Chancen in der Medizintechnik

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PatSch
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Chancen in der Medizintechnik

Beitrag von PatSch »

Hallo zusammen!

Ich befinde mich momentan in einer für mich neuen Situation, die ich schlecht einschätzen kann.
Zu mir: Ich bin Student im fünften Semester Maschinenbau mit Fachrichtung Konstruktionstechnik (FH) und gerade in der Bewerbungsphase für ein Praktikum im Rahmen eines Praxisstudiensemesters (Beginn im März). Das Studium hat mir bisher keine Probleme bereitet, jedoch bin ich bis vor Kurzem, wohl aus mangelnden klaren Zielen, ständig nur "mitgeschwommen", ohne viel zu lernen, was sich in meinen Noten widerspiegelt (Abitur mit Note 3,6, Vordiplom "auf Bestehen" mit 2,8).
Dies hat sich mit dem Eintritt ins Hauptstudium jedoch geändert (bisher 3 von 3 Klausuren mit 1,x), was ich der Definition meines Zieles und der daraus resultierenden höheren Motivation zuschreibe: Der Einstieg in die Medizintechnik.

Nun zu meinem Hauptproblem. Die Recherche nach Praktikumsplätzen in der Entwicklung in besagter Branche gestaltet sich ziemlich schwierig.
Die großen Unternehmen haben exorbitante Anforderungen, die ich nicht erfülle, die kleineren Mittelständler sind scheinbar meist sehr klein und spezialisiert auf wenige Produkte, haben keine Konstruktions-/Entwicklungsabteilung und/oder nehmen keine Praktikanten.

Aus ca. 25 interessanten Unternehmen sind nach Telefonaten noch 5 übrig geblieben, von denen sich bisher (knapp 4 wochen) eines gemeldet und mich eingeladen hat (Feinwerktechnik und Medizintechnik). Das Gespräch ist gut verlaufen, jedoch bin ich relativ skeptisch bzgl der Qualität des Praktikums. Ich würde mit dem einzigen Konstrukteur des Unternehmens zusammen arbeiten (insgesamt ca. 10 Mitarbeiter). Vorteil: Ich brauche nicht umziehen.
Nun soll ich mich bis zum Ende des Monats (31.10.08) entscheiden.
Mein betreuender Prof hat meine Skepsis bestätigt, aber leider bisher auch keine Lösung, z.B. in Form von Kontakten.

Ich plane, mich während des Praxisstudiensemesters für ein weiteres Praktikum bei einem größeren Unternehmen in den USA zu bewerben (das dann im achten Semester statt der Diplomarbeit abgeleistet werden soll).
Wie sind wohl meine Chancen unter folgender Annahme: Ich sage dem Unternehmen zu, bin bei der Konstruktion von u.A. medizintechnischen Baugruppen dabei, schreibe weiter gute Noten, habe jedoch keine "Beziehungen", meine Englischkenntnisse "auf Papier" beschränken sich auf ein Zertifikat über die Teilnahme am Kurs "Technisches Englisch" in diesem Semester?
Oder sollte ich dem Unternehmen absagen, in der Hoffnung, noch einen (vermeintlich) besseren Praktikumsplatz zu finden?

Schon mal Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Ich freue mich über jede Einschätzung.

Gruß, Patrick
ice_and_fire
Bewerbungshelfer
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Registriert: 02.09.2008, 20:58

Re: Chancen in der Medizintechnik

Beitrag von ice_and_fire »

PatSch hat geschrieben: Zu mir: Ich bin Student im fünften Semester Maschinenbau mit Fachrichtung Konstruktionstechnik (FH) und gerade in der Bewerbungsphase für ein Praktikum im Rahmen eines Praxisstudiensemesters (Beginn im März). Das Studium hat mir bisher keine Probleme bereitet, jedoch bin ich bis vor Kurzem, wohl aus mangelnden klaren Zielen, ständig nur "mitgeschwommen", ohne viel zu lernen, was sich in meinen Noten widerspiegelt (Abitur mit Note 3,6, Vordiplom "auf Bestehen" mit 2,8 ).
Dies hat sich mit dem Eintritt ins Hauptstudium jedoch geändert (bisher 3 von 3 Klausuren mit 1,x), was ich der Definition meines Zieles und der daraus resultierenden höheren Motivation zuschreibe: Der Einstieg in die Medizintechnik.
für mich ist eines klar. Die besten Leistungen erreicht man immer, wenn man etwas macht was man liebt.
Es ist aber kein Geheimnis, dass bei manchen Unis/FHs die Sache nach dem Vordiplom auch einfach leichter wird
PatSch hat geschrieben: Nun zu meinem Hauptproblem. Die Recherche nach Praktikumsplätzen in der Entwicklung in besagter Branche gestaltet sich ziemlich schwierig.
Die großen Unternehmen haben exorbitante Anforderungen, die ich nicht erfülle, die kleineren Mittelständler sind scheinbar meist sehr klein und spezialisiert auf wenige Produkte, haben keine Konstruktions-/Entwicklungsabteilung und/oder nehmen keine Praktikanten.
sorry aber das kann ich so nicht glauben. Welche Anforderungen stellen den konkret die großen Unternehmen die du nicht erfüllst? Wer sind denn die großen Unternehmen? Ich kann mir eher vorstellen, dass es am Vordiplom scheitert
PatSch hat geschrieben: Aus ca. 25 interessanten Unternehmen sind nach Telefonaten noch 5 übrig geblieben, von denen sich bisher (knapp 4 wochen) eines gemeldet und mich eingeladen hat (Feinwerktechnik und Medizintechnik). Das Gespräch ist gut verlaufen, jedoch bin ich relativ skeptisch bzgl der Qualität des Praktikums. Ich würde mit dem einzigen Konstrukteur des Unternehmens zusammen arbeiten (insgesamt ca. 10 Mitarbeiter). Vorteil: Ich brauche nicht umziehen.
wo liegen konkret deine Befürchtungen?
Wenn du eine Karriere bei den "Großen" machen willst, solltest du natürlich immer solche anstreben; dann ist der 10-MA-Betrieb natürlich bescheiden.
Auf der anderen Seite kann es durchaus sein, dass du dafür mehr Verantwortung hast und mehr konkret beitragen kannst
PatSch hat geschrieben: Ich plane, mich während des Praxisstudiensemesters für ein weiteres Praktikum bei einem größeren Unternehmen in den USA zu bewerben (das dann im achten Semester statt der Diplomarbeit abgeleistet werden soll).
Wo planst du das zu machen? Gibt es konkrete Pläne?
Das Problem ist halt, dass du ein entsprechendes J1-Visum brauchst. Da kann der ganze Bewerbungs- und Visumsprozess schon mal dauern. Das solltest du einplanen. Auch finanziell ist das u.U. ein Risiko
PatSch hat geschrieben: Wie sind wohl meine Chancen unter folgender Annahme: Ich sage dem Unternehmen zu, bin bei der Konstruktion von u.A. medizintechnischen Baugruppen dabei, schreibe weiter gute Noten, habe jedoch keine "Beziehungen", meine Englischkenntnisse "auf Papier" beschränken sich auf ein Zertifikat über die Teilnahme am Kurs "Technisches Englisch" in diesem Semester?
Was meinst du mit Beziehungen? Frag mal in deiner FH ob es ein International Office o.ä. gibt. Oder frag bei Partneruniversitäten an.
Dein Englisch sollte natürlich entsprechend sein; aber es liegt an dir das entsprechend aufzubauen. Im Ausland angekommen passiert der Rest dann meist schnell wenn du dich nicht versteckst ;-)
PatSch hat geschrieben: Oder sollte ich dem Unternehmen absagen, in der Hoffnung, noch einen (vermeintlich) besseren Praktikumsplatz zu finden?
das kommt darauf an, wie lange du noch suchen kannst (Semesterplan) und wie du dir die Chancen ausmalst
PatSch
Beiträge: 2
Registriert: 24.10.2008, 12:47

Beitrag von PatSch »

Vielen Dank erst einmal für die schnelle Antwort.
Welche Anforderungen stellen den konkret die großen Unternehmen die du nicht erfüllst? Wer sind denn die großen Unternehmen?
Bei solchen wie Bayer, Philips, Dräger, Medtronic und Weinmann hatten Formulierungen wie "sehr gute Studienleistungen", Stellenausschreibungen für Praktika, die sehr spezifisch sind ("Erfahrung im Umgang mit/im Bereich ..." -> nicht auf mich zutreffend) eine ziemlich abschreckende Wirkung auf mich.
Hinzukommend meinte der (mein Praxissemester) betreuende Prof, dass man bei jenen Unternehmen, wo auch oft so ein Onlineformular auszufüllen ist, ohne direkte Ansprechpartner/(dem Prof) bekannte Mitarbeiter im Unternehmen, oft nicht weit kommt.
Das meine ich auch mit "Beziehungen" - viele sprechen ja von "Vitamin B." usw.
Ich muss dabei auch zugeben, dass ich mich nur bei drei großen Unternehmen (Dräger -> Onlineformular - bisher ohne Rückmeldung, Biotronik, b.braun) beworben habe. Bayer stellt z.B. noch die Anforderung, sich mindestens sechs monate vor Antritt des Praktikums zu bewerben. (Beginnen soll das Praktikum, wie gesagt, im März).
wo liegen konkret deine Befürchtungen?
Wenn du eine Karriere bei den "Großen" machen willst, solltest du natürlich immer solche anstreben; dann ist der 10-MA-Betrieb natürlich bescheiden.
Auf der anderen Seite kann es durchaus sein, dass du dafür mehr Verantwortung hast und mehr konkret beitragen kannst
Das habe ich mir auch gedacht. Nun, meine Befürchtung (und die des Profs) liegt zunächst darin, womöglich Sachen zu erledigen, auf die der Konstrukteur keine Lust hat, bzw für die er keine Zeit hat, und nicht "sinnvoll" in Projekten integriert zu werden und "Ingenieurmäßiges Arbeiten" zu lernen.
Erfahrungen als Teil eines größeren Ingenieurteams werde ich wohl nicht sammeln.
Zudem der bestimmt schwierigere besagte Wechsel in größere Unternehmen nach dem 10-MA-Betrieb.
Wenn letzteres nicht so ein großes Problem darstellt (WIE "bescheiden" ist das denn?), würde ich durchaus in dem Betrieb anfangen und hätte dann auch hinterher den direkten Vergleich, in welcher Unternehmensgröße ich mich wohler fühle.

Naja ich kann das alles einfach nicht gut beurteilen. In irgendwelchen "Karriereblättchen", oder den VDI-Nachrichten liest man immer nur vom "idealen" Karriereweg seit der gymnasialen Oberstufe, den bestimmt nur wenige beschreiten (die dann in besagte Profile großer Unternehmen passen).

Gruß, Patrick[/code]
ice_and_fire
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Registriert: 02.09.2008, 20:58

Beitrag von ice_and_fire »

PatSch hat geschrieben:Bei solchen wie Bayer, Philips, Dräger, Medtronic und Weinmann hatten Formulierungen wie "sehr gute Studienleistungen",
das meinte ich mit dem Vordiplom
PatSch hat geschrieben: Stellenausschreibungen für Praktika, die sehr spezifisch sind ("Erfahrung im Umgang mit/im Bereich ..." -> nicht auf mich zutreffend) eine ziemlich abschreckende Wirkung auf mich.
wenn du spezifische Erfahrung hast, solltest du dir eben solche Stellen suchen; ansonsten musst du Mut zur Lücke beweisen
PatSch hat geschrieben:Hinzukommend meinte der (mein Praxissemester) betreuende Prof, dass man bei jenen Unternehmen, wo auch oft so ein Onlineformular auszufüllen ist, ohne direkte Ansprechpartner/(dem Prof) bekannte Mitarbeiter im Unternehmen, oft nicht weit kommt.
Das meine ich auch mit "Beziehungen" - viele sprechen ja von "Vitamin B." usw.
manche Bewerbungsportale haben gar nicht die Möglichkeit einen Kontakt einzutragen. Vitamin-B ist immer wichtig. Hier widmest du ihm aber wohl ein wenig zu viel Aufmerksamkeit (das Argument; spezifische Kenntnisse ist wohl z.B. wichtiger)
PatSch hat geschrieben:Ich muss dabei auch zugeben, dass ich mich nur bei drei großen Unternehmen (Dräger -> Onlineformular - bisher ohne Rückmeldung, Biotronik, b.braun) beworben habe.
das ist natürlich zu wenig

PatSch hat geschrieben: Bayer stellt z.B. noch die Anforderung, sich mindestens sechs monate vor Antritt des Praktikums zu bewerben. (Beginnen soll das Praktikum, wie gesagt, im März).
gerade die großen wollen, dass man diese Sachen vorzeitig anmeldet. Das ist aber kein Geheimnis

PatSch hat geschrieben: Das habe ich mir auch gedacht. Nun, meine Befürchtung (und die des Profs) liegt zunächst darin, womöglich Sachen zu erledigen, auf die der Konstrukteur keine Lust hat, bzw für die er keine Zeit hat, und nicht "sinnvoll" in Projekten integriert zu werden und "Ingenieurmäßiges Arbeiten" zu lernen.
das kann so oder so funktionieren. Du musst dir halt mal ein Bild von diesem Konstrukteur machen und die Aufgaben konkret erfragen.
PatSch hat geschrieben:Wenn letzteres nicht so ein großes Problem darstellt (WIE "bescheiden" ist das denn?), würde ich durchaus in dem Betrieb anfangen und hätte dann auch hinterher den direkten Vergleich, in welcher Unternehmensgröße ich mich wohler fühle.
das ist nicht rosig. Aber wenn du nur ein Praktikum machst und du dich später als Absolvent bewirbst ist das kein K.O.-Kriterium. Schlimmer wäre es, wenn dein Abschluss den gleichen Durchschnitt hat wie dein Vordiplom
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