Bewerbung mit längerer Lücke als Kaufmann im Einzelhandel

[ZaYa]

Hallo, ich habe nun mein Anschreiben überarbeitet. Die Stelle mit der Rechtfertigung aufgrund der "etwas längeren" Lücke habe ich nun aus dem Anschreiben entfernt und dafür im Lebenslauf etwas genauer thematisiert. Ein paar Stellen habe ich auch noch geändert. Könntet ihr bitte Eure Meinung dazu abgeben. Ich bin dankbar für jede Anmerkung oder Tipp.


Bewerbung um den Ausbildungsplatz als Kaufmann im Einzelhandel; Ihr Stellenangebot auf
(Name der Plattform) mit der Referenznummer: (Nummer)


Sehr geehrte (Name der Ansprechperson),

die große Vielfalt an Sortimenten in Ihrem Kaufhaus, die verschiedenen Aufgabenbereiche und die
vielen unterschiedlichen Menschen, mit denen man täglich zu tun hat, sind für mich die
ausschlaggebenden Punkte, warum ich eine Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel unbedingt
bei Ihnen absolvieren möchte.

Nachdem ich meine mittlere Reife mit einer Durchschnittsnote von 2,5 abgeschlossen hatte, half
ich die ersten Jahre als Estrichleger im Familienbetrieb (Name der Betriebs) aus, kurz nach der
Gründung im Jahr 2013 bis zum April 2016. Nach der Erkenntnis, dass ich diesen Job nicht weiter
ausführen möchte, weil ich mich viel mehr für den Handel und den direkten und freundlichen
Umgang mit den Kunden interessiere, habe ich beschlossen mich nach meinen Interessen neu zu
orientieren. Auf der Suche nach Sicherheit und Stabilität im Berufsleben, möchte ich mich gerne
zum Einzelhandelskaufmann ausbilden lassen.

Ein Einblick in diesen Beruf konnte ich im zweiwöchigen Schulpraktikum im real,- SB Warenhaus
in (Ortsname) erlangen. Auch in meiner Freizeit habe ich schon oft als Verkäufer im Mannheimer
Krempelmarkt bei Bekannten gedient. Der Verkauf, insbesondere die überzeugende
Warenpräsentation und die freundliche Kundenberatung bereiten mir sehr viel Spaß. Ich bin ein
aufgeschlossener junger Mann, der gerne von sich aus auf andere Menschen zu geht und mit
kompetentem Wissen helfen möchte. Im Team zu arbeiten fällt mir leicht, was ich auch in meiner
Freizeit seit Jahren als Spielmacher im Fußballverein zeige.

Zu Ihrer Aussage „Stillstand bedeutet Rückschritt“ stimme ich vollkommen zu und aus diesem
Grund versuche ich auch in meiner Freizeit mir Wissen beziehungsweise hilfreiche Praktiken via
Bücher oder Internet anzueignen um mich persönlich noch weiter zu entwickeln. Daher nehme ich
generelle Einbusse in meiner Freizeit, wie Arbeiten an Samstagen in Kauf. Mit Neugierde und einer
motivierten Lernbereitschaft möchte ich mich von Ihnen ausbilden lassen, um nach der Ausbildung
mit guten Leistungen meinerseits auch übernommen zu werden.

Ich hoffe sehr, mit meiner motivierten Einstellung Ihr Interesse geweckt zu haben und freue
mich riesig über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch.

Mit freundlichen Grüßen

(Unterschrift)

PS: Ich überzeuge Sie auch gerne mit einem Praktikum.

[TheGuide]

die Vielfalt an Sortimenten in Ihrem Kaufhaus, die verschiedenen Aufgabenbereiche und die vielen
unterschiedlichen Menschen, mit denen man täglich zu tunKOMMA hat sind für mich die ausschlaggebenden Punkte, warum ich eine Ausbildung unbedingt zum Kaufmann im Einzelhandel UNBEDINGT
bei Ihnen absolvieren möchte.

Im Januar 2011 habe ich das Wirtschaftsgymnasium aus familiären Gründen abgebrochen. Mein
höchster Schulabschluss ist somit die mittlere Reife mit einer Durchschnittsnote von 2,5.
Anschließend hatte ich eine Auszeit. In dieser schwierigen Zeit musste ich mich um meine Familie
und um mich selber kümmern. Wir haben diese Zeit gut überstanden und ich bin mittlerweile
vollständig genesen und einsatzbereit. Im September 2013 bis zum April 2016 half ich als
Estrichleger beim Familienbetrieb [Name des betriebs] aus.

Ich sehe ein, dass du eine Lücke von fünf Jahren nicht kommentarlos übergehen möchtest. Dennoch solltest du bedenken, dass das Anschreiben der Argumentation für deine Einstellung dient und nicht etwa der Rechtfertigung. Schreib in den Lebenslauf, dass du familiäre Verpflichtungen hattest. Dorthin auch deine Tätigkeit als Estrichleger. Es sei denn, der Adressat ist ein Baumarkt, dann musst du aber aus dem Estrichleger mehr machen.

Ich habe mich entschieden, etwas eigenes zu machen und nach meinen persönlichen Interessen
zu orientieren. Auf der Suche nach Sicherheit und Stabilität im Berufsleben möchte ich eine
Ausbildung machen.

Damit kann der Adressat nichts anfangen. Allenfalls wird er von dem Widerspruch etwas eigenes machen zu wollen, was nach Selbständigkeit und Freiberuflertum klingt, und eine Ausbildung anzustreben irritiert.

Ich bin ein aufgeschlossener Junge, der gerne von sich aus auf andere Menschen zu geht und
freundlich mit kompetentem Wissen helfen möchte, weshalb mich kundenorientiertes Denken
beziehungsweise Interesse für Kundenwünsche sehr anspricht.

Man versteht zwar, was du sagen möchtest, so allerdings ergibt der Satz keinen Sinn.

Ich bin ein guter Teamplayer, was
ich jahrelang im Fußballverein als Spielmacher beweisen konnte.

Ich finde den Satz so noch unglücklich formuliert. Auch, wenn du das können streichst. Btw: Solltest du noch spielen, natürlich die Gegenwartsform, ne?

Aber auch bei selbstständigen
Tätigkeiten bringe ich die Motivation und das Durchhaltevermögen mit, sodass mir auch schwierige
und anstrengende Aufgaben kein Hindernis sind.

Wieso aber?
Negationen (kein) und Negativa (schwierig, anstrengend, Hindernis) vermeiden.

In Ihrer Aussage „Stillstand bedeutet Rückschritt“ stimme ich vollkommen zu

[ZaYa]

Danke TheGuide für die schnelle Hilfe, ich werde es nochmal überarbeiten.

[BlackDiamond]

ZaYa, ich würde die fehlenden 5 Jahre nicht im Anschreiben thematisieren, dafür aber im Lebenslauf näher darauf eingehen. Wenn du da nur nebulöse Andeutungen machst ("familiäre Verpflichtungen") kann es gut sein, dass du raus bist. Sowas würde auch jemand schreiben, der 5 Jahre lang im Hotel Mama gewohnt und Computerspiele gespielt hat. Oder im Knast war. Also, erkläre das (im Lebenslauf) genauer, damit nicht so viel Interpretationsspielraum bleibt.

[ZaYa]

Danke BlackDiamond, ich hab mir jetzt vorgenommen das doch nicht im Anschreiben zu thematisieren, sondern wie du schreibst, kurz im Lebenslauf näher zu erklären.