Hallo
ich hätte mal eine Frage und hoffe auf Anregungen, Tipps und Einschätzungen, ob meine Absichten realisierbar sind.
Zu meiner Situation: Ich bin 43 und habe bis jetzt als Teamassistentin gearbeitet. In wenigen Wochen läuft mein befrister Arbeitsvertrag ab.
Er wurde mit der Begründung nicht verlängert, dass ja zukünftig die Teamassistentin des Chefs meines Chefs meine Aufgaben mit übernehmen könnte.
Da ich auch beobachte, das klassische Assistenzaufgaben immer mehr den einzelnen Mitarbeitern selbst zugeschoben werden, stellt sich mir die Frage, ob mein Beruf - den ich wirklich mag - mittelfristig überhaupt noch eine Zukunft hat. Ich überlege daher den Beruf zu wechseln.
Meine Idee: Ich möchte mir über Zeitarbeit eine Stelle als operative Einkäuferin / Einkaufssachbearbeiterin suchen. Ich war die letzten 4 Jahre als Team-Assistenz in Einkaufsabteilungen tätig. Als Urlaubsvertretung habe ich dort selbst gelegentlich Bestellungen mit SAP geschrieben.
Das Vertragsmanagement (=Pflege der entsprechenden Datenbank) war eh meine Sache. Stammdatenpflege (auch in SAP) habe ich früher gemacht. Ebenso natürlich Angebote eingeholt.
Verhandlungen mit Lieferanten traue ich mir zu solange es sich nicht um zu komplexe Themen handelt. Generell bin ich jemand, der sehr schnell lernt und sich verbal außerordentlich gut ausdrücken kann.
Fällt jemanden noch etwas ein wodurch ich mich für eine solche Stelle empfehlen kann?
Das Problem ist nämlich, dass mir auffällt, dass die ZAs heute eigentlich die gleichen Qualifikationen fordern wie "normale" Unternehmen. Also in diesem Fall BWL-Studium, Berufserfahrung und sehr spezifische IT- und Branchenkenntnisse.
(Das war zu meiner Zeit nicht so. 1998 wurde mit geistenwissenschaftlichen Studium aber ohne Erfahrung in Bürotätigkeiten sofort als Sekretärin eingestellt und am nächsten Tag als Hilfssekretärin zu einer großen Firma geschickt.)
Hat eine ZA heute überhaupt noch Chancen jemanden wie mich an Ihre Kunden verkauft zu bekommen? Was denkt Ihr?
Wie gesagt: Bitte Meinungen und Tipps - Danke
Grüße
Michaela
PS: Ein "Vermittlungshemmnis" habe ich auch noch: Ich bin zwar hübsch - und sehe viel jünger aus als ich bin - aber ich bin auch sehr dick.
Berufliche Umorientierung über Zeitarbeit?
Mit Erfahrungsberichten kann ich zwar nicht dienen... aber die Idee gefällt mir gut. Was das "Assistenz"-Thema angeht, fürchte ich, dass Du recht hast... und dass Du frühzeitig darauf reagierst, finde ich sehr vernünftig!
Wichtig wäre es natürlich, die ZA mit guten Argumenten zu überzeugen... aber diesbezüglich bist Du mit Deinen Überlegungen ja schon auf einem guten Weg. Zum Thema "hübsch, aber dick": Sei in Gedanken die "Hübsche" (nicht die "Dicke"). Ich bin sicher, dass sich das auf Dein Auftreten auswirkt...
Das Thema hat ja mehrere Seiten: In so einer ZA sitzen ja meist recht pragmatische Leute... und wenn die den Eindruck haben, selbst eine "Assistentin" bezahlen und eine "Sachbearbeiterin" nach aussen abrechnen zu können, könnte das ja erst einmal nach einer guten Idee klingen. Und wie sie die dem Kunden verkaufen, ist ja ihre Sache. Mach Du Deinen Job... und lass die ihren mache. Denen fallen da sicher Sachen ein, auf die Du niemals kommen würdest...Mischa68 hat geschrieben:Hat eine ZA heute überhaupt noch Chancen jemanden wie mich an Ihre Kunden verkauft zu bekommen? Was denkt Ihr?
Wichtig wäre es natürlich, die ZA mit guten Argumenten zu überzeugen... aber diesbezüglich bist Du mit Deinen Überlegungen ja schon auf einem guten Weg. Zum Thema "hübsch, aber dick": Sei in Gedanken die "Hübsche" (nicht die "Dicke"). Ich bin sicher, dass sich das auf Dein Auftreten auswirkt...
Ich habe die Erfahrung gemacht, und das ist ja keine neue Erkenntniss, dass man die grössten Chancen in dem Bereich hat, in dem man die längste Berufserfahrung und die geeigneten Kenntnisse hat. Als Auftragssachbearbeiter hatte ich mich auch auf diverse Positionen beworben, in denen ich noch keine konkrete Berufserfahrung vorweisen konnte, beispielsweise auch als Einkaufssachbearbeiter - ist ja quasi die Gegenseite meiner bisherigen Tätigkeit gewesen. Im Prinzip jedoch hatten alle Vorstellungsgespräche nachher mit Positionen zu tun, auf die ich schon recht genau gepasst habe.
Ich kann hier falsch liegen, aber speziell im Einkauf sind vergleichsweise wenig Mitarbeiter beschäftigt. D. h. für mich, dass gerade diese Personen besonders qualifiziert und erfahren sein müssen.
Und ich stelle die Frage jetzt einfach mal provokant in den Raum: Warum sollte jemand einen Mitarbeiter einstellen, der über 40 Jahre ist(mit einem berechtigtem Gehaltswunsch), jedoch nicht die entsprechenden Qualifikationen mitbringt?
Nochmal: Die Frage habe ich nicht gestellt, um Dich Micha68 runterzuziehen, sondern weil die meisten Personaler sich die Frage stellen werden. Wenn Du eine Antwort auf diese Frage in Deiner Bewerbung entsprechend beantworten kannst, dann sieht die Sache natürlich anders aus.
Ich kann hier falsch liegen, aber speziell im Einkauf sind vergleichsweise wenig Mitarbeiter beschäftigt. D. h. für mich, dass gerade diese Personen besonders qualifiziert und erfahren sein müssen.
Und ich stelle die Frage jetzt einfach mal provokant in den Raum: Warum sollte jemand einen Mitarbeiter einstellen, der über 40 Jahre ist(mit einem berechtigtem Gehaltswunsch), jedoch nicht die entsprechenden Qualifikationen mitbringt?
Nochmal: Die Frage habe ich nicht gestellt, um Dich Micha68 runterzuziehen, sondern weil die meisten Personaler sich die Frage stellen werden. Wenn Du eine Antwort auf diese Frage in Deiner Bewerbung entsprechend beantworten kannst, dann sieht die Sache natürlich anders aus.
Danke erst mal für Euere Beträge. Nett, dass Ihr Euch Zeit für mich nehmt.
Da eine Firma vom Verkaufen lebt, finde ich es nur logisch, dass im Einkauf eher weniger Mitarbeiter da sind.
Ob das auch die Einstellungskriterien noch mal verschärft werde ich halt herausfinden müssen. Ich bewerbe mich ja immer noch hauptsächlich als Team-Assistenz, Sekretärin, Officemanagerin. Das mit Einkauf ist erst mal nur ein Versuchsballon.
Wenn ich etwas Berufserfahrung habe, kann ich ja neu verhandeln oder die ZA wechseln.
Ich verstehe nicht ganz: Hast Du jetzt auf eine Bewerbung als Einkaufssachbearbeiter eine Einladung bekommen oder nicht? Oder waren die Stellen so "verkehrt" ausschrieben (Meine augenblickliche Erfahrung mit Stellenanzeigen), dass da zwar "Einkaufssachbearbeiter" stand, aber eigentlich ein Auftragssachbearbeiter gesucht wurde?bart hat geschrieben:Ich habe die Erfahrung gemacht, und das ist ja keine neue Erkenntniss, dass man die grössten Chancen in dem Bereich hat, in dem man die längste Berufserfahrung und die geeigneten Kenntnisse hat. Als Auftragssachbearbeiter hatte ich mich auch auf diverse Positionen beworben, in denen ich noch keine konkrete Berufserfahrung vorweisen konnte, beispielsweise auch als Einkaufssachbearbeiter - ist ja quasi die Gegenseite meiner bisherigen Tätigkeit gewesen. Im Prinzip jedoch hatten alle Vorstellungsgespräche nachher mit Positionen zu tun, auf die ich schon recht genau gepasst habe.
bart hat geschrieben:Ich kann hier falsch liegen, aber speziell im Einkauf sind vergleichsweise wenig Mitarbeiter beschäftigt. D. h. für mich, dass gerade diese Personen besonders qualifiziert und erfahren sein müssen.
Da eine Firma vom Verkaufen lebt, finde ich es nur logisch, dass im Einkauf eher weniger Mitarbeiter da sind.
Ob das auch die Einstellungskriterien noch mal verschärft werde ich halt herausfinden müssen. Ich bewerbe mich ja immer noch hauptsächlich als Team-Assistenz, Sekretärin, Officemanagerin. Das mit Einkauf ist erst mal nur ein Versuchsballon.
Das ich mich in dem Fall mit dem Gehalt bescheiden muss ist mir klar.bart hat geschrieben:Und ich stelle die Frage jetzt einfach mal provokant in den Raum: Warum sollte jemand einen Mitarbeiter einstellen, der über 40 Jahre ist(mit einem berechtigtem Gehaltswunsch), jedoch nicht die entsprechenden Qualifikationen mitbringt?
Wenn ich etwas Berufserfahrung habe, kann ich ja neu verhandeln oder die ZA wechseln.
Ja, auf den Spruch "Sie zahlen eine Sekretärin und bekommen eine Sachbearbeiterin" bin ich auch schon gekommen. (Als Werbetexterin habe ich auch mal gearbeitet.)FRAGEN hat geschrieben:Mit Erfahrungsberichten kann ich zwar nicht dienen... aber die Idee gefällt mir gut. Was das "Assistenz"-Thema angeht, fürchte ich, dass Du recht hast... und dass Du frühzeitig darauf reagierst, finde ich sehr vernünftig!
Das Thema hat ja mehrere Seiten: In so einer ZA sitzen ja meist recht pragmatische Leute... und wenn die den Eindruck haben, selbst eine "Assistentin" bezahlen und eine "Sachbearbeiterin" nach aussen abrechnen zu können, könnte das ja erst einmal nach einer guten Idee klingen. Und wie sie die dem Kunden verkaufen, ist ja ihre Sache. Mach Du Deinen Job... und lass die ihren mache. Denen fallen da sicher Sachen ein, auf die Du niemals kommen würdest...Mischa68 hat geschrieben:Hat eine ZA heute überhaupt noch Chancen jemanden wie mich an Ihre Kunden verkauft zu bekommen? Was denkt Ihr?
Wichtig wäre es natürlich, die ZA mit guten Argumenten zu überzeugen... aber diesbezüglich bist Du mit Deinen Überlegungen ja schon auf einem guten Weg. Zum Thema "hübsch, aber dick": Sei in Gedanken die "Hübsche" (nicht die "Dicke"). Ich bin sicher, dass sich das auf Dein Auftreten auswirkt...
Und Danke In Zukunft bin ich die Hübsche !
Dann ist der Spruch doch noch viel besser, Mischa:Mischa68 hat geschrieben:Ja, auf den Spruch "Sie zahlen eine Sekretärin und bekommen eine Sachbearbeiterin" bin ich auch schon gekommen. (Als Werbetexterin habe ich auch mal gearbeitet.)
Und Danke In Zukunft bin ich die Hübsche !
"Sie zahlen eine dicke Sekretärin und bekommen eine hübsche Sachbearbeiterin."
Schön blöd, wer da nicht zugreift... ;-);-)