Bewerbung aus Selbstständigkeit (Einzelhandelsgeschäft)

Wenn ihr Berufsanfänger oder Berufspraktiker seid, dann könnt ihr eure Bewerbungsbeispiele in dieser Rubrik zur Diskussion stellen und die Musterbewerbungen anderer Bewerber bewerten. Auch für Bewerbungen um eine Neben- oder Teilzeitbeschäftigung.
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jana_neu
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Bewerbung aus Selbstständigkeit (Einzelhandelsgeschäft)

Beitrag von jana_neu »

Hallo,

ich bin seit 17 jahren selbstständig, habe ein kleines Einzelhandelsgeschäft, welches mein Mann, seit der Geburt meiner Kinder vor 4 jahren, hauptsächlich mit einem Angestellten, allein führt. Ich mache nebenbei nur noch die Buchhaltung, bisschen büro usw. (kann das auch noch bisschen ausschmücken je nach anforderungen). ich möchte nicht mehr im verkauf arbeiten, sondern teilzeit im büro als angestellte. da ich nachmittags meine kinder betreuen will. ich bewerbe mich deswegen seit Monaten als Bürokauffrau oder Buchhalterin in teilzeit. ich habe trotz langjähriger Erfahrung, "nur" 2 absagen" erhalten. ich habe verschiedenste bewerbungsversionen versucht, um zu erklären, warum ich mich wo bewerbe. bin mittlerweile ziemlich verzweifelt un denke es liegt natürlich an der Bewerbung u. oder auch eben daran das es sich schlecht vermitteln lässt warum ich trotz selbstständigkeit einen job suche.
ich habe abi gemacht und dann bürokauffrau gelernt und war dann noch 1 jahr angestellt, bevor ich mich selbstständig gemacht habe.

ich hoffe hier kann mir jemand einen tip geben.
BlackDiamond
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Beitrag von BlackDiamond »

Hallo Jana,
du denkst, es könnte an deiner Bewerbung liegen? Die Erfahrung zeigt, wer gute Erfahrungen vorweisen kann, der wird auch eingeladen, wenn seine Bewerbung nicht gerade preisverdächtig ist.

Du bewirbst dich jetzt als Bürokauffrau und Buchhalterin und hast trotz langjähriger Erfahrung keine Einladungen erhalten. Diese langjährige Erfahrung hast du in Buchhaltung und Büro eines kleinen Einzelhandelsgeschäfts gemacht, mal ehrlich, so viel fällt da wahrscheinlich nicht an, dass man es mit der Tätigkeit als Bürokraft oder gar Buchhalterin vergleichen könnte. So werden die meisten denken, vermute ich. Da könntest du einhaken, falls das anders ist und belegen, warum du was kannst.

Dann fällt mir auf, dass du zumindest diesen Text sehr aus der Ich-Perspektive geschrieben hast. Also warum du gerne angestellt sein willst - wobei: die Buchhaltung und das Büro für Euer Geschäft könntest du ja auch weiterhin machen, aber vormittags. Egal. Du möchtest, dass man dir für deine Arbeitskraft Geld gibt, dann musst du auch in deinem Anschreiben klar machen, warum du es wert bist. Ist deine Bewerbung jetzt so, dass ein potentieller Arbeitgeber das versteht?
jana_neu
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Beitrag von jana_neu »

hmmm wo fang ich an...
würdest du mal einen blick auf eine meiner bewerbungen werfen?
ich hab mich fast ausschließlich in kleineren Unternehmen, ähnlich meinem, beworben und kann gut einschätzen was ich kann und was eher nicht u natürlich ist eine Buchhaltung in einem 3-Mann-Unternehmen was anderes als in einer AG. ich hätte eher gedacht, das man als selbstständige nciht so gern angestellt wird, weil man denken könnte das ist eher problematisch mit dem "einordnen" seiner kompetenzen, ich wäre nicht auf die idee gekommen das man an meinen fähigkeiten zweifelt... (meiner meinung) kann ich nur mit meinem seit 17 jahren funktionierendem geschäft beweisen, das ich was kann. ich habe nur ein arbeitszeugnis, das ist 18 jahre alt. also kann ich ja nur selber behaupten, das ich den anforderungen entspreche!?
jana_neu
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Beitrag von jana_neu »

ich hab jetzt schon mal festgestellt, das meine bewerbungen alle mit dem halb-langweiligen-ich-standart-gelaber anfangen... muss/soll ich überhaupt erklären warum ich mich irgendwo bewerbe oder reicht zu erwähnen, das ich glaube ich bin der beste für den jeweiligen job?
BlackDiamond
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Beitrag von BlackDiamond »

Natürlich beweist du mit dem langjährigen Führen eines Einzelhandelsgeschäfts deine Kompetenzen: nämlich dass du ein Einzelhandelsgeschäft führen kannst. Dazu gehören auch Bürotätigkeiten, aber doch in einem wesentlich geringerem Ausmaß, sowohl Breite als auch Tiefe, als in einem typischen Job als Bürokauffrau oder gar als Buchhalterin. Dass man seine Fähigkeiten glaubhaft darstellen muss, wenn man in die engere Wahl kommen möchte, ist aber immer der Fall, bei jeder Bewerbung. Auch jemand, der jetzt Buchhalter ist, wird in seinem Anschreiben darstellen, warum er genau der richtige für diesen speziellen Job ist.

Du kannst gerne ein Anschreiben für uns alle einstellen, bitte immer mit der jeweiligen Stellenanzeige, auf die du dich bewirbst.

Ich würde dir aber raten, dass du dich mal ein wenig hier im Forum einliest und vor allem die Threads anschaust, in denen generelle Themen behandelt werden.

Ach, und noch eine Bitte: du schreibst immer alles klein. Das ist für mich und andere Leser schwer zu lesen. Kannst du die normale Groß-/Kleinschreibung verwenden? Musst du ja dann auch als Bürokraft :D Danke.
jana_neu
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Beitrag von jana_neu »

Wir suchen ab sofort eine Kaufmännische Fachkraft (m/w).

Ihre Aufgaben:
- Bearbeitung von Rechnungen
- Bearbeitung des Zahlungsverkehrs
- Mitarbeit bei der Auftragsabwicklung

Ihr Profil:
- kaufmännische Ausbildung oder mehrjährige Erfahrung auf diesem Gebiet
- Kenntnisse in der Buchhaltung
- sicherer Umgang mit dem PC, Word- und Excel Programm
- Analytische Denkweise
- zuverlässig und genaues Arbeiten
- Einsatzbereitschaft, Motivation und Teamgeist

Wir Bieten:
- langfristiger Einsatz
- unbefristetes Arbeitsverhältnis

Arbeitszeit:
- Teilzeit, nach Einarbeitung Vollzeit
Anforderungen an den Bewerber
Berufsausbildung/ Studium
Kaufmann/-frau - Büromanagement
Berufserfahrung
Mit Berufserfahrung
Persönliche Stärken
Eigeninitiative, Ganzheitliches Denken, Kundenorientierung, Teamfähigkeit, Zuverlässigkeit


mein Schreiben:
BEWERBUNG ALS KAUFMÄNNISCHE MITARBEITERIN

Sehr geehrte Frau xxx,

aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen im Bereich Büromanagement und in der Buchhaltung stelle ich mich Ihnen vor.

Als gelernte Kauffrau für Bürokommunikation habe ich Erfahrungen in allgemeinen Sekretariats-und Verwaltungsaufgaben, in der Buchführung, Rechnungserstellung- und Bearbeitung. Während meiner langjährigen Selbstständigkeit habe ich neben umfangreichen Erfahrungen im kunden-und serviceorientierten Verkauf auch gelernt, meine Buchhaltung mit Lexware zu führen. Da ich beruflich wie auch privat mit MS-Office arbeite, wende ich sämtliche Programme wie Word, Excel und Outlook sicher an.

In der analytisch-methodischen Vorgehensweise sehe ich meine besondere Stärke. Zuverlässiges und genaues Arbeiten sind für mich eine Selbstverständlichkeit. Damit kann ich viel bewirken und zum gemeinsamen Erfolg beitragen. Mit einem hohen Maß an Einsatzbereitschaft, Eigeninitiative und Akkuratesse werde ich diesem eigenen Anspruch gerecht.

... mir fehlt noch das Ende, aber ich habe hier mal alles weggelassen was mit meinen Beweggründen für diese Bewerbung zu tun hat und würde erstmal gern wissen, ob ihr es für totalen Müll haltet oder ob ich schon auf dem richtigen weg bin
:)
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Im Großen und Ganzen finde ich das Anschreiben ganz gut, den allerersten Satz würde ich auslassen. Du könntest vielleicht auch etwas individueller formulieren, das hängt aber auch von der Firma ab, bei der Du Dich bewirbst... ;)
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

jana_neu hat geschrieben: aufgrund meiner langjährigen Erfahrungen im Bereich Büromanagement und in der Buchhaltung stelle ich mich Ihnen vor.
Nein, du stellst dich nicht vor, weil du Erfahrung hast, sondern wil du einen Job willst. Beides ist klar: a) dass du einen Job willst und b) dass du dich vorstellst (oder auch bewirbst). Ersatzlos streichen!
jana_neu
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Beitrag von jana_neu »

ich bin ertsmal ganz froh, das der neue Entwurf nicht so katastrophal ist wie ich befürchtet hatte :)

bisher habe ich immer diesen satz benutzt, zumindest grundsätzlich. Hatte mich dann dagegen entschieden, aber vielleicht findet Ihr ihn ja gar nicht so schlecht?!

nach 17 Jahren Mobilfunkbranche wünsche ich mir einen beruflichen Tapetenwechsel! Auf der Suche nach einer neuen, anspruchsvollen Aufgabe, die meinen Stärken entspricht und noch Zeit für Privates lässt, fand ich Ihr Teilzeit-Stellenangebot für eine Mitarbeiterin XXX

bei der einen Bewerbung kenne ich die Firma nicht, sie ist anonymisiert, man bewirbt sich bei einer MA im AA.
jana_neu
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Beitrag von jana_neu »

ich arbeite gleichzeitig an einer Initiativbewerbung bei einer Firma, wo einer einen kennt, der einen kennt und der hat mir erzählt, das dort noch leute gesucht werden für ein neues Gästehaus, welches Lehrlinge unterbringt, die in dieser Firma Ihre Ausbildung (den theoretischen Teil) macht. Mehr weiss ich nicht, weder ob die Putzfrauen noch Gästehausleiter o.ä. suchen. deswegen versuche ich es initiativ, als kaufmännischer Sachbearbeiter (natürlich am liebsten als Gästhausleiter :) )

meine 1. Frage ist, soll ich das Thema in einem neuen chat anfangen?

2. erwähne ich das ich was gehört habe, das die Jemand suchen oder lass ich es lieber ganz weg?
3. erwähnt man, das man lieber teilzeit arbeiten will?
jana_neu
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Beitrag von jana_neu »

für die Nachtschwärmer habe ich auch schon eine 1. Skizze zum Meinungsaustausch (für den ich sehr dankbar bin)

INITIATIVBEWERBUNG ALS KAUFMÄNNISCHE MITARBEITERIN


Sehr geehrter Herr Dipl.-Ing (mit Vorname?) xxx,

wenn Sie eine kommunikative und eigenverantwortlich handelnde Persönlichkeit für Ihr neues Gästehaus suchen, die sich durch ausgeprägtes Organisationstalent, ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Akkuratesse auszeichnet, ist meine Bewerbung sicherlich für Sie sehr interessant.

Als gelernte Kauffrau für Bürokommunikation habe ich durch verschiedene Tätigkeiten mein Fachwissen stets erweitern können. Während meiner Arbeit als Disponentin und während meiner langjährigen Selbstständigkeit im Einzelhandel habe ich mir Kenntnisse in den Bereichen Kundenbetreuung und –beratung, Auftrags- und Rechnungsabwicklung, Lagerwirtschaft, Buchführung, Datenpflege sowie allgemeine Sekretariats-und Verwaltungsaufgaben.

Es fällt mir leicht, mich in neue Arbeitsprozesse und in ein neues Arbeitsumfeld einzuarbeiten.( ist das glaubwürdig, wenn man die letzten 17 jahre das Umfeld kaum gewechselt hat?) Mir ist der Kontakt zu unterschiedlichsten Menschen als auch die Arbeit im Team sehr wichtig. Durch meine kommunikative und freundliche Art werde ich jederzeit eine engagierte und aufmerksame Ansprechpartnerin, die auch in stressigen Zeiten ruhig und gelassen bleibt und lösungsorientiert arbeitet. Zusätzlich bin ich immer bestrebt, mich fachspezifisch weiterzubilden.

Ich hoffe, dass Sie einen ersten Eindruck von mir gewinnen konnten. Ein Einstieg ab sofort ist für mich möglich. Ich freue mich, weitere Details und offene Fragen in einem persönlichen Gespräch auszutauschen.

Beste Grüße
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

jana_neu hat geschrieben:nach 17 Jahren Mobilfunkbranche wünsche ich mir einen beruflichen Tapetenwechsel! Auf der Suche nach einer neuen, anspruchsvollen Aufgabe, die meinen Stärken entspricht und noch Zeit für Privates lässt, fand ich Ihr Teilzeit-Stellenangebot für eine Mitarbeiterin XXX
Der zweite Satz ist überflüssig, denn sonst würdest du dich ja nicht bewerben. Zudem - obwohl es völlig legitim ist, dass du Zeit für Privates haben möchtest - ist das gelesen schon ein kleiner Dämpfer... Ist also nicht unbedingt geschickt, das mit aufzunehmen....
jana_neu hat geschrieben: Sehr geehrter Herr Dipl.-Ing (mit Vorname?) xxx,
@Vorname: In der Adresse ja, in der Anrede natürlich nicht!
wenn Sie eine kommunikative und eigenverantwortlich handelnde Persönlichkeit für Ihr neues Gästehaus suchen, die sich durch ausgeprägtes Organisationstalent, ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Akkuratesse auszeichnet, ist meine Bewerbung sicherlich für Sie sehr interessant.
Der Satzh an sich ist sehr stnadardisiert, wobei sicherlich interessant schon eine gewisse Wagheit unterstreicht. Was natürlich gut ist: Du bist informiert, weißt vom neuen Gästehaus.
Als gelernte Kauffrau für Bürokommunikation habe ich durch verschiedene Tätigkeiten mein Fachwissen stets erweiterTn können.
Während meiner Arbeit als Disponentin und während meiner langjährigen Selbstständigkeit im Einzelhandel habe ich mir Kenntnisse in den Bereichen Kundenbetreuung und –beratung, Auftrags- und Rechnungsabwicklung, Lagerwirtschaft, Buchführung, Datenpflege sowie allgemeine Sekretariats-und Verwaltungsaufgaben ANGEEIGNET.
Es fällt mir leicht, mich in neue Arbeitsprozesse und in ein neues Arbeitsumfeld einzuarbeiten.( ist das glaubwürdig, wenn man die letzten 17 jahre das Umfeld kaum gewechselt hat?)
Wenn du das an Beispielen belegen kannst....

Mir ist der Kontakt zu unterschiedlichsten Menschen als auch die Arbeit im Team sehr wichtig.
Feststehende Redewendung: sowohl ... als auch...

Durch meine kommunikative und freundliche Art werde ich jederzeit eine engagierte und aufmerksame Ansprechpartnerin, die auch in stressigen Zeiten ruhig und gelassen bleibt und lösungsorientiert arbeitet.
Mit meiner kommunikativen .... Art bin ich stets ....partnerin, die zu allen Zeiten....
Ich hoffe, dass Sie einen ersten Eindruck von mir gewinnen konnten.
Streichen. Mit dem Satz unterstreichst du, dass du Zweifel daran hast, dass es dir evtl. gelungen sein könnte, einen ersten Eindruck von dir zu generieren.
Wenn du aber schon an dir selbst zweifelst, was soll dann der Arbeitgeber denken? Sei selbstbewusst, nimm es als Selbverständlichkeit, dass du einen (positiven) ersten Eindruck erweckt hast.
jana_neu
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Beitrag von jana_neu »

Vielen DANK!
ich habe noch eine Frage bezüglich PC-Kenntnissen, da ich dazu auch schon sehr unterschiedliche Meinungen gehört habe. Ich habe meine PC-Kenntnisse im Lebenslauf, auch mit Bewertung der Kenntnis aufgeführt. PC-Kenntnisse sind wichtig für eine Stelle als kaufmännische Angestellte, daher frage ich euch mal, ob Ihr sie dann nochmal im Anschreiben mit auflisten würdet?

ich überlege mir noch, wie ich belegen kann, das ich mich schnell einarbeiten kann, dann würde ich nochmal eine Endversion dazu schicken.
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Um etwas zu belegen, was man in genau dieser Art gar nicht belegen können kann ;) - in Deinem Fall die Teamfähigkeit und die schnelle Einarbeitung in ein fremdes/neues Umfeld könntest Du ja auch Erfahrungen aus dem privaten Bereich hinzuziehen... Sport- oder anderer Verein? Kirchengemeinde? Hast Du sonst irgendwo eine Funktion (z.B. Elternbeirat) ausgeübt?
Charlie Schmidt
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Beitrag von Charlie Schmidt »

TheGuide hat geschrieben:
jana_neu hat geschrieben: Sehr geehrter Herr Dipl.-Ing (mit Vorname?) xxx,
@Vorname: In der Adresse ja, in der Anrede natürlich nicht!
Was ich mich noch frage, ist, ob nicht auch der Dipl. Ing. nur in der Adresse aufgeführt werden sollte. Auf mich wirkt so das etwas ungewöhnlich, oder irre ich mich?
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Das wäre auch mein Gefühl gewesen.

Aber unabhängig davon kommt mir auch die Bewerbung auch von der Zielrichtung im Ganzen noch nicht so richtig rund vor. Wir sprechen doch jetzt von der bei dem Gästehaus, was Du am liebsten leiten möchtest, oder? Derzeit sehe ich nicht, wie man nach dieser Bewerbung auf die Idee kommen könnte, Dir etwas Derartiges anzubieten.

Schon deshalb finde ich es auch doppelt eigenartig, mich so stark auf die "Zuarbeitertugenden" (neue Arbeitsprozesse, Teamarbeit...) zu kaprizieren. Es sind nicht nur die, bei denen der Beweis aufgrund der letzten 17 Jahre zwangsläufigerweise am stärksten hinken wird... sondern auch die, die letztlich eher von der "Führungsfunktion" wegweisen. Viel einfacher und klarer wäre es, Dich von der bisherigen Selbstständigkeit gewissermassen horizontal auf die direkte Leitung des Gästehauses zu bewerben... sofern Du denn wüsstest, dass eine solche Stelle zu besetzen ist.

Andererseits wüsstest Du genau so wenig, ob irgendwer bei so einem kleinen Gästehaus sich überhaupt einen "zuarbeitenden" Bürojob neben der eigentlichen Leitung leisten will. Es ist in der bisherigen Form einfach ein kompletter Schuss ins Blaue... und dementsprechend unbestimmt.

M. E. wäre das ein klassischer Fall für einen Vorab-Anruf - in dem Sinne, was bei der Etablierung dieses Hauses an Stellen geplant ist... bzw. ob eine reine Leitungsstelle geplant ist und ob es ggf. noch weitere Stellen darüber hinaus gibt. Mit dem, was Du in diesem Gespräch erfährst, lässt sich mit Sicherheit ein sehr viel besseres als das bisherige Schreiben entwickeln.
jana_neu
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Beitrag von jana_neu »

hallo

ich habe Montag kurz nach meinem letzten Eintrag mit dem GF wegen dem Gästehaus telefoniert. Die Leitung (130 Zimmer, ich denke, so klein ist das nicht ;-)) wird sicher eine Vollzeitstelle. Das schaffe ich wahrscheinlich noch nicht (hab ich aber nicht erwähnt). Aber es war jetzte gerade erst Richtfest, ist also noch ein bissl hin. Sie brauchen aber auch noch eine kaufmännische Assistentin, eher teilzeit. Ich habe das Schreiben bis auf einmal doppelt "kommunikativ" und meine Erklärung für die schnelle Eingewöhnung noch geändert und vor euren letzten beiden Einträgen verschickt, mit Dipl.Ing . :?
praktisch so:
Sehr geehrter Herr Dipl.-Ing. xxx,

wenn Sie eine kommunikative und eigenverantwortlich handelnde Persönlichkeit für Ihr neues Gästehaus suchen, die sich durch ausgeprägtes Organisationstalent, ein hohes Maß an Einsatzbereitschaft und Akkuratesse auszeichnet, ist meine Bewerbung sicherlich sehr interessant für Sie.

Als gelernte Kauffrau für Bürokommunikation habe ich durch verschiedene Tätigkeiten mein Fachwissen stets erweitert. Während meiner Arbeit als Disponentin und meiner langjährigen Selbstständigkeit im Einzelhandel habe ich mir Kenntnisse in den Bereichen Kundenbetreuung und –beratung, Auftrags- und Rechnungsabwicklung, Lagerwirtschaft, Buchführung, Datenpflege sowie allgemeine Sekretariats-und Verwaltungsaufgaben angeeignet.

Es fällt mir leicht, mich in neue Arbeitsprozesse und in ein neues Arbeitsumfeld einzuarbeiten.Als Verkäufer stelle ich mich mehrmals täglich auf verschiedene Kundencharaktere ein. Mir ist sowohl der Kontakt zu unterschiedlichsten Menschen als auch die Arbeit im Team sehr wichtig. Mit meiner offenen und freundlichen Art bin ich stets eine engagierte und aufmerksame Ansprechpartnerin, die zu allen Zeiten ruhig und gelassen bleibt und lösungsorientiert arbeitet. Zusätzlich bin ich immer bestrebt, mich fachspezifisch weiterzubilden.

Ich freue mich, weitere Details und offene Fragen in einem persönlichen Gespräch auszutauschen. Rufen Sie mich an unter xxx.

Beste Grüße
jana_neu
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Beitrag von jana_neu »

ich muss jetzt erstmal noch was loswerden!
ich finde euch total klasse, und bedanke mich für eure Unterstützung!

für's Gästehaus muss ich jetzt abwarten, wie es läuft...
jana_neu
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Beitrag von jana_neu »

ich überlege, ob ich mich trotz mangelhafter Kenntnisse,auf eine für mich sehr intersannte Stelle bewerben soll. Zum einen schadet es nicht, i.m. hab ich auch keine anderes Angebot auf das ich mich bewerben möchte, würde gern mal von euch wissen was ihr dazu sagt.

die Stelle wird so ausgeschrieben:

Das Aufgabengebiet umfasst die Mitarbeit bei der Vorbereitung und Durchführung von statistischen Erhebungen, insbesondere:
• Eingangskontrolle, Registrieren des Dateneingangs (sachliches, formales und logisches Prüfen sowie Kontrolle auf Vollständigkeit), Signieren
• Mitwirken an der Berichtskreispflege
• Klären einfacher Fragen beim Plausibilisieren von Daten, Beratung und Durchführung von Rückfragen beim Auskunftspflichtigen
• Mitwirken am Mahnverfahren
• Archivieren, Akten führen, Erledigen von einfachen Bürotätigkeiten und Schriftverkehr

Von den Bewerberinnen/Bewerbern werden erwartet:
• abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich der Verwaltung oder Bürokommunikation bzw. im kaufmännischen Bereich
allgemeine Kenntnisse der Aufgaben, Ziele und Organisation der amtlichen Statistik
• allgemeine Kenntnisse der statistischen Rechtgrundlagen und der statistischen Geheimhaltung
• Kenntnisse im Umgang mit Verschlüsselungs-, Signier- und Prüfanleitungen

• Beherrschen elementarer Rechen- und Rundungsverfahren
• Anwendungsbereite Kenntnisse der IT-Standardsoftware (Word und Excel)
• Belastbarkeit, Einsatzbereitschaft und zielorientiertes Arbeiten
• Organisationsvermögen und Flexibilität am Arbeitsplatz
• gutes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen sowie gute Kommunikationsfähigkeit
• Teamfähigkeit

ich habe mal rot markiert, wo es eher schwierig sein dürfte dies zu belegen, außer mit "ich habe mir diese Kenntnisse ergoogelt"
katerfreitag
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Beitrag von katerfreitag »

Für mich sieht es so aus, als hätte der Einsteller der Ausschreibung die Liste mit den Erwartungen an den Bewerber (das ist ja schon relativ strikt formuliert) in absteigender Wichtigkeit geschrieben.

Also erfüllst Du von den Top 4 nur die Nr.1 - aber 2 bis 4 halt nicht. Ich würde mir auf die Stelle keine großen Chancen ausrechnen.

Schaden könnte Dir eine derart 'ungezielte' Bewerbung dann, wenn der AG vielleicht doch noch was ausschreibt, das dann eher Deinen Kompetenzen entspricht. Und Du Dir schon vorher einen Namen gemacht hast als die, 'die sich auf alles bewirbt'. Dann landet Deine eigentlich sehr adäquate Bewerbung direkt auf dem Absagestapel... Kein ganz abwegiges Szenario. Aber: no risk, no fun.
BlackDiamond
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Beitrag von BlackDiamond »

jana_neu hat geschrieben:ich überlege, ob ich mich trotz mangelhafter Kenntnisse,auf eine für mich sehr intersannte Stelle bewerben soll. Zum einen schadet es nicht, i.m. hab ich auch keine anderes Angebot auf das ich mich bewerben möchte, würde gern mal von euch wissen was ihr dazu sagt.
Sich trotz mangelhafter Kenntnisse auf eine an sich interessante Stelle zu bewerben, schadet schon, jedenfalls verschwendet es Zeit und Energie. Die von dir und die anderer Menschen. Außerdem ist es genau der falsche Weg, wenn es darum geht, den Blick auf das Wesentliche zu schärfen, nämlich seine eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten. Versteh mich nicht falsch, ich finde es toll, wie selbstbewusst und frisch du an das Thema ran gehst, da könnten sich manche in ähnlichen Situationen eine Scheibe von abschneiden. Aber mal ehrlich, wenn du drei von vier Hauptkriterien nicht erfüllst, welchen Sinn soll dann eine Bewerbung machen?
Edit: ich finde es auch deshalb so wichtig, sich einigermaßen passgenau zu bewerben, weil sonst irgendwann ganz natürlich Frustration kommt. Und dann denkt man nicht daran, dass man jede Menge Bewerbungen auf Stellen geschrieben hat, wo man von vorne herein wenig Chancen hatte. Sondern dann werden Sachen erzählt wie: "ach, ich bin zu alt / Mutter von x Kindern / eine Frau / die wollen nur ganz billige" was dann eben nicht stimmt. Was man wüsste, wenn man sich passgenau beworben hätte. :)

Im konkreten Fall suchen die sicher jemand, der Erfahrung mit SPSS und/oder Stata hat, auch wenns da nicht ausdrücklich drin steht. Davon abgesehen - eine spannende Tätigkeit ist das sicher nicht, eher das genaue Gegenteil, sicher, dass du sowas machen willst? Oder haben dich die angeblichen Vorzüge des öffentliche Diensts gereizt?

Ich würde mich an deiner Stelle auf die Stellenangebote fokussieren, für die du gut geeignet bist und für die du deine Eignung im Anschreiben auch darlegen kannst, wie besprochen. Ach ja, und die ausdrücklich Teilzeit erwähnen oder bei denen du telefonisch vorher eine Möglichkeit der TZ erfragt hast. Du hast irgendwo geschrieben, es gäbe so wenig. Vielleicht müsstest du deinen Radius erweitern, was den Arbeitsweg betrifft, wäre das eine Idee?
jana_neu
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Beitrag von jana_neu »

@blackdiamond
Ich finde deine Ehrlichkeit unglaublich erfrischend u befreiend :D
Natürlich hast du hauptsächlich Recht! Die Stelle ist interessant wegen der Bezahlung und für mich speziell Ort/Zeit, aber so schlimm wäre es nicht, gut bezahlt zu werden für unspektakuläre Arbeit u in 8 min zu Hause ... Ich leide nicht an Selbstüberschätzung und aufgrund der Aufgabenstellung dieser Stelle klang es für mich nicht so, als läge dies über meinen Qualifikationen aber ich bin mal wieder"nur" von meiner Einstellung und nicht der des Arbeitgebers ausgegangen, also danke euch für mehr Zeit u weniger Frust ...

Ich habe auch schon wieder was gefunden, das wesentlich besser passt als Statistik. Ich halte euch auf dem Laufenden u werde euch, sobald ich was Vernünftiges fertig habe, noch um eure Meinung bitten :roll:

Hab ich das mit der Teilzeit richtig verstanden? In der Bewerbung erwähnen, das ich Teilzeit arbeiten möchte? Nur bei Initiativbewerbungen?Im neuesten Angebot steht, Teil-oder Vollzeit. Schreibt man wieviele Stunden man arbeiten kann/möchte oder lieber allgemein halten?
Ich habe noch eine Frage zum Lebenslauf. Erwähnt man Kinder?

Schönen Abend
BlackDiamond
Bewerbungshelfer
Beiträge: 656
Registriert: 12.06.2016, 13:37

Beitrag von BlackDiamond »

jana_neu hat geschrieben:@blackdiamond
Ich finde deine Ehrlichkeit unglaublich erfrischend u befreiend :D
Natürlich hast du hauptsächlich Recht! Die Stelle ist interessant wegen der Bezahlung und für mich speziell Ort/Zeit, aber so schlimm wäre es nicht, gut bezahlt zu werden für unspektakuläre Arbeit u in 8 min zu Hause ... Ich leide nicht an Selbstüberschätzung und aufgrund der Aufgabenstellung dieser Stelle klang es für mich nicht so, als läge dies über meinen Qualifikationen aber ich bin mal wieder"nur" von meiner Einstellung und nicht der des Arbeitgebers ausgegangen, also danke euch für mehr Zeit u weniger Frust ...
Danke!

Ich würde dir durchaus zutrauen, das zu lernen, was dir fehlt aber du sagst das schon richtig: warum soll ein AG dir "mühsam" was beibringen, wenn's das fertig am Markt gibt?
Und so dolle ist die Bezahlung im ÖD nicht. Gut, auf dem platten Land ist es gefühlt mehr, aber in einer Stadt mit Preisen wie Hamburg, München oder Stuttgart ist das herzlich wenig. Was das Gekd betrifft, kann man in der freien Wirtschaft oft viel besser verdienen.
Ich habe auch schon wieder was gefunden, das wesentlich besser passt als Statistik. Ich halte euch auf dem Laufenden u werde euch, sobald ich was Vernünftiges fertig habe, noch um eure Meinung bitten :roll:
Gerne. Immer her damit!
Hab ich das mit der Teilzeit richtig verstanden? In der Bewerbung erwähnen, das ich Teilzeit arbeiten möchte? Nur bei Initiativbewerbungen?Im neuesten Angebot steht, Teil-oder Vollzeit. Schreibt man wieviele Stunden man arbeiten kann/möchte oder lieber allgemein halten?
Wenn nichts dabei steht, ist der Job immer VZ. Sofern du dich trotzdem bewerben möchtest, würde ich telefonisch erfragen, ob TZ überhaupt Zweck hat, das meinte ich. Es hat einfach keinen Zweck, sich auf eine VZ Stelle zu bewerben, wenn man nur TZ arbeiten möchte. Bei TZ ist meistens angegeben, wieviele Stunden. Wenn nicht, kannst du natürlich angeben, was für dich optimal wäre.
Ich habe noch eine Frage zum Lebenslauf. Erwähnt man Kinder?
Eigentlich nicht, weil für deinen Beruf unerheblich. Im konkreten Fall würde ich sie aber erwähnen und vor allem, dass die Betreuung gesichert ist. Manche AG haben sonst uU Vorurteile, dass die Mama alle Naselang wegen Krankheiten der Kinder fehlt. Doofes Vorurteil, das aber leider immer wieder durch die entsprechenden Erfahrungen am Leben gehalten wird.
DerMarco
Beiträge: 3
Registriert: 06.01.2019, 09:45

Beitrag von DerMarco »

Hallo,
Ich bin 45 Jahre alt, gelernter Einzelhandelskaufmann und seit 2005 selbstständiger Gebäudereiniger.
Meine Firma läuft eigentlich ganz gut, aber ich möchte dennoch zu meinem Lehrberuf zurückkehren und weiß nicht wie ich das im Anschreiben formulieren soll. Ich habe bereits drei Bewerbungen verschickt und es kamen leider nur Absagen. Ein Bekannter meine es liegt zum einem an die lange Zeit die zwischen meiner Festanstellung und meiner Selbstständigkeit liegt und zum anderem das mein Satzbau nicht professionell ist.
Vielleicht kann mir hier jemand helfen.

Gruß Marco
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TheGuide
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Registriert: 12.07.2013, 12:44

Beitrag von TheGuide »

Dann öffne mal ein eigenes Thema dazu.
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