Bewerbung Ü50 / Worauf sollte man achten?

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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Skyryd
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Bewerbung Ü50 / Worauf sollte man achten?

Beitrag von Skyryd »

Hallo alle miteinander,

Der Vater meiner Freundin is nun nach über 30 Jahren in ein und demselben Betrieb durch Insolvenz arbeitslos geworden. Nun sind wir zusammen dran, ihm zu helfen, eine Bewerbung zu formulieren. Ich hab zwar schon ein bisschen Erfahrung mit Bewerbungsanschreiben gemacht und hab selbst auch schon in einem Personalbüro gearbeitet, aber mit Bewerbungen von "älteren" hatte ich bis jetzt noch nicht zu tun.

Nun frage ich mich, wie man einem Betrieb durch das Anschreiben schmackhaft machen könnte, jemanden zu nehmen, der eben nicht mehr ganz der jüngste ist und dessen Werdegang eben nicht von besonderen Ereignissen oder riesen Weiterbildungen geprägt ist.

Ich hab zwar noch wenig Infos über den innerbetrieblichen Werdegang von ihm, aber ich weiß schon mal, dass er am Ende Leiter der Versandabteilung war. Ich bezweifel aber, dass ich diesen großen Zeitraum mit zb. Weiterbildungen etc "auffüllen" kann. Er war eben ein ganz "normaler" Arbeiter. Hoffe ihr versteht, was ich meine. Mir fehlt eben so ein wenig der Überblick, wie man dieses Anschreiben füllen soll. Ein Hinweis auf die betriebliche Kündigung wegen Insolvenz wird denk ich mal reinkommen. Genauso auch ein paar Stärken...aber ob das auch genügt...

Sollte man denn da auf irgendwas besonderes achten? Muss man denn zum Beispiel als Anlagen auch noch alle Zeugnisse von seinen Schulen vorweisen?

Hoffe, ich konnte ein wenig klar machen, wo mein Problem liegt. Steh grade jedenfalls ein bisschen auf dem Schlauch.

Danke schon mal
Sky
ice_and_fire
Bewerbungshelfer
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Registriert: 02.09.2008, 20:58

Re: Bewerbung Ü50 / Worauf sollte man achten?

Beitrag von ice_and_fire »

Skyryd hat geschrieben: Nun frage ich mich, wie man einem Betrieb durch das Anschreiben schmackhaft machen könnte, jemanden zu nehmen, der eben nicht mehr ganz der jüngste ist und dessen Werdegang eben nicht von besonderen Ereignissen oder riesen Weiterbildungen geprägt ist.
Ernsthaft? Wenn jemand so lange im Berufsleben steht, muss der Fokus doch auf seiner Erfahrung stehen. Weiterbildungen wären zwar sicherlich schön, aber das meiste lernt man doch in der Praxis. In diesem Zusammenhang müsst ihr den innerbetrieblichen Werdegang sicher noch viel mehr recherchieren.
Skyryd hat geschrieben: Ich hab zwar noch wenig Infos über den innerbetrieblichen Werdegang von ihm, aber ich weiß schon mal, dass er am Ende Leiter der Versandabteilung war. Ich bezweifel aber, dass ich diesen großen Zeitraum mit zb. Weiterbildungen etc "auffüllen" kann. Er war eben ein ganz "normaler" Arbeiter. Hoffe ihr versteht, was ich meine.
Leider nein. Das Man -dann mit 20- natürlich klein anfängt ist normal. Dein werdender Schwiegervater hatte zuletzt aber scheinbar einen nennenswerte Stelle inne und auch Personalverantwortung. Das kann nicht jede Fünfzigjährige von sich behaupten. Auch hier habt ihr also einen Punkt, der die Vita aufbessert und die Person für neue AG schmackhafter macht.
Skyryd hat geschrieben: Mir fehlt eben so ein wenig der Überblick, wie man dieses Anschreiben füllen soll. Ein Hinweis auf die betriebliche Kündigung wegen Insolvenz wird denk ich mal reinkommen. Genauso auch ein paar Stärken...aber ob das auch genügt...
Wie gesagt würde ich keine Entschuldigungen suchen, dafür, dass jemand 50 ist. Wer ist dann eigentlich noch vermittelbar. Ich würde die Dinge offensiv optimistisch auslegen. Ich sehe einen äußerst erfahrenen Mann, der Fachkraft und Manager gleichzeitig ist und bereits bewiesen hat, dass er unglaublich loyal ist.
Der Hinweis ist sicherlich dienlich und der Rest sollte dann aus Pros bestehen ;-)
Ahanit
Bewerbungshelfer
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Registriert: 30.08.2009, 19:21

Beitrag von Ahanit »

Ausserdem gibt es für Firmen Hilfen wenn sie ältere Leute einstellen, er soll sich beim Arbeitsamt erkundigen, evtl kann man spätestens im VG damit ködern, wenn er in den Bereich fällt...

In das Anschreiben gehören auf jeden Fall seine Fertigkeiten und seine Berufserfahrung, sowie die Beschreibung der Hauptaufgaben in der letzten Position

Ich würde vor allem kleinere Betriebe als Ziel empfehlen, da die eher bereit sind ältere zu nehmen, als große Firmen die oft schon nach Alter aussortieren...

Im Anschreiben würde ich das Alter nciht erwähnen, allerdings ergibt es sich aus dem Lebenslauf...

Vieleicht wäre der Bereich initiativbewerbung was für ihn, Eine Version in der man nur das Anschreiben schickt und schreibt bei Interesse sende ich Ihnen meine Vollständigen unterlagen... Oder ich bringe sie gern zu einem Persöhnlichen Gespräch mit o.ä.....

Dadurch wird das Alter erst mal unwichtig, wenn das Anschreiben überzeugt hat, wird man evtl. über das Alter hinwegsehen, oder aber man schickt mit den Rechtlichen Unterlagen noch eine Kurze nachricht in der die Hilfe von Arbeitsamt erwähnt wird... oder irgendsowas in dieser Richtung...

Klartext: Es ist in dem Alter nciht einfach, aber auch nciht unmöglich was zu finden, mein Stiefvater hat das Spiel vor Jahren auch mitgemacht und nach einem Jahr trotz des alters endlich was gefunden. Ja es hat lange gedauert aber der Erfolg ist das was zählt...
Skyryd
Beiträge: 2
Registriert: 27.09.2009, 14:10

Beitrag von Skyryd »

Sry, für die späte Antwort:)

Danke schon mal für eure Anregungen. Hab ich tatsächlich als etwas zu negativ betrachtet mit dem Alter.

Noch eine Frage...sollte man im Anschreiben erwähnen, dass man sich aufgrund der insolvenzbedingten Werksschließung weiterbewirbt? Irgendwie find ich es auf der einen Seite schon ok, wenn man ehrlich sagt, warum man sich nun woanders bewirbt, auf der anderen Seite soll es aber wohl auch nich so rüberkommen, dass man sich NUR deshalb bei dieser oder jender Firma bewirbt.
ice_and_fire
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Registriert: 02.09.2008, 20:58

Beitrag von ice_and_fire »

Skyryd hat geschrieben: Noch eine Frage...sollte man im Anschreiben erwähnen, dass man sich aufgrund der insolvenzbedingten Werksschließung weiterbewirbt? Irgendwie find ich es auf der einen Seite schon ok, wenn man ehrlich sagt, warum man sich nun woanders bewirbt, auf der anderen Seite soll es aber wohl auch nich so rüberkommen, dass man sich NUR deshalb bei dieser oder jender Firma bewirbt.
Du solltest den Wechselgrund nennen. Hierbei ist aber Prio A warum es der neue AG werden soll und nicht warum nicht mehr der Alte.
Das wörtchen "betriebsbedingt" darf m.E. ruhig fallen. Aber eben der genannte "Hintergedanke" sollte nicht herauslesbar sein.
Schon gar nicht würde ich etwas schreiben wie "nach 30 Jahren betriebsbedingt gekündigt", weil das m.E. nicht ins Anschreiben gehört.

Wir sehen das als eine Stärke die sich Loyalität nennt und verkaufen sie im LL, VSG etc so ... aber unter uns. 7 Jahre sind Loayal; 30 Jahre sind langweilig ;-)
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