ich bin wirklich froh ein, wie ich schon in einigen Threads feststellen konnte, kompetentes und sehr aktives Bewerbungsforum wie dieses gefunden zu haben. Auf der Suche nach einem "Rezept" für individuelle und packende Einleitungssätze im Anschreiben, bin ich auf euer Forum aufmerksam geworden.
Etwas zu mir und meiner Motivation. Ich besitze zwei Studienabschlüsse und zwar, einen Master (M.Eng.) in Verbundwerkstoffe und einen Bachelor in Wirtschaftsingenieurwesen mit Fachrichtung Werkstofftechnik und Kunststofftechnik. Darüber hinaus habe ich Rahmen von Praktika, Bachelor- und Masterarbeit sowie auch Werkstudententätigkeiten (insgesamt ca. 3-4 Jahre) praktische Erfahrungen im technischen Umfeld gesammelt. Als Quereinsteiger war ich zuvor in diversen nicht technischen Berufen tätig und habe auch schon eine Berufsausbildung.
Seit ca. 6 Monaten bewerbe ich mich auf Stellen im Bereich Werkstoffe, Fertigungsverfahren sowie zum Teil Projektmanagement mit ähnlichem Inhalt und habe das Gefühl, dass ich zu viele Absagen bekomme. Ich führe das unter anderem auf meine Bewerbungsunterlagen - die ich aber vor kurzem bereits einem professionellen Check unterwarf - und speziell auf das Anschreiben zurück.
Nun zu meiner persönlichen Einschätzung bzw. den Problemen mit meinem Anschreiben

Meine zentrale Frage ist zudem, ob es besser ist, das Anschreiben eher "faktenorientiert" (wie ich das denke gemacht zu haben) oder eher "motivationsorientiert" (mehr auf persönliche Werte und Vorstellungen etc.) hin auszurichten; natürlich immer an den Stellenanforderungen ausgerichtet.
Das ist die Stellenausschreibung, auf die ich mich beziehe:
Ihre Aufgaben
◾Verantwortlich für die Teilprojektleitung im Bereich Prozessentwicklung Interieur
◾Fachliche, projektbezogene Führung eines Teams von 5-7 Mitarbeitern und Reporting an die Fachprojektleiter Entwicklung und Produktion
◾Steuerung und Überwachung der prozessübergreifenden Produktauslegung von Interieur-Komponenten über alle benötigten Herstellprozesse hinweg zur Umsetzung einer effizienten Industrialisierungsstrategie
◾Koordination und Dokumentation der fachlichen Abstimmungen entlang der Prozesskette mit dem Fachprojekt Produktion
◾Durchführung von Machbarkeitsstudien, Umsetzung von notwendigen Änderungen im Herstellprozess sowie Aufzeigen von Alternativen und Lösungen
◾Verantwortlich für das Erreichen der Projektziele sowie die Überwachung von Reifegrad, Kosten und Qualität
Ihr Profil
◾Abgeschlossenes Studium der Kunststofftechnik, Werkstoffwissenschaften, Maschinenbau o.ä., alternativ technische Ausbildung mit Weiterbildung zum Meister/Techniker oder vergleichbar
◾Mehrjährige praktische Erfahrung in der Entwicklung, Industrialisierung oder Anwendungstechnik im Bereich Interieur
◾Umfangreiche Kenntnisse der Fertigungsprozesse von Interieur-Komponenten
◾Erste Erfahrung im Projektmanagement (Tools, Methoden etc.) von Vorteil
◾Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse
◾Bereitschaft zu weltweiten Dienstreisen und ausgeprägte interkulturelle Kompetenz
Hierzu mein Anschreiben:
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Bewerbung als Teilprojektleiter Prozessentwicklung Interieur
Sehr geehrte Frau XY,
mit meinem Master of Engineering in Verbundwerkstoffe sowie mehrjähriger Erfahrung als Prozessentwickler und -optimierer in der Fertigung von Kunststoff-Interieurkomponenten möchte ich mich bei Ihnen vorstellen. Die Position als Teilprojektleiter sehe ich als ideale Gelegenheit meine Kenntnisse der Kunststofftechnik in das berufliche Umfeld eines Koordinators und Terminjägers zu integrieren.
Nach dem Masterstudium und einer Teilzeitstelle bei der Fraunhofer-Gesellschaft befinde ich mich im aktiven Bewerbungsmanagement und bin auf der Suche nach einer beruflichen Zukunft in der Automobilbranche. Durch das Studium der Verbundwerkstoffe verfüge ich über ein weitgefächertes Wissen in der Herstellung, den Eigenschaftsbeziehungen und dem Einsatz polymerer Faserverbundwerkstoffe. In hochschulinternen Praktika plante und führte ich diverse Spritzgussversuche durch und bin mit der Simulation von Spritzgussteilen vertraut. Komplettiert wird mein Profil durch die planerischen und organisatorischen sowie die kostenanalytischen Kenntnisse des Wirtschaftsingenieurs, die zu einem ganzheitlichen Prozessverständnis beitragen.
In meinen bisherigen Tätigkeiten überzeugte ich stets mit einer raschen Auffassungsgabe und einer sehr hohen Leistungsbereitschaft sowie umfangreichen technischen Sachverstand. Besonders stolz bin ich auf die Vorentwicklung eines komplexen Laserschneidprozesses für dreidimensionale Kunststofffolien zum Hinterspritzen von anspruchsvollen Interieurteilen. Mit meiner analytischen und strukturierten Arbeits-weise identifizierte ich die kritischen Prozessparameter und leitete daraus sukzessiv wertvolle Optimierungsmaßnahmen ab. Dabei erhielt ich tiefe Einblicke in die Projektarbeit und in verschiedene Spritzgussverfahren. Durch die regelmäßigen Arbeitseinsätze in Tschechien konnte ich auch meine guten Englischkenntnisse unter Beweis stellen.
Die Faszination für innovative Prozesse und Kunststoffprodukte des Automotive Bereichs ist mein persönlicher Antrieb die Qualität und Effizienz in der Produktion stetig zu verbessern und so zum Erfolg Ihres Unternehmens beizutragen. Ich bin der Ansicht, dass ich Ihrem Unternehmen auf langfristiger Basis einen Mehrwert biete und freue mich, Sie in einem Gespräch von mir zu überzeugen.
Wie würdet Ihr das analysieren? Ist das Anschreiben aussagekräftig und geht daraus meine Motivation und das Interesse am Unternehmen hervor?
Vielen Dank im Voraus und beste Grüße
