Hallo zusammen,
ich möchte mich für eine Promotionsstelle bewerben. Wärt Ihr so nett und könntet euch mal mein Anschreiben hierfür durchlesen und mir ein Feedback geben?
Bewerbung um eine Promotionsstelle
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. ...,
mit großem Interesse habe ich mich über die Forschungsthemen Ihrer Arbeitsgruppe informiert. Da ich mein Studium durch eine Doktorarbeit fortsetzen möchte, bewerbe ich mich bei Ihnen um eine Promotionsstelle.
Ich absolviere derzeit den Masterstudiengang ... an der ... mit den inhaltlichen Schwerpunkten Bildverarbeitung und Computergrafik. Dieses werde ich im April 2010 als Master of Science erfolgreich abschließen. Als Vertiefungsrichtung habe ich hierbei medizinische Bildverarbeitung sowie Bildfolgenanalyse und 3D Computer Vision gewählt.
Den Schwerpunkt Computer Vision kann ich durch meine Masterarbeit an der ... zum Thema ... derzeit bereits intensiv vertiefen. Hierbei besteht meine Aufgabe in der Untersuchung und dem Vergleich von Verfahren zur Selbstkalibrierung bewegter Kameras. Inhaltlich befasse ich mir hierbei sowohl mit Vorverarbeitungsschritten wie etwa der Stereoanalyse und robusten Parameterschätzverfahren, mit der Bestimmung der Kameraparameter bis hin zu möglichen Anwendungen wie 3D Rekonstruktion oder Schätzung der Kamerabewegung. Meine Arbeit umfasste außerdem eine effiziente algorithmische Umsetzung der untersuchen Verfahren, sowohl als Prototyp mit Hilfe von Matlab, als auch mit der Programmiersprache C++.
Selbstständigkeit, Fleiß und ständige Lernbereitschaft zeichnen mich ebenso aus wie eine strukturierte Arbeitsweise und Freude am wissenschaftlichen Arbeiten.
Durch eine Promotion möchte ich inhaltlich idealerweise an meine Masterarbeit anknüpfen oder einen verwandten Schwerpunkt vertiefen. Ihre Forschungsschwerpunkte Multiview Reconstruction sowie 3D Tracking und Motion Analysis interessieren hierbei mich als Themenfeld besonders.
Über eine positive Antwort freue ich mich sehr und stehe Ihnen zu einem persönlichen Gespräch jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Bewerbung um eine Promotionsstelle
Re: Bewerbung um eine Promotionsstelle
Grundsätzlich ist das ein sehr aussagekräftiges Schreiben, Pendergast...
Ich sehe eigentlich nur zwei deutliche Hänger. Der erste ist der Einstieg:
Ich sehe eigentlich nur zwei deutliche Hänger. Der erste ist der Einstieg:
Der zweite Satz ist eine reine Wiederholung der Betreff-Zeile und am ersten fehlt das Wesentliche - nämlich der Inhalt der gewonnen Information bzw. irgend eine Art von Reaktion auf diese. Der einfachste Weg, dies zu reparieren, besteht m. E. darin, auf diese beiden Sätze einfach zu verzichten... und direkt mit dem "Masterstudiengang" einzusteigen. Variante 2 bestünde darin, eine klare inhaltliche Aussage zu den bislang lediglich erwähnten "Forschungsthemen" zu finden.Pendergast hat geschrieben:mit großem Interesse habe ich mich über die Forschungsthemen Ihrer Arbeitsgruppe informiert. Da ich mein Studium durch eine Doktorarbeit fortsetzen möchte, bewerbe ich mich bei Ihnen um eine Promotionsstelle.
Es ist völlig offensichtlich, dass dieser Fremdkörper aus reinem Pflichtgefühl dazwischengezwängt wurde. Im Grunde bieten sich hier dieselben Vorgehensweisen an: Einfach streichen wäre absolut in Ordnung; diese Schlagwortsammlung (oder ggf. auch nur Teile daraus) mit Leben zu füllen, wäre die Alternative. Ich wüsste allerdings nicht, was gerade bei einer wissenschaftlichen Arbeit (und Deiner sauberen Erfüllung sämtlicher diesbezüglichen Ansprüche) damit zu gewinnen wäre.Pendergast hat geschrieben:Selbstständigkeit, Fleiß und ständige Lernbereitschaft zeichnen mich ebenso aus wie eine strukturierte Arbeitsweise und Freude am wissenschaftlichen Arbeiten.
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- Registriert: 24.03.2010, 10:35
Das werde ich dann einfach komplett streichen, denn wie ich das jetzt mit Leben fülle weiß ich auch nicht. Und vom Umfang her bin ich eh schon bei einer Seite angelangt.Selbstständigkeit, Fleiß und ständige Lernbereitschaft zeichnen mich ebenso aus wie eine strukturierte Arbeitsweise und Freude am wissenschaftlichen Arbeiten.
Dann ändere ich das so ab, dass ich Bezug auf einen ganz bestimmten Schwerpunkt/Projekt eingehe was ich besonders toll finde. Dann klingt das nicht so nach einer 0815 Formulierung.mit großem Interesse habe ich mich über die Forschungsthemen Ihrer Arbeitsgruppe informiert. Da ich mein Studium durch eine Doktorarbeit fortsetzen möchte, bewerbe ich mich bei Ihnen um eine Promotionsstelle.
Ich hätte noch eine andere allgemeine Frage: In welcher Zeitform schreibt man eine Bewerbung? Wenn ich über ein zurückliegendes Projekt erzähle würde ich das schon in der Vergangenheit schreiben, aber wie ist das bei meiner Masterarbeit? Da bin ich ja gerade noch drüber.
Heißt es also
oderDen Schwerpunkt Computer Vision kann ich durch meine Masterarbeit an der ... zum Thema ... derzeit bereits intensiv vertiefen.
Den Schwerpunkt Computer Vision konnte ich durch meine Masterarbeit an der ... zum Thema ... derzeit bereits intensiv vertiefen.
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- Beiträge: 1
- Registriert: 04.10.2016, 12:52
Initiativbewerbung für Promotionsstelle
Hallo,
ich habe Anfang des Jahres mein Masterstudium abgeschlossen und bin nach einem halbjährigen Auslandsaufenthalt wieder zurück in Deutschland und möchte meine berufliche Karriere starten.
Ich habe im Bereich Sportissenschaften studiert und möchte nun sehr gerne in dem Bereich auch promovieren. Das wissenschaftliche Arbeiten macht mir einfach Spaß und liegt mir glaub ich auch ganz gut; habe sowohl meine BA als auch meine MA mit einer 1,3 abgeschlossen. An meiner eigenen Uni gibt es zur Zeit keine Stelle (ehrlich gesagt möchte ich auch lieber woanders hin...) und leider sind in dem Bereich auch sehr sehr wenige Stellen ausgeschrieben. Deshalb habe ich mir jetzt ca. 30 Unis in Deutschland rausgesucht, die in für mich interessanten Bereichen forschen, und möchte mich initiativ bewerben. Ich habe noch kein konkretes Thema, über das ich forschen möchte, nur bestimmte Bereiche, die mich sehr interessieren und in denen ich auch schon meine Masterarbeit geschrieben bzw. Praktika gemacht habe.
Ich habe schon so oft gehört, dass Stellen eh fast nur intern vergeben werden usw. Das macht mir schon ein bisschen Sorge, keine Stelle zu bekommen.
Deswegen möchte ich mit der Initiativbewerbung alles richtig machen und überzeugen. Ich bin mir aber noch unsicher, wie so eine Bewerbung am besten ankommt/auch gelesen und drüber nachgedacht wird.
Deshalb ein paar Fragen; ich bin über jeden Tipp dankbar:
1. Was soll der E-Mail-Text enthalten? Wie lang darf er sein? (Ersetzt er dann das Anschreiben einer klassischen Bewerbung?)
2. Welche Anhänge schicke ich gleich mit? Erstmal nur den Lebenslauf und Zeugnisse erst auf Wunsch später?
3. An wen wende ich mich am besten? Direkt an den leitenden Professor des Lehrstuhls, der mich interessiert?
Ihr könnt mir auch gerne über eure Erfahrungen mit der Suche nach einer Promotionsstelle berichten. Hat es bei euch mal mit einer Initiativbewerbung geklappt? Ist es alles doch nicht so schwierig und aussichtslos wie es mir gerade erscheint?
Ich freue mich auf eure Antworten!
ich habe Anfang des Jahres mein Masterstudium abgeschlossen und bin nach einem halbjährigen Auslandsaufenthalt wieder zurück in Deutschland und möchte meine berufliche Karriere starten.
Ich habe im Bereich Sportissenschaften studiert und möchte nun sehr gerne in dem Bereich auch promovieren. Das wissenschaftliche Arbeiten macht mir einfach Spaß und liegt mir glaub ich auch ganz gut; habe sowohl meine BA als auch meine MA mit einer 1,3 abgeschlossen. An meiner eigenen Uni gibt es zur Zeit keine Stelle (ehrlich gesagt möchte ich auch lieber woanders hin...) und leider sind in dem Bereich auch sehr sehr wenige Stellen ausgeschrieben. Deshalb habe ich mir jetzt ca. 30 Unis in Deutschland rausgesucht, die in für mich interessanten Bereichen forschen, und möchte mich initiativ bewerben. Ich habe noch kein konkretes Thema, über das ich forschen möchte, nur bestimmte Bereiche, die mich sehr interessieren und in denen ich auch schon meine Masterarbeit geschrieben bzw. Praktika gemacht habe.
Ich habe schon so oft gehört, dass Stellen eh fast nur intern vergeben werden usw. Das macht mir schon ein bisschen Sorge, keine Stelle zu bekommen.
Deswegen möchte ich mit der Initiativbewerbung alles richtig machen und überzeugen. Ich bin mir aber noch unsicher, wie so eine Bewerbung am besten ankommt/auch gelesen und drüber nachgedacht wird.
Deshalb ein paar Fragen; ich bin über jeden Tipp dankbar:
1. Was soll der E-Mail-Text enthalten? Wie lang darf er sein? (Ersetzt er dann das Anschreiben einer klassischen Bewerbung?)
2. Welche Anhänge schicke ich gleich mit? Erstmal nur den Lebenslauf und Zeugnisse erst auf Wunsch später?
3. An wen wende ich mich am besten? Direkt an den leitenden Professor des Lehrstuhls, der mich interessiert?
Ihr könnt mir auch gerne über eure Erfahrungen mit der Suche nach einer Promotionsstelle berichten. Hat es bei euch mal mit einer Initiativbewerbung geklappt? Ist es alles doch nicht so schwierig und aussichtslos wie es mir gerade erscheint?
Ich freue mich auf eure Antworten!
Ich befürchte, dein Unterfangen wird nicht funktionieren. Du kannst dir natürlich einen Prof. suchen, der dich nimmt und bei diesem ein Promotionsstudium beginnen. Eine Promotionsstelle muss aber - es sei denn, bei einer privatwirtschaftlich finanzierten Hochschule - ausgeschrieben werden, d.h. Initiativbewerbungen müssen ins Leere laufen. Überall da, wo öffentliche Gelder ausgegeben werden, muss öffentlich ausgeschrieben werden. Da gibt es zwar Tricksereien, wo dann anhand der Kriterien klar ist, dass die jemanden vor Augen haben, der die Stelle haben soll oder wo die Ausschreibungsfrist extrem kurz ist (ich weiß leider nicht, was das gesetzliche Minimum ist) aber ausgeschrieben werden muss. Sonst gibt es keine Mittel und damit keine Finanzierung der Stelle. Oder du hoffst, dass dein Hauptdoktorelternteil deine Promotionsstelle aus seinem eigenen Säckel bezahlt... Unlikely
Wie TheGuide schon richtig schreibt, sind Initiativbewerbungen aus den genannten Gründen nicht sehr sinnvoll.
Deine Initiativbewerbung könnte auch niemals so individuell werden, wie sich das Professoren wünschen.
Wenn du ausgiebig recherchiert hast (nach Anzahl der betreuten Promotionen, Veröffentlichungen usw.) rufst du am besten im Lehrstuhl-Sekretariat an und lässt dich ggf. weiterverbinden oder einen Telefon-Termin geben. In einem Telefongespräch kannst du mehr Fragen stellen und erhältst auch direktere Antworten und Informationen, z.B. über zukünftige Ausschreibungen. Eine Initiativbewerbung dagegen verpufft gänzlich, wenn sie nicht den inhaltlichen Ansprüchen und dem üblichen Verfahrensweg entspricht.
Deine Initiativbewerbung könnte auch niemals so individuell werden, wie sich das Professoren wünschen.
Wenn du ausgiebig recherchiert hast (nach Anzahl der betreuten Promotionen, Veröffentlichungen usw.) rufst du am besten im Lehrstuhl-Sekretariat an und lässt dich ggf. weiterverbinden oder einen Telefon-Termin geben. In einem Telefongespräch kannst du mehr Fragen stellen und erhältst auch direktere Antworten und Informationen, z.B. über zukünftige Ausschreibungen. Eine Initiativbewerbung dagegen verpufft gänzlich, wenn sie nicht den inhaltlichen Ansprüchen und dem üblichen Verfahrensweg entspricht.