Bewerbung zur Therapieausbildung in Verhaltenstherapie

[Ibu]

Liebe Forumsbesucher,

ich bin derzeit Psychologiestudentin und möchte mich für einen Ausbildungsplatz zur Therapeutin bewerben. Ich habe ein Bewerbungsschreiben aufgesetzt und freue mich über Kritik, Anmerkungen, Tipps. Meine konkreten Fragen sind: Ist die Bewerbung zu lang? Wie findet ihr den Aufbau? Kann ich so etwas wie "Sinngebung" schreiben oder klingt das zu sagen wir "esoterisch"? Freue mich über Hinweise. Allerbesten Dank.

Hier nun mein Schreiben:



Bewerbung zur Ausbildung als psychologische Psychotherapeutin in Verhaltenstherapie


Sehr geehrte Damen und Herren,

mein Name ist XXXX und ich bin derzeit Psychologiestudentin im Masterstudiengang Psychopathologie an der Universität XXX. Voraussichtlich werde ich im September dieses Jahres mein Studium abschließen und möchte mich hiermit für einen Ausbildungsplatz zur psychologischen Psychotherapeutin im Vertiefungsgebiet Verhaltenstherapie bei Ihnen bewerben.

Bereits zu Beginn des Studiums habe ich dieses mit dem Wunsch Therapeutin zu werden aufgenommen. Im Verlauf des Studiums hat sich dieser Wunsch durch praktische Erfahrungen und der theoretischen Auseinandersetzung mit klinischer Psychologie weiter bestärkt. Aus diesem Grund habe ich mich auch für den Masterstudiengang im Vertiefungsgebiet Psychopathologie in XXX entschieden.

Derzeit mache ich ein kombiniertes Forschungs- und klinisches Praktikum am Universitätsklinikum XXX. Dort habe die Möglichkeit praktische Erfahrungen mit dem therapeutischen Arbeiten zu sammeln. Ich nehme dabei aktiv an Gruppentherapien teil und begleite Visiten sowie Aufnahmegespräche. Meine Motivation Therapeutin zu werden liegt vor allem in dem Interesse mich mit psychischen Problemen auseinander zu setzen und Menschen zu unterstützen Lösungen für Ihre Probleme zu erarbeiten. Bereits im Studium habe ich bemerkt, dass ich an Aufgaben die mit der Erarbeitung von therapeutischen Interventionen einhergingen, besonders viel Spaß hatte.

Nach meiner Tätigkeit als Programmiererin habe ich das Psychologiestudium auch mit der Absicht aufgenommen in einem Bereich arbeiten zu können der sich mit Menschen beschäftigt. Auch wenn ich die meiste Zeit Freude an meiner Programmiertätigkeit hatte, fehlte mir doch gewissermaßen eine sinngebende Komponente. Insofern betrachte ich die Arbeit von Psychotherapeuten auch als etwas, dass den Therapeuten selber eine Form von Sinnstiftung ermöglicht.

Mir ist bewusst, dass die Arbeit als Therapeut eine große Verantwortung darstellt und hohe Anforderungen an die Fertigkeiten und die Flexibilität des Therapeuten stellt. Dennoch oder gerade deswegen möchte ich diese Herausforderung für mich annehmen. Ich würde mich selbst als jemanden beschreiben der gut zuhören kann, anderen Menschen gegenüber aufgeschlossen ist und sich gut in andere Menschen hinein versetzen kann. Zusätzlich habe ich ein stabiles soziales Umfeld und bin sehr motiviert mich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.

Für das Vertiefungsgebiet Verhaltenstherapie habe ich mich entschieden, da ich einerseits durch meine universitäre Vorbildung Kenntnisse in diesem Bereich erworben habe und zudem durch praktische Erfahrungen einen persönlichen Zugang zur Verhaltenstherapie gefunden habe. Ferner erscheint mir die Verhaltenstherapie als eine handfeste und wissenschaftlich anerkannte Methode psychische Probleme zu verändern. Die Erweiterung der Verhaltenstherapie um kognitive Elemente bietet meines Erachtens auch die Möglichkeit dysfunktionale Gedankenmuster aufzubrechen und so einen längeren Therapieerfolg zu verwirklichen. Zusätzlich interessiere ich mich auch für den tiefenpsychologischen Ansatz und habe aus diesem Grund Ihr Institut ausgewählt, da der Erwerb einer weiteren Fachkunde angeboten wird.

Über eine positive Rückmeldung auf meine Bewerbung freue ich mich sehr.

Mit freundlichen Grüßen

[Rhodus]

Hallo Ibi,

Du schreibst zwar viel über Deine Motivation, was für eine Ausbildungsdplatzbewerbung wichtig ist. Allerdings spürt man beim Lesen des Anschreibens diese begeisterung nicht.

Der Grund dafür liegt darin, dass Deine Sätze etwas im luftleeren Raum hängen:
"Bereits im Studium habe ich bemerkt, dass ich an Aufgaben die mit der Erarbeitung von therapeutischen Interventionen einhergingen, besonders viel Spaß hatte."
Dadurch dass Du diese Sätze im weiteren nicht näher ausführst, nicht näher konkretisierst, wirken die Sätze einfach nur plakativ.
Mein Tipp; weniger ist manchmal mehr. Beschränke dich bei deiner Motivation auf ein paar Aspekte weniger, die Du dafür etwas ausführlicher schilderst und näher begründest, etwa warum die Aufgaben dur besonders viel Spaß bereiten. Dadurch gewinnt die Bewerbung an Glaubwürdigkeit und an Aussagekraft zugleich.

Viele Grüße aus Duisburg

[Ibu]

Vielen Dank für die Tipps, ich finde die Bewerbung auch noch etwas steif wirkend und habe mal eine neue Version versucht:

Was meinst du dazu? Oder sonst wer Tipps und Anregungen?


Sehr geehrte Damen und Herren,

ihrem Internetauftritt habe ich entnommen, dass sie zweimal jährlich die Ausbildung in psychologischer Psychotherapie mit dem Schwerpunkt Verhaltenstherapie anbieten. Hiermit bewerbe ich mich um einen Ausbildungsplatz zum Januar 2013.

Aufgrund des Angebots Weiterentwicklungen der Verhaltenstherapie in unterschiedlichen Bereichen wie der systemischen Therapie, Schematherapie und Körperarbeit kennenzulernen sowie der Möglichkeit eine weitere Fachkunde zu erwerben, habe ich mich für Ihr Institut entschieden. Den Vertiefungsbereich Verhaltenstherapie habe ich gewählt, da ich einerseits meine theoretischen Kenntnisse in diesem Bereich erworben und zudem durch praktische Erfahrungen einen persönlichen Zugang zur Verhaltenstherapie gefunden habe.

Durch die Ausbildung möchte ich meine bereits erworbenen theoretischen und praktischen Kenntnisse der Verhaltenstherapie nach meinem voraussichtlichen Hochschulabschluss im September dieses Jahres erweitern. Praktische Erfahrungen habe ich durch zwei fünfwöchige klinische Praktika an den Universitätskliniken XXX und XXX erworben. Zurzeit absolviere ich, im Rahmen des Masterstudiums, ein neunmonatiges kombiniertes Forschungs- und klinisches Praktikum am Universitätsklinikum XXX. Dabei nehme ich zweimal wöchentlich aktiv an Gruppentherapien, Visiten und Teambesprechungen teil und hospitiere bei Aufnahme- sowie therapeutischen Einzelgesprächen. Diese Tätigkeit macht mir sehr viel Freude und bestärkt mich in dem Wunsch Therapeutin zu werden.

Meine Motivation Therapeutin zu werden, liegt vor allem in meinem Interesse, mich mit psychischen Problemen auseinander zu setzen und Menschen bei der Erarbeitung von Lösungen zu unterstützen. Ich würde mich selbst als jemanden beschreiben der gut zuhören kann, anderen Menschen gegenüber aufgeschlossen ist und sich gut in andere Menschen hinein versetzen kann. Zusätzlich habe ich ein stabiles soziales Umfeld und bin sehr motiviert mich fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.

Über eine positive Rückmeldung auf meine Bewerbung freue ich mich sehr.

[Ibu]

oder als letzten Satz:

Gerne würde ich mich in einem persönlichen Gespräch vorstellen und Sie kennenlernen und freue mich über positive Rückmeldung auf meine Bewerbung.

[RauVau]

Hallo!

Meine Tochter möchte sich für die KJP Ausbildung bewerben.
Hätten Sie da vielleicht nichts gegen Ihr damaliges Anschreiben/Motivationsschreiben als Inspiration auszuhändigen ?
LG

[TheGuide]

Sehr anständig, dass du fragst, aber ich bezweifle, dass die Threaderstellerin das nach elf Jahren mitbekommt.

Ich würde das Anschreiben allerdings nicht als Muster verwenden, weil es in beiden Versionen viele typische Anfängerfehler aufweist.