Ich hatte dieser Tage mal wieder eine ziemlich interessante Diskussion mit meiner Sachbearbeiterin bei der Agentur für Arbeit. Und zwar geht es um folgende Situation:
Seit meiner Geburt leide ich an einem Gendefekt. Egal... Man sieht mir äußerlich nichts an, ich bin in meinem erlernten Beruf als Bürokauffrau voll belastbar (was mir in allen Arbeitszeugnissen ausnahmslos bestätigt wird und mein letzter AG zusätzlich als Telefonreferenz zur Verfügung steht) und bis auf ein paar kindische Anflüge und Tendenzen zu lustigem Verhalten im Privatbereich auch völlig normal. *schmunzelt* Meine Kranksheits- und Fehlzeiten liegen im Durchschnitt gesunder Mitarbeiter, usw. usf.
Meine "Einschränkung" erwähne ich schon gar nicht in meinen Bewerbungen --> Absagequote bei Erwähnung eines GdB's = 99 %
Nun bin ich aber dazu verpflichtet, meinen Status zukünftigen Arbeitgebern mitzuteilen. Mittlerweile bin ich dazu übergegangen, dies am Ende eines Vorstellungsgespräches zwanglos ins Gespräch mit einzubinden.
Die Idee dahinter war, dass sich mein Gesprächspartner zuerst ein persönliches Bild von mir und meiner Qualifikation machen kann. Und ich ihm beweisen kann, dass ich vollkommen normal und die ideale Bereicherung für die Stelle bin. Die meisten Gespräche laufen bis zu eben jener Erwähnung meines GdBs richtig gut und ziemlich ungezwungen. Aber sobald ich meinen GdB erwähne, scheinen bei meinen Gesprächsgegenübern die Scheuklappen runter zu fallen und die Gesprächssituation beginnt zu kippen. Die Reaktionen reichen vom ziemlich entsetzten "Hm, und dabei sieht man Ihnen ja nicht einmal was an..."

Wie gesagt: Ich bin voll in meinem Beruf belastbar, nicht ansteckend und habe einen etwas überdurchschnittlichen Intelligenzquotienten.
Lange Rede, kurzer Sinn: Kann ich nicht einem zukünftigen AG meinen Status einfach verschweigen, sprich ihn gar nicht angeben? Inwieweit habe ich dann arbeitsrechtliche Konsequenzen zu fürchten, sollte der GdB doch herauskommen?
Meine Sacharbeiterin bei der Agentur meint übrigens dazu, dass ich ihn erwähnen muss. Allerdings war die gute Frau nie arbeitslos und ich bin von ihren zu betreuenden Personenkreis nach ihrer Aussage noch die Normalste.

Wie würdet Ihr an meiner Stelle verfahren??
