Anschreiben als Justizfachangestellter
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Also, Musteranschreiben sind gefährlich. Punktum.
Aber ich glaube, Du kriegst jetzt eher den aktiven, dynamischen Ton hin, der die Grundlage ist für eine gute Bewerbung. Dennoch empfehle ich Dir, jede Bewerbung individuell zu schreiben - abgestimmt auf Beruf und Unternehmen.
Du kannst gerne jederzeit hier Anschreiben einstellen.
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Wie viele Bewerbungen hast du denn geschrieben und wie viele Absagen erhalten? Es gibt schließlich keinen Automatismus "ich schreibe eine Bewerbung also werde ich zum VG eingeladen und bekomme die Stelle". Manchmal ist es allein schon aufgrund der Masse der Bewerbungen gar nicht möglich, jeden geeigneten Bewerber in die engere Auswahl zu nehmen. Das ist Pech, besagt aber nichts über deine Qualifikation. Deine Adressaten müssen nun mal alle Bewerber bis auf den einen, der die Stelle bekommt, enttäuschen.PlanB hat geschrieben: Mittlerweile frage ich mich, was man noch anstellt mit dem eigenen Leben, wenn man überall eine Absage bekommt und ohne Berufsausbildung dasteht. Diese Möglichkeit finde ich gar nicht mal so fernliegen.
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Das macht einen etwas beleidigten Eindruck. Ich kann ja die Frustration verstehen, aber du musst jetzt Frustrationstoleranz aufbauen. Du bist nicht der einzige und auch nicht der jüngste Bewerber. Und wahrscheinlich bist du auch nicht der einzige Bewerber, der genau in deiner Situation steckt. Niemand wird genau auf dich warten oder dich aus Mitleid einstellen.PlanB hat geschrieben: Aber gut, selbst das reicht offensichtlich nicht aus...
Du wirst eingestellt, weil du a) das Glück hattest, dass deine Bewerbung überhaupt gelesen wurde und es dir b) gelingt, zu überzeugen. Dass du Arbeitserfahrung hast bzw. die Menge deiner Zeugnisse ist unerheblich. Sie sind letztlich nur der Beleg dafür, dass du kein fauler Hund bist und nicht Jahre lang auf der faulen Haut gelegen hast. Sie sind ein Bonus, dessen Nichtvorhandensein man jüngeren Bewerbern nicht als Malus vorwerfen kann.
Ich weiß aus eigener Erfahrung wie frustrierend das ist, wenn man Absagen erhält. Deshalb, anstatt jetzt stumpf in den Bereich kaufmännische Ausbildungen zu gehen (das kannst du natürlich trotzdem machen), gib nicht auf. Und hör auf den Tipp von Katerfreitag (oder war der von jemand anderem?) und informier dich mal, wo noch Leute mit juristischem Spezialwissen benötigt werden, wo der Abschluss nicht unbedingt notwendig ist. Ich weiß z.B. von einem Geographen ohne Studienabschluss, der in einem Schulbuchverlag in der Geschichtsredaktion sitzt. Ich kenne einen Bänker, der ein abgebrochenes Jura- und ein abgebrochenes BWL-Studium vorzuweisen hat und trotzdem in der Chefetage einer kleinen Privatbank sitzt (okay, der hat auch in den Achtzigern studiert und damals war das alles noch ein wenig lockerer, die Überspezialisierung der Studiengänge war noch nicht so ausgereift). Ich meine nicht, dass alles easy-peasy ist und du wirst dich in den kommenden Monaten wahrscheinlich noch mit der einen oder anderen Absage abfinden müssen, aber da musst du drüber stehen (ich weiß, dass das nicht jeden Tag funktioniert, ich war fast zwei Jahre völlig erwerbslos).
Ich bin während meiner Arbeitslosigkeit einfach wieder zu Uni gegangen, habe Sprachkurse (bist du schon exmatrikuliert?) und andere Veranstaltungen besucht. Das hat zwei Effekte: Du lernst andere/neue Dinge dazu (das sind freilich keine offiziellen Qualifikationen) und vor allem sitzt du nicht zu Hause und bläst Trübsal. Und als dritten Effekt kannst du im VG sagen: "Ich war in meiner Zeit auf Arbeitssuche neben dieser auch damit beschäftigt, Neues zu lernen, habe meine Kisuaheli-Kenntnisse und mein Oboenspiel verbessert, habe etwas zum Konzept des Disagio bei den Paschtu erfahren und die Effekte von Vergletscherung in ehemaligen Vulkangebieten auf die Flora und Fauna studiert."
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Mir ging es bei dem Beitrag mit Praktika und Probearbeiten gar nicht um die Erfahrung, die Du für Dich da rausholen kannst - sondern vielmehr um die Erfahrung, die der Arbeitgeber mit Dir macht: nämlich, dass Du ein sympathischer, intelligenter, fleissiger, produktiver Mitarbeiter bist. Das weiß der AG nicht vorher, das erlebt er erst, wenn er Dich live in action sieht. Im Vorhinein kann er nur darauf hoffen...
Das Mehr interessiert gar nicht. Du hast dich auf Ausbildungsplätze beworben. Das heißt, darauf bewerben sich Abiturienten und ggf. sogar Realschüler. Denen kann man nicht vorwerfen, dass du mehr Lebenserfahrung hast.PlanB hat geschrieben:Ich denke, mehr ist gar nicht machbar gewesen. Und damit meine ich nicht, dass ich so toll bin, sondern dass ich nicht nur studiert habe, sondern trotzdem das Maximum an Berufserfahrung versucht hab zu erreichen. Mehr geht parallel gar nicht.
Wieso sollte man nicht diejenigen berücksichtigen, die arbeitslos sind oder gerade aus der Schule kommen? Haben die kein Recht, sich Rentenansprüche bzw. verbeamtet Pensionsansprüche zu erarbeiten?Ich bewerbe mich also nicht aus ... Arbeitslosigkeit heraus. Ich denke schon, dass das auch einen Unterschied macht und berücksichtigt werden sollte. Ich war bisher noch nie arbeitslos.
Haben die evtl. nicht verstanden, dass du dein Staatsexamen nicht erreicht hast?Der eigentliche Grund warum ich so verärgert bin ist: Ich habe neben den Absagen noch eine Mail mit der Forderung meiner einzelnen Examensergebnisse erhalten. Ich sollte quasi alle Ergebnisse der 2 Examensversuche vorlegen. Mein Abitur reicht also nicht dazu aus, um berücksichtigt zu werden, worauf diese Berufe teilweise ausgerichtet sind, nämlich an Abiturienten und Personen mit mittlerer Reife. Ich denke, man kann einigermaßen nachvollziehen, warum ich gerade die Nase voll habe nach solch einer Mail.
Du hast aber schon aufgrund deines Lebenslaufs den Anspruch darauf formuliert, die Stelle zu bekommen und vor allen anderen bevorzugt zu werden.PlanB hat geschrieben: So etwas ist dermaßen eindeutig, dass ich solche Gedanken nicht einmal im entferntesten Sinne habe. Deswegen wundert es mich, dass man sowas aus meinem Satz ableitet und überhaupt noch denkt.
Das ist richtig. Man ist als aktiver Arbeitnehmer attraktiver für den Arbeitgeber als ein Arbeitsloser, da unterstellt wird, dass in der Arbeitslosigkeit das Arbeiten verlernt wird. Die Frage dann ist aber auch immer, ob man in derselben Branche ist oder eben nicht.Es ist eine Tatsache, dass wenn man sich von einer vorhandenen Stelle heraus bewirbt, es besser ankommt, als aus einer mehrjährigen Arbeitslosigkeit heraus.
Manche Leute lesen eben recht oberflächlich.Im Anschreiben steht eindeutig drin und im Lebenslauf auch, dass mein Studium nicht abgeschlossen ist. Deutlicher kann ich es doch nicht machen.
Wie würdest du das einschätzen, wäre das - rein fachlich - gerechtfertigt?Hier geht es eher darum -soweit ich verstanden habe- meinen Misserfolg im Staatsexamen durch die einzelnen Noten anzuschauen und sich davon ein Bild zu machen.
Im Übrigen, ich will dir gar nicht übel. Es ist nur so, dass ich bei deinen Ausführungen manchmal das Gefühl habe, dass man dir helfen muss, deinen Kompass zu justieren, weil du gerade extrem geknickt bist. Ich weiß dass es verletzend ist, wenn man Absagen bekommt, aber du weißt doch auch, dass das nicht verletzend gemeint ist.
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