Bewerbung mit über 40 Jahren, Lücken im Lebenslauf
Bewerbung mit über 40 Jahren, Lücken im Lebenslauf
Hallo Zusammen,
da ich zu viele Absagen erhalte, habe ich mich dazu entschlossen meine kommenden Bewerbungen zu ändern. Dadurch bin ich auf dieses Forum gestoßen.
Ich bin 44 Jahre jung, kfm. Allrounder und Vertriebler. Ich werde das gleiche Probleme wie viele andere Bewerber haben, dass man mit über 40 nur schwerlich einen guten Job bekommt. Ich möchte mal kurz meinen Werdegang umreißen und dann hoffe ich auf konstruktive Ideen wie ich es in Anschreiben formulieren. Denn wenn ich mich in den Personalchef hineinversetze, dann würde ich evtl. auch bei einem nicht perfekten Anschreiben die Finger von mir lassen (oberflächlich betrachtet).
Bis zum Jahr 2007 (Ausbildung von 1988-1991) hatte ich nach 1991 nur drei Stellen:
07/1991 - 09/1994 Einzelhandel und Büro
10/1994 - 06/1997 Außendienst inkl. Büroleitung
07/1997 - 12/2007 Key Account
Die Wechsel sind alle perspektivisch und finanziell begründet. Im Jahr 2004 ist mein Vater erkrankt und im Jahr 2007 verstorben. Im Jahr 2007 erhielt ich zuerst eine Abmahnung und später die Kündigung (steht aber nicht im Zeugnis). Es war halt eine Phase wo ich mich nicht auf den Job konzentrieren konnte usw. (Burnout nennt man dies wohl heute).
Von Januar 2008 bis Juni 2008 war ich in der gleichen Branche, wurde aber innerhalb der Probezeit entlassen (die Position auf die ich mich beworben hatte, wurde nach der Probezeit doch nicht frei). Danach habe ich mich - um nicht in die Arbeitslosigkeit zu rutschen - selbstständig gemacht (Immobilienmakler). Dies hab ich im Zuge der bevorstehenden Scheidung aufgegeben, um sozialversichert zu sein. Die Stelle war bei der Telekom im Call Center. Hab die Stelle angenommen und hatte vor nebenbei Immobilien weiter zu veräußern. Bei 160 Stunden und Schichtdienst ging dies nicht.
Telekom von 09/2012 - 06/13 mit einem sehr gutem Zeugnis
Diese Stelle habe ich auf Grund finanzieller Probleme (11,- Stunde 160 Stunden), aufgegeben da ich eine Stelle in einer Hausverwaltung angenommen habe.
Hausverwaltung 07/2013 - 11/2013
Stelle verloren, da der Chef (3 Mann Familienbetrieb) das Büro bzw. den Arbeitsplatz per Videoüberwachung und per Computerzuschaltung überwacht hat. Als ich ihn ansprach, hat er mich innerhalb der Probezeit entlassen
Arbeitslos 12/2013 - 02/2014
Call-Center über Zeitarbeit 03/2014 - 05/2014
als der Sommer kam wurden alle ZAKs wieder entlassen
Arbeitslos 06/2014 - 09/2014
Call-Center hab ich natürlich angenommen, damit ich nicht arbeitslos bin bzw. bleibe.
Im September 2014 hatte ich dann Glück und hatte eine Stelle im Key Account erhalten. Leider wurde mir - trotz bestätigter guter Arbeit - nach 5 Wochen betriebsbedingt gekündigt.
Arbeitslos 11/2014 - Ende November 2014
Bin seit Dezember über eine Zeitarbeitsfirma im öffentlichen Dienst angestellt. Leider endet mein Vertrag zum 30.06. ohne die Aussicht auf Verlängerung ohne Übernahme.
Meine Vita seit 2008 ist natürlich katastrophal. Ich kann/konnte mich in jedem Job super schnell einarbeiten und habe nach kurzer Zeit direkt produktiv gearbeitet. Nur leider wird sich kein Personalchef dafür interessieren, denn dieser liest nur die nackten Zahlen.
Wie kann man dies erklären? Wäre es ratsam die ein oder andere Stelle wegzulassen und eine längere Arbeitslosigkeit angeben?
Bin ich nicht mehr vermittelbar trotz etlicher Kenntnisse? Ich - subjektiv natürlich - halte mich für einen guten Kaufmann und Vertriebler. Habe sehr viel verdient und gar nix.
Danke für eure konstruktive Kritik
da ich zu viele Absagen erhalte, habe ich mich dazu entschlossen meine kommenden Bewerbungen zu ändern. Dadurch bin ich auf dieses Forum gestoßen.
Ich bin 44 Jahre jung, kfm. Allrounder und Vertriebler. Ich werde das gleiche Probleme wie viele andere Bewerber haben, dass man mit über 40 nur schwerlich einen guten Job bekommt. Ich möchte mal kurz meinen Werdegang umreißen und dann hoffe ich auf konstruktive Ideen wie ich es in Anschreiben formulieren. Denn wenn ich mich in den Personalchef hineinversetze, dann würde ich evtl. auch bei einem nicht perfekten Anschreiben die Finger von mir lassen (oberflächlich betrachtet).
Bis zum Jahr 2007 (Ausbildung von 1988-1991) hatte ich nach 1991 nur drei Stellen:
07/1991 - 09/1994 Einzelhandel und Büro
10/1994 - 06/1997 Außendienst inkl. Büroleitung
07/1997 - 12/2007 Key Account
Die Wechsel sind alle perspektivisch und finanziell begründet. Im Jahr 2004 ist mein Vater erkrankt und im Jahr 2007 verstorben. Im Jahr 2007 erhielt ich zuerst eine Abmahnung und später die Kündigung (steht aber nicht im Zeugnis). Es war halt eine Phase wo ich mich nicht auf den Job konzentrieren konnte usw. (Burnout nennt man dies wohl heute).
Von Januar 2008 bis Juni 2008 war ich in der gleichen Branche, wurde aber innerhalb der Probezeit entlassen (die Position auf die ich mich beworben hatte, wurde nach der Probezeit doch nicht frei). Danach habe ich mich - um nicht in die Arbeitslosigkeit zu rutschen - selbstständig gemacht (Immobilienmakler). Dies hab ich im Zuge der bevorstehenden Scheidung aufgegeben, um sozialversichert zu sein. Die Stelle war bei der Telekom im Call Center. Hab die Stelle angenommen und hatte vor nebenbei Immobilien weiter zu veräußern. Bei 160 Stunden und Schichtdienst ging dies nicht.
Telekom von 09/2012 - 06/13 mit einem sehr gutem Zeugnis
Diese Stelle habe ich auf Grund finanzieller Probleme (11,- Stunde 160 Stunden), aufgegeben da ich eine Stelle in einer Hausverwaltung angenommen habe.
Hausverwaltung 07/2013 - 11/2013
Stelle verloren, da der Chef (3 Mann Familienbetrieb) das Büro bzw. den Arbeitsplatz per Videoüberwachung und per Computerzuschaltung überwacht hat. Als ich ihn ansprach, hat er mich innerhalb der Probezeit entlassen
Arbeitslos 12/2013 - 02/2014
Call-Center über Zeitarbeit 03/2014 - 05/2014
als der Sommer kam wurden alle ZAKs wieder entlassen
Arbeitslos 06/2014 - 09/2014
Call-Center hab ich natürlich angenommen, damit ich nicht arbeitslos bin bzw. bleibe.
Im September 2014 hatte ich dann Glück und hatte eine Stelle im Key Account erhalten. Leider wurde mir - trotz bestätigter guter Arbeit - nach 5 Wochen betriebsbedingt gekündigt.
Arbeitslos 11/2014 - Ende November 2014
Bin seit Dezember über eine Zeitarbeitsfirma im öffentlichen Dienst angestellt. Leider endet mein Vertrag zum 30.06. ohne die Aussicht auf Verlängerung ohne Übernahme.
Meine Vita seit 2008 ist natürlich katastrophal. Ich kann/konnte mich in jedem Job super schnell einarbeiten und habe nach kurzer Zeit direkt produktiv gearbeitet. Nur leider wird sich kein Personalchef dafür interessieren, denn dieser liest nur die nackten Zahlen.
Wie kann man dies erklären? Wäre es ratsam die ein oder andere Stelle wegzulassen und eine längere Arbeitslosigkeit angeben?
Bin ich nicht mehr vermittelbar trotz etlicher Kenntnisse? Ich - subjektiv natürlich - halte mich für einen guten Kaufmann und Vertriebler. Habe sehr viel verdient und gar nix.
Danke für eure konstruktive Kritik
-
- Beiträge: 68
- Registriert: 06.05.2015, 11:08
Bonn44 hat geschrieben:Meine Vita seit 2008 ist natürlich katastrophal.
Naja, in wessen Augen? Wer darf sich anmaßen, dies zu bewerten? Du hast dein Arbeitsleben gelebt, unter den gegebenen Umständen.
Mal was anderes: Hast du mal daran gedacht, etwas ganz anderes zu machen: vielleicht den Traumjob aus deiner Kindheit auszuüben, noch einmal etwas ganz neues anzufangen?
Naja die Personalleute werden sich das anmaßen. Kann ich auch verstehen, aufgrund der massigen Bewerbungen. Eine andere Erklärung hab ich einfach nicht. Ich bin intelligent, sehe anständig aus usw.Romanum hat geschrieben:Bonn44 hat geschrieben:Meine Vita seit 2008 ist natürlich katastrophal.
Naja, in wessen Augen? Wer darf sich anmaßen, dies zu bewerten? Du hast dein Arbeitsleben gelebt, unter den gegebenen Umständen.
Mal was anderes: Hast du mal daran gedacht, etwas ganz anderes zu machen: vielleicht den Traumjob aus deiner Kindheit auszuüben, noch einmal etwas ganz neues anzufangen?
Was Neues anfangen geht nicht, da mir durch die Niedriglöhne das Wasser finanziell bis zum Hals hängt. Ich habe leider keine 3-4 k auf der Kante um noch mal was zu riskieren. Das ist mein Problem.
Wie kann man dies erklären? Wäre es ratsam die ein oder andere Stelle wegzulassen und eine längere Arbeitslosigkeit angeben?
Dein Lebenslauf bietet doch auch viele positive Dinge. Schärfe mal den Blick dafür, was du kannst und was ein AG davon gebrauchen könnte.
Du könntest durchaus auch einige Beschäftigungen aus den letzten Jahren zusammenfassen, je nachdem wofür du dich jetzt bewerben willst.
Ein lückenloser Lebenslauf sollte nicht die Maßgabe sein, auch wenn einige Berater dies immer mit voller Inbrunst verlangen - natürlich unter Verwendung von irgendwelchen Verschleierungstaktiken, also Lügen.
-
- Beiträge: 68
- Registriert: 06.05.2015, 11:08
Hallo Bonn44,
ja, sehr schade, dass Du jetzt Deine Selbständigkeit aufgeben (oder nebenher betreiben) musst. Dabei hast Du Dich so sehr angestrengt und zwischendurch versucht Durststrecken durch Nebentätigkeiten zu kompensieren.
Ein potentieller Arbeitgeber muss (spätestens in einem Einstellungsgespräch) davon überzeugt werden, dass Du Dich einer betriebsinternen Hierarchie unterwerfen kannst - ja, auch Kunden und Geschäftspartner etc. haben Regel sowie weitere Rahmenbedingungen. Natürlich ist auch fraglich, warum Deine Existenz nach so vielen Jahren gescheitert ist...Fehlentscheidungen, aus denen Du nun gelernt hast,... oder doch einfach nur der Wunsch wieder geregelten Arbeitszeiten nachgehen zu können und ein regelmäßiges festes Einkommen zu erzielen sowie Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung zu sammeln?
Mit bestem Gruß
Oexmann Consulting
ja, sehr schade, dass Du jetzt Deine Selbständigkeit aufgeben (oder nebenher betreiben) musst. Dabei hast Du Dich so sehr angestrengt und zwischendurch versucht Durststrecken durch Nebentätigkeiten zu kompensieren.
Ein potentieller Arbeitgeber muss (spätestens in einem Einstellungsgespräch) davon überzeugt werden, dass Du Dich einer betriebsinternen Hierarchie unterwerfen kannst - ja, auch Kunden und Geschäftspartner etc. haben Regel sowie weitere Rahmenbedingungen. Natürlich ist auch fraglich, warum Deine Existenz nach so vielen Jahren gescheitert ist...Fehlentscheidungen, aus denen Du nun gelernt hast,... oder doch einfach nur der Wunsch wieder geregelten Arbeitszeiten nachgehen zu können und ein regelmäßiges festes Einkommen zu erzielen sowie Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung zu sammeln?
Mit bestem Gruß
Oexmann Consulting
Die Selbstständigkeit habe ich aufgegeben, wie ich es in meinem Text ja geschrieben habe.Oexmann Consulting hat geschrieben:Hallo Bonn44,
ja, sehr schade, dass Du jetzt Deine Selbständigkeit aufgeben (oder nebenher betreiben) musst. Dabei hast Du Dich so sehr angestrengt und zwischendurch versucht Durststrecken durch Nebentätigkeiten zu kompensieren.
Ein potentieller Arbeitgeber muss (spätestens in einem Einstellungsgespräch) davon überzeugt werden, dass Du Dich einer betriebsinternen Hierarchie unterwerfen kannst - ja, auch Kunden und Geschäftspartner etc. haben Regel sowie weitere Rahmenbedingungen. Natürlich ist auch fraglich, warum Deine Existenz nach so vielen Jahren gescheitert ist...Fehlentscheidungen, aus denen Du nun gelernt hast,... oder doch einfach nur der Wunsch wieder geregelten Arbeitszeiten nachgehen zu können und ein regelmäßiges festes Einkommen zu erzielen sowie Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung zu sammeln?
Mit bestem Gruß
Oexmann Consulting
Ich kann alles plausibel begründen, aber es kommt ja nie zu einem Vorstellungsgespräch wo man die Möglichkeit bekommt. Das ist die Krux.