➡ Bewerbungen aus Personalersicht
Handlung- und Denkweise von Personalverantwortlichen
Hallo,
nach längerer Zeit und mittlerweile 145 Absagen im kaufmännisch-administrativen Bereich hab´ ich wieder einmal eine Frage.
Wie ist eigentlich Handlungs- und Denkweise von Personalverantwortlichen?
Es ist ja bekannt, daß von 100 Personen es 100 Meinungen gibt. Außerdem hab´ ich irgendwo das Argument aufgeschnappt, daß im kaufmännisch-administrativen Bereich nur jüngere Frauen eingestellt werden (womit ich den Schwarzen Peter hätte).
Ist daran etwas dran oder war das nur das Argument eines frustrierten Bewerbers?
Im voraus besten Dank.
Servus,
Michael
nach längerer Zeit und mittlerweile 145 Absagen im kaufmännisch-administrativen Bereich hab´ ich wieder einmal eine Frage.
Wie ist eigentlich Handlungs- und Denkweise von Personalverantwortlichen?
Es ist ja bekannt, daß von 100 Personen es 100 Meinungen gibt. Außerdem hab´ ich irgendwo das Argument aufgeschnappt, daß im kaufmännisch-administrativen Bereich nur jüngere Frauen eingestellt werden (womit ich den Schwarzen Peter hätte).
Ist daran etwas dran oder war das nur das Argument eines frustrierten Bewerbers?
Im voraus besten Dank.
Servus,
Michael
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- Registriert: 12.08.2007, 16:16
Hallo,
ich bin zufällig gerade in der Situation, dass ich eine Personalauswahl für den kaufmännisch-administrativen Bereich treffen muss.
In unserer Firma (und nur für die kann ich hier sprechen) ist es leider so, dass sich einfach kaum Herren bewerben. Ich würde sofort einen 40-jährigen Herrn einstellen, wenn er die Qualifikationen mitbringt. Wäre mir viel lieber als ein junges Huhn, das von Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Muss dazu sagen, dass ich selbst noch als "junges Huhn" durchgehen würde mit meinen 25 Jahren.
Ich kenne beide Seiten des Bewerbungstisches und ich muss sagen, es hängt beim VG einfach seeehr viel von der gegenseitigen Sympathie ab und vor allem davon wie gut sich der Bewerber verkauft. Wenn ich auf der AG-Seite sitze, bin ich zu Tode gelangweilt, wenn ich alle Infos aus dem Bewerber herauspressen muss und nur mit Schlagworten wie "zuverlässig, flexibel, teamfähig" um sich geworfen wird ohne mal ein konkretes Beispiel zu bringen, an dem ich sehen kann, dass das nicht nur aufgeschnappte Phrasen sind. Auf der anderen Seite habe ich als selbst mich Bewerbende auch noch nicht das Patentrezept gefunden, womit man die Gegenseite garantiert um den Finger wickelt. Ich denke jeder Personaler hat da auch so seine eigenen Vorstellungen bzw. ist durch die Firmenphilosophie entsprechend geprägt.
ich bin zufällig gerade in der Situation, dass ich eine Personalauswahl für den kaufmännisch-administrativen Bereich treffen muss.
In unserer Firma (und nur für die kann ich hier sprechen) ist es leider so, dass sich einfach kaum Herren bewerben. Ich würde sofort einen 40-jährigen Herrn einstellen, wenn er die Qualifikationen mitbringt. Wäre mir viel lieber als ein junges Huhn, das von Tuten und Blasen keine Ahnung hat. Muss dazu sagen, dass ich selbst noch als "junges Huhn" durchgehen würde mit meinen 25 Jahren.
Ich kenne beide Seiten des Bewerbungstisches und ich muss sagen, es hängt beim VG einfach seeehr viel von der gegenseitigen Sympathie ab und vor allem davon wie gut sich der Bewerber verkauft. Wenn ich auf der AG-Seite sitze, bin ich zu Tode gelangweilt, wenn ich alle Infos aus dem Bewerber herauspressen muss und nur mit Schlagworten wie "zuverlässig, flexibel, teamfähig" um sich geworfen wird ohne mal ein konkretes Beispiel zu bringen, an dem ich sehen kann, dass das nicht nur aufgeschnappte Phrasen sind. Auf der anderen Seite habe ich als selbst mich Bewerbende auch noch nicht das Patentrezept gefunden, womit man die Gegenseite garantiert um den Finger wickelt. Ich denke jeder Personaler hat da auch so seine eigenen Vorstellungen bzw. ist durch die Firmenphilosophie entsprechend geprägt.
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- Bewerbungshelfer
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- Registriert: 21.08.2007, 14:13
Ja wenn man das wüßte..Wie ist eigentlich Handlungs- und Denkweise von Personalverantwortlichen?
Nicht unbedingt. Ich kenns von mehreren Firmen her, dass eher Damen gesucht werden, die möglichst nicht mehr schwanger werden.. d. h. am besten 35, keine Kinder... also nix mit Anfang 20Außerdem hab´ ich irgendwo das Argument aufgeschnappt, daß im kaufmännisch-administrativen Bereich nur jüngere Frauen eingestellt werden (womit ich den Schwarzen Peter hätte).
Aber ich denke dass es darauf ankommt, wie man seine Bewerbung verfasst, aufbaut, was man für Qualifikationen hat. Die meisten Bewerbungen die wir bekommen könnte man komplett auf den Müll werfen. Rechtschreibfehler, verknickte Seiten, Automaten-Foto, Flecken auf den Seiten,... Da wunderts mich dann nicht, wenn so jemand nicht eingeladen wird und es ist einfach nur mühseelig solche Bewerbungen dann auch noch "aussortieren" zu müssen. Denn wenn die Leute keine Lust haben den beruf auszuüben, dann sieht man das meistens schon an der Bewerbung..
Bei einigen, die wirklich super für die Stelle geeignet wären, tuts mir dann schon leid eine Absage schreiben zu müssen, aber letztendlich entscheidet nur EINER und das ist nunmal der Personaler und ob mans zugibt oder nicht, es entscheidet zumindest für einen Teil auch die Sympathie..
Wobei ich manche auch nicht verstehen kann... wenn man 20 Jahre (+/-) in seinem Beruf ist und keine einzige Weiterbildun/Fortbildung gemacht hat. Es muss ja nichts großartiges sein, so n Englischkurs hier und n Computerkurs da würden schon reichen, einfach um zu sehen, dass die Person was erreichen will. Bei den meisten siehts aber ganz schön mau aus..
Wo das sein soll ("am besten 35...keine Kinder mehr"), würde mich mal interessieren (ggf. per PN). Gut, ich bin dann ja schon 7 Jahre zu alt . Aber ich sehe auch, dass überwiegend junge Frauen von Anfang 20 eingestellt werden.Nevermind85 hat geschrieben:Ja wenn man das wüßte..Wie ist eigentlich Handlungs- und Denkweise von Personalverantwortlichen?
Nicht unbedingt. Ich kenns von mehreren Firmen her, dass eher Damen gesucht werden, die möglichst nicht mehr schwanger werden.. d. h. am besten 35, keine Kinder... also nix mit Anfang 20Außerdem hab´ ich irgendwo das Argument aufgeschnappt, daß im kaufmännisch-administrativen Bereich nur jüngere Frauen eingestellt werden (womit ich den Schwarzen Peter hätte).
..
Und wenn Männer im kaufmännischen Bereich eingestellt werden, dann haben sie fast immer die deutlich besseren Positionen.
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BaWü Is zumindest bei uns in der Stadt so. Die meisten (wir auch) stellen eher Leute ein, die demnächst zumindest net unbedingt vorhaben schwanger zu werden bzw. schon Kinder haben...Wo das sein soll ("am besten 35...keine Kinder mehr"), würde mich mal interessieren (ggf. per PN). Gut, ich bin dann ja schon 7 Jahre zu alt . Aber ich sehe auch, dass überwiegend junge Frauen von Anfang 20 eingestellt werden.
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➡ Bewerbungen aus Personalersicht
Ich sitze derzeit auf der AG-Seite des Bewerbungstisches und was mir momentan in die Finger gerät an Bewerbungen ist gelinde gesagt grauenvoll.
Wenn man sich schon die Mühe macht, eine Bewerbung per Post zu schicken, warum steckt man dann die Blätter lose in den Umschlag??? Da kann man sich das ganze doch gleich sparen. Und ich spreche hier nicht nur von Arbeitslosen, die "Alibi-Bewerbungen" fürs AA verschicken...
Da wird ein offensichtlich selbstgeschossenes Foto im Format 10x15 mit einer Büroklammer an das Anschreiben geheftet, da wird der uralte Lebenslauf einfach zig mal kopiert und halt mit dazugelegt, natürlich ohne Unterschrift. Da wird sich nichtmal die Mühe gemacht, den Firmennamen richtig zu schreiben und das Anschreiben wird einfach hingeschmiert - voller Rechtschreibfehler und total nichtssagend. Häufig wird sich nichtmal die Mühe gemacht, den Anschein zu erwecken, man würde gerne für genau unsere Firma arbeiten. Da springt mich schon aus dem Anschreiben die Einstellung an "mir egal wo ich arbeite, hauptsache ihr zahlt gut". Wow, da bin ich aber beeindruckt von soviel Engagement...
Wenn ich dann mal die 2-3 Bewerbungen rausgefischt habe, die wenigstens ein fehlerfreies Anschreiben hinbekommen haben und von den 3 Bewerbern den einen zum Gespräch einlade, der nicht haushoch durch den wirklich nicht übermäßig schweren Einstellungstest gerasselt ist, dann sitzt dieser Mensch da, weiß Null und Nada über unsere Firma und die einzigen Fragen, die er stellt sind: was verdiene ich, wieviel Urlaub bekomme ich, welche Sonderleistungen bietet Ihr Unternehmen, wie sind die Arbeitszeiten, was ist mit Überstundenausgleich.
Ihr seht, auch als Arbeitgeber hat man es nicht leicht... Darum meine eindringliche Bitte: macht euch doch die Mühe, eine ordentliche, fehlerfreie Bewerbung in einer Mappe abzuliefern, aus der annähernd hervorgeht, was euch für diesen Job qualifiziert und warum ihr gerade bei dieser Firma arbeiten wollt. Ein bisschen mehr Interesse und Begeisterung für euren potenziellen Arbeitgeber könnte wahrlich Wunder wirken.
Wer wirklich gute Tipps an die Hand bekommen will, dem kann ich die Literatur von Püttjer & Schnierda sehr ans Herz legen. Wer die Ratschläge befolgt, hat sich schon echt viele Steine aus dem Weg geräumt.
Wenn man sich schon die Mühe macht, eine Bewerbung per Post zu schicken, warum steckt man dann die Blätter lose in den Umschlag??? Da kann man sich das ganze doch gleich sparen. Und ich spreche hier nicht nur von Arbeitslosen, die "Alibi-Bewerbungen" fürs AA verschicken...
Da wird ein offensichtlich selbstgeschossenes Foto im Format 10x15 mit einer Büroklammer an das Anschreiben geheftet, da wird der uralte Lebenslauf einfach zig mal kopiert und halt mit dazugelegt, natürlich ohne Unterschrift. Da wird sich nichtmal die Mühe gemacht, den Firmennamen richtig zu schreiben und das Anschreiben wird einfach hingeschmiert - voller Rechtschreibfehler und total nichtssagend. Häufig wird sich nichtmal die Mühe gemacht, den Anschein zu erwecken, man würde gerne für genau unsere Firma arbeiten. Da springt mich schon aus dem Anschreiben die Einstellung an "mir egal wo ich arbeite, hauptsache ihr zahlt gut". Wow, da bin ich aber beeindruckt von soviel Engagement...
Wenn ich dann mal die 2-3 Bewerbungen rausgefischt habe, die wenigstens ein fehlerfreies Anschreiben hinbekommen haben und von den 3 Bewerbern den einen zum Gespräch einlade, der nicht haushoch durch den wirklich nicht übermäßig schweren Einstellungstest gerasselt ist, dann sitzt dieser Mensch da, weiß Null und Nada über unsere Firma und die einzigen Fragen, die er stellt sind: was verdiene ich, wieviel Urlaub bekomme ich, welche Sonderleistungen bietet Ihr Unternehmen, wie sind die Arbeitszeiten, was ist mit Überstundenausgleich.
Ihr seht, auch als Arbeitgeber hat man es nicht leicht... Darum meine eindringliche Bitte: macht euch doch die Mühe, eine ordentliche, fehlerfreie Bewerbung in einer Mappe abzuliefern, aus der annähernd hervorgeht, was euch für diesen Job qualifiziert und warum ihr gerade bei dieser Firma arbeiten wollt. Ein bisschen mehr Interesse und Begeisterung für euren potenziellen Arbeitgeber könnte wahrlich Wunder wirken.
Wer wirklich gute Tipps an die Hand bekommen will, dem kann ich die Literatur von Püttjer & Schnierda sehr ans Herz legen. Wer die Ratschläge befolgt, hat sich schon echt viele Steine aus dem Weg geräumt.
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Handlung- und Denkweise von Personalverantwortlichen
Nachdem ich hier entdeckt habe, dass es schon zu einen Thread zu dem Thema gibt und hier auch Forenteilnehmer anwesend sind, die auf der anderen Seite des Schreibtisches sitzen, meine Frage:
Wenn sich nach einem Bewerbungsgespräch herausstellt, dass zwei gleichwertige Kandidaten vorhanden sind, der eine branchen- oder gar berufsfremd und in ungekündigter Stellung, Kündigungsfrist 3 Monate,
der andere derzeit arbeitslos, langjährige Berufserfahrung und kurzfristig verfügbar, für welchen würdet ihr eucht entscheiden?
Am besten mit einer kurzen, sachlichen und auch verständlichen Begründung für den außenstehenden.
(Unter der Voraussetzung, dass die Stelle kurzfristig, zur Monatsmitte - also in diesem Beispiel 16.5. oder spätestens 1.6.08 neu besetzt werden soll).
Wenn sich nach einem Bewerbungsgespräch herausstellt, dass zwei gleichwertige Kandidaten vorhanden sind, der eine branchen- oder gar berufsfremd und in ungekündigter Stellung, Kündigungsfrist 3 Monate,
der andere derzeit arbeitslos, langjährige Berufserfahrung und kurzfristig verfügbar, für welchen würdet ihr eucht entscheiden?
Am besten mit einer kurzen, sachlichen und auch verständlichen Begründung für den außenstehenden.
(Unter der Voraussetzung, dass die Stelle kurzfristig, zur Monatsmitte - also in diesem Beispiel 16.5. oder spätestens 1.6.08 neu besetzt werden soll).
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Hallo, das ist ein bißchen dumm gelaufen mit der Formulierung, Sorry erst einmal.. ich meinte das so, wenn jemand in einem Beruf oder einer Position, was er nicht urspünglich gelernt / gemacht hat. z.B. ein Bürokaufmann, der computerbegeistert und sich seine Kenntnisse durch "Learning by doing" angeeignet hat, arbeitet z.b. als Systemadministrator.Kathrin hat geschrieben:Wie kann jemand berufsfremd sein, wenn er in ungekündigter Stellung ist? Dann arbeitet er doch gerade in einem BERUF...
Mir isses jetzt eh egal, ich hab seit Mittwoch ne Jobzusage, fange am 15. an
Re: Handlung- und Denkweise von Personalverantwortlichen
das kann man doch nicht so verallgemeinern,IM83098 hat geschrieben: Es ist ja bekannt, daß von 100 Personen es 100 Meinungen gibt. Außerdem hab´ ich irgendwo das Argument aufgeschnappt, daß im kaufmännisch-administrativen Bereich nur jüngere Frauen eingestellt werden (womit ich den Schwarzen Peter hätte).
Ist daran etwas dran oder war das nur das Argument eines frustrierten Bewerbers?
ich würde sagen, in den Bereichen, in denen diese Arbeitskraft bei vielen "wichtigen" Besprechungen mit vielen "wichtigen" überwiegend männlichen Leuten neben ihrer eigentlichen Arbeit auch den Kaffee und Knabbereien servieren soll, da ist eine junge hübsche Angestellte die optimale Besetzung, weil die Entscheidungsträger dadurch gutgelaunt gestimmt und damit positiv beeinflußt werden ...
deshalb schätze ich, es kommt also ganz auf den Bereich an, für den Du Dich bewirbst
ich sitze in einem ähnlichen Boot wie Du, bin zwar erst 39, aber an den Absagen merke ich deutlich, daß ich nicht mehr zu den Jüngeren gehöre