➡ Bewerbung im Ausland【TIPPS】

Welche anderen Bewerbungsstrategien kennt ihr noch? Fragen dazu bitte hier reinschreiben.
Letki
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Einige Grundsätzliche Fragen zu Bewerbungen

Beitrag von Letki »

Hallo

Da ich vorhabe ein Praktikum im englischsprachigen Ausland (USA, England, Australien...) zu machen komme ich nun an den Punkt der Bewerbung.

Ich habe an meiner Hochschule schon mit einigen Profs, dem Auslandsamt, Personalern, Vertretern der Unternehmen und Vermittlungsagenturen gesprochen. Fazit: Jeder sagt etwas anderes.

Ich gehe das mal durch....

1. Das Foto
Die einen sagen ein Foto wäre nicht nötig, die anderen meinen dass ein Foto einfach dazugehört. Ich selbst tendiere dazu ein Foto anzuheften.

2. Das Deckblatt
Soll mal bei einer E-Mail Bewerbung ein Deckblatt (mit Foto!) und den persönlichen Daten angeben oder als erste direkt den Cover Letter / Letter of Motivation hinstellen?
Ich finde eine Bewerbung ohne Deckblatt irgendwie "nackig",...

3. Arbeitszeugnisse, Schulzeugnisse
Ich will mich für das 2. Praktikumssemester bewerben. Das erste habe ich schon hinter mir und davon auch ein sehr gutes Arbeitszeugnis ausgestellt bekommen. Soll ich dieses sowie mein altes Schulzeugnis mit ins PDF packen? Die 2 Zeugnisse sind halt auf Deutsch, ob der Ami davon was versteht?

4. Unterschriften
Sind eingescannte Unterschriften Pflicht, Nice to have oder No Go?

5. In den Lebenslauf etwas "in Zukunft" eintragen?
Betrifft nicht nur Auslandsbewerbung: Ich mache diesen Sommer eine Ferienarbeit in einem internationalen Konzern. Ich weis schon welche Dinge ich dort tun werde, weil ich dort nicht zum ersten mal bin. Die Tätigkeit hat mit dem zu tun wofür ich mich bewerbe und darum wäre es hilfreich sie anzugeben, allerdings passiert das ja erst noch. Kann man sowas trotzdem angeben?


Ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen.
Natürlich hat jedes Land seine eigenen Sitten. Bei mir ist es aber so, dass ich meine Bewerbungen sowohl direkt an die Zielunternehmen im Ausland als auch an Tochterunternehmen hier in Deutschland schicke. Und wo diese dann intern weiterverteilt werden, darauf habe ich keinen Einfluss. Darum sollte die Bewerbung möglichst "universell" sein.
BRS
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Beitrag von BRS »

Hi Letki,

ich werde versuchen, deine Fragen zu beantworten. Ich vermittel Stellen nach England und Irland, kenne mich also mit Bewerbungen für diese Länder aus.

Bewerbungsfotos sind absolut unnötig, da sich nur Models damit bewerben und ansonsten vollkommen unüblich sind. Firmen die so etwas verlangen, verstoßen gegen das Antidiskriminierungsgesetz (das gilt übrigens auch für Deutschland).

Ein Deckblatt ist damit auch nicht nötig. Ich würde dir empfehlen, dass du auf das Verschicken von Bewerbungsmappen verzichtest und den ersten Kontakt per E-Mail suchst. Beachte dabei, dass deine Attachments nicht zu groß sind. Deine Persönlichen Daten gehören auf deinen CV unter "Personal Details".

Arbeitszeugnisse werden in England und Irland erst zu einem späteren Zeitpunkt geprüft, daher ist es nicht notwendig die mitzuschicken. Üblich sind dagegen, mündliche Refererenzen. Das heißt, dass man die Kontaktdaten von einer Person angibt, die von deinem zukünftigen Arbeitgeber kontaktiert werden.

Unterschriften sind nicht notwendig.

Ich würde deinen zukünftigen Sachen nicht mit in den CV aufnehmen; aber du kannst gern in dem Anschreiben erwähnen, dass du das planst.

Insgesamt kann ich dir nur raten, dass du auf den ganzen Firlefanz einer deutschen Bewerbung verzichtest und du dich auf den Inhalt konzentriest, d.h.
1. Sind keine Fehler in der Übersetzung.
2. Versteht der Leser - der das deutsche System nicht kennt - meine Ausbildung / Studium?
3. Habe ich Angaben zu meinen bisherigen Tätigkeiten gemacht? Ist der CV chronologisch rückwärts aufgebaut?
4. Erkennt der Leser, was ich dem Unternehmen bringe, wenn es mir einen Praktikumsplatz gibt?

Ich hoffe, dass ich dir ein bisschen weiterhelfen konnte und wünsche dir viel Glück!

Sören
Zuletzt geändert von BRS am 07.01.2009, 15:39, insgesamt 1-mal geändert.
MadeInNL
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Beitrag von MadeInNL »

1) Passbild - Ist nur im deutschsprachigen Raum üblich/erwünscht. Anderswo ist es oft nicht üblich und selbst nicht erwünscht ein Passbild mit zu schicken;
2) Deckblatt - Ist nur im deutschsprachigen Raum üblich/erwünscht;
3) Zeugnisse - Sind nur im deutschsprachigen Raum üblich/erwünscht. Im englischsprachigen Raum nur "References available on request" am Ende des Lebenslaufes erwähnen, wenn man ein oder mehrere positive und relevante Zeugnisse hat;
4) Unterschrift - Begleitbriefe und Lebensläufe braucht man nur im deutschsprachigen Raum zu unterschreiben. Anderswo ist es nicht üblich;
5) Eintragungen von zukünftigen Tätigkeiten - Nein! In einem Lebenslauf braucht man nur frühere und jetzige Tätigkeiten zu erwähnen.
Letki
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Beitrag von Letki »

Vielen Dank für diese Infos.
Die brachten wirklich einiges Licht ins Dunkel! :D

Eine letzte Frage hätte ich da noch...

Das mit den Referenzen habe ich auch schon gelesen. Und damit sind ja Personen gemeint, die dich mal bei Projekten betreut haben oder Proffessoren mit denen man in Kontakt war.
So wie ich gelesen habe sollte man 3 Referenzen angeben. Maximal eine aus der Wirtschaft und der Rest Professoren.

Das ganze unten hin beim Lebenslauf.
Kommt das dann zusammen in einen Block mit den "Referenzen für Schulzeugnisse und Praktikumszeugnisse" oder extra?
MadeInNL
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References available on request

Beitrag von MadeInNL »

Im englischsprachigen Raum ist es wie Sören geschrieben hatte: weil Referenzen später geprüft werden, braucht man in diesem Stadium nur zu erwähnen, daß man eine oder mehrere Referenzen hat. Also, wie ich geschrieben habe:

References
Available on request.

Man braucht hier noch nicht die Namen, Positionen, Adressen, usw. zu erwähnen. Nur wenn man darum fragt, sollst du diese geben.
Ich rate dir die Tipps, die Sören gegeben hat, zu folgen. Und ich möchte betonen, daß der deutschen Stil von Lebensläufe sich stark unterschiedet vom amerikanischen, englischen und australischen.
Viel Glück! :)
Letki
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Beitrag von Letki »

Achso, danke

Ich wusste nicht, dass diese Referenzen auch darunter fallen.

Na dann mal ab ans Werk ;-)

Vielen Dank nochmals an alle die mir geholfen haben!
BRS
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Beitrag von BRS »

Mit "Available on Request" kannst du nichts falsch machen. Überlege dir aber schon, wer im Fall der Fälle für eine mündliche Referenz in Frage kommen könnte. Nicht damit du, wenn du danach gefragt wirst, erst lange Suchen musst.
Ranseier74
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➡ Bewerbung im Ausland【TIPPS】

Beitrag von Ranseier74 »

Hallo an alle!
Wie seht Ihr denn die Chancen, im Ausland eine gute Stelle zu bekommen?
ich denke vor allem erst einmal ans deutschsprachige Ausland, das bedeutet vordergründig Österreich, Schweiz, aber auch Südtirol, Luxemburg und der deutschsprachige Teil Belgiens.

Der Grund für diese Überlegung ist folgender:
nach annähernd 2 Jahren Arbeitslosigkeit (mit einer dreimonatigen Unterbrechung) sehe ich keine Chance mehr, in Deutschland nochmals Fuß zu fassen.

Allerdings stellt sich mir die Frage, ob meine Fort- und Weiterbildungen im Ausland anerkannt werden, bzw. ob ich diese dort ausnützen könnte.

Fremdsprachenkenntnisse sind vorhanden, englisch sehr gut, französisch Grundkenntnisse. Mehr zu meinem beruflichen Profil im Forums-Thread "Mitgliedervorstellung" :)
Grüße aus BaWü.
chriss22
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Registriert: 21.04.2008, 19:39

Beitrag von chriss22 »

Hallo,
Kommt natürlich auf deine Branche an aber prinzipiell denk ich mal ziemlich gut.
In österreich ist die Arbeitslosigkeit wesentlich geringer als in Deutschland.
In der Schweiz hättest du wahrscheinlich ziemlich gute Chancen, jedoch sind die Deutschen da relativ unbeliebt da sie Aufgrund niedriger Lebenshaltungskosten die Löhne der Schweizer drücken.
LG Christoph
Letki
Beiträge: 4
Registriert: 16.04.2008, 17:22

Beitrag von Letki »

Okay danke habe mir eure Ratschläge zu Herzen genommen und meine Bewerbung nun soweit fast fertig.

Jetzt fällt mir nur noch eines ein:

Ich habe eine Homepage, die ich recht professionell erstellt habe und die ich mir als "Joker" erhoffe ;-)

Ich bin im technischen Bereich tätig und mache auch da auch hobbymäßig sehr viel.
All meine Hobbyprojekte habe ich auf dieser Webseite ausgestellt.

Nun würde ich die URL auch gerne im Resume (unter Skills -> Webdesign) angeben. Mein letzter Arbeitgeber jedenfalls fand das super und nahm mich auch prompt ;-)
Nur ist das natürlich eine private Webseite mit Infos über mich, die zwar alle im Rahmen sind, aber nicht in eine Bewerbung gehören (Alter, Bild...)

Kann ich die Webseite trotzdem mitangeben oder fällt das wirklich schon zu krass unter das Diskriminierungsgesetz und der amerikanische Arbeitgeber ist darüber eher erzürnt als erfreut?

Wie gesagt, das Fachliche auf der Webseite kann sich schon sehen lassen.
Zudem die Webseite auch (bald) komplett auf Englisch verfügbar wäre.
Dani2002
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Jobvermittlung ins Ausland ?

Beitrag von Dani2002 »

Hallo,
ich bin zur Zeit arbeitslos und suche private Arbeitsvermittlungen die ins Ausland vermitteln.

Habt Ihr da vielleicht ein paar Adressen wo ich mich hinwenden kann?

Bei Radstad habe ich es schon probiert, aber dort muß man sich vor Ort bewerben. Ich habe aber gehört das es private Arbeitsvermittlungen gibt die aus Deutschland ins Ausland vermitteln.
Die ZAV (Zentrale Auslandsvermittlung vom Arbeitsamt) bietet auf der Homepage nur Stellenausschreibungen in der jeweiligen Landessprache an.

Am liebsten würde ich nach Skandinavien oder als Entwicklungshelfer arbeiten. Ich habe ein Ausbildung als Kommunikationselektroniker (War früher Fernmelder) und ein Diplom in Elektrotechnik.

Ich bin für jede Hilfe dankbar.
BRS
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Beitrag von BRS »

Hallo Dani,

es stimmt, dass es ein paar private Personalvermittler gibt, die ins Ausland Stellen vermitteln. Wir zum Beispiel arbeiten mit Firmen in Großbritannien, Irland, Norwegen, Dänemark und die Niederlande. Du kannst aber auch andere Vermittler finden, in dem du auf die Seite der Arbeitsagentur, Stellen in deinem Zielland suchst. Denn dort inserieren auch die meisten Anbieter.

Da es wichtig ist, dass man die Landessprache wenigstens ein wenig beherrscht, werden die Stellen häufig in der Sprache veröffentlicht. Vielleicht kannst du einmal mit deinem Vermittler von der Arbeitsagentur sprechen, ob du eventuell einen Sprachkurs bekommen kannst.

Weitere Listen mit Kontakten können dir eventuell auch die Berater von der Auslandsvermittlung in den Arbeitsagenturen geben. Auch kann ich dir empfehlen, einen der Europatage, die die Arbeitsagenturen organisieren, zu besuchen. Dort gibt es interessante Vorträge und die ersten Kontakte kann man auch knüpfen. Die Termine findest du hier: www.ba-auslandsvermittlung.de

Ich hoffe, dass ich dir ein bisschen weiterhelfen konnte. Viel Erfolg!

Gruß,

Sören
Dural
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Rolle der Referenzen in anglophonen Ländern

Beitrag von Dural »

Mit Refenzen sind Personen gemeint, die der zukünftige Arbeitgeber anrufen kann, um mehr über den Bewerber zu erfahren.

Bei qualifizierteren Stellen ist es üblich zu schreiben, dass man auf Anforderung Referenzen nennen kann. Bei geringqualifizierten Tätigkeiten muss man sie meist schon sofort beim Ausfüllen des Personalfragebogens nennen. Meist soll man eine Person aus dem beruflichen Bereich angeben z.B. den ehemaligen Lehrer aus der Schule oder den Chef der letzten Arbeitsstelle und eine Person aus dem privaten Umfeld, die einen schon mind. 2 Jahre kennt und mit der man nicht verwandt ist.

Ich würde gerne wissen, ob hier schon mal jemand Referenzen für jemanden anderen gegeben hat. Was interessiert die Arbeitgeber daran wirklich?

Vorgeblich sollen diese vertraulichen Gespräche Übertreibungen in der Bewerbung aufdecken und damit die Qualifikation des Bewerbers genauer aufklären. Aber im Grunde ist das doch sehr subjektiv. Die Person aus dem privaten Bereich wird wahrscheinlich nichts schlechtes über den Bewerber sagen und ihn übertrieben positiv darstellen. Und die Person aus dem beruflichen Umfeld wird in einigen Fällen wohl auch übertrieben positiv oder übertrieben negativ Auskunft geben. Was ist z.B. wenn es Mobbing am Arbeitsplatz gibt oder der alte Arbeitgeber mich nicht gehen lassen will. In solchen Fällen wird die Referenz doch immer übetrieben negativ ausfallen. In solchen Fällen kann man doch nie eine "zufriedenstellende" Referenz, wie sie es ausdrücken, angeben.
Eauvive
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Beitrag von Eauvive »

Im Endeffekt sind diese Referenzen praktisch 1zu1 gleichzusetzen mit den in Deutschland üblichen Arbeitszeugnissen - abzüglich der rechtlichen Schranken.

So verhindert diese Art der Referenz (Ein Arbeitszeugnis ist ja durchaus auch eine) zum Beispiel Missverständnisse, die durch das Zeugnis-Code-Debakel bei schriftlichen Referenzen immer an die Türe klopfen. Andererseits unterliegen solche Referenzen natürlich nicht den rechtlichen Einschränkungen, an denen sich ein Zeugnisschreiber orientieren muss (Stichwort "wohlwollend").

Sprich: Eine Telefonreferenz kann den Bewerber förmlich in der Luft zerreissen. Weder kann man ihr das nachweisen, noch könnte man sich maßgeblich dagegen wehren, es sei denn es kommt zur Verleumdung o.ä. aber dazu müsste man es wiederum nachweisen können...
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

das Problem ist, dass die Alternative -in Deutschland- die Zeugnisse sind. Die schlechtere Alternative wie ich finde.

Ich habe auch hier schon öfter mal gesehen, dass Leute ihre eigene Zeugnisse schreiben (sollten). Ehrlich gesagt, da wird mir anders.

Gerade bei einer etwas verantwortungsvolleren Stellung wird die Familie als Referenz eh nicht gelten.
Und was ist, wenn ich z.B. deinen Prof anrufe und Frage wie du im Vergleich mit dem Durchschnitt abgeschnitten hast? Wie er dich erlebt hat etc.
Mit steigender Anzahl an Referenzen erhöht sich natürlich auch der Informationsgehalt.

Außerdem ist es doch so, dass ich aus einem Zeugnis oftmals Vermutungen anstellen muss. War der Kerl nicht fähig Zeugnisse zu schreiben? Will der Chef dem Bewerber eine reindrücken? oder ist er wirklich so schlecht gewesen? Bei einer Referenz kann ich im Zweifelsfall einfach eine Frage mehr stellen
Dural
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Beitrag von Dural »

Die Frage ist eben nur, ob diese Antworten, die man da bekommt, tastsächlich etwas mit der Realität zu tun haben. Im Grunde kann man dadurch nur die Einstellung ermitteln, die andere zu dem Bewerber haben. Der Prof. oder der Chef wird immer einen Weg finden, an negativen Eingenschaften etwas Positives zu sehen oder umgekehrt.

Oder kann es sein, dass die Kultur dort einfach eine andere ist und die Leute ehrlich veruschen, eine objektive Auskunft zu geben? Denn in anglophonen Ländern spielen Referenzen nicht nur eine Rolle im Berufsleben. Wenn man Kredite will oder eine Immobilie mieten möchte, werden auch häufig Referenzen verlangt.

Ich habe mal einen Artikel darüber gelesen und da wurde einem geraten, die Referenzen von einer Agentur prüfen zu lassen, wenn man auffällig oft Absagen bekommt. Die Rufen dann bei den Leuten an und geben sich als potenzieller Arbeitgeber aus.
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

Es geht darum die Informationen die man braucht zu ermitteln. Das kann aber wie gesagt m.E. durch Referenzen besser passieren.
Nach dieser Logik dürften Firmen auch keine Interviews führen. Wer wenn nicht der Bewerber selbst wäre denn daran interessiert in Schlechtem Gutes zu sehen.
Eauvive
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Beitrag von Eauvive »

Das Problem ist doch bei beiden das gleiche: Es kann wahr sein, muss aber nicht. Die Zeiten, in denen Vorgesetzte unfehlbar waren und blind alles geglaubt wurde, was die erzählen, sind ohnehin vorbei..

Hatte dahingenend erst kürzlich eine Diskussion in einem Fachforum..

Tatsächlich ist es ein rechtes Armutszeugnis für einen Personaler, die Eigeneinschätzung - für die er eigentlich AUCH bezahlt wird - auf einen anderen abzuschieben, nämlich auf einen früheren Vorgesetzten, sei das durch ein Zeugnis oder eine Referenz.

Es kann informativ sein - aber nur in Kombination mit der Nachfrage beim Bewerber.
ice_and_fire
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Beitrag von ice_and_fire »

Eauvive hat geschrieben:Das Problem ist doch bei beiden das gleiche: Es kann wahr sein, muss aber nicht.
keine Frage; jedoch, wo siehst du eher die Möglichkeit diese Einschätzung anzustellen?

zum Thema "zerfetzen". Himmel, wer gibt denn so eine Referenz an? Wer so einen krassen Missstand nicht einschätzen kann tut mir leid
Eauvive hat geschrieben:Es kann informativ sein - aber nur in Kombination mit der Nachfrage beim Bewerber.
das ist wiederum klar
Dural
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Beitrag von Dural »

Mich würde am meisten interessieren, wie die Sache mit den Referenzen in der Praxis in diesen Ländern tatsächlich gehandhabt wird.

Anscheinend machen die sich erst mal selbst ein Bild vom Bewerber anhand der schrifltichen Bewerbung und des Vorstellungsgesprächs. Wenn sie dann einen bestimmten Bewerber ins Auge gefasst haben, wollen sie als letzten Schritt die Referenzen überprüfen. Die müssen "befriedigend" sein (was immer das auch konkret bedeuten mag).

Kann es sein, dass die wirklich die sehr subjektiven Eindrücke der Kontaktpersonen im Detail ernst nehmen? Oder vielleicht findet auch nur ein "grobes Abklopfen" der eigenen Angaben des Bewerbers statt. Wenn ein Arbeitgeber z.B. eine Kassiererin einstellt, will er vielleicht sichergehen, dass sie im letzten Job nicht beim Klauen erwischt wurde. Oder wenn ein Hochschulabsolvent schreibt, dass er sich bei dies und jenem noch an der Uni engagiert hat, wollen die sich beim Prof. vielleicht erkundigen, ob das wirklich so war.

Ich habe gesehen, dass hier jeman aus Birmingham kommt. Vielleicht kann derjenige ein wenig dazu schreiben.
rokko
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Registriert: 03.06.2008, 12:42

Bewerbung ins Ausland - Absender?

Beitrag von rokko »

Wenn man sich ins englischsprachige Ausland bewirbt, schreibt man dann in den Absender den englischen oder deutschen Städtenamen (z.B. Munich, Cologne, Nuremberg usw.)?

Eigentlich würde ich ja den englischen schreiben, weil halt sonst auch alles komplett auf Englisch ist. Auf den anderen Seite habe ich mal gelesen, dass wenn man einen Brief ins Ausland schickt, man den Städtenamen in der Landessprache schreiben soll. Das würde ja auch umgekehrt bedeuten, dass wenn man mir postialisch antworten möchte, ich beim Absender besser den deutschen Städtenamen angeben sollte, oder?
rokko
Beiträge: 89
Registriert: 03.06.2008, 12:42

Beitrag von rokko »

Ach kommt schon - das muss doch irgendjemand wissen? Wo sind die ganzen Büroangestellten?
Die_Fee
Beiträge: 9
Registriert: 28.12.2008, 12:53

Beitrag von Die_Fee »

Für den Absender nehme ich immer die deutsche Schreibweise. Wäre ja ärgerlich, wenn dein Zusteller des englischen nicht mächtig ist, und deine Einladung zum Gespräch zurück zum Absender schicken würde. :lol: :lol: :lol:
ice_and_fire
Bewerbungshelfer
Beiträge: 1962
Registriert: 02.09.2008, 20:58

Beitrag von ice_and_fire »

wenn du dich ins Ausland bewirbst, kannst du sehr wohl und gut den englischen Begriff nehmen ... mehr noch, du solltest das sogar. Es gibt deutsche Name die kennt sonst kein Mensch ;-)
nyke
Beiträge: 9
Registriert: 18.02.2009, 20:52

In welcher Sprache die Bewerbung verfassen?

Beitrag von nyke »

Hallo,

Folgende Situation: ich bin Studentin in Deutschland und möchte mich bei einem internationalen Unternehmen um ein Praktikum bewerben. Das ganze ist initiativ - Stellen sind keine ausgeschrieben, aber vielleicht ergibt sich über Kontakte die Möglichkeit, HR (vorerst) zu umgehen... Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Deutschland, ich möchte allerdings in die Schweiz (frankophoner Teil).
Offizielle Unternehmenssprache ist dort englisch, eigentlich sollte also die Bewerbung auch auf englisch sein (deutsch fällt eh weg). Mein Englisch ist ganz gut und mit Hilfe einiger Formulierungshilfen aus Bewerbungsratgebern und Korrektur durch Natives sollte das kein Problem sein. Da aber faktisch gesehen auf französisch gearbeitet wird und ich in meiner bisherigen Vita einen längeren Auslandsaufenthalt in einem frankophonen Land vorweisen kann, will ich irgendwie auch zeigen, dass ich des Französischen mächtig bin.

- Mir wurde schon vorgeschlagen, zwei Versionen zu schicken (englisch und französisch). Was haltet ihr davon? (Ich persönlich finde das nicht so gut, da durch die Eigenheiten der Sprachen nicht zwei identische Bewerbungen bei raus kämen - das sorgt eher für Verwirrung, oder?)

- dritte Seite auf französisch? (Bin ich auch noch nicht mit zufrieden. Finde die dritte Seite als Studentin ein bisschen mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Was reinschreiben in meiner Situation? Okay, ich hab studiert, war im Ausland, hab ein paar Praktika gemacht... Aber das gehört ins Anschreiben, finde ich. Einziges Thema, das ich mir vorstellen könnte: Motivation Ausland)

Was denkt ihr darüber? Hat jemand noch mehr kreative Ideen, wie ich zeigen kann, dass ich sprachlich fit bin? War schon mal jemand in einer solchen Situation?

Vielen Dank für eure Zeit und Mühe,

nyke


P.S. und noch eine Frage: ich habe gelesen, dass sich die Bewerbung in der Schweiz nicht großartig von einer deutschen Bewerbung unterscheidet. Ist es okay, eine englische Bewerbung abzugeben, sich formal aber eher an deutsche Standards zu halten? (bspw. chronologischer Lebenslauf)
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