Achtung: Ich bin kein Profi, was solche Tests angeht. Kann also sein, dass meine Empfehlungen und Anmerkungen Blödsinn sind. Wenn ihr das so seht, dann ignoriert diese!
Google bringt diesen Thread als erstes Ergebnis, daher schreibe ich in diesen veralteten Thread nun meine Erfahrung hinein, in der Hoffnung, dass ich dem einen oder anderen Bewerber ein wenig die Aufregung nehmen kann. Ich persönlich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum um Einstellungstests und Einstellungsverfahren so ein Geheimnis gemacht wird. Eine Person, die sich vorher informiert und vorbereitet hat, ist doch nicht weniger als Azubi geeignet, als eine, die sich gar nicht vorbereitet und trotzdem alles gut gemeistert hat?
Achtung: Meine Erfahrung bezieht sich auf den Test für
Chemielaboranten/innen. Der Test ist in "Blöcke" unterteilt. Abhängig von dem Fach für das ihr euch beworben habt, sind andere Aufgaben/Schwerpunkte vorhanden und sogar andere Blöcke!
Der Test läuft vollständig am PC ab. Bei allen Aufgaben gibt es ein Zeitlimit, bei manchen Aufgaben gibt es ein Zeitlimit pro Aufgabe, bei anderen gibt es ein Zeitlimit für den Testblock. Vor jedem Test gibt es eine genaue Erklärung des Tests und eine Beispielaufgabe, erst danach klickt man auf "weiter" und der Test geht los. Abhängig davon, wie schnell man in dem entsprechenden Themengebiet ist, ist die Zeit sehr knapp bzw. nie genug, um alles zu lösen. Seid ihr aber superfix in einem Themengebiet, kann es auch sein, dass ihr vor der Zeit alles erledigt habt. Der Personaler, der uns alles erklärte, sagte, "Wer die Hälfte schafft, ist schon gut". Zwischendrin gibt es eine Pause, die dann anfängt, wenn man an der entsprechenden Stelle im Test ankommt. Kann also sein, dass andere vor oder nach euch in die Pause gehen. Pause darf man sich maximal 15 Minuten nehmen. Ende ist, wenn ihr fertig seid. Wie schnell ihr im Vergleich zu anderen fertig seid, kann also auch vom gewählten Fach abhängen! Man sollte aber zusehen, dass man nicht viel später als die anderen als Letzter/Letzte aus dem Raum geht.
Absolut alles wird vor Ort SEHR GUT erklärt und die Erklärungen kann man ohne Zeitdruck lesen! Zusätzlich steht ein Personaler die ganze Zeit zur Verfügung, falls man noch Fragen hat.
Testblöcke sind eingeteilt nach Themengebieten. Es ist eine Weile her, dass ich den Test gemacht habe (für eine Ausbildungsstelle als Chemielaborant; Beginn 2015), aber ich versuche mich so genau zu erinnern, wie möglich: Schriftliche Mathematik, Deutschkenntnisse, Kopfrechnen, Kurzzeitgedächtnis, Konzentration, Kombinationsvermögen (Reihen fortsetzen und noch etwas anderes), Technisches Wissen, Räumliche Vorstellungskraft, Englisch. Dazu später mehr.
Psychotest:
Zwischen den einzelnen Aufgabengebieten gibt es mehrfach einen Psychotest. Dieser hat kein Zeitlimit! Es handelt sich hauptsächlich um den Test "Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung (BIP)". Achtung: Die Fragen wiederholen sich. Soll heißen man beantwortet ca. 50 Fragen zur Psyche zwischen Mathetest und Deutschtest und dann nochmal 120 zwischen Konzentrations- und "Technisches Wissen"-Test; teilweise sind das dann die selben Fragen. Was die Anzahl der Fragen angeht, kann ich mich irren, aber ich meine es waren insgesamt zwischen 150 und 200 Fragen. Manche Fragen zur Psyche kommen sogar 4-5 Mal vor. Man sollte möglichst realitätsnah antworten, denn wenn ihr erst mal 2 Stunden stressige Aufgaben gelöst habt, erinnert ihr euch bestimmt nicht mehr an geschönte Antworten, die ihr beim ersten Mal gegeben habt! Und ich bin mir sicher, dass Abweichungen betrachtet werden! Das Ding ist durchschaubar, aber ich bin mir sicher, dass es auch irgendwo Haken gibt, die man nicht sofort durchschaut. Z.B. kommt die Frage ob man von "manipulativer Natur" sei (oder so ähnlich) sehr oft vor.
Ich meine, es war nicht bloß der BIP, sondern es war noch ein anderer Test "hineingemischt", aber ich bin kein Profi, kann es daher nicht genau sagen.
Meine Empfehlung: Kauft euch ein Buch zu Einstellungstests und schaut euch mal an, worauf bei solchen Tests von Personalern geachtet wird! Etwas darüber Bescheid zu wissen schadet auf keinen Fall! Wisst ihr, worauf es ankommt, könnt ihr eure Antworten immer ein bisschen schönen.
Genaueres zu den Aufgabengebieten:
Schriftliches Rechnen:
Es geht los mit schriftlichem Rechnen (Unterstufenkram): Division, Multiplikation, Subtraktion, Addition, mit und ohne Klammern, mit Dezimalzahlen und ohne, Punkt vor Strich. Zum Rechnen habt ihr einen "Schmierzettel". Der Schmierzettel wird eingesammelt und ich kann nicht genau sagen, ob da nicht auch geschaut wird, ob man ein Mensch ist, der ordentlich arbeitet. Ich empfehle also, ordentlich auf dem Schmierzettel vorzugehen! Insgesamt waren es glaube ich ca. 20 Aufgaben und 10 Minuten.
Der Test läuft so ab, dass man eine Aufgabe auf dem Bildschirm hat und ein Eingabefeld für das Ergebnis. Die Rechenschritte rechnet man auf dem Zettel. Ergebnis eingeben und auf "Weiter" klicken und es kommt die nächste Aufgabe. Die Aufgaben werden mal schwerer und dann auch mal wieder leichter, die letzten sind meistens die härtesten.
Meine Empfehlung: Schriftliches Rechnen noch einmal üben. Seid ihr bei einer zeitaufwändigen Aufgabe angekommen, dann überspringt sie in der Hoffnung, die nächste sei wieder schneller erledigt. Man kann bei den Matheaufgaben glaube ich auch wieder zurückspringen. Falls am Ende noch Zeit ist und man eine Aufgabe noch nicht gelöst hatte, kann man also nacharbeiten!
Deutschkenntnisse:
Ein Diktat, bestehend aus kurzen Texten. Man klickt in den Text und kann diesen dann komplett abändern. Man soll falsch geschriebene Worte und Kommasetzung in neue deutsche Rechtschreibung korrigieren. Der Text und die verwendeten/falsch geschriebenen Worte werden mit Fortschreiten immer fordernder.
Außerdem: Ein Text mit Lücken. Klickt man auf die Lücke, erscheint ein Dropdown-Menü mit mehreren Worten zur Auswahl. Man sucht das passende Wort heraus.
Manche "Lücken" haben schon ein kursives Wort ausgefüllt, das ist dann falsch oder falsch geschrieben. Darauf klicken und das richtige aussuchen.
Nächster Deutschtest: Synonyme suchen; ein Wort ist gegeben, darunter mehrere Worte mit anklickbaren Kästchen davor. Worte die die gleiche/eine andere Bedeutung besitzen anklicken. Was gesucht wird, steht immer über der Aufgabe.
Kann sein, dass ich etwas vergessen habe, aber ich meine das war es in etwa.
Kopfrechnen:
Eine Liste mit einfachen Aufgaben, bis hin zu leichten Wurzeln/Hochzahlen. Im Kopf rechnen, Ergebnis anklicken (man hat die Wahl zwischen verschiedenen Ergebnissen).
Kurzzeitgedächtnis:
Tests zum Kurzzeitgedächtnis kommen öfter vor, auch zwischen den anderen Testblöcken. Einmal merkt man sich Zahlen, die vollkommen durcheinander angeordnet sind. Dafür hat man so und so lange Zeit (ich weiß nicht mehr wie viele Sekunden das waren), danach wird automatisch die nächste Seite geöffnet und man soll die Zahlen anklicken, die man sich merken konnte. Auch für das Anklicken hat man wieder nur eine bestimmte Zeit.
Achtung: Es sind eine Menge Zahlen, am besten ihr denkt euch vorher mal aus, wie ihr euch so etwas am besten merken könnt.
Im nächsten Test hat man Charts (Kurven) und darunter ein Bildchen; Bildchen bedeutet: Fahrrad, Auto, Flugzeug, Kassette, Diskette und was weiß ich, was noch. Wieder eine Weile Zeit sich den Chart mit dem passenden Bild einzuprägen, dann öffnet wieder automatisch die nächste Seite. Auf der sind wieder die Charts mit 4 Bildchen darunter. Ihr sollt das richtige Bild anklicken.
Im nächsten Test hat man eine Liste mit Namen und der Firmenposition der Person gegeben. Also z.B.: Herr Meier - Mensa, Herr Fritz - Pförtner, Herr Kubicek - Vorstandsmitglied, Frau Roland - Personalabteilung
Zeit zum Einprägen, automatisch nächste Seite: Firmenposition, dahinter 4 Namen, den richtigen anklicken.
Meine Empfehlung: Man kann den Mist üben und es ist zu empfehlen, sich ein Schema auszudenken, nach dem man sich das ganze einprägt, dann geht es einfacher.
Konzentration:
Liste mit Sachen und Obst und Gemüse, alle Obst/Gemüse anklicken. Schrauben mit unterschiedlicher Gewindezahl, alle Schrauben mit 3 Gewinden anklicken.
Meine Empfehlung: Nicht stressen, ordentlich arbeiten, nicht zu sehr hetzen. Lieber keine Fehler und dafür 2 Kästchen weniger geschafft.
Kombinationsvermögen:
Man soll Zahlenreihen fortsetzen, die in einer Kurve eingezeichnet sind. Die Kurve kann man ignorieren, dann sind es einfach nur Zahlenreihen, die man fortsetzt.
In einem anderen Test hat man eine Liste mit Gegenständen: a - 3€, b - 5€, c - 9€, d - 2€
Man soll an vier Tagen jeweils einen Gegenstand kaufen, man klickt dazu am entsprechenden Tag in einer Liste auf den entsprechenden Gegenstand.
Aufgabe: Gegenstand b soll man am dritten Tag kaufen. An den ersten zwei Tagen soll insgesamt nicht mehr als 5€ ausgegeben werden.
Das ganze wird immer komplizierter und komplizierter, irgendwann gibt‘s Rabatte auf bestimmte Gegenstände an bestimmten Tagen usw.
Technisches Wissen:
Der übliche Quatsch wie: Zahnräder, mit Riemen und ohne. Hier wird so gedreht, wie dreht es sich dort bzw. schneller/langsamer. Seilzüge, Gewicht am einen Ende so, welches Gewicht ans andere Ende hängen für ein Gleichgewicht. Unterschiedliche Regale, welches hält die höchste Last. Dann sehr einfache elektronische Schaltungen mit mehreren Lampen und Schaltern; welchen Schalter muss man schließen, damit Lampe B brennt. Eine Aufgabe war bisschen kniffeliger: 3 Schaltungen mit Lampen, die für 12V geeignet sind. Dann waren die Lampen unterschiedlich in Reihe und parallelgeschaltet, mal mit 12 V, mal mit 24 V und man sollte sagen, welche Lampen zu viel V abbekommen. Dazu nochmal Reihenschaltung, Parallelschaltung anschauen! Verfallt jetzt nicht in Panik, die Schaltungen und das alles waren alle SEHR EINFACH gebaut, also wer die absoluten Grundkenntnisse hat, der bekommt das hin.
Räumliche Vorstellungskraft (hätte ich fast vergessen):
Man bekommt ein gefaltetes Pappding gezeigt. Darunter ein ungefaltetes Pappding, in dem Pfalze eingezeichnet und von A bis X beschriftet sind. Man soll anklicken, an welchen Pfalzen geknickt werden muss, um das Pappding zu erhalten.
Aufgaben die wie folgt ablaufen: Briefpapier, Firmenlogo links oben. Von Oben nach Unten falten, von Links nach Rechts. Wo ist das Logo nun. Wird immer komplizierter.
Englisch:
Text auf Englisch. Einprägen ohne Zeitlimit. Dann kommen Multiple-Choice-Fragen (der Text ist immer noch oben drüber verfügbar). Antworten anklicken.
Es waren 2 Texte.
Synonyme, das selbe wie bei dem Deutschtest.
Bedeutung. Ein Englisches Wort, darunter mehrere deutsche Worte. Alle deutschen Worte, die das Englische Wort wiederspiegeln anklicken. Teilweise etwas kniffelig.
8-10 Englische Worte durcheinander. Unter jedem Wort ein Pfeil nach links und ein Pfeil nach rechts. Herausfinden, wie der Satz lauten könnte und mit Hilfe der Pfeile an die "richtige Stelle klicken". Ich kann nicht sagen, ob nicht sogar geschaut wird, wie viele Klicks man gebraucht hat.
Schlusswort und Fazit:
Es wird viel Kram abgefragt, der meiner Meinung nach nicht wirklich Aufklärung darüber schafft, ob man nun fit für eine Ausbildung ist oder nicht. Aber ich denke es ist eine Möglichkeit zu prüfen, wer Unter- und Mittelstufenkram halbwegs drauf hat und um die ganz Doofen von den nicht ganz so Doofen zu trennen. Die BASF hat ja wohl extrem viele Bewerbungen und irgendwie müssen sie ja sieben.
Die Aussage, die man auf der BASF Homepage findet, es werde kein Wissen abgefragt und man könne sich nicht vorbereiten ist absoluter Unfug.
Man kann sich auf alles vorbereiten, sogar auf den Psychotest.
Kauft euch vernünftige Lektüre (gibt ne Menge z.B. bei Amazon) und arbeitet euch ein. In einem solchen Buch werdet ihr die meisten der von mir beschriebenen Tests finden und üben können. Es gibt für alles Methoden, sogar für das Merken von vielen Zahlen! Wenn euch die Einstellung bei der BASF superwichtig ist und ihr auf alles richtig gut vorbereitet sein wollt, dann übt den Kram ein paar Monate lang, dann rockt ihr das ganze total!
In ein solches Buch hineinzuschauen kann ich jedem empfehlen, schon alleine, weil es einem die Aufregung vor dem Ungewissen nimmt. Wer das alles schon einmal in der Form gesehen hat, geht wahrscheinlich viel cooler und überlegter an die Sache heran und das ist einiges wert!
Wer schon einmal bei einem Test war, der hat das Grundgerüst schon gesehen. Ich muss dazu allerdings sagen, dass der BASF Test von den Tests, die ich bisher gesehen habe, der forderndste war.
Am Anfang wird gefragt, ob schon einmal jemand so einen Test gemacht hat. Ich kann nicht sagen, ob das von Bedeutung ist, aber da man vom Unternehmen nicht die Chance bekommt sich vorzubereiten, ist davon auszugehen, dass sie die Leute unvorbereitet testen möchten! Daher evtl. besser einfach nichts sagen.
Der Test ist kein Hexenwerk und auch kein totaler Spaziergang. Manche Sachen fallen dem einen schwer, dem anderen leicht und umgekehrt.
Fast vergessen:
Es kam nicht eine einzige Frage vor, die in die Richtung Chemie gegangen wäre. Klingt komisch, ist aber so! Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Fragen zur Physik gestellt werden! Ich persönlich finde das sehr merkwürdig und bei den Einstellungstests aller anderen Firmen, die ich besucht habe, war das ganz anders, aber die Personaler einer so großen Firma werden schon wissen, was sie tun!
Bekleidung:
Noch ein Wort zur Bekleidung: Ich war mittlerweile bei ein paar Einstellungstests und es war echt unterschiedlich, was die Leute an hatten.
Bei der BASF allerdings waren mit Abstand die schlechtest gekleidetsten Leute dabei. Soll heißen schön mit Baggiehose, Kapuzenpulli und bunten Skaterschuhen. Mädels und Frauen kann ich den Vorwurf nicht machen, die waren durchgehend alle vernünftig gekleidet!
Die Personalabteilung will Bewerber bei der Kleiderwahl aber genauso im Regen stehen lassen, wie bei der Vorbereitung auf den Einstellungstest, also spart es euch gleich, da anzurufen und nachzufragen. Nachfragen wird 0 belohnt, da kommt die Antwort "ordentlich und angemessen".
Ich konnte zwar nicht erkennen, dass darauf groß geachtet worden wäre, allerdings kann man nie wissen, ob nicht doch die eine oder andere Notiz gemacht wird. Ich würde den Jungs und Männern daher ein Oberteil mit Kragen (Hemd oder Polo) empfehlen, eine vernünftige Hose oder Jeans und vielleicht nicht die abgefucktesten, buntesten oder lässigsten Schuhe, die ihr im Schrank habt! Wenn ihr überhaupt kein Hemd (blau/hellblau/weiss) besitzt, solltet ihr evtl. mal eins anschaffen. Sowas gibt es auch bei H&M zu kaufen, wenn ihr nicht so viel ausgeben wollt und spätestens beim Vorstellungsgespräch ist ein Hemd angebracht!
Mädels und Frauen haben sowas eh drauf, da muss man nichts zu sagen!
Solltet ihr diesen Beitrag in ein paar Jahren lesen, kann es sein, dass er veraltet ist und der Test inzwischen verändert wurde! Ob die Tests verändert werden, kann ich nicht sagen, bedenkt man aber, was für ein Geheimnis von Seiten der Firmen um ihre Tests gemacht wird, dann kann man davon ausgehen, dass diese von Jahr zu Jahr abgeändert werden.
//Edit: Falls ihr euch in Mathe nochmal fit machen wollt:
http://www.bws-horgen.ch/lernmodule.html
Da sind eine Menge Rechenaufgaben zu finden unter "Arbeitsblätter AB1-AB55".
geht keiner