Bewerbung auf branchenfremde Stellenanzeigen?

Welche anderen Bewerbungsstrategien kennt ihr noch? Fragen dazu bitte hier reinschreiben.
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IM83098
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Registriert: 01.04.2007, 16:41

Bewerbung auf branchenfremde Stellenanzeigen?

Beitrag von IM83098 »

Hallo,

ich habe mittlerweile weit über 100 Absagen erhalten, und frage mich an was das liegen kann. Daher meine Frage: Sollte man sich nur noch auf öffentliche Stellenausschreibungen bewerben, die der Ausbildung und der ursprünglichen Branche entsprechen?

Meine mittlerweibe über 100 Absagen bezogen auf die kaufmännische Sachbearbeitung und war auf alle Branchen verteilt. Da ich eine Ausbildung als Baustoffkaufmann (Ausbildung entspricht dem eines Großhandelskaufmann) habe und meine letzten Tätigkeiten bei einem Baustoffhändler, einer Baufirma und eines Händlers in der Baunebenbranche waren (zweimal betriebsbedingte Kündigung von seiten des AG, einmal Zeitvertrag; die maximale Beschäftigungsdauer betrug 2 Jahre) waren, frage ich mich ob Bewerbung in anderen Branchen als in der Baustoffindustrie sind?

Da ja bekanntlich die Baustoffindustrie in den letzten 10 Jahren am Boden lag und die Zukunftsaussichten nicht gerade rosig, habe ich es auch in anderen Branchen versucht. Kann es daran liegen, daß ich ein branchenfremden Quereinsteiger bin?

Neben meiner Ausbildung habe ich einer Weiterqualifikation als Fachkraft für Rechnungswesen, habe umfangreiche Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Einkommensteuerrecht und EDV (das meiste selbst beigebracht, daher keine schriftlichen Nachweise) und mehrjährige Berufserfahrung (4 Jahre Praxis in den letzten 7 Jahren).

Für entsprechende Nachrichten wäre ich dankbar.

Servus,

Michi


P.S.: Sollte dieser Beitrag in einem falschen Sub-Forum sein, so bitte ich um Nachsicht!
IM83098
Beiträge: 17
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Beitrag von IM83098 »

Hallo,

ist niemand hier der mir helfen kann? Ich kann doch nicht jeden Tag Dutzende qualifizierte Bewerbungen im kaufmännischen Bereich verschicken, die gegenüber meiner Ausbildung und meinen letzten Tätigkeiten branchenfremd sind?

Wenn ich eine Antwort auf meine Frage bekommen würde, könnte ich mir viel Zeit und Frustration ersparen!

Servus,

Michi

:(
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Hallo IM83098!

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Wechsel eines Großhandelskaufmanns von der einen in eine andere Branche unmöglich ist. Spontan würde ich eher davon ausgehen, dass es an einer relativ lieblosen Machart Deiner Anschreiben liegt. Dafür sprechen nicht nur einige Formulierungen ("jeden Tag Dutzende qualifizierte Bewerbungen"), sondern vor allem die große Zahl von SPRACHFEHLERN! Und zwar linkerweise genau von der Art, die kein Spellcheck der Welt bemerkt: Fehlende Worte und falsche grammatische Bezüge... macht immer einen sehr, sehr schlechten Eindruck...

Achtung: Es geht mir nicht darum, über Dein Posting zu meckern - sondern nur darum, mögliche Fehlerquellen aufzudecken!
ublindert
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Beitrag von ublindert »

Hallo Michi,

da lässt sich so aus der Ferne nichts sagen. Du hast ja augenscheinlich Berufserfahrung, hast nebenher Sachen gemacht und bist auch fleissig, was die Bewerbungen anbelangt.
Also liegt es vielleicht an den Unterlagen? Oder an der fehlenden Passgenauigkeit für die einzelnen UN? Wie oft bist du denn zum Gespräch eingeladen worden?
Ich glaube aber, dass du dich beraten lassen solltest. Such dir einen Bewerbungsberater in deiner Nähe oder frag jemand, der im Personalbereich eines UN arbeitet, ob er sich einmal deine Unterlagen angucken kann.
Versuch einfach, einen Schritt zurückzutreten und die ganze Sache nochmal grundsätzlich anzugehen.

Ansonsten: Kopf hoch! Das wird schon klappen!

LG ublindert
IM83098
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Beitrag von IM83098 »

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.

Durch die vielen nichtssagenden Absageschreiben, die seit dem 16.08.06 durch das AGG noch verschlimmert worden sind, ist die Frustration mittlerweile ziemlich hoch.

Da die meisten Absagen auf Stellen waren, wo kaufmännische Sachbearbeiter, Bürofachkräfte etc. (angeblich) gesucht wurden, frage ich mich natürlich an was das liegen kann.

Ich habe immer wieder versucht, die Bewerbungsmappe zu optimieren und bin letztendlich dazu gelangt das folgende Punkte ausschlaggebend sein könnten:

- Anschreiben war nicht übertrieben, sondern ehrlich und sachlich
- falsche Berufsbild (ausgebildeter Großhandelskaufmann, ausgeschriebene Stelle als Bürokaufmann; ist ja im Endeffekt das Gleiche, da ich im Bereich Büroorganisation selbständig war)
- die ausgeschriebene Stelle war nur zum Imagegründen inseriert wurden
- falsche Branche (war immer im Bau- und Baustoffbereich tätig)
- Alter (Mitte 30)
- häufige Arbeitgeberwechsel (immer betriebsbedingte Kündigungen von seiten des AG) mit verbundenen Wohnortwechseln (bis zu 400 km Entfernung)
- Qualifikationen ohne schriftliche Nachweise (erlernt im DIY-Verfahren)

Deswegen meine Ratlosigkeit, was durch verschiedene Meinungen noch verstärkt wurde. Bitte um Nachsicht, wenn diese anders rübergekommen ist, aber man macht sich halt seine Gedanken.

Servus,

Michi
blacksheep
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Registriert: 21.02.2007, 14:21

Beitrag von blacksheep »

IM83098 hat geschrieben:
Da die meisten Absagen auf Stellen waren, wo kaufmännische Sachbearbeiter, Bürofachkräfte etc. (angeblich) gesucht wurden, frage ich mich natürlich an was das liegen kann.

Ich habe immer wieder versucht, die Bewerbungsmappe zu optimieren und bin letztendlich dazu gelangt das folgende Punkte ausschlaggebend sein könnten:

- Anschreiben war nicht übertrieben, sondern ehrlich und sachlich ehrlich und sachlich ist gut, aber vielleicht kommst du zu wenig selbstbewusst rüber oder es hapert bei den Formulierungen (kann da FRAGEN nicht widersprechen. Wie hoch ist denn ungefähr deine Einladungsrate?
- falsche Berufsbild (ausgebildeter Großhandelskaufmann, ausgeschriebene Stelle als Bürokaufmann; ist ja im Endeffekt das Gleiche, da ich im Bereich Büroorganisation selbständig war) was meinst du hier mit "selbständig"? Ich würde meinen, dass man sich als Großhandelskaufmann auch für Bürokaufmannstellen bewerben kann. Aber natürlich gibt das schon einen kleinen Minuspunkt wenn der Arbeitgeber die Stellenanforderung mit deinem Pofil abgleicht. Und leidergottes gibt es Bürokaufleute und KfB wie Sand am Meer.
- die ausgeschriebene Stelle war nur zum Imagegründen inseriert wurden Ja, solche Dinge soll es geben. Dann heißt es wieder, der Arbeitsagentur sind so und so viel Tausend Stellen gemeldet, die ja angeblich nicht besetzt werden können. Dann weinen die Arbeitgeber rum...böse schlecht ausgebildete Arbeitnehmer.
- falsche Branche (war immer im Bau- und Baustoffbereich tätig) Hm, ich hab in der Bekleidungsindustrie gelernt und durfte danach auch in der Baunebenbranche tätig werden. War aber schon nicht einfach es plötzlich mit Dingen zu tun zu haben, von denen man keine Ahnung hatte. Null Einarbeitung, null Erklärungen seitens des Arbeitgebers führten dann dazu, dass ich schon bald dort das Handtuch geschmissen habe. Dazu kommt, dass es fast 10 Jahre her ist und die Zustände, was die Einarbeitung neuer Mitarbeiter betrifft, sich weiter dramatisiert haben.
- Alter (Mitte 30) sollte eigentlich noch das beste Alter sein. Nach meinen Erfahrungen wirds Ende 30, bzw. Anfang 40 schwierig. Traurig aber wahr. Aber du bist n Mann und ich vesteh nicht, wieso du keine Chance bekommst. Noch dazu wohnst du in Bayern....das Land wo die Sonne immer scheint und wo es doch die geringste Arbeitslosigkeit gibt.
- häufige Arbeitgeberwechsel (immer betriebsbedingte Kündigungen von seiten des AG) mit verbundenen Wohnortwechseln (bis zu 400 km Entfernung) zeigt doch eigentlich nur, dass du flexibel bist und für betriebsbedingte Kündigungen kann keiner was. Das steht doch sicherlich auch in deinen Arbeitszeugnissen oder?
- Qualifikationen ohne schriftliche Nachweise (erlernt im DIY-Verfahren) tja, ohne Nachweise glaubt dir heute keiner mehr was.
IM83098
Beiträge: 17
Registriert: 01.04.2007, 16:41

Beitrag von IM83098 »

Hallo,

meine Einladungsrate liegt bei 3,85 % (4 Vorstellungsgespräche bei 104 Absagen, wobei diese ausschließlich über Stellengesuche zustanden gekommen sind).

Servus,

Michi
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kumpel
Beiträge: 1
Registriert: 20.04.2007, 14:58

Beitrag von kumpel »

Ich bin 51 Jahre und mir wurde gekündigt.
Ich habe 110 Bewerbungen geschrieben (in ca. 6 Monaten) und ungefähr 10 Gespräche geführt. Davon waren einige Vermittler. Mit Firmen waren es etwa 5 Gespräche (also etwa 5% Erfolg bei den Bewerbungen bislang). Ich war zweimal in der zweiten Gesprächsrunde - einmal wurde ein anderer aus der Endrunde selektiert, einmal wollte ich meine Bewerbung nicht weiterführen (mir war der Arbeitgeber nicht geheuer - je mehr ich erfuhr, desto mehr Warnsignale tauchten auf).
Ich bewerbe mich auch in anderen Branchen, wenn ich meine, dass mein Profil passen könnte.

Interpretation:
- Meine Bewerbung entspricht allen Formalitäten (habe ich checken lassen)
- Manchmal bin ich überqualifiziert, manchmal unterqualifiziert (man muss es eben trotzdem versuchen)
- Da man heute schnell eine Bewerbung an Computer erstellen kann, werden eben auch viele verschickt. Ein HR Angestellter hat nur etwa 2-4 Minuten Zeit, um zu entscheiden, ob er die Bewerbung weiter bearbeitet oder nicht. Ich passe deshalb jede Bewerbung dem Stellenprofil so an, dass jeder versteht, was ich für den Job mitbringe.
- Mein Alter (51 Jahre) spielt auch eine Rolle, allerdings habe ich mich ständig weitergebildet (Diplomierte Ausbildungsabschlüsse).

Fazit: Die Anzahl der Bewerbungen steigt. Man muss sich eben mit einer Rate von ca. 5% Einladungen von Firmen zufrieden geben.
Es wird oft gesagt, man soll alternativ "Networking" betreiben, also Infos über Personen in Zielfirmen besorgen, sich mit denen treffen, etc.
Ich mache beides, aber Networking erscheint mir ein wirkliches Glücksspiel zu sein, auf das ich mich nicht verlassen kann....
Also weiter fleissig Bewerbungen schreiben .....
Ich wünsche viel Erfolg und Durchhaltewillen. Bitte nicht entmutigen lassen, und beste Grüsse.
IM83098
Beiträge: 17
Registriert: 01.04.2007, 16:41

Beitrag von IM83098 »

Hallo,

mittlerweile bin ich bei 145 Absagen im kaufmännisch-administrativen Bereich angelangt.

Trotz der freundlichen Überprüfung von 2 Personalverantwortlichen und einem privaten Arbeitsvermittler hat sich nichts geändert.

Meine Bewerbungsunterlagen sind nach deren Meinung sorgfältig und nicht zu bemängeln (allerdings ein Arbeitszeugnis, daß ungerechtfertigerweise schlecht ist und von rechtlicher Seite nicht mehr abgeändert werden kann).

Wahrscheinlich liegt es an dem Arbeitszeugnis für die Absagen. Als ich das mit dem Arbeitszeugnis erfahre habe, bin ich aus allen Wolken gefallen. Es gab nie ein böses Wort, sonst hätte ich das Arbeitszeugnis überprüfen lassen. Aber das kommt davon, wenn man seine Arbeit ordentlich macht und dafür weniger tratscht (mußte ich mir jetzt von der Seele schreiben, sorry).

In diesem Sinne.

Servus,

Michael
Nevermind85
Bewerbungshelfer
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Registriert: 21.08.2007, 14:13

Beitrag von Nevermind85 »

Wahrscheinlich liegt es an dem Arbeitszeugnis für die Absagen.
Kann ich mir nicht vorstellen dass es daran liegt. Wenn die überwiegende Zahl der Zeugnisse gut bis sehr gut ist, dann ist das eine nicht der ausschlaggebende Punkt.
Neben meiner Ausbildung habe ich einer Weiterqualifikation als Fachkraft für Rechnungswesen, habe umfangreiche Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Einkommensteuerrecht und EDV (das meiste selbst beigebracht, daher keine schriftlichen Nachweise) und mehrjährige Berufserfahrung (4 Jahre Praxis in den letzten 7 Jahren).
Warum holst du dir keine schriftlichen Nachweise? Es gibt so viele Kurse die über IHK, VHS usw. angeboten werden, die teilweise sogar steuerlich absetzbar sind... es macht immer einen besseren Eindruck wenn man etwas vorweisen kann...
Knightley
Bewerbungshelfer
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Registriert: 16.03.2004, 18:52

Beitrag von Knightley »

Teilweise kann man auch nur die Prüfungen absolvieren, man muss also noch nichtmal einen Kurs belegen.

Aber grundsätzlich ist der Weiterbildungsmarkt auch sehr unübersichtlich bzw. der Inhalt vieler Weiterbildungen passt nicht zur Verpackung.
IM83098
Beiträge: 17
Registriert: 01.04.2007, 16:41

Beitrag von IM83098 »

@ Nevermind85

Hallo,

da das letzte Arbeitszeugnis nur befriedigend war ist das höchstwahrscheinlich der ausschlaggebende Punkt.

@ Knightley

Hallo,

anerkannte (von Personalverantwortlichen) sind meistens nur die Lehrgänge der IHK und diese sind so richtig schön teuer (zumindest für Bezieher von Arbeitslosengeld II).

Servus,

Michi
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