Darum ist es doch in anderen Ländern gang und gäbe, auf distinktive Angaben zu verzichten. Familienname reicht ja, ansonsten die Qualifikationen etc. Dann werden die Leute, die lt. resume/Lebenslauf die Anforderungen an die Stelle erfüllen, eingeladen. Gerade in den USA, wo du für jeden Pups verklagt werden kannst bzw. auch verklagen kannst bei der kleinen Unstimmigkeit, wollen sich die companies da keine Blöße geben.
Kandidat kommt zum Interview, Qualifikation ist super aber es ist eine Frau und sie ist schwarz. Firma lehnt ihre Bewerbung ab -> lawsuit! und die Chancen stehen verdammt gut, dass die Frau auch Recht bekommt.
Ich finde, das ist auch hierzulande ein guter Prozess. Ja, es hat ein wenig random-Charakter, wer dann am Tag des Interviews vor mir sitzen wird aber darum gehts ja. Da sitzen Leute, die lt. Unterlagen die erforderlichen Qualifikationen mitbringen. Man müsste auch so weit gehen, dass auch Alter, Geschlecht ausgeblendet werden dürfen. Dann gilt, die qualifiziertesten Kandidaten bekommen ein Interview. So muss es mMn auch sein. Auf einem Foto, das womöglich Kandidaten zeigt, die z.B. von der Ethnie her deutlich anders aussehen, hat die Person eventuell von Anfang an keine Chance. Denn, wir müssen als Menschen zugeben, wenn wir Menschen gezeigt bekommen und müssten entscheiden, wen wir nehmen, dann fallen zwangsläufig andere raus, weil wir eben doch selbst im hintersten Teil des Bewusstseins voreingenommen sein werden, sobald wir Bilder sehen zu den Bewerbungen. Bei gewissen Namen gehen ja auch bei vielen Personalern schon die Mauern hoch, wenn sie sie lesen. Diese Voreingenommenheit führt dann dazu, dass die Bewerbungen schon gar nicht mehr so im guten Licht stehen wie die Kandidaten mit den "richtigen" Namen oder Gesichtern. Dann werden zwar künftig zufällig die Leute zusammengewürfelt bzw. nur anhand des Lebenslaufs und wie sie sich im Interview gemacht haben (man schicke mal jemanden einfach weg, der das Büro betritt, nur weil dann jemand vor einem steht, den man mit den entsprechenden Angaben schon im Vorfeld abgelehnt hätte. Persönlich sag ich, wer für die Stelle eingeladen wurde, war schonmal initial genug qualifiziert, im Interview wird noch abgeklopft, wie sie so mit Kollegen können werden usw.
Daher find ich auch, der Trend sollte weitergehen, also ohne Foto. Möglichst auch mit verkürztem Namen, der auch nicht auf Herkunft schließen lässt oder Geschlecht. Wer qualifiziert ist, der hat auch eine Chance zum Interview verdient, so seh ich das. Und es geht in die richtige Richtung, dass potentiell gute Leute nicht (mehr) wegen Oberflächlichkeiten im Vorfeld abgeschossen werden.