ᐅ Bühnenmalerin Bewerbung für einen Ausbildungsplatz

Hier besteht die Möglichkeit, über Anschreiben für die Ausbildung, für Praktika und für das Studium (Duales Studium, Universität, BA) mit anderen Mitgliedern zu diskutieren.
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Sidney
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ᐅ Bühnenmalerin Bewerbung für einen Ausbildungsplatz

Beitrag von Sidney »

Hallo ihr Lieben,
Vorne weg: Ich bin neu hier ;) Und hoffe sehr auf eure Hilfe. Denn ich bin wirklich, wirklich verzweifelt.

Kurz zu mir: Ich bin 22 Jahre alt, habe die mittlere Reife und zwei abgebrochene Schulen. Ich hab im Einzelhandel gejobbt und bin im Augenblick Servicekraft Kasse. Da ich aber unbedingt eine Ausbildung machen will, muss ich mich natürlich wieder in den Bewerbermarathon stürzen. Seit meinem Abschluss mit 17 hab ich unzählige Bewerbungen geschrieben und bis auf ein paar wenige Vorstellungsgespräche nicht wirklich viel erreicht. Hinzu kommt, dass ich ein Jahr in einem anderen Bundesland verbracht habe und somit eigentlich den Anschluss "verloren" glaube. Da ich nicht als Servicekraft versauern, sondern etwas aus meinem Leben und meiner Zukunft machen will, such ich mir nun hier Hilfe.

Ich bin eigentlich ein ziemlich kreativer Kopf. Wenn jemand zu mir sagt: Hey, ich brauch das und das, sollte in etwa so aussehen, dann kann ich meist mehrere Vorschläge bringen, von denen dann in fast allen Fällen auch einer genommen wird. Hin und wieder bessere ich meinen Lohn als Texterin auf und bin auch hier sehr erfolgreich. Ich habe schon einige Aufträge im Bereich Grafik- und Webdesign gemacht und war Zweitausstellerin bei einer Vernissage - mit meinen Fotos.

Ihr fragt euch jetzt sicherlich, wo dann das Problem liegt. Das kann und werde ich euch sagen: Ich weiß einfach nicht, wie ich mich verkaufen soll. Wie soll ich in meinem Anschreiben klar machen, dass ich genau DIESEN Beruf haben will, dass ICH die Richtige bin, trotz der Lücken in meinem Lebenslauf. Soll ich überhaupt auf die Lücken eingehen? Muss ich erklären, warum ich für ein Jahr in ein anderes Bundesland bin? Und was mach ich mit meinen beiden abgebrochenen Schulen? Bezug nehmen?

Ich weiß, dass ich kreativ bin, ich weiß, dass ich hervorragende Arbeit leiste, aber ich kann mich selbst einfach nicht verkaufen.
Darum wäre ich euch sehr dankbar, wenn ihr mir ein paar Hilfestellungen geben könntet.
Donnydonatha
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Beitrag von Donnydonatha »

Geh doch mal ganz ruhig Schritt für Schritt vor.

1. Schreib dir auf, was für Anforderungen gestellt werden in dem Beruf.
2. Stelle deine Fähikeiten gegenüber.
3. Überleg dir wie du diese Fähigkeiten bisher bewiesen hast. Woran hast du
z. B. bemerkt dass du kreativ bist usw.

Und da du ja schon Erfahrung als Texterin hast, hast du ja wohl auch Erfahrung im Schreiben.
Versuche doch mal zu tun, als wenn du für deine Beste Freundin eine Bewerbung verfasst für diese Stelle. Wie könntest du deine Freundin vermarkten?
Sidney
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Beitrag von Sidney »

Danke für die Tipps. Das ist auf jeden Fall schonmal ein guter Anfang. Wenn ich jetzt noch eine Idee hätte, wie man über den ersten Satz hinweg kommt, dann fließt der Text bestimmt...

Für weitere Tipps bin ich dennoch dankbar ;)
Donnydonatha
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Beitrag von Donnydonatha »

Hin und wieder bessere ich meinen Lohn als Texterin auf und bin auch hier sehr erfolgreich. Ich habe schon einige Aufträge im Bereich Grafik- und Webdesign gemacht und war Zweitausstellerin bei einer Vernissage - mit meinen Fotos.
Wie wäre es, wenn du genau das einbringst , natürlich mit den Hinweisen, mit wieviel Begeisterung und Spass /Freude / Hingabe oder wie auch immer du dies tust?
Sidney
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Beitrag von Sidney »

So, danke nochmal für deine Hilfe. Ich hab jetzt mal eine sehr unkonventionelle Bwerbung verfasst und gedenke sie auch in diesem Stil abzuschicken. Allerdings brauche ich bei der Schlussfloskel noch Hilfestellung. Ich poste euch einfach mal kurz meine Bewerbung und erkläre euch, wie ich mir das mit dem Schluss vorgestellt habe.


Meine Adresse
Blablabla
Blablabla


Empfängeradresse
blablabla
blablabla

Aspach, 22. Dezember 2010


Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zur Bühnenmalerin und -plastikerin, Fachrichtung Plastik


Sehr geehrter Herr ABC, sehr geehrter Herr XYZ,

vorab recht herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, mich zu lesen.
Folgend möchte ich Ihnen etwas über die junge Frau erzählen die hinter diesen Zeilen steht.

*Mein Vor- und Zuname* ist im Jahr 1988 geboren und somit 22 Jahre alt. Auf nicht immer leichten Pfaden fand sie heraus, dass ihre größte Stärke ihre Schwäche für Kunst ist.

Schon als junges Mädchen hat sie sehr gerne Stift, Pinsel und Papier zur Hand genommen und einfach gemalt. Mit den Jahren entwickelten sich aus kindlicher Malerei lebendige Bilder mitten aus dem Leben oder auch nur der Fantasie entsprungen.

Einfühlungsvermögen und der richtige Blick für Bildkompositionen sind auch in der Fotografie wichtige Bestandteile und bescherten ihr Aufträge für einige Online-Magazine sowie eine erste kleine Ausstellung im Jahr 2009.

Aber lassen wir die junge Künstlerin selbst auch noch zu Wort kommen.
An der Schlussstelle will ich in einen vernünftigen, konventionellen Bewerbungsstil wechseln, bei der ich dann die Anlagen benenne und um ein Vorstellungsgespräch bitte, bei dem ich die beiden von mir und meinen Arbeiten überzeugen möchte. Ich möchte zum Vorstellungsgespräch Arbeitsproben mitnehmen. Nur hier steh ich jetzt völlig auf dem Schlauch ;)
Knightley
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Beitrag von Knightley »

Die Vorgehensweise finde ich schon suboptimal, sie ist aber für viele Bewerber so typisch: man will seine Gedanken immer gleich in ein Anschreiben gießen. Aber man muss sich vorher, abseits der engen Grenzen des Anschreibens, viel freier Gedanken über Fähigkeiten und Kenntnisse machen, so wie Donnydonatha es schon angedeutet hat.

Gut am bisherigen Anschreiben ist jedenfalls, dass du auf eine Erklärung des Budneslands-Wechsel und der Schulabbrüche verzichtet hast. Das ist nämlich eher unnötig. Den 3. und 4. Absatz solltest du inhaltlich jeweils noch detailierter schreiben und fortführen.

Gibt es noch weitere kreative Berufe, für die du dich bewerben willst?
Sidney
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Beitrag von Sidney »

Hilft mir leider wenig weiter. Hat sonst keiner mehr ne Idee?
Donnydonatha
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Donnydonatha »

Was weißt du denn über die Ausbildung zur Bühnenmalerin? Werden die überhaupt noch gebraucht? Die Theater sind doch auch immer recht knapp bei Kasse. Und in Zeiten von Computer und Bildbearbeitungsprogrammen, könnte ich mir vorstellen, dass es gar keine Bühnenmaler mehr gibt - lass mich aber gern eines Besseren belehren.

Gibt es eine Ausschreibung für einen Ausbildungsplatz oder bewirbst du dich aufs Geradewohl?

Bisher kommt es mir vor, als wenn du dir das halt in den Kopf gesetzt hast, weil du dir den Beruf " irgendwie "vorstellst, aber keine konkreten
Informationen hast.

Ich stell mir z. B. vor dass es gar nicht so einfach ist, auf Zuruf ein passendes Bühnenbild zu erstellen, also die Vorstellungen eines Theaterintendanten umzusetzen, wenn ich selbst ganz andere Vorstellungen hätte.

Du bemerkst doch so eben am eignen Leib am Beispiel dieses Anschreibens, wie schwer es ist die Vorstellungen von anderen umzusetzen, vorallem wenn man selbst nicht weiß wie man an die Sache am Besten rangeht. Bist dur dir ganz sicher, dass deine Kreativität ausreicht für den Job?
Zeig uns was du kannst! :wink:
Sidney
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Beitrag von Sidney »

@Donnydonatha
Danke für deine Antwort. Ich weiß schon, was du mir damit sagen willst... Ich hatte vor einigen Jahren schon (9. Klasse Realschule ;)) mit dem Gedanken gespielt Bühnenbildnerin zu werden. Aber das war nicht so ganz das, was ich mir vorgestellt hatte... Der Beruf war mir zu theoretisch. Der Bühnenmaler macht halt viel praktische Arbeit und setzt letzten Endes eigentlich die Theorie des Bühnenbildners um. Das wäre viel mehr mein Gebiet. (das als Antwort auf dein Argument mit auf Zuruf gestalten).

Zu deiner Frage bezgl. des Ausbildungsplatzes. Ja, es gibt Ausbildungsplätze und darauf bewerbe ich mich. Es wird nicht nur am Theater ausgebildet, sondern auch beim Fernsehen (die diversen Sender bilden aus). Somit ist das Berufsfeld in der Hinsicht schon etwas weiter gefächtert. Immerhin ist es ein Unterschied, ob ich beim Film das Bühnenbild gestalte oder beim Theater. Und Kulissen werden immer gebraucht.
Nach der Ausbildung kann ich bei jedem Theater anfangen oder auch zum Fernsehen gehen. Dort wird überall gesucht (hab mich da auch schon informiert). Also auch wenn der Bühnenmaler ein kreativer Beruf ist, ist er noch lange nicht am Aussterben.


Und zu der oben genannten Frage, ob es noch mehr kreative Berufe gibt, auf die ich mich bewerbe: Ja natürlich. Es gibt diverse andere Bereiche und ziemlich weit gefächert... Da wäre z.B. die Fotografenlehre, der Mediendesigner und der Gestalter für visuelles Marketing.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Jetzt bin ich wirklich überrascht, Sidney... und zwar sehr positiv! Deinem Anschreiben nach hätte ich diese Auseinandersetzung mit dem Thema nicht erwartet... sondern - genau wie Donnydonatha (und vermutlich auch der Adressat des Briefs) - eher einen zwar netten, aber doch etwas zufälligen Kleinmädchentraum darin gesehen. Mach doch mal so weiter...erklär mal ganz genau (und ohne jedes Pathos), was Du von dem Beruf weisst und was genau Dir daran gefällt...

Tip am Rande: Bei einem "Begabungsberuf" und einem bislang nicht sehr eindrucksvollen Werdegang bieten sich natürlich Arbeitsproben an, um die Bewerbung aufzuwerten... wobei man die Bewerbung als solche (speziell die Mappe) ebenfalls noch einmal als "Probe" eines guten Auges und einer sicheren Hand nutzen kann... ;-)
Sidney
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Beitrag von Sidney »

Du meinst jetzt gerade die optische Gestaltung, @ Fragen? Da bin ich gerade dran, aber ich möchte es nicht übertreiben. Eine optisch kreative Bewerbung kann auch nach hinten los gehen (ebenso wie eine textgestalterische - das ist mir durchaus bewusst ;))

Was ich mir für ein Bild von dem Beruf gemacht habe und was ich davon erwarte?
Na ja, ich möchte Teil des Großen, Ganzen sein. Ich möchte sehen, was ich mit meinen Händen und meinem Blick für Gestaltung und Komposition gemacht habe. Das Gestalten als Solches war ja schon in meiner Kindheit das, was mich fasziniert hat. Theoretisch kreativ sein lag mir noch nie, ich liebte es mit den Fingern im Ton zu wühlen um dann später fertige Figuren zu erstellen. Je mehr Zeit ich ins Zeichnen und gestalten investiert hab, desto besser ging es mir dabei. Dass der Bühnenmaler im Bereich Plastik dann am Besten zu mir passt, sieht man daran, dass ich Vorgaben genauso gut befolgen kann, wie reines Fantasiearbeiten. Ich arbeite gerne im Team und brauche immer wieder auch die Vorschläge und Verbesserungen der Anderen um zu meiner Zufriedenheit arbeiten zu können (dass es hier in erster Linie auf die Zufriedenheit meines Arbeitgebers ankommt, ist mir auch klar, aber bislang musste ich mir sebst gefallen - außer bei meinen Aufträgen). Unter Druck kreativ sein macht mir nichts aus, ich kann Ideen in der Hinsicht fast besser umsetzen, als wenn ich die nächsten vier Monate Zeit habe.
Hinzu kommt, dass ich mich durch den Beruf im plastischen Bereich noch weiterbilden kann und will. Ich werde dort den Umgang mit den verschiedenen Materialien (Styropor, Holz, Ton, etc.) lernen und weiß am Ende sie richtig in Szene zu setzen. Arbeiten im Stehen macht mir genauso wenig etwas aus, wie auf dem Boden rumzukriechen. Ich brauche die kreativen Aufgaben um mich selbst als Ganzes zu sehen.

War das jetzt zu weibisch/kindisch? Oder verstärkt das noch eure Meinung zum Thema Kleinmädchentraum?
Übrigens: Mein Kleinmädchentraum war Polizistin ;)
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Sidney hat geschrieben:Übrigens: Mein Kleinmädchentraum war Polizistin ;)
Auch ein schöner Traum... für Mädchen und Jungs. Das Wort mit dem "kleinen Mädchen" sollte übrigens nicht gehässig klingen. Weder an Träumen, noch an einer weiblichen Sichtweise, noch an jugendlicher Frische ist irgendetwas Schlechtes. Ich meinte nur, dass sich die ganze Idee in Deinem ersten Anlauf nach einer extrem romantischen Vorstellung vom Berufsleben... und für den Leser auch ansonsten nicht allzu zwingend anhörte... ;-)

Du meinst jetzt gerade die optische Gestaltung, @ Fragen? Da bin ich gerade dran, aber ich möchte es nicht übertreiben. Eine optisch kreative Bewerbung kann auch nach hinten los gehen (ebenso wie eine textgestalterische - das ist mir durchaus bewusst ;))

Der grosse Trick in sämtlichen gestalterischen Aspekten (Text, Optik, Material etc.) besteht immer darin, Willkür und Zufall zu vermeiden... nicht mit Gewalt "kreativ" sein zu wollen... sondern systematisch an die Sache heran zu gehen... überlegen, was die Aussage und/oder Stimmung des Gesamtergebnisses sein soll... und so frei und offen wie nur möglich überlegen, wie sich dieser Effekt wohl erreichen liesse. Meist wird es dann anders als "völlig normal"... aber halt auch nicht "irgendwie"... ;-)
Sidney hat geschrieben:Ich brauche die kreativen Aufgaben um mich selbst als Ganzes zu sehen.
Kannst Du mir das etwas genauer erklären?
Sidney
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Beitrag von Sidney »

Das hab ich auch nicht böse aufgefasst ;) Ich versteh das mit dem Kleinmädchentraum. Man neigt doch irgendwie dazu, die Dinge zu idealisieren.

Ich bin am Überlegen, ob ich von meinem Standardpapier zu strukturiertem Papier wechseln soll. Das wirkt lebendiger und nicht so geradlinig.

Die Kunst gibt mir das Gefühl komplett zu sein. Ich kann mich ausleben, Dinge ausprobieren, mutig sein. Ich lasse Geschichten erzählen, die man unter anderen Umständen vielleicht nicht mal eines Blickes würdigen würde. Ich lasse mich fallen und geh darin vollkommen auf.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Sidney hat geschrieben:Ich bin am Überlegen, ob ich von meinem Standardpapier zu strukturiertem Papier wechseln soll. Das wirkt lebendiger und nicht so geradlinig.
Hmmmmm... Du meinst quasi als optische Entsprechung zu Deinem Lebenslauf? Fang einfach mal an... mach ein Bewerbungs-Atelier aus Deiner Wohnung/Deinem Zimmer... mach Dir Notizen zu allem und jedem, spiel mit Materialien, Farben... lass Dir Zeit mit allem, was Du tust... und geh mal wieder ins Theater. Guck mal, was Deine "Kollegen" da so auf die Beine stellen... am besten in ganz verschiedenen Stücken von ganz verschiedenen Theatern... grosse, kleine, lustige, ernste, avantgardistische, traditionelle...

Einfach mal die Gehirnwindungen in Gang bringen... ;-)
Knightley
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Beitrag von Knightley »

Ich möchte Teil des Großen, Ganzen sein. Ich möchte sehen, was ich mit meinen Händen und meinem Blick für Gestaltung und Komposition gemacht habe. Das Gestalten als Solches war ja schon in meiner Kindheit das, was mich fasziniert hat. Theoretisch kreativ sein lag mir noch nie, ich liebte es mit den Fingern im Ton zu wühlen um dann später fertige Figuren zu erstellen. Je mehr Zeit ich ins Zeichnen und gestalten investiert hab, desto besser ging es mir dabei.

Dass der Bühnenmaler im Bereich Plastik dann am Besten zu mir passt, sieht man daran, dass ich Vorgaben genauso gut befolgen kann, wie reines Fantasiearbeiten. Ich arbeite gerne im Team und brauche immer wieder auch die Vorschläge und Verbesserungen der Anderen um zu meiner Zufriedenheit arbeiten zu können. Unter Druck kreativ sein macht mir nichts aus, ich kann Ideen in der Hinsicht fast besser umsetzen, als wenn ich die nächsten vier Monate Zeit habe.

Hinzu kommt, dass ich mich durch den Beruf im plastischen Bereich noch weiterbilden kann und will. Ich werde dort den Umgang mit den verschiedenen Materialien (Styropor, Holz, Ton, etc.) lernen und weiß am Ende sie richtig in Szene zu setzen. Arbeiten im Stehen macht mir genauso wenig etwas aus, wie auf dem Boden rumzukriechen. Ich brauche die kreativen Aufgaben um mich selbst als Ganzes zu sehen.
:shock: So könntest du doch schon fast dein Anschreiben schreiben. So hat die Darstellung deiner Berufsmotivation Hand und Fuß. Du musst ja auch daran denken, dass die Empfänger auch Kreative sind, die eben auch schon im Anschreiben danach suchen, wie sich der Bewerber mit dem Beruf auseinandergesetzt hat. Für mich kommt deine Berufsmotivation mit diesen drei Absätzen jedenfalls viel, viel deutlicher als mit deinem ersten Anschreiben-Beispiel rüber.
Sidney
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Beitrag von Sidney »

Knightley hat geschrieben:
Ich möchte Teil des Großen, Ganzen sein. Ich möchte sehen, was ich mit meinen Händen und meinem Blick für Gestaltung und Komposition gemacht habe. Das Gestalten als Solches war ja schon in meiner Kindheit das, was mich fasziniert hat. Theoretisch kreativ sein lag mir noch nie, ich liebte es mit den Fingern im Ton zu wühlen um dann später fertige Figuren zu erstellen. Je mehr Zeit ich ins Zeichnen und gestalten investiert hab, desto besser ging es mir dabei.

Dass der Bühnenmaler im Bereich Plastik dann am Besten zu mir passt, sieht man daran, dass ich Vorgaben genauso gut befolgen kann, wie reines Fantasiearbeiten. Ich arbeite gerne im Team und brauche immer wieder auch die Vorschläge und Verbesserungen der Anderen um zu meiner Zufriedenheit arbeiten zu können. Unter Druck kreativ sein macht mir nichts aus, ich kann Ideen in der Hinsicht fast besser umsetzen, als wenn ich die nächsten vier Monate Zeit habe.

Hinzu kommt, dass ich mich durch den Beruf im plastischen Bereich noch weiterbilden kann und will. Ich werde dort den Umgang mit den verschiedenen Materialien (Styropor, Holz, Ton, etc.) lernen und weiß am Ende sie richtig in Szene zu setzen. Arbeiten im Stehen macht mir genauso wenig etwas aus, wie auf dem Boden rumzukriechen. Ich brauche die kreativen Aufgaben um mich selbst als Ganzes zu sehen.
:shock: So könntest du doch schon fast dein Anschreiben schreiben. So hat die Darstellung deiner Berufsmotivation Hand und Fuß. Du musst ja auch daran denken, dass die Empfänger auch Kreative sind, die eben auch schon im Anschreiben danach suchen, wie sich der Bewerber mit dem Beruf auseinandergesetzt hat. Für mich kommt deine Berufsmotivation mit diesen drei Absätzen jedenfalls viel, viel deutlicher als mit deinem ersten Anschreiben-Beispiel rüber.
Klingt das nicht ein wenig nach selbstbeweihräucherung? Ich mein, es ist klar, dass ich diesen Teil umformulieren müsste, aber dennoch finde ich fast, dass es too much ist. Es ist ehrlich, klar. Aber ich habe die Befürchtung, dass der Empfänger die Bewerbung direkt nach dem ersten Absatz weglegt, weil es zuviel ist.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Wie die Gewichte der verschiedenen Aspekte gegeneinander am Ende aussehen, ist ja noch einmal ein anderes Thema. Das, wozu Du hier jetzt einmal geschrieben hast, fiele ja alles in die Abteilung "Motivation" bzw. "Auseinandersetzung mit der Arbeit". Das wäre ja noch lange nicht alles. Zum Thema "Bühnenbild" bzw. "Theater" warst Du ja noch gar nicht gekommen... geschweige denn zu einem ganz bestimmten Haus (evtl. mit einer ganz bestimmten Philosophie etc.). Du hast noch eine ganze Menge vor Dir... so oder so... und wenn es dann irgendwann darum geht, die Fülle zu bändigen, wirst Du schon merken, dass sich bei der "Selbstbeweihräucherung" am besten kürzen lässt... ;-)

Aber ich bin mit Knightley einer Meinung, dass Deine letzten Äusserungen hier ein völlig anderes Gewicht ausstrahlen als Variante 1! Das Wichtigeste wäre m. E. jetzt, nichts über's Knie zu brechen... sondern die verschiedenen Bewerbungsteile ganz ruhig und parallel reifen + Gestalt annehmen zu lassen...
Sidney
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Beitrag von Sidney »

Hallo Fragen,
danke nochmal auch für diesen Tipp. Bislang schaut die Bewerbung jetzt so aus.
Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zur Bühnenmalerin und -plastikerin, Fachrichtung Plastik


Sehr geehrter Herr ABC, sehr geehrter Herr XYZ,

»Vorab recht herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, mich zu lesen.
Folgend möchte ich Ihnen etwas über die junge Frau erzählen die hinter diesen Zeilen steht.

*mein Name* ist im Jahr 1988 geboren und somit 22 Jahre alt. Auf nicht immer leichten Pfaden fand sie heraus, dass ihre größte Stärke ihre Schwäche für Kunst ist.

Schon als junges Mädchen hat sie sehr gerne Stift, Pinsel und Papier zur Hand genommen und einfach gemalt. Mit den Jahren entwickelten sich aus kindlicher Malerei lebendige Bilder mitten aus dem Leben oder auch nur der Fantasie entsprungen. Sie mag es sehr eigenverantwortlich kreativ tätig zu sein, unabhängig davon, ob im Stehen, Sitzen, Liegen oder über Kopf. Was ihr aber in einem Team am Meisten gefällt, sind die vielseitigen Eindrücke und Anregungen, weil so sehr oft die besten und schnellsten Resultate erzielt werden.

Einfühlungsvermögen und der richtige Blick für Bildkompositionen sind auch in der Fotografie wichtige Bestandteile und bescherten ihr Aufträge für einige Online-Magazine sowie eine erste kleine Ausstellung im Jahr 2009.

Aber lassen wir die junge Künstlerin selbst auch noch zu Wort kommen.«

Ich wünsche mir sehr, dass ich Ihnen eine Auswahl meiner Arbeiten bei einem persönlichen Gespräch zeigen darf und lege Ihnen nun noch meine Zeugnisse und meinen Lebenslauf bei.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Hmmmm... beim Thema "Bühne" bzw. "Theater" bist Du damit aber noch lange nicht, oder? ;-)

Es hat ja jeder so seine eigene Art, sich einem schwierigen Text zu nähern. Du scheinst zunächst einmal charmante Wort- und Sprachspiele zu sammeln. Kann man machen... solange man nicht vergisst, dass man am Ende des Tages auch bestimmte Inhalte in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht haben muss... ;-)

Mach einfach mal weiter... sammel Deine Ideen (textlich und grafisch) und liess Dir von Zeit zu Zeit noch einmal durch, was Dir alles schon gesagt wurde... ;-)

Aber zwei klitzekleiner Tips noch zur Selbstvorstellung: Du lenkst am Anfang die maximale Aufmerksamkeit auf Dein Alter... was zwar noch lange nicht dramatisch... aber halt definitiv auch kein Pluspunkt ist. Würde ich an Deiner Stelle nicht machen. Und noch deutlich seltsamer finde ich die Idee, am Ende des Textes die "Künstlerin" mit einem "konventionellen" Abschluss zu Wort kommen zu lassen. Ist das kein Widerspruch in sich? Ausgerechnet der "Künstlerin" das "Konventionelle" zuzuordnen? Abgesehen davon verstehe ich ehrlich gesagt grundsätzlich nicht, wozu der Perspektivenwechsel in solch einem kurzen Schriftstück dienen soll.
Sidney
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Beitrag von Sidney »

Ich brauche den Perspektivenwechsel am Schluss, weil ich die Bewerbung ja an sich von einer anderen Person beschreiben lasse, aber ich meinen "Servus" am Ende ja noch drunter setzen muss. Das passt nicht, wenn ich am Ende nicht noch etwas von mir selbst drunterschreib. Ich werde mich in der Schlussfloskel noch ein wenig auf das Theater beziehen. Gedacht hab ich mir das so in etwa:
Ihr Staatstheater Stuttgart wurde mir als erste Adresse zum Erlernen meines Handwerks nahe gelegt. Ich wünsche mir sehr, dass ich Ihnen eine Auswahl meiner Arbeiten bei einem persönlichen Gespräch zeigen darf und lege Ihnen nun noch meine Zeugnisse und meinen Lebenslauf bei.

Warum ich einen konventionellen Schluss genommen habe? Weil die Bewerbung an sich unkonventionell ist. Ich schreibe aus der dritten Person, lasse jemand anderen quasi über mich schreiben und meine Vorzüge etc. hervorheben. Ich schreibe praktisch aus der Perspektive eines anderen einen persönlichen Text über mich um dann im Schlusstext zum normalen Bewerbungsanschreiben zurückzukehren.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Sidney hat geschrieben:Ich brauche den Perspektivenwechsel am Schluss, weil ich die Bewerbung ja an sich von einer anderen Person beschreiben lasse, aber ich meinen "Servus" am Ende ja noch drunter setzen muss. Das passt nicht, wenn ich am Ende nicht noch etwas von mir selbst drunterschreib.
Dass Du am Ende wieder einen brauchst, wenn Du am Anfang einen hattest, ist schon klar. Meine Frage war eher, ob Du ÜBERHAUPT einen brauchst. Bei sehr langen Texten wie Romanen kann so etwas helfen, um eine lange Masse zu gliedern, zusätzliche Informationen zu liefern oder zusätzliche erzählerische Möglichkeiten zu schaffen... aber so ein Bewerbungssanschreiben ist ja so kurz, dass man (Du am Ende ganz bestimmt!) meist eher Schwierigkeiten hat, zumindest für das Allerwichtigste Platz zu finden... ;-)

Zum Stichwort "Vorstellung der Bewerberin durch eine andere Person" fiel mir allerdings noch etwas ganz anderes ein: Wäre das nicht wirklich ein Gedanke? Hättest Du jemanden, der Dir evtl. ein Referenzschreiben verfassen könnte? Einen ehemaligen Kunstlehrer vielleicht? Oder jemand, für den Du schon in irgendeiner Form kreativ gearbeitet hast?
Sidney hat geschrieben:Warum ich einen konventionellen Schluss genommen habe?
Das war eigentlich nicht meine Frage. Der Punkt war eher, warum Du der "Künsterlin" ausgerechnet an der Stelle das Wort erteilst, wo es nichts "Künstlerisches" mehr zu sagen gibt... ;-)

Aber ich glaube wirklich, es ist am besten, wenn Du jetzt einfach einmal in Ruhe schreibst, nachdenkst, verbesserst, schläftst, schreibst, nachdenkst, verbesserst, schläfst... und Dich wieder meldest, wenn Du glaubst, alle wesentlichen Punkte integriert zu haben. Ich bin ausgesprochen gespannt, Sidney!
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