Hallo Zusammen,
nun hat es mich auch erwischt und ich wurde zum 30.04.2016 betriebsbedingt gekündigt.
Kurz zu meiner Person und meinem Werdegang:
Ich bin 29 Jahre alt und habe ein Wirtschaftsingenieurstudium (B.Eng) mit der Fachrichtung Maschinenbau an der DHBW Stuttgart studiert in Kooperation mit einem produzierenden Unternehmen. Als Vertiefung hab ich im 4. Semester "Produkt- und Innovationsmanagement" gewählt. Abgeschlossen hab ich das Studium mit einem Gesamtschnitt von 1,8.
Im Anschluss an das Studium habe ich 1 Jahr in meinem Ausbildungsunternehmen im After-Sales Service gearbeitet und dort u.a. zwei Projekte im Ausland durchgeführt (Mailand und Brüssel). Bei beiden Projekten handelte es sich um eine Neustrukturierung von Serviceniederlassungen. Dabei war meine Aufgabe, die Planung und Optimierung des Werkstattlayouts, Optimierung der Lagerplätze und Lagermengen und die Optimierung der Logistikprozesse durch die Einführung eines Kanban-Systems. Darüberhinaus wurde auch eine Optimierung des Reparaturprozesses im Zuge der Layoutplanung durchgeführt.
Im Anschluss an meine Tätigkeit begann ich mein Masterstudium im Innovationsmanagement an der Hochschule Esslingen. Während der Zeit habe ich dummerweise keine Werkstudententätigkeit ausgeführt sondern meine Studium mit einem Job in der Gastro finanziert. Abgeschlossen habe ich das Studium mit einem Gesamtschnitt von 1,3 (M.Sc) im September 2013.
Im Dezember 2013 trat ich meine neue Arbeitsstelle als Innovationsmanager und Projektleiter für ein Kompetenzzentrum an. Während der Bewerbungsphase habe ich auch viele Bewerbungen für meinen eigentlichen Wunschbereich Produktmanagement in einem Industrieunternehmen beworben, jedoch nur Absagen bekommen. Nun habe ich die letzten knapp 2,5 Jahre in diesem Kompetenzzentrum gearbeitet. Das Kompetenzzentrum ist einem Hightech Bereich im IT Umfeld aktiv (z.B. Virtual Reality oder Industrie 4.0 Themen). Zu meinen Aufgaben gehörte u.a. das Projektmanagement laufender Projekte und die Projektentwicklung und Antragsstellung im Rahmen von passenden Förderausschreibungen (Land, Bund, EU).
Darüberhinaus habe ich Whitepaper zu bestimmten Themengebieten im IT Umfeld erarbeitet, veröffentlicht und auf verschiedenen Fachveranstaltungen deutschlandweit präsentiert (Googled man meinen Namen, findet man unter anderem Zitate von mir in Fachzeitschriften oder auch Vorstellungen als Referent).
Da uns ein großes Projekt weggebrochen ist (nicht durch uns verschuldet), welches die Hauptfinanzierungsquelle für das Kompetenzzentrum darstellte, musste mein Chef mich nun aus wirtschaftlichen Gründen kündigen.
Ich bin also derzeit dabei mich auf verschiedene Bereiche in der Industrie zu bewerben, habe jedoch große Probleme etwas passendes zu meinem etwas speziellen Profil zu finden. Über folgende Probleme mache ich mir zurzeit viele Gedanken:
- Meine Tätigkeit im Kompetenzzentrum war sehr forschunglastig. Dadurch habe ich keine tiefgehende Erfahrung in der Industrie sammeln können.
- Während der Zeit habe ich mir kein spezifisches IT Know-How aufgebaut, da dieser Part von unseren Mitgliedsunternehmen erbracht wurde. Wir als Mitarbeiter des Kompetenzzentrums haben dabei den Überblick über aktuell verfügbare Technologien und deren Einsatzbereiche und Anwendungsgebiete in den unterschiedlichen Branchen. Eine der Hauptaufgaben des Kompetenzzentrums besteht darin einen Technologietransfer zwischen Forschung und Unternehmen zu erreichen und Kontakte zu vermitteln.
Es gibt in der Industrie viele Stellenausschreibungen, die in das Themengebiet passen in dem ich die letzten 2,5 Jahre tätig war, jedoch befürchte ich, dass mein IT Wissen nicht ausreicht, um diese Jobs adäquat zu erfüllen. In der Regel werden für diese Stellen ein Informatikstudium und langjährige Erfahrungen in der Konzeption von IT Systemen vorausgesetzt. Beides Anforderungen, die ich nicht erfülle.
Derzeit suche ich also nach Stellen:
- im Projektmanagement, die eher zu meinen schulischen Werdegang passen anstatt meiner beruflichen Erfahrung. (z.B. Projektmanagement in der Produktion oder Logistik, Prozessplaner Logistik usw.) Problem dabei ist, dass i.d.R. jemand mit Berufserfahrung im produzierenden Gewerbe gesucht wird.
- im Produktmanagement oder Beratung als Junior-Stellen. Wäre es sinnvoll sich auf solche Stellen trotz Berufserfahrung im Projektmanagement zu bewerben? Wie kann ich einen solchen Wechsel begründen? Ich erhoffe mir dadurch Fuß in der Industrie zu fassen und damit wertvolle Berufserfahrung zu sammeln. Finanziell würden mich Einbußen nicht stören, solange es im Rahmen bleibt.
Von meinem Ansprechpartner im Arbeitsamt habe ich gestern netterweise einen Bildungsgutschein erhalten. Mit diesem Gutschein werde ich eine Projektmanagement Zertifizierung (IPMA Level D) machen. Haltet ihr das im Hinblick auf den Bereich in dem ich mich bewerben möchte für sinnvoll?
Zusammenfassend für alle, die nicht soviel lesen wollen:
- Projektmanagement Erfahrung (2,5 Jahre) im IT Bereich ohne tiefergehende IT Kenntnisse und sehr forschungslastig. Dadurch wenig Industrie Erfahrung.
- Geplante Bewerbungsgebiete: Projektmanager in der Industrie, Junior Produktmanagement Stellen, Junior Consultant Stellen. Junior Stellen sinnvoll mit 2,5 Jahren Berufserfahrung?
- Geplante Weiterbildungsmaßnahme ab Mai: Projektmanagement Zertifzierung IPMA Level D. Sinnvoll?
Ich hoffe ihr könnt mir Tipps oder Denkanstöße geben, wie ich meine Bewerbungsphase sinnvoll gestalten kann. Vielleicht habt ihr auch andere Gedanken zum Thema. Ich wollte mich dieses Jahr so oder so umorientieren und daher hatte ich im Januar bereits ein Zwischenzeugnis von meinem Chef (welches sehr gut ausgefallen ist) angefordert.
Ich danke euch allen schon mal im Voraus. Es würde mich sehr freuen, wenn ihr eure Gedanken zu meiner aktuellen Situation kurz darlegen würdet.
Liebe Grüße
Betriebsbedingte Kündigung: Jobsuche mit Neuorientierung
Hallo Fragen,
tut mir leid für die späte Rückmeldung, aber vielen Dank für deine Rückmeldung.
Grundsätzlich befähigt einen das Masterstudium Innovationspotenziale zu erkennen, Innovationsprozesse zu konzipieren und Innovations- und Entwicklungsprojekte zu bewerten und aktiv zu begleiten.
Größere Firmen haben in der Regel gesonderte Innovationsmanagement Abteilung, in denen z.B. das Ideenmanagement und Trendmanagement angesiedelt ist und Kreativitätsworkshops durchgeführt werden. Generell sind solche Abteilung eher strategischer Natur. Offene Stellenausschreibungen in diesem Bereich gibt es derzeit nur sehr wenige. Der Weg über eine Initiativbewerbung wäre also ein denkbarer Weg.
Ich möchte mich aber nicht nur auf diesen Bereich beschränken. Durch die Kombination meiner Ausbildung sehe ich meine Einsatzorte überwiegend in den Schnittstellenfunktionen zwischen technischen Abteilungen, betriebswirtschaftlichen Abteilungen und Kunden, wie z.B. das Produktmanagement, der Vertrieb oder Projektmanagement.
Meine Befürchtung ist, dass ich mit meiner aktuellen etwas forschungslastigen Berufserfahrung durch das Raster bei den Unternehmen falle, da ich nur ein Jahr industrielle Berufserfahrung aufweisen kann. Daher auch der Gedanke an Junior Stellen, auf die ich mich bereits beworben habe. Mir bereitet es in diesem Fall jedoch Schwierigkeiten eine Begründung zu formulieren, warum ich mich auf eine Junior-Stelle bewerbe obwohl ich bereits 2,5 Jahre Berufstätig bin.
Hier erhoffe ich mir durch die Spezialisten hier im Forum ein paar Denkanstöße für die Formulierung einer Begründung.
Nochmal zu der Weiterbildung und Zertifizierung: Ist das IPMA Level D Zertifikat eine sinnvolle Ergänzung? Der Kurs geht im Mai los und dauert bis September.
Liebe Grüße
EDIT: Ein sehr guter Freund und ehemaliger Mitbewohner von mir hat sich im handwerklichen Bereich selbstständig gemacht. Sollten meine Bewerbungen im Sand verlaufen ziehe ich ernsthaft in Erwägung eine handwerkliche Ausbildung bei ihm zu beginnen. Auf den ersten Blick hört sich das auch für mich unlogisch an, jedoch glaube ich, dass in Zukunft vor allem handwerkliche Fachkräfte Mangelware sein werden aufgrund der vielen vielen Studenten. Ich habe schon oft in dem Bereich der Ausbildung als Ferienjobber gearbeitet und die Arbeit macht mir Spaß. Auch ein Einstieg als Teilhaber des Betriebs wäre denkbar. Auf der anderen Seite wäre dann natürlich das komplette Studium und die aufgewendete Zeit für die Katz gewesen. Soll ich mir das direkt aus dem Kopf schlagen?
tut mir leid für die späte Rückmeldung, aber vielen Dank für deine Rückmeldung.
Grundsätzlich befähigt einen das Masterstudium Innovationspotenziale zu erkennen, Innovationsprozesse zu konzipieren und Innovations- und Entwicklungsprojekte zu bewerten und aktiv zu begleiten.
Größere Firmen haben in der Regel gesonderte Innovationsmanagement Abteilung, in denen z.B. das Ideenmanagement und Trendmanagement angesiedelt ist und Kreativitätsworkshops durchgeführt werden. Generell sind solche Abteilung eher strategischer Natur. Offene Stellenausschreibungen in diesem Bereich gibt es derzeit nur sehr wenige. Der Weg über eine Initiativbewerbung wäre also ein denkbarer Weg.
Ich möchte mich aber nicht nur auf diesen Bereich beschränken. Durch die Kombination meiner Ausbildung sehe ich meine Einsatzorte überwiegend in den Schnittstellenfunktionen zwischen technischen Abteilungen, betriebswirtschaftlichen Abteilungen und Kunden, wie z.B. das Produktmanagement, der Vertrieb oder Projektmanagement.
Meine Befürchtung ist, dass ich mit meiner aktuellen etwas forschungslastigen Berufserfahrung durch das Raster bei den Unternehmen falle, da ich nur ein Jahr industrielle Berufserfahrung aufweisen kann. Daher auch der Gedanke an Junior Stellen, auf die ich mich bereits beworben habe. Mir bereitet es in diesem Fall jedoch Schwierigkeiten eine Begründung zu formulieren, warum ich mich auf eine Junior-Stelle bewerbe obwohl ich bereits 2,5 Jahre Berufstätig bin.
Hier erhoffe ich mir durch die Spezialisten hier im Forum ein paar Denkanstöße für die Formulierung einer Begründung.
Nochmal zu der Weiterbildung und Zertifizierung: Ist das IPMA Level D Zertifikat eine sinnvolle Ergänzung? Der Kurs geht im Mai los und dauert bis September.
Liebe Grüße
EDIT: Ein sehr guter Freund und ehemaliger Mitbewohner von mir hat sich im handwerklichen Bereich selbstständig gemacht. Sollten meine Bewerbungen im Sand verlaufen ziehe ich ernsthaft in Erwägung eine handwerkliche Ausbildung bei ihm zu beginnen. Auf den ersten Blick hört sich das auch für mich unlogisch an, jedoch glaube ich, dass in Zukunft vor allem handwerkliche Fachkräfte Mangelware sein werden aufgrund der vielen vielen Studenten. Ich habe schon oft in dem Bereich der Ausbildung als Ferienjobber gearbeitet und die Arbeit macht mir Spaß. Auch ein Einstieg als Teilhaber des Betriebs wäre denkbar. Auf der anderen Seite wäre dann natürlich das komplette Studium und die aufgewendete Zeit für die Katz gewesen. Soll ich mir das direkt aus dem Kopf schlagen?