Biologiemodellmacherin Bewerbung für Ausbildung

Hier besteht die Möglichkeit, über Anschreiben für die Ausbildung, für Praktika und für das Studium (Duales Studium, Universität, BA) mit anderen Mitgliedern zu diskutieren.
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Fenmelur
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Biologiemodellmacherin Bewerbung für Ausbildung

Beitrag von Fenmelur »

Hallo,

da ich (vermutlich) eine wichtige Prüfung endgülig nicht bestehen werde und auch allgemein einfach gemerkt habe, dass mir Studieren nicht liegt, möchte ich eine Ausbildung beginnen. Ich komm beim Anschreiben aber einfach nicht weiter, ich hab ständig das Gefühl, es fehlt noch was oder es ist eigentlich viel zu umständlich/zu allgemein geschrieben. Ich würde mich sehr über einige Tipps freuen!
Wichtige Lebenslaufdaten, die vielleicht relevant sind:
Realschule
Abi (Technisches Gymnasium)
Studium Physik (zwei Semester, keine Leistungsnachweise, ich habs nach einem Monat aufgegeben und mich nur zum überbrücken noch ins zweite Semester eingeschrieben)
Studium Skandinavistik/Archäologie (3. Semester, Skandinavistik hab ich eigentlich schon während des 1. Semesters abgeschrieben, noch im 2. was versucht, aber nicht bestanden, Archäologie war zumindest interessant, aber ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass fertig zu studieren, vor allem weil hierzu ein Nebenfach fehlen würde)

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Sehr geehrter Herr Mustermann,

mit großem Interesse(mir fällt auf Teufel komm raus keine andere Umschreibung hierzu ein, obohl man das Wort Interesse ja meiden sollte) habe ich Ihre Stellenanzeige auf der Website der Bundesagentur für Arbeit gelesen.

Am Beruf der Biologiemodellmacherin fasziniert mich besonders die Verbindung zwischen der Biologie und der handwerklichen Herstellung.(das wirkt so unvollständig, ich weiß aber nicht, was ich da noch hinzu schreiben könnte)

In meiner Freizeit begeistere ich mich für handwerkliche und feinmotorische Tätigkeiten, wie dem Schneidern, Werken oder Bauen kleinerer Modelle aus Holz und Ton, sowie Wonderflex und Hardschaumplatten(Kunststoff? Für besseres Verständnis?). Mein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, sowie meine perfektionistische Veranlagung sind dabei von Vorteil.
Bereits zur Schulzeit war Biologie mein Lieblingsfach, darüber hinaus beschäftige ich mich gerne mit Tieren, ihrer Anatomie, sowie deren Lebensweise. Gerade die Anschauungsmodelle im Biologieunterricht hatten mein Interesse.

Derzeit studiere ich Skandinavistik im Hauptfach und Archäologische Wissenschaften im Nebenfach im 3. Semester an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Während meines Studiums habe ich festgestellt, dass sich meine Interessen im praktischen Bereich wiederfinden. Auch wenn mir vor allem die Inhalte meines Nebenfachs zugesagt haben, gestaltete sich mir das Studium im Allgemeinen zu theoretisch. Die Internetpräsenz Ihrer Firma vermittelt mir genau jene praktische Tätigkeit. So sprachen mich Ihre Modelle der prähistorischen Menschenschädel besonders an.

(Von Ihrer Ausbildung verspreche ich mir, selbständiges Arbeiten mit verschiedenen Materialien, Herstellen verschiedener Modelle, sowie der Zusammenarbeit mit Fachpersonal(?) im Biologischen Bereich.)
(soll sowas überhaupt in das Anschreiben, ich hab sowas mal gelesen)

Ich würde mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen

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Alles in allem will ich diese Ausbildung wirklich, wirklich gerne. Ich würde weinen vor Freude, weil ich Biologie wirklich liebe (mein Abi war aber zu schlecht für ein Studium und ich würde es jetzt auch nicht mehr in Erwägung ziehen) und wie schon geschrieben die Modelle im Biologieuntericht immer am besten fand (ich hätte Stunden mit den Dingern zubringen können). Als Kind war ich auch viel in der Natur, jetzt leider nicht mehr so viel, weil mich mein Studium irgendwie so runterdrückt, dass ich keine Lust für garnichts mehr habe.

Ich freue mich über Ratschläge.

Grüße
Fenmelur
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TheGuide
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Re: Biologiemodellmacherin Bewerbung für Ausbildung

Beitrag von TheGuide »

Fenmelur hat geschrieben:mit großem Interesse(mir fällt auf Teufel komm raus keine andere Umschreibung hierzu ein, obohl man das Wort Interesse ja meiden sollte) habe ich Ihre Stellenanzeige auf der Website der Bundesagentur für Arbeit gelesen.
Der Satz ist ingesamt überflüssig!
Am Beruf der Biologiemodellmacherin fasziniert mich besonders die Verbindung zwischen der Biologie und der handwerklichen Herstellung.(das wirkt so unvollständig, ich weiß aber nicht, was ich da noch hinzu schreiben könnte)
Der Satz wirkt unvollständig, weil du bisher noch nichts über diesen Beruf geschrieben hast. Dein "Einleitungssatz" handelte ja von deinem "großen Interesse" an der Ausschreibung.
In meiner Freizeit begeistere ich mich für handwerkliche und feinmotorische Tätigkeiten, wie dem Schneidern, Werken oder Bauen kleinerer Modelle aus Holz und Ton, sowie Wonderflex und Hardschaumplatten(Kunststoff? Für besseres Verständnis?).
Warum steigst du nicht hiermit ein:

Sehr geehrter Herr X,

in meiner Freizeit begeistere ich mich....


Mein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, sowie meine perfektionistische Veranlagung sind dabei von Vorteil.
Kein Komma vor sowie!
Perfektionismus wird von manchen eher als Problem verstanden. Ein Perfektionist bekommt nichts ferti, leidet unter für alle anderen unvorstellbaren Nervenzusammenbrüchen, ist nie mit seiner Arbeit zufrieden.
Bereits zur Schulzeit war Biologie mein Lieblingsfach, darüber hinaus beschäftige ich mich gerne mit Tieren, ihrer Anatomie, sowie deren Lebensweise. Gerade die Anschauungsmodelle im Biologieunterricht hatten mein Interesse.
Abgesichts deines Werdegangs - erst Physik-, dann Archäologie-Skandinavistik-Studium - wird man das in der vorliegenden Form für ein Lippenbekenntnis halten.
Derzeit studiere ich Skandinavistik im Hauptfach und Archäologische Wissenschaften im Nebenfach im 3. Semester an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Während meines Studiums habe ich festgestellt, dass sich meine Interessen im praktischen Bereich wiederfinden. Auch wenn mir vor allem die Inhalte meines Nebenfachs zugesagt haben, gestaltete sich mir das Studium im Allgemeinen zu theoretisch. Die Internetpräsenz Ihrer Firma vermittelt mir genau jene praktische Tätigkeit. So sprachen mich Ihre Modelle der prähistorischen Menschenschädel besonders an.
Den letzten Satz finde ich gut, weil er einen Bezug zur Archäologie/Paläontologie herstellt, einen Bezug zwischen deinem Studium und der Biologie. Der Rest ist zu vergangenheits- und defizitorientiert.

Wenn du aber Praxis und Archäologie verbinden willst: Hast du schon mal über eine Ausbildung zur Grabungstechnikerin nachgedacht?!
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FRAGEN
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Re: Biologiemodellmacherin Bewerbung für Ausbildung

Beitrag von FRAGEN »

TheGuide hat geschrieben:
Fenmelur hat geschrieben:So sprachen mich Ihre Modelle der prähistorischen Menschenschädel besonders an.
Den letzten Satz finde ich gut, weil er einen Bezug zur Archäologie/Paläontologie herstellt, einen Bezug zwischen deinem Studium und der Biologie.!
Ich könnte mir sogar vorstellen, die gesamte Bewerbung aus dieser Ecke her aufzuziehen: Die prähistorischen Menschenschädel als Schnittmenge zwischen Deinem Studium, dem Wunsch nach einer eher handwerklichen Tätigkeit und dem allgemeinen Interesse an der Biologie. Das wirkt (ohne den argumentativ eher störenden Werdegang) erst einmal unmittelbar einleuchtend... und von da aus kommt man dann ggf. recht elegant zu einer Vertiefung aller drei Richtungen...

In diesem Zusammenhang möchte ich auch sagen, dass mir Dein jetziges Berufsziel sehr gut gewählt vorkommt... anders als bei vielen Verzweiflungstätern, die in ähnlicher Lage einfach "irgendetwas Kaufmännisches" machen wollen... was in diesem Kontext dann schnell den bedrückenden Eindruck von weltanschaulicher Kapitulation hinterlässt...
Fenmelur
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Re: Biologiemodellmacherin Bewerbung für Ausbildung

Beitrag von Fenmelur »

Danke für die raschen Antworten und verzeiht die späte Rückmeldung. Ich war gesundheitlich nicht auf der Höhe.
TheGuide hat geschrieben:Wenn du aber Praxis und Archäologie verbinden willst: Hast du schon mal über eine Ausbildung zur Grabungstechnikerin nachgedacht?!
Ja, habe ich, hierzu muss man entweder studieren (an der FH in Berlin, wenn ich mich richtig erinnere) oder eine Ausbildung im technischen Bereich gemacht haben und dann eine Weiterbildung zur Grabungstechnikerin machen. :(
FRAGEN hat geschrieben:Ich könnte mir sogar vorstellen, die gesamte Bewerbung aus dieser Ecke her aufzuziehen: Die prähistorischen Menschenschädel als Schnittmenge zwischen Deinem Studium, dem Wunsch nach einer eher handwerklichen Tätigkeit und dem allgemeinen Interesse an der Biologie. Das wirkt (ohne den argumentativ eher störenden Werdegang) erst einmal unmittelbar einleuchtend... und von da aus kommt man dann ggf. recht elegant zu einer Vertiefung aller drei Richtungen...
Ich habe jetzt sowas in der Richtung versucht und das Anschreiben überarbeitet, meiner Meinung nach ist es jetzt schon besser. :)

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Sehr geehrter Herr Mustermann,

Ihr Leitmotiv, welches die Natur als Vorbild nimmt und dadurch eine wirklichkeitsnahe Umsetzung voraussetzt, vermittelt mir genau jene praktische Tätigkeit, welche mir im Studium gefehlt haben.(der Satz wirkt für mich noch sehr unglücklich formuliert, vor allem wegen des Studiums)

Mich sprachen Ihre Modelle der prähistorischen Menschen besonders an, da ich zuletzt Archäologische Wissenschaften im Nebenfach und Skandinavistik im Hauptfach an der Albert-Ludwigs-Universität im dritten Semester studiert habe. Auch wenn mir vor allem die Inhalte meines Nebenfachs zugesagt haben, gestaltete sich mir das Studium im Allgemeinen zu theoretisch.

In meiner Freizeit begeistere ich mich für handwerkliche und feinmotorische Tätigkeiten, wie dem Schneidern, Werken oder Bauen kleinerer Modelle aus Holz und Ton, sowie Kunststoff. Mein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen sowie mein Ausgeprägter Sinn für Präzision sind dabei von Vorteil.
Während meines Studiums habe ich festgestellt, dass sich meine Stärken im praktischen Bereich wiederfinden. Das Handwerkliche Arbeiten, gerade die Handarbeit, welche ihn Ihrem Betrieb noch geschätzt wird, spiegelt meine bevorzugte Arbeitsweise wider. (Ich möchte gerne noch tausend andere Dinge, wie belastbar, breites Interessenfeld, begeisterungsfähig usw. reinschreiben. Wie sortiere ich da am besten, was davon wichtig ist?)

Ich würde mich über eine Einladung zum Vorstellungsgespräch freuen. Sehr gerne komme ich auch vorab zu einem Praktikum, um die Arbeit, Ihr Betriebsklima und Ihre Mitarbeiter kennen zu lernen.
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Grüße
Fenmelur
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TheGuide
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Re: Biologiemodellmacherin Bewerbung für Ausbildung

Beitrag von TheGuide »

Fenmelur hat geschrieben:Ihr Leitmotiv, welches die Natur als Vorbild nimmt und dadurch eine wirklichkeitsnahe Umsetzung voraussetzt, vermittelt mir genau jene praktische Tätigkeit, welche mir im Studium gefehlt haben.(der Satz wirkt für mich noch sehr unglücklich formuliert, vor allem wegen des Studiums)
Ich finde gefehlt viel schlimmer. Das markiert eine Negativmotivation.
Mich sprachen Ihre Modelle der prähistorischen Menschen besonders an, da ich zuletzt Archäologische Wissenschaften im Nebenfach und Skandinavistik im Hauptfach an der Albert-Ludwigs-Universität im dritten Semester studiert habe.

Zunächst weiß ich nicht, warum du ansprechen im Praeteritum verwendest. M.E. bist du aber a) zu sehr auf deinen Studienabbruch fixiert, der nun zum zweiten Mal thematisiert wird, und b) zu sehr auf die Firma ("Ihre Modelle", "Ihr Leitmotiv"). Natürlich stellst du einen Bezug zwischen der Firma und dir her und genau das sollst du auch, aber irgendwie ist mir dabei die Firma noch zu sehr im Vordergrund, wohingegen du zu blaß bleibst bzw. nur über dein Studium greifbar wirst.

Du alleine bist das Thema deiner Bewerbung!
Auch wenn mir vor allem die Inhalte meines Nebenfachs zugesagt haben, gestaltete sich mir das Studium im Allgemeinen zu theoretisch.
Wieder: Negativmotivation.
In meiner Freizeit begeistere ich mich für handwerkliche und feinmotorische Tätigkeiten, wie dem Schneidern, Werken oder Bauen kleinerer Modelle aus Holz und Ton, sowie Kunststoff. Mein sehr gutes räumliches Vorstellungsvermögen sowie mein Ausgeprägter Sinn für Präzision sind dabei von Vorteil.
Das ist ein schöner Absatz!


Während meines Studiums habe ich festgestellt, dass sich meine Stärken im praktischen Bereich wiederfinden. Das Handwerkliche Arbeiten, gerade die Handarbeit, welche ihn Ihrem Betrieb noch geschätzt wird, spiegelt meine bevorzugte Arbeitsweise wider.
Die Handarbeit im handwerklichen Arbeiten? Ist das dein Ernst?!
Erspare deinem Adressaten Pseudo-Insider-Kenntnisse über seinen Betrieb. Er wird es eh besser wissen. Und:

Du alleine bist das Thema deiner Bewerbung!
Sehr gerne komme ich auch vorab zu einem Praktikum, um die Arbeit, _Ihr Betriebsklima und Ihre Mitarbeiter kennen zu lernen.
Versuche mal ein Anschreiben, in dem dein Studium gar nicht oder maximal einmal thematisiert wird. Wenn es thematisiert wird, dann nicht im Rahmen einer Negativmotivation sondern als Grundlage für einen bestimmten Erfahrungs- oder Wissenschatz.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Mir ist das "Theorie/Praxis"-Thema im Gesamtbild auch immer noch übergewichtet. Die Story heisst doch (maximal verdichtet):

Biologie + Archäologie + Präzisionshandwerk = Biologiemodellbau (prähistorisch)

Das Schöne an Deinem Fall ist ja, dass Du gleich drei wesentliche Säulen bedienen kannst... im Gegensatz zu ungezählten Studienabbrechern, die einfach nie das Arbeiten gelernt haben und der Welt dann etwas von einem "praxisfernen" Studium erzählen, das sie "daran hinderte, ihre optimalen Leistungen abzurufen". Du könntest Dich (durch annähernd gleichrangiges Behandeln besagter drei Säulen) von solchen ärgerlichen Redensarten sehr viel weiter absetzen, als Du es bis dato tust...
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