Bewerbung um Ausbildung mit schlechten Schulnoten
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Bewerbung um Ausbildung mit schlechten Schulnoten
Hallo,
ich bin Studienabbrechner, da ich gemerkt habe, dass der Lehramtberuf doch nicht das ist was ich möchte. Ich habe Geschichte, Politik/Wirtschaft und Philosophie studiert.
Was meine Bewerbung allgemein schlecht aussehen lässt, sind eine 5 in Mathe und eine 5 in Informatik auf meinem Abiturzeugnis. Dies stellt halt keineswegs meine wirklichen Fähigkeiten in diesen Fächern dar.
Ich habe eigentlich ein gutes mathematisches Verständnis und bin schon immer ein Techniknerd gewesen. Ich habe in der Uni im Wirtschaftsteil viel mit Mathe zu tun gehabt und dort in Statistik auch programmiert, bin privat Newsredakteur auf einer Videospielseite, Linux-Nutzer und generell sehr technikaffin.
Nun stelle ich mir die Frage, ob ich meine schlechten Noten in den Fächern offen im Schreiben thematisieren soll, da ich das Gefühl habe, dass diese Noten mir meine Bewerbung versauen. Weiterhin habe ich ja auch ein Realschulabschlusszeugnis. Dort habe ich in Informatik eine 2 und in Mathe eine 2+. Soll ich diese Zeugnisse mit dazu legen?
Was würdet ihr mir da raten?
Vielen Dank im Voraus.
ich bin Studienabbrechner, da ich gemerkt habe, dass der Lehramtberuf doch nicht das ist was ich möchte. Ich habe Geschichte, Politik/Wirtschaft und Philosophie studiert.
Was meine Bewerbung allgemein schlecht aussehen lässt, sind eine 5 in Mathe und eine 5 in Informatik auf meinem Abiturzeugnis. Dies stellt halt keineswegs meine wirklichen Fähigkeiten in diesen Fächern dar.
Ich habe eigentlich ein gutes mathematisches Verständnis und bin schon immer ein Techniknerd gewesen. Ich habe in der Uni im Wirtschaftsteil viel mit Mathe zu tun gehabt und dort in Statistik auch programmiert, bin privat Newsredakteur auf einer Videospielseite, Linux-Nutzer und generell sehr technikaffin.
Nun stelle ich mir die Frage, ob ich meine schlechten Noten in den Fächern offen im Schreiben thematisieren soll, da ich das Gefühl habe, dass diese Noten mir meine Bewerbung versauen. Weiterhin habe ich ja auch ein Realschulabschlusszeugnis. Dort habe ich in Informatik eine 2 und in Mathe eine 2+. Soll ich diese Zeugnisse mit dazu legen?
Was würdet ihr mir da raten?
Vielen Dank im Voraus.
Was meine Bewerbung allgemein schlecht aussehen lässt, sind eine 5 in Mathe und eine 5 in Informatik auf meinem Abiturzeugnis. Dies stellt halt keineswegs meine wirklichen Fähigkeiten in diesen Fächern dar.
Diese Noten sind jetzt der Durchschnitt über vier Halbjahre in der Oberstufe und/oder die Noten für die Abiturprüfungen?
Wie lange ist das jetzt her und wie lange hast du studiert?
Und warum sind deine wirklichen Fähigkeiten denn nicht in den Noten ablesbar?
Schlechte Noten sind kein Beinbruch. Vielleicht findest du hier noch ein paar Tipps: Bewerbung mit schlechten Noten
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Informatik: Bei uns in der Schule war Informatik in der Oberstufe ein Pflichtzusatzfach. Das heißt, dass jeder es nehmen musste, es aber nicht in die Gesamtnote vom Abitur mit einging. Daher hatte ich nicht die größte Motivation in dem Fach und in dem Alter auch nicht die größte Reife es trotzdem durchzuziehen. Hinzu kommt, dass ich in der kompletten Oberstufe nur ein Halbjahr am Computer saß, die restliche Zeit haben wir "Informatikgeschichte" behandelt in dem wir Referate über Turing, Fibonacci-Code etc. gehalten haben. Selbst wenn die Noten meine Fähigkeiten und nicht meine Motivation wiederspiegeln würden, spiegeln diese Noten wiederum nicht die Fähigkeiten für Informatik wieder. - Um da noch weiter auszuholen: Wie jeder Schüler habe ich mit Lehrern Probleme gehabt und auch Lehrer kritisiert. Mal mehr und mal weniger berechtigt. Meine Informatiklehrerin in der Oberstufe hat Informatik studiert und ist dann mehrere Jahre nachher auf Grundschullehramt umgestiegen. Dann auf Realschullehramt, dann Erwachsenenbildun, dann Gymnasium. Letztlich hat sie dann selbst gemerkt, dass der Lehrerberuf nicht gerade ihr Ding ist und das hat man an ihrem Unterricht auch gemerkt. Natürlich gehört Theorie und Geschichte der Informatik zu dem Fach, aber als jemand der selbst Geschichte auf Lehramt studiert hat, kann ich sagen, dass ich für das was sie als Unterricht präsentiert hat in meinem Praxissemester als Student schon gesagt bekommen hätte, dass diese Art Unterricht sowohl didaktisch als auch vom Inhalt ein No Go ist.
Ich denke mein Programmieren in Delphi und mit Exel in der Mittelstufe (wo ich immer gute Noten hatte), mein Programmieren und Statistik auswerten in der Uni (wo ich die Assignments auch immer gut abgeschlossen habe), mein generelles Jahre langes privates Beschäftigen mit Informationstechnik (Webcodierung mit HTML, Umgang mit den Frontents Joomla, Wordpress und Burning Board), mein eigenes zusammenbauen und modifizieren von Hardware oder mein genereller autodidaktischer Umgang mit Linux sind weitaus bessere Indikatoren für meine Fähigkeiten in Informatik.
Mathematik: Da kam hinzu, dass ich zu Beginn der Oberstufe eine persönlich sehr schwere Phase hatte unter der alle meine Schulnoten litten. Generell konnte ich nach einem halben Jahr was schlecht war sonst überall sehr gut aufholen, außer in Mathe da habe ich es halt nicht geschafft meine Lücken aufzuholen. Aber auch da habe ich sowohl in der Uni durch Fächer wie Statistik und diverse Wirtschaftsfächer als auch in meinem Job in der Energirwirtschaft inzwischen Kenntnisse angeeignet, die die der Oberstufe weitaus übersteigen. Somit war das in Mathe im Gegensatz zur Informatik vielleicht damals repräsentativ, aber nicht mehr heute, wo ich meine Fähigkeiten weitaus verbessert habe.
Mein Abitur war 2009. Studiert habe ich 2012 bis 2016. Mein Lebenslauf ist übrigens trotzdem unterbrechungsfrei, da ich durch Praktika, FSJ und Jobs keinen Zeitraum habe, in dem ich ohne Beschäftigung war.
Ich mache mir den Umstieg von meinem Lehramtstudium auf die Ausbildung nicht leicht und habe da viel darüber nachgedacht. Ich kann sehr gut selbst beurteilen, ob meine Fähigkeiten zu dem Beurf passen und das machen sie auch. Gleichzeitig kann ich bei jeder meiner Schulnoten selbst einschätzen wo die Note meine Fähigkeiten repräsentativ darstellt und wo nicht (egal in welche Richtung).
Ich denke mein Programmieren in Delphi und mit Exel in der Mittelstufe (wo ich immer gute Noten hatte), mein Programmieren und Statistik auswerten in der Uni (wo ich die Assignments auch immer gut abgeschlossen habe), mein generelles Jahre langes privates Beschäftigen mit Informationstechnik (Webcodierung mit HTML, Umgang mit den Frontents Joomla, Wordpress und Burning Board), mein eigenes zusammenbauen und modifizieren von Hardware oder mein genereller autodidaktischer Umgang mit Linux sind weitaus bessere Indikatoren für meine Fähigkeiten in Informatik.
Mathematik: Da kam hinzu, dass ich zu Beginn der Oberstufe eine persönlich sehr schwere Phase hatte unter der alle meine Schulnoten litten. Generell konnte ich nach einem halben Jahr was schlecht war sonst überall sehr gut aufholen, außer in Mathe da habe ich es halt nicht geschafft meine Lücken aufzuholen. Aber auch da habe ich sowohl in der Uni durch Fächer wie Statistik und diverse Wirtschaftsfächer als auch in meinem Job in der Energirwirtschaft inzwischen Kenntnisse angeeignet, die die der Oberstufe weitaus übersteigen. Somit war das in Mathe im Gegensatz zur Informatik vielleicht damals repräsentativ, aber nicht mehr heute, wo ich meine Fähigkeiten weitaus verbessert habe.
Mein Abitur war 2009. Studiert habe ich 2012 bis 2016. Mein Lebenslauf ist übrigens trotzdem unterbrechungsfrei, da ich durch Praktika, FSJ und Jobs keinen Zeitraum habe, in dem ich ohne Beschäftigung war.
Ich mache mir den Umstieg von meinem Lehramtstudium auf die Ausbildung nicht leicht und habe da viel darüber nachgedacht. Ich kann sehr gut selbst beurteilen, ob meine Fähigkeiten zu dem Beurf passen und das machen sie auch. Gleichzeitig kann ich bei jeder meiner Schulnoten selbst einschätzen wo die Note meine Fähigkeiten repräsentativ darstellt und wo nicht (egal in welche Richtung).
Das mag ja richtig sein. Nur verlassen sich die Personaler auf die einzigen vermeintlich objektiven Dokumente, die ihnen zur Verfügung stehend und das sind nun mal deine Zeugnisse und da sieht es eben wohl suboptimal aus.HowlandReed hat geschrieben: Ich kann sehr gut selbst beurteilen, ob meine Fähigkeiten zu dem Beurf passen und das machen sie auch. Gleichzeitig kann ich bei jeder meiner Schulnoten selbst einschätzen wo die Note meine Fähigkeiten repräsentativ darstellt und wo nicht (egal in welche Richtung).
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Das ist mir klar. Deshalb habe ich mich hier angemeldet und nachgefragt, was ich gegen den suboptimalen Eindruck machen kann.
Wenn dann die Infragestellung meiner Aussage kommt (obwohl es hier darum ja gar nicht geht, denn Romanum muss mich ja schließlich nicht einstellen), dann sehe ich mich auch genötigt darauf zu reagieren.
Wenn dann die Infragestellung meiner Aussage kommt (obwohl es hier darum ja gar nicht geht, denn Romanum muss mich ja schließlich nicht einstellen), dann sehe ich mich auch genötigt darauf zu reagieren.
Der (scheinbare) Komplettausfall in gerade DIESER Fächerkombination ist für gerade DIESEN Beruf natürlich der Worst Case aus dem Bilderbuch... zumal Du dann die Folgejahre angesichts dieses Schwachpunktes sehr nachvollziehbar mit Geisteswissenschaften verbracht hast... für einen Aussenstehenden beinahe die konsequentestmögliche Flucht von der Zahl zum Wort. Das passt alles derart nahtlos zusammen, dass ein rein verbales Relativieren m. E. sehr, sehr schwer wird... und wenn Du es schaffst, wirst Du in Deinem Anschreiben neben Bergen von Schadensbegrenzung kaum noch Platz für aktiv positive Argumente haben...
In solch einem Fall würde ich mir wirklich überlegen, ob ich es mir wirklich derartig schwer machen will bzw. muss. Ist der Fachinformatiker tatsächlich so ein konkurrenzloser Traum von Dir? Gäbe es nicht eine Alternative, die mit der Gesamtstory augenscheinlich kompatibel ist... sodass Du nicht den grössten Teil Deiner Energie benötigst, um dem Spontaneindruck einer Schnapsidee entgegen zu wirken?
In solch einem Fall würde ich mir wirklich überlegen, ob ich es mir wirklich derartig schwer machen will bzw. muss. Ist der Fachinformatiker tatsächlich so ein konkurrenzloser Traum von Dir? Gäbe es nicht eine Alternative, die mit der Gesamtstory augenscheinlich kompatibel ist... sodass Du nicht den grössten Teil Deiner Energie benötigst, um dem Spontaneindruck einer Schnapsidee entgegen zu wirken?
HowlandReed hat geschrieben:Nun stelle ich mir die Frage, ob ich meine schlechten Noten in den Fächern offen im Schreiben thematisieren soll, da ich das Gefühl habe, dass diese Noten mir meine Bewerbung versauen. Weiterhin habe ich ja auch ein Realschulabschlusszeugnis. Dort habe ich in Informatik eine 2 und in Mathe eine 2+. Soll ich diese Zeugnisse mit dazu legen?
Na, was heißt Infragestellung. Es hat mich eben interessiert. Und ein Personaler hinterfragt bestimmte Angaben der Bewerbung auch immer.
Du hast es ja gut und reflektiert erklärt, und man erkennt durchaus deine Eignung für den gewünschten Ausbildungsberuf. Und das Abiturzeugnis ist aus dem Jahr 2009. In der Zwischenzeit hast du viele Dinge vorzuweisen, die deine Eignung zeigen. Es wäre natürlich gut, wenn du vor allem darüber Nachweise hättest. Aber du kannst natürlich auch noch dein Realschulzeugnis mitschicken. Ich bin etwas überrascht, dass FRAGEN hinsichtlich der Ausbildungswahl so skeptisch ist.
Wenn du im Anschreiben auf deine Fähigkeiten und Kenntnisse im Informatik- und Mathematikbereich so eingehst wie in deinem 2. Beitrag, dann kannst du einen AG mit Argumenten überzeugen. Wenn du dabei noch deine Begeisterung für die Thematik zeigst, dann sammelst du viele Pluspunkte und machst die schlechten Noten von vor sieben Jahren weg.
Ich glaube, dann wird im Anschreiben auch nicht mehr Platz sein, um die schlechten Noten zu erklären.
Ob ich das bin, weiss ich gar nicht. Wenn es hier wirklich um eine persönliche "Wahl" mit nur einem Beteiligten ginge, der sich völlig frei entscheiden kann, hätte ich vermutlich gar nichts gesagt. Das Problem liegt in der unverzichtbaren Überzeugung Dritter(!) als Voraussetzung(!) alles Weiteren. Und was das angeht, haben wir hier definitiv einen harten Fall. Mein Eindruck war, dass HowlandReed trotz seiner Frage hier den Grad an sich aufdrängender Skepsis von aussen noch nicht voll erfasst hatte.Romanum hat geschrieben:Ich bin etwas überrascht, dass FRAGEN hinsichtlich der Ausbildungswahl so skeptisch ist.
Das heisst nicht, dass man es nicht versuchen könnte (und dass man dann nicht auch gute Argumente aus dem Privatbereich haben könnte)... und wenn es wirklich der Traum wäre, würde ich es auch tun. Ein für sich genommen schönes Anschreiben aus dem vorhandenen Vorwissen zu verfassen, ist hier sicherlich das kleinste Problem. Meine Frage war ja nur, ob wir es hier tatsächlich mit dem einen Traum zu tun haben, für den man zu dem Gang durch ein tiefes Tal bereit ist... oder ob es nicht auch eine gleichwertige Alternative von unmittelbarer Plausibilität gebenüber berufsmässigen Skeptikern gäbe...