fand), dass die Mitarbeiter schon längere Zeit in Arbeit versinken, deswegen einiges an unschöneren und unwichtigeren Arbeiten liegengeblieben wäre (sprich in erster Linie Ablage) was dann meine Aufgabe sei. Naja, mir gefielen die Leute da eigentlich ganz gut aber der Betrieb lag über 100km von meinem Wohnort entfernt, war per PKW nicht zu erreichen, ich hätte dort fachlich nichts gelernt. Unter Abwägung der Kosten und Zeit für den Anfahrtsweg in Relation zu dem mir entsehenden Nutzen entschied ich mich dann dagegen. Außerdem stand ich am Anfang und hatte die Hoffnung etwas passenderes zu finden. Ich bin mir nicht sicher ob ich ich heute nochmal dagegen entscheiden würde, denn immerhin ist das Angebot auf eine Vergütung von 400€ eine Seltenheit. Aber dann fällt mir wieder das hier ein:
[...]Der Dauerpraktikant schadet nicht nur sich selbst. Weil es so einfach für die Unternehmen ist, echte Stellen mit Praktikanten zu besetzen, sorgt er auch dafür, dass es weniger echte Jobs gibt. Das Einzige, was helfen würde, wäre ein Praktikantenboykott: Niemand, der bereits einen Uniabschluss hat, macht noch ein Praktikum. Auch nicht für 800 Euro im Monat. Wenn die Firmen diese Praktikanten nicht mehr bekommen, müssen sie wieder richtige Angestellte suchen und ihnen zumindest befristete Verträge anbieten. Das Ganze funktioniert aber leider nur, wenn sich wirklich alle daran halten. Also funktioniert es nicht.[...]
aus: http://www.zeit.de/2005/14/Titel_2fPraktikant_14
Ich kenne auch die Seite die Du verlinkt hast aus meinen Anfangszeiten.
Wenn ich da aussortiere nach Region und ob dasjenige Unternemen auch ein Praktikum für meinen Bereich anbietet, fallen davon schonmal 90% weg. Ich bin in den letzten 5 Jahren 4mal ungezogen. Und für nen echten Job würde ich auch ein 6. Mal umziehen. Aber nicht für ein Praktikum, das mir keine Chance auf eine Stelle bietet. Und ein Praktikum zählt nicht als Berufserfahrung, wenn man sich der Denke der Personaler anschließt. Und entspricht so ein Praktikum auch wirklich seinem eigentlichem Wesen haben sie ja auch Recht. Nur tut es das noch, wenn Unternehmen Praktikanten alle 6 Monate kommen und gehen lassen? Wird die Praktikantenstelle dann nicht zur echten Stelle? Und dann dreht das Unternehmen bzw. der Personaler sich die Sache so, wie sie ihm gerade am "wirtschaftlichsten" ist. Billige Arbeitskräfte unter dem Mantel der Fürsorglichkeit? Klar immer gerne! - Die Stelle mit einem Festangestellten besetzen? Dafür sind die Bewerber nicht qualifiziert genug und wieso soll gerade das Unternehmen darin investieren?^^ Klar Praktikanten sind immer die gearschten, das war bei mir auch beim Schülerpraktikum schon so, hat sich während des Studienpraktikums (für das ich übrigens auch keinen Cent gesehen habe) fortgeführt und jetzt?
Nach insgesamt 7 Jahren Ausbildung finde ich, darf man mir (und allen anderen auch) ruhig schonmal eine wahre Chance geben. Welche Risiken haben Unternehmen denn? Wozu gibts Probezeiten? Ich glaube die meisten notgedrungenen Praktikanten wären froh, wenn sie für 1000€ netto im Monat erstmal ein Status erreichen könnten, der sie aus der Abteilung "ahnungslos & Theoretiker" rausholen würde. Aber welches Unternehmen will sich heute noch die Mühe machen Leute einzuarbeiten...pff...allein das Wort existiert doch schon gar nicht mehr.
Du hast Recht, meine Abneigung hat was mit dem Frust zu tun der einem so widerfährt, aber jetzt verstehst Du vielleicht wie mein Frust genau geartet ist. Und weil ich keine Lust mehr habe in einem viel zu überfluteten -im weitesten Sinne- kaufmännischen Bereich (und der ist ja ohnehin riesig) für jeden Fu*z den ich lassen soll, genügend qualifiziert sein zu müssen, will ich mich jetzt meiner Meinung nach ehrlich und tatsächlich qualifizieren. Ich weiß nicht ob es gut geht. Vielleicht hab ich am Ende ganz verloren, vielleicht aber auch nicht.
Soll kein Angriff sein Marlenchen. Finde es nur irgendwie erschreckend mit welcher Selbstverständlichkeit einem in einem Bewerbungsforum dazu geraten wird, doch ein Praktikum zu machen. Das zeigt, wie sehr solche Lebenslaufleben-Schemen in den Köpfen eingebrannt sind.
Habe übrigends gestern eine Ausbildungsplatz-Bewerbung weggeschickt und heute schon eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bekommen.
[Monolog - Ende]
➡ Dritte Ausbildung anfangen - Tipps + Bewerbung ✔
Guten Tag,
ich dachte mir ich mach mal ein neues Thema auf, weil das ja doch irgendwie alles nicht 100% auf mich zutrifft.
Also ich bin 25 Jahre alt.
Habe bereits eine Ausbildung zum Zahntechniker gemacht und eine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann.
Beide habe ich ziemlich erfolgreich abgeschlossen.
Als Zahntechniker habe ich nur 900€ netto verdient und den Beruf deswegen an den Nagel gehangen.
Nun arbeite ich als IT-Systemkaufmann verdiene viel Geld aber ich hasse den Beruf einfach nur noch. Nur mit Geschäftskunden zutun und die Welt der IT ist einfach sehr kalt und stressig weiß nicht wie ichs genau beschreiben soll.
Ich muss dazu sagen dass ich die Ausbildung mehr oder weniger gemacht habe, weil meine Eltern mich dazu angespornt hatten. Arbeite also im elterlichen Betrieb.
Nun zu meiner eigentlichen Frage ich würde gerne noch eine Ausbildung machen, und zwar zum Erzieher.
Die Möglichkeit besteht die Ausbildung dauert 5 Jahre und ich würde durch meine Eltern unterstützt werden.
Also mir steht so gesehen nichts im Wege. Persönlich habe ich viel mit Kindern zutun ich gebe z.B. Selbstverteidigung Unterricht für Kinder von 4 -16 Jahre. Außerdem fahre ich die Sommerferien über immer mit einem Ferienlager weg und betreue dort eine Gruppe von Kindern im Alter von 9 bis 15 Jahre. Tag und Nacht und da es mir wirklich viel bedeutet geht da jedes Jahr mein Sommerurlaub für drauf macht einfach Spaß.
Ich denke natürlich das es echt krass is dann noch bis 30 in der Ausbildung zu sein.
Hab außerdem echt angst das ich einfach son Mensch bin der eh niemals zufrieden ist.
Deswegen wollte ich mal Hören ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mit evtl. einen Rat geben kann.
Natürlich auch was die anderen einfach von der Idee halten.
Vielen Dank schon mal!
Ich hoffe der Text ist einigermaßen verständlich geschrieben....
Josch
ich dachte mir ich mach mal ein neues Thema auf, weil das ja doch irgendwie alles nicht 100% auf mich zutrifft.
Also ich bin 25 Jahre alt.
Habe bereits eine Ausbildung zum Zahntechniker gemacht und eine Ausbildung zum IT-Systemkaufmann.
Beide habe ich ziemlich erfolgreich abgeschlossen.
Als Zahntechniker habe ich nur 900€ netto verdient und den Beruf deswegen an den Nagel gehangen.
Nun arbeite ich als IT-Systemkaufmann verdiene viel Geld aber ich hasse den Beruf einfach nur noch. Nur mit Geschäftskunden zutun und die Welt der IT ist einfach sehr kalt und stressig weiß nicht wie ichs genau beschreiben soll.
Ich muss dazu sagen dass ich die Ausbildung mehr oder weniger gemacht habe, weil meine Eltern mich dazu angespornt hatten. Arbeite also im elterlichen Betrieb.
Nun zu meiner eigentlichen Frage ich würde gerne noch eine Ausbildung machen, und zwar zum Erzieher.
Die Möglichkeit besteht die Ausbildung dauert 5 Jahre und ich würde durch meine Eltern unterstützt werden.
Also mir steht so gesehen nichts im Wege. Persönlich habe ich viel mit Kindern zutun ich gebe z.B. Selbstverteidigung Unterricht für Kinder von 4 -16 Jahre. Außerdem fahre ich die Sommerferien über immer mit einem Ferienlager weg und betreue dort eine Gruppe von Kindern im Alter von 9 bis 15 Jahre. Tag und Nacht und da es mir wirklich viel bedeutet geht da jedes Jahr mein Sommerurlaub für drauf macht einfach Spaß.
Ich denke natürlich das es echt krass is dann noch bis 30 in der Ausbildung zu sein.
Hab außerdem echt angst das ich einfach son Mensch bin der eh niemals zufrieden ist.
Deswegen wollte ich mal Hören ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mit evtl. einen Rat geben kann.
Natürlich auch was die anderen einfach von der Idee halten.
Vielen Dank schon mal!
Ich hoffe der Text ist einigermaßen verständlich geschrieben....
Josch
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- Bewerbungshelfer
- Beiträge: 339
- Registriert: 04.01.2013, 10:03
Warum nicht? Man sollte das machen, was einen Glücklich macht und wenn du den IT-Kaufmann nicht "ertragen" kannst. Warum nicht. Zurückgehen kannst du immer.
In anderen Ländern ist es usus, dass man bis ins hohe Alter immer mal wieder den Job wechselt, auch in vollkommen neue Branchen. Nur in Deutschland ist man da noch etwas "traditioneller".
Alternative wäre nur den IT-Kaufmann als das zu sehen, was es ist. Geldeinnahmequelle, um zu leben.
Also deinen Beruf nicht als Berufung, sondern nur als Mittel um dich selbst außerhalb des Berufes zu verwirklichen. Du könntest z.B. das was du mehr verdienst, dafür nutzen um deine Nebentätigkeiten verstärkt tun zu können. Gerade wo du scheinbar eine recht soziale Ader hast, könntest du es als Mittel nehmen karitative Einrichtungen stärker zu unterstützen oder selbst zu gründen.
Also entweder was soziales Lernen und machen, oder nur das soziale machen. Beides "ehrenwerte" Wege.
In anderen Ländern ist es usus, dass man bis ins hohe Alter immer mal wieder den Job wechselt, auch in vollkommen neue Branchen. Nur in Deutschland ist man da noch etwas "traditioneller".
Alternative wäre nur den IT-Kaufmann als das zu sehen, was es ist. Geldeinnahmequelle, um zu leben.
Also deinen Beruf nicht als Berufung, sondern nur als Mittel um dich selbst außerhalb des Berufes zu verwirklichen. Du könntest z.B. das was du mehr verdienst, dafür nutzen um deine Nebentätigkeiten verstärkt tun zu können. Gerade wo du scheinbar eine recht soziale Ader hast, könntest du es als Mittel nehmen karitative Einrichtungen stärker zu unterstützen oder selbst zu gründen.
Also entweder was soziales Lernen und machen, oder nur das soziale machen. Beides "ehrenwerte" Wege.
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- Beiträge: 3
- Registriert: 10.02.2013, 10:03
3. Ausbildung zur Floristin?
Hallo liebe MitleserInnen,
ich bin wirklich kurz davor mich für eine dritte Ausbildung zur Floristin zu entscheiden, schwanke aber noch...weil ich nicht weiß wie das dann im Lebenslauf aussieht.
Ich werde hier mal kurz meine Geschichte erzählen (oder länger):
Im Jahr 2008 habe ich meinen Realschulabschluss gemacht, ich war 15 Jahre alt und wusste eigentlich gar nicht was ich wollte. Meine Eltern wollten aber UNBEDINGT das ich eine Ausbildung absolviere, also habe ich mich im Krankenhaus als MFA (med. Fachangestellte) beworben und wurde auch genommen.
3 Jahre absolvierte ich meine Ausbildung in der Notfallaufnahme, der Kontakt zu Menschen war das einzige was mir wirklich gefiel, ich hasste es den ganzen Tag eingesperrt zu sein, teilweise ohne Fenster (OP, Schockraum) es war furchtbar. Trotzdem schloss ich die Prüfung 2011 mit 1,2 ab. Mein Ergeiz wollte das ich bis zum Schluss durchhalte.
Danach wollte ich unbedint in einem grünen Beruf arbeiten, wo ich mehr mit Pflanzen und Naturwerkstoffen zutun habe, mein Blick fiel gleich auf Floristin.
Nach einem Praktikum stand fest, dass ist mein Traumjob, ich erzählte es gleich meinen Eltern... Aber die waren ganz und gar nicht begeistert (sowie viele andere Menschen im meinem Umfeld auch) "..Zitate: da verdienst du nichts! Da bist du unterfordert!!." Als ich dann auch noch einen ausgelernten Florist traf der mir erzählte das er den Beruf "nicht empfehlen würde und den nie wieder lernen wollte.." Habe ich mich schweren Herzens gegen die Ausbildung entschieden!
Dazu muss ich sagen das ich zum dem Zeitpunkt noch ziemlich leicht beeinflussbar war.
Ich lernte also Gärtnerin - Fachrichtung Baumschule, damit bin ich dieses Jahr fertig, im Moment habe ich wieder einen Notendurchschnitt von 1,0 würde also locker etwas nach der Ausbildung finden.
Auf meiner jetzigen Berufsschule sind auch FloristInnen und jedesmal wenn ich sie sehe, bin ich neidsch auf sie!
Aber ich war mehr oder weniger entschlossen jetzt Gärtnerin zu bleiben.
Das änderte sich vor ein paar Wochen, ich entdeckte einen Knoten zwischen Hals und Schlüsselbein (also in der Schlusselbeinmulde). Ich bin gleich zum Arzt, der mich nicht gerade beruhigte, es war auf jedenfall kein normaler Lymphknoten.
Ich habe mir den Knoten entfernen lassen, die zwei Wochen, die ich auf den Histologiebefund warten musste, waren die schlimmsten meines Lebens. Aber Entwarnung es war ein Blutschwamm der sich abgekapselt hatte, ich denke mal von einem Sehneneinriss.
Dieses Erlebnis hat mich nachdenklich gemacht, soll ich wirklich immer auf die anderen hören, das Leben ist kurz, man sollte das machen was man wirklich möchte (<-- halbe Midlife Crisis )
Jetzt bin ich 21 Jahre alt, meint ihr ich soll es nochmal versuchen, schließlich wäre ich dann mit 23, 24 Jahren fertig und müsste dann immer noch lange bis zur Rente arbeiten
Andererseits hab ich wiederrum Angst, was meine Freunde und Eltern sagen, ich müsste mich finanziell einschränken...
Huch, der Text ist länger geworden als gedacht, danke fürs durchlesen. Ich möchte nur mal hören, was andere Menschen dazu für Meinungen haben und wollte mir all das mal von der Seele schreiben!
Liebe Grüße
ich bin wirklich kurz davor mich für eine dritte Ausbildung zur Floristin zu entscheiden, schwanke aber noch...weil ich nicht weiß wie das dann im Lebenslauf aussieht.
Ich werde hier mal kurz meine Geschichte erzählen (oder länger):
Im Jahr 2008 habe ich meinen Realschulabschluss gemacht, ich war 15 Jahre alt und wusste eigentlich gar nicht was ich wollte. Meine Eltern wollten aber UNBEDINGT das ich eine Ausbildung absolviere, also habe ich mich im Krankenhaus als MFA (med. Fachangestellte) beworben und wurde auch genommen.
3 Jahre absolvierte ich meine Ausbildung in der Notfallaufnahme, der Kontakt zu Menschen war das einzige was mir wirklich gefiel, ich hasste es den ganzen Tag eingesperrt zu sein, teilweise ohne Fenster (OP, Schockraum) es war furchtbar. Trotzdem schloss ich die Prüfung 2011 mit 1,2 ab. Mein Ergeiz wollte das ich bis zum Schluss durchhalte.
Danach wollte ich unbedint in einem grünen Beruf arbeiten, wo ich mehr mit Pflanzen und Naturwerkstoffen zutun habe, mein Blick fiel gleich auf Floristin.
Nach einem Praktikum stand fest, dass ist mein Traumjob, ich erzählte es gleich meinen Eltern... Aber die waren ganz und gar nicht begeistert (sowie viele andere Menschen im meinem Umfeld auch) "..Zitate: da verdienst du nichts! Da bist du unterfordert!!." Als ich dann auch noch einen ausgelernten Florist traf der mir erzählte das er den Beruf "nicht empfehlen würde und den nie wieder lernen wollte.." Habe ich mich schweren Herzens gegen die Ausbildung entschieden!
Dazu muss ich sagen das ich zum dem Zeitpunkt noch ziemlich leicht beeinflussbar war.
Ich lernte also Gärtnerin - Fachrichtung Baumschule, damit bin ich dieses Jahr fertig, im Moment habe ich wieder einen Notendurchschnitt von 1,0 würde also locker etwas nach der Ausbildung finden.
Auf meiner jetzigen Berufsschule sind auch FloristInnen und jedesmal wenn ich sie sehe, bin ich neidsch auf sie!
Aber ich war mehr oder weniger entschlossen jetzt Gärtnerin zu bleiben.
Das änderte sich vor ein paar Wochen, ich entdeckte einen Knoten zwischen Hals und Schlüsselbein (also in der Schlusselbeinmulde). Ich bin gleich zum Arzt, der mich nicht gerade beruhigte, es war auf jedenfall kein normaler Lymphknoten.
Ich habe mir den Knoten entfernen lassen, die zwei Wochen, die ich auf den Histologiebefund warten musste, waren die schlimmsten meines Lebens. Aber Entwarnung es war ein Blutschwamm der sich abgekapselt hatte, ich denke mal von einem Sehneneinriss.
Dieses Erlebnis hat mich nachdenklich gemacht, soll ich wirklich immer auf die anderen hören, das Leben ist kurz, man sollte das machen was man wirklich möchte (<-- halbe Midlife Crisis )
Jetzt bin ich 21 Jahre alt, meint ihr ich soll es nochmal versuchen, schließlich wäre ich dann mit 23, 24 Jahren fertig und müsste dann immer noch lange bis zur Rente arbeiten
Andererseits hab ich wiederrum Angst, was meine Freunde und Eltern sagen, ich müsste mich finanziell einschränken...
Huch, der Text ist länger geworden als gedacht, danke fürs durchlesen. Ich möchte nur mal hören, was andere Menschen dazu für Meinungen haben und wollte mir all das mal von der Seele schreiben!
Liebe Grüße
Zunächst einmal glaube ich nicht, dass der Wechsel von der Gärtnerin zur Floristin sich im Lebenslauf schlecht machen würde... da das für mich eher nach einer weiteren Spezialisierung und Weiterentwicklung in derselben Sparte aussähe. Zweitens ist die Unterforderung für eine clevere Frau absolut nicht zwangsläufig. Wie bei jedem Handwerk sind die Grenzen des Anspruchs (und letztlich des Verdienstes) nach oben beinahe offen. Es gibt da - genauso wie bei Tischlern, Schneidern, Schmieden und vielen anderen unendlich viele Möglichkeiten zum Besonderen... und es gibt auch die Leute, die dieses "Besondere" schätzen und gerne bezahlen. Wie es der Zufall will, habe ich gerade genau so eine "Blumenkünstlerin" in der Strasse... von der ich mir vor einigen Wochen ein kleines Pflanzenobjekt für ca. 120 € habe machen lassen... und die hatte einen Heidenspass dabei... nicht wegen des Geldes (obwohl vielleicht auch), sondern einfach am Machen...
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- Beiträge: 3
- Registriert: 10.02.2013, 10:03
Ich finde auch, das du dir da gar keine Sorgen machen solltest. Ich habe jetzt auch mit einem abgeschlossenen Studium nochmal neu angefangen zu studieren. Und das wird nur gut angesehen. Es ist doch am wichtigsten, dass Dir dein Beruf Spaß macht und du weißt was du willst. Andere Menschen die einem einen den Rat geben etwas zu machen oder nicht zu machen, meinen es meistens irgendwie gut, aber am wichtigsten finde ich, dass man auf sein Inneres hört!
Viel Erfolg bei deinem Weg wünsche ich Dir!
Viel Erfolg bei deinem Weg wünsche ich Dir!