➡ Berufliche Neuorientierung mit 40 Jahren ✔

Auch im Berufsleben steht man immer wieder vor Herausforderungen und Problemen. Die könnt ihr hier diskutieren.
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Pälmchen
Beiträge: 10
Registriert: 08.09.2011, 09:25

➡ Berufliche Neuorientierung mit 40 Jahren ✔

Beitrag von Pälmchen »

Hallo zusammen!
Ich würde gern mal eure Hilfe (und Ideen) in Anspruch nehmen.
Ich bin seit Januar arbeitslos und habe schon ein paar Stadien durchlebt...anfangs war da das Gefühl: "ist ja wie Urlaub", gepaart mit hoher Bewerbungsmotivation....
Nachdem ich dann aber bei nahezu jeder Zeitarbeitsfirma nen Onlinebewerbungsbogen hinterlassen hatte (für alle möglichen Hilfsstellen) und auch ein paar "richtige" Arbeitgeber angeschrieben hatte, gingen mir die Firmen aus :wink:
Es kamen nicht mal Absagen...gar keine Regung :cry:
Dann schlitterte ich langsam aber sicher in die große Depression....machte alles keinen Sinn. War schonmal in der Klinik...wollte da nicht wieder hin und seit ca. ner Woche bekrabbel ich mich grad wieder. Die Laune ist etwas besser und ich mag mich auch wieder bewerben.
Parallel dazu habe ich mal mein bisheriges (Berufs-)Leben Revue passieren lassen und kam zu dem Schluß, da ich jetzt, mit 38, noch etwa 30 Jahre Arbeitsleben vor mir habe, vielleicht mal darüber nachdenken sollte, mit welchem Job ich die verbleibenden 30 Jahre füllen könnte.
Tja...und da liegt das Problem....schon beim Schulabschluß (1990!!) wußte ich nicht was ich werden will und jetzt ist es eigentlich immernoch so. Ich mein, ich möchte diese Zeit schon gerne einen Job machen, den ich auch gerne mache...der halt meinen "Talenten" entspricht.
Ich hab kürzlich in einem Buch gelesen, man sollte mal darauf schauen, was im eigenen Leben immer wieder gerne gemacht wurde (als Hobby o. so) Hab ich gemacht...dabei kam raus: Seit ich es gelernt habe, lese und schreibe ich sehr gern und ich bewege mich gern in freier Wildbahn (bin kein Sportjunkie...gehe nur gern - auch mal gaaanz lang spazieren oder fahre Rad).
Tja, was kann man damit anfangen???
Ich hab ja auch schon einiges ans Jobs gemacht und meistens waren sie auch alle für sich und für die damalige Zeit okay aber das ich etwas davon gern den Rest meines Berufslebens gemacht hätte....nee....nicht wirklich.
Meine Ausbildung (Einzelhandelskauffrau) war ne Notlösung (besser als nichts), an alles andere kam ich fast zufällig. Der letzte richtige Job (Empfangskraft) war von dem Büroteil her okay aber die Angst davor, das irgendwann mal was passiert wo ich in meiner Funktion als Sicherheitsmitarbeiterin gefragt wäre, hat dazu geführt, das ich etwa das letzte Jahr unter heftigen Magenschmerzen litt. (Die sind jetzt verschwunden, also lag´s wohl am Job).
Tja, da steh´ich nun....38, die Kids sind alt und selbstständig genug um nicht mehr ständig am Rockzipfel zu hängen und ich will endlich eine Richtung für mich finden, weiß aber nicht wohin.
Meine Jobsuche beschränkt sich auf das, was ich halt schonmal gemacht habe....Verkäuferin, Fahrerin, Botin, Empfang (Büro).....
Aber irgendwie muß es da doch noch mehr geben, oder?!
Ich würd ja auch noch ne Ausbildung machen aber wer nimmt mich "altes Weib" 8) denn noch?
Es wäre schön, wenn der eine oder andere hier ein paar inspirierende Ideen hätte, was für ein Job zu mir passen könnte.
Ich glaub nämlich, was das angeht hab ich voll den Tunnelblick
:?
Harli
Bewerbungshelfer
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Registriert: 24.05.2011, 12:26

Beitrag von Harli »

Umschulung in Deinem "Alter" ist absolut noch drin. Ich war 30 also ich meine Ausbildung zur Industriekauffrau gemacht habe.

Überleg mal ob Du gerne lieber was mit den Händen "formst", oder mit dem Kopf.
Magst Du Menschen um Dich rum? Oder arbeitest Du lieber alleine ohne Ansprache?
Außen oder innen arbeiten?
Bewegst Du Dich gerne oder sitzt Du lieber?

Es gibt viele schöne Berufe wo Du Dich vielleicht auch wieder in einem Findest.
Pälmchen
Beiträge: 10
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Beitrag von Pälmchen »

Hallo Harli!
Also handwerklich begabt bin ich - glaub ich - nicht so richtig. Ich krieg zwar für den Privatgebrauch alles gebacken aber für andere bin ich bestimmt nicht "pingelig" oder genau genug. Wie ich immer sage:" Man kann mich zum umgraben gebrauchen aber besser nicht zum Unkraut zupfen :) (da würden auch gewollte Pflänzchen dran glauben müssen) Bin eher für´s Grobe als für´s Feine.
Ich kann mit Menschen ganz gut umgehen, kann mich auch schnell und absolut anpassen, trotzdem müsste ich nicht ständig Leute um mich haben.
Was für mich gar nicht geht: Call Center, Altenpflege (eigentlich "Pflege" generell, also auch keine Kinder oder Kranke). Tierpflege ist allerdings okay :)
Naja und so ein reiner Bürojob.....ist natürlich toll, das man immer ein Dach dem Kopf hat und relativ feste Arbeitszeiten aber auf der anderen Seite ist es für mich furchtbar "sinnlos", weil ich nichts schaffe, was irgendeinen Wert hat. Es muß ja nix "greifbares" sein, es würde mir schon reichen, das Gefühl zu haben, das irgendjemand sich darüber freut, das ich dies und jenes tue.
Schwer zu beschreiben aber meine ehrenamtliche Arbeit im Tierheim z. Bsp., kein Tier sagt :"danke" und trotzdem weißt du, das du deine Zeit sinnvoll eingebracht hast.
Ganz ehrlich...ich bin ratlos und wie schon erwähnt...ich seh´immer nur die Bereiche, in denen ich schonmal was gemacht habe.
Ich würde hier gerne meine "Weitsicht" erweitern lassen und vielleicht von Jobs erfahren, von denen ich bislang nicht mal wusste, das es sie gibt :D
Pälmchen
Beiträge: 10
Registriert: 08.09.2011, 09:25

Beitrag von Pälmchen »

Entschuldigt bitte, wenn ich euch langweile oder nerve aber das Thema ist für mich echt interessant.
Ich habe grad nochmal im www geschaut, was es für Vorschläge zum Thema: "Wie finde ich den richtigen Job", gibt.
Da wurde auf einer Seite gesagt, man solle mal überlegen, was man als Kind werden wollte, denn das wäre meist intuitiv die richtige Richtung.
Also hab ich mir Gedanken darüber gemacht....
Als Kind (Grundschule bis kurz vor Schulabgang) wollte ich Folgendes werden:
Briefträgerin (lag bestimmt an den Pietje Puck-Büchern :wink: ), Schauspielerin (ich dachte Indiana Jones jagt wirklich durch den Dschungel, als ich herausfand, das daß meiste im Studio gedreht wird, fand ich das nur noch öde), Schriftstellerin (hab sehr gern kleine Geschichten geschrieben; tollstes Erlebnis etwa 7./8. Klasse....Aufsatz als Hausaufgabe, hab 7 DIN A4 Seiten vollgeschrieben, in der Schule vorgelesen und bekam Applaus von meinen Mitschülern und vom Lehrer eine 1 :D )
Archäologin (dachte es wäre spannend irgendetwas "nachzujagen" und dann auch zu finden. Sah in einer Doku die Realität...mit nem kleinen Pinselchen ein Riesengebiet abfegen um am Ende ne Scherbe oder so zu finden...öde! Passt ja auch nicht zu meinem fehlenden Sinn für filigrane Arbeiten :wink: )
Tierpflegerin/Tierarzthelferin (prima....aber nicht für alle Tiere...ich hatte halt ein großes Faible für Hunde/Wölfe)
Polizistin (ich denke, zu diesem Zeitpunkt war mein Hirn schon zu "sicherheitsverseucht"....Beamtin, gutes Gehalt, prima Pension, unkündbar...hätte da aber auch die Hundestaffel angestrebt. Hätte aber auch gar nicht zu meiner charakterlichen Eignung gepasst....zu schüchtern, wenig Selbstvertrauen, kein Durchsetzungsvermögen)
Fernfahrerin (war ne tolle Vorstellung, mit nem dicken Brummi durch Europa zu dröhnen....möchte ich heute nicht mehr machen....der Druck dem die Leute ausgesetzt in Verbindung mit dem großen Verkehrsaufkommen....nee, nicht zu beneiden)
Wenn ich aus dem Ganzen jetzt mal so eine "Jobessenz" rausziehen würde, liefe es wohl auf eine Tätigkeit hinaus, die Freiheit und Abenteuer verspricht und eher mit Tieren als mit Menschen zu tun hat.

Aber es sind ja nicht nur die Jobfantasien, die nicht immer zueinander passten....auch bei der "Grundlebensführung" hätten meine Zukunftvisionen nicht unterschiedlicher sein können.
So wollte ich als Kind, wenn ich mal groß bin :D , so leben wie der Alm-Öhi (Heidi´s Opa...die Älteren erinnern sich vielleicht?!). Statt in den Bergen lieber am Meer aber ansonsten...schön einsam, ganz ohne Menschen, dafür mit vielen Hunden.
Später dann pendelte ich zwischen dem Wunsch ein Globetrotter Dasein zu führen (scheiterte am nicht vorhandenem finanziellen Polster, dem Gedanken an Vergewaltigungen und dem Thema "Menstruation"...ohne Geld keine Hygieneartikel :? Vielleicht versuch ich´s nach den Wechseljahren mal :wink: ) und dem klassischen Familienmodell: Kinder, Häuschen im Grünen, weißer Gartenzaun, Hund...ihr wisst schon.
Tja, ich entschied mich für den leichteren und vertrauteren Weg....hatte auch alles, wenngleich auch der Bauernhof nur gemietet war, nur der Mann war die falsche Wahl.

Kurz überlegt käme ich zu folgenden "Ansprüchen" an meinen Traumjob:
-lieber angestellt als selbstständig (=keine Umstände mit Sozialabgaben, Steuern, Angestellten...geht alles automatisch)
-klares Aufgabenfeld (ich weiß was ich bis wann zu tun habe, das "wie" bleibt bestenfalls mir überlassen)
-Mal ein netter Plausch mit Kollegen/Vorgesetzten ist okay aber ansonsten arbeite ich lieber für mich allein/eigenverantwortlich)
-Entlohnung von der man (gut) leben kann (wäre da auch mit weniger zufrieden, wenn ich meine "Berufung" gefunden hätte und das Umfeld stimmt. Nur aufstocken müssen will ich nicht :wink:
-Keine Führungsverantwortung
-Arbeit mit Sinn (nicht sowas wie ein Broker, der Geld gegen Papierscheine wechselt...ist für mich total sinnfrei)
-etwas, bei dem ich schnell sehe, das meine Arbeit was bringt/nützt, denn ich bin nicht sehr geduldig :oops:

Zu meinen Hobbys: Geocaching, spazieren gehen, Radfahren, lesen (ich verschlinge Bücher geradezu...allerdings "nur" Richtung Stephen King, Richard Laymon, Jack Ketchum usw.) und schreiben (früher Geschichten, dann nur noch Tagebuch....bekomme viel Zuspruch im privaten Umfeld aber zur Zeit keine Ideen und der Finanzdruck steht vor der Lust am schreiben...ganz schlechte Voraussetzung. Außerdem keine Ruhe/Zeit dafür)

So, jetzt wäre es wirklich spannend zu erfahren was es für eine(n) Berufs(-richtung) gibt, die zu mir passt.
Mir fällt einfach nichts ein..... :cry: HILFE!!!!!!!!
therese
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Beitrag von therese »

Also mir kam spontan Fotografin in den Sinn.
Da hättest du Natur, könntest dir auch einen festen Arbeitgeber suchen und wenn du gut bist und es bspw. schaffst zu National Geographic zu kommen wär das aus meiner Sicht ein Hauptgewinn. Dazu könntest du dann auch die entsprechenden Reiseberichte verfassen.
Oder wie wärs mit Journalistin? Oder versuch dich doch einfach mal an einer Geschichte. Muss ja keine lange sein. Schreib was kurzes oder zwei und schick das an alle möglichen Redaktionen und frag nach Feedback.
Oder schicks an Verlage. Vielleicht ist ja einer dabei, der begeistert ist.
Das wären auch Berufe für die du gar nicht unbedingt jung sein musst. Talent ist da viel mehr wert.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Ich hatte ja spontan das Natur-Thema vor Augen. Land- und Forstwirtschaft sind vermutlich viel vielfältitere Angelegenheiten, als man von "aussen" so denkt... und die Schwellen bzgl. Zugang von aussen sind wohl auch nicht so wahnsinnig hoch. Guck Dir entsprechende Berufsbilder doch mal aus der Nähe an... ;-)
nimingde
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Beitrag von nimingde »

Hallihallo,

also am Verfassen von Texten scheinst du ja offensichtlich sehr viel Gefallen zu finden. Um die Anregungen der vorherigen Kommentare zu unterstreichen rate ich dir auch die Journalismusbranche in Erwaegung zu ziehen. Als Quereinsteiger empfiehlt es sich eventuell im Archiv oder als Recherche-assistenz zu beginnen. Nachdem du in den ersten Paar Jahren dann deine Qualifikation und Hingabe bewiesen hast gehts vielleicht aufwaerts...

Moeglicherweise hilft dir auch meine persoenliche Erfahrung weiter:
Ich wusste lange Zeit auch nicht in welche berufliche Richtung ich mich entwickeln moechte. Bevor ich irgendwas Unpassendes anfing ging ich auf Reisen. Als ich es so nach ca vier oder fuenf Monaten nicht mehr aushielt mich nicht intensiv mit irgendetwas Bedeutungsvollem zu beschaeftigen fand mein liebes Gehirn einen Ausweg... ich fing an ueber die Sachen nachzudenken die mir am Herzen lagen und ueber die ich gerne mehr erfahren wuerde. Und siehe da: gleich nach meiner Rueckkehr fing ich an mich in diesem Bereich weiterzubilden. Alle weiteren Entscheidungen meiner Karriereplanungen traf ich zu einem grossen Teil ebenfalls auf dieser Basis: meinen Erfahrungen im Ausland.

Fazit: Vielleicht tut es dir gut wenn du deinen Kopf frei machst von allem bisher getanen und deinen Wohnort verlaesst. Bei guter Planung ist dies weder teuer noch gefaehrlich...

Hoffe ich konnte dir ein wenig helfen, wenn nicht hab ich doch wenigstens etwas meine Vergangenheit reflektiert...
Gruss
-nimingde
Gruetti
Beiträge: 94
Registriert: 29.01.2012, 09:40

Beitrag von Gruetti »

Pälmchen,

genauso ergeht es mir auch zurZeit:

Ich war 4 jahre bei einem Lebensmitteldiscounter die aufgrund Personalmangel einen so in die Mangel genommen haben, dass sie mir immer mehr Arbeit aufgedrückt haben, das ich daran zerbrochen bin. Ergo: sie wollten mich eh raushaben, weil ich zu teuer bin!

Somit BurnOut, weil es privat mir auch sehr schlecht ging, 40 kg zugenommen, stress mit Freund und dessen Eltern, Arbeit ect.

In der Arbeitslosigkeit verfallen schreib ich nun Bewerbungen aber: die Firmen melden sich nicht oder ich kriege nur Absagen! Dieses NIchtmelden ist aber scheinbar Mode, denn das ist nämlich immer mehr und mehr, was ich echt unverschämt finde!

Nun bin ich mit 32 an einem Punkt gelangt das ich mich frage, was machen???? Wenn ich noch Jahre warte, heisst es ich bin zu alt... davon ab, dass ich zu teuer bin auch schon sehr "lustig" finde!
Suchen die Firmen keine guten Kräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung und Erfahrung??? Wohl nicht ... es ist zum verrücktwerden!!!!

Ich drücke dir auf jeden Fall alle Daumen dass du auch was findest!!!!

Ach so und der Clou.... ich musste an einer Maßnahme teilnehmen vom AA mit Bewerbungsschreiben. Und heute sagte man mir, dass es eine schlechte Bewerbung wäre!! toll.. da muss ich mich nicht wundern, wenn ich keine Stelle kriege oder????
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