Das sowenig mitschreiben, dürfte wohl auch daran liegen, das grad neulich wieder Reportagen ausgestrahlt wurden, wie Bewerber "gestalked" werden; also Unternehmen Profisucher engagieren, die die Bewerber (im Internet) überprüfen - wenn dann (natürlich rein) zufällig auf dieses Forum gestossen wird und man ein paar AG-kritische Beiträge zu lesen bekommt - Absage lässt grüssen...
@Eauvive:
DAS Gefühl bekommt man je länger je mehr; liegt einzig daran, das nicht die den Job bekommen, die ihn können, sondern die, die sich gut verkaufen... Klar gibt es Stellen bei denen das ein Kriterium ist; aber warum muss bsp. ein Buchhalter mehr Talent für's (Selbst)Marketing haben als für Buchhaltung? Hier hilft das AGG ja auch nicht wirklich...Da machen Leute einen Job, den sie schlicht nicht können.
@all
Was mir - neben der Blacklist hier im Forum, und diese übrigens ruhig international -> auch in der CH gibt's schwarze Schaafe - gefallen würde: ein Ehrenkodex im Anstellugnsverfahren, welcher auch durchsetzbar ist (wer diesen Kodex eingeführt hat und nicht befolgt: angekreidet/zur Rechenschaft gezogen).
Wenn ein Bewerber
- Serienbriefe verschickt (nicht angepasst auf Stelle/Unternehmen)
- "fragwürdige Stellen"/Lücken im Lebenslauf hat
- Tippfehler im Anschreiben oder Lebenslauf
- bei schriftlichen Dossiers eine abgegriffene Zeugniskopie beilegt,
der bekommt umgehend eine Absage...
Was machen Unternehmen?
- versenden klare Serienbriefe (Absagen gehen nicht auf Bewerbung ein)
- zeitweise drängt sich eine neue Bewerbung auf, diesmal als Deutsch- und Korrespondenzlehrer für's Unternehmen (wennschon Serienbriefe dann bitteschön fehlerfrei! Und zumindest grundlegende Regeln der Darstellung sollten beachtet werden, vor allem wenn man es mit Kaufleuten zu tun hat)
- Dossieres werden nicht gerade mit Sorgfalt behandelt (mein schlimmstes Erlebnis: Dossier gefaltet, gelocht, geklammert, mit Kaffeeflecken übersäht), beim retournieren nichtmal ein "Sorry" (musste erst ne Rechnung schicken)
- Dossiers werden immer häufiger vernichtet als zurückgeschickt
- Bewerbungen versanden, Absagen fast ein Jahr später immer häufiger...
Auch wenn ich meine Resignation ausblende, frage ich mich immerwieder "warum soll ich mich bewerben und dabei Qualitäten an den Tag legen, die zu 99,9% von den Unternehmen nicht an den Tag gelegt werden?"
Idee für einen TV-Beitrag über dieses Thema (sollte wer in entsprechender Position mitlesen):
"Die Ware Mensch - respektloser Umgang mit Bewerbern"