Hallo:)
ich möchte mich beruflich umorientieren und eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten absolvieren. Leider habe ich bis jetzt nur Absagen erhalten, wurde nicht Mal zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Was die Voraussetzungen angeht für die Ausbildung, erfülle ich sie eigentlich. Für die Ausbildung wird mindestens die mittlere Reife verlangt, ich habe Abitur(aber leider mit einem schlechten Schnitt von 3,1) und ich bin schon ü30, vielleicht spielt mein Alter bei den Absagen auch eine Rolle... Für das Anschreiben, habe ich sehr lange gebraucht und trotzdem ist es nicht so gut, glaube ich. Würde mich freuen, wenn hier jemand ein Blick auf mein Anschreiben werfen und schreiben könnte, ob das Anschreiben so okay ist?
Sehr geehrte...,
durch die Stellenanzeige auf Ihrer Webseite bin ich auf die Möglichkeit aufmerksam geworden,
mich bei der Stadtverwaltung XY um einen Ausbildungsplatz zur Verwaltungsfachangestellten zu bewerben. Mit großem Interesse möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um meine während der Tätigkeit als Erzieherin entdeckte Leidenschaft für den Bereich der Verwaltung einzubringen.
Im Rahmen meiner Ausbildung und meiner Tätigkeit als Erzieherin in verschiedenen Institutionen konnte ich meine Fähigkeiten in den Bereichen Planung, Organisation und Dokumentation kontinuierlich weiterentwickeln. Neben der Durchführung pädagogischer Projekte und Aktivitäten
umfasst meine Arbeit unter anderem Verwaltungsaufgaben wie die Erstellung von Elternbriefen, die Dokumentation der Kinderentwicklung und die Abrechnung von Einkäufen und
Unternehmungen. Zudem habe ich Elterngespräche vorbereitet und durchgeführt, bei denen ich sie unter anderem bei der Ausfüllung der Anmeldeformulare beraten und unterstützt habe. Dabei habe ich erfahren, wie wichtig strukturiertes Arbeiten für eine erfolgreiche Arbeit und einen reibungslosen Ablauf einer Einrichtung ist.
Des Weiteren verfüge ich über eine gute Kommunikationsfähigkeit, die ich täglich unter Beweis
stelle, indem ich mich mit Kindern, Eltern und Kollegen austausche, um beispielsweise Terminplanungen oder verschiedene Aktivitäten innerhalb der Einrichtung zu koordinieren. In der Interaktion gehe ich bewusst auf die Bedürfnisse und Gefühle verschiedener Zielgruppen ein. Ich
bin davon überzeugt, dass diese Fähigkeit zur Empathie auch in der Verwaltung von Vorteil ist, da ich in meiner zukünftigen Rolle auf verschiedene Menschen treffen und auf ihre Anliegen
eingehen werde. Ich kann mich sensibel und einfühlsam um ihre Anliegen kümmern.
Darüber hinaus bin ich gewohnt, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Denn die mir weiter delegierte Aufsichtspflicht gemäß § 1631 Abs. 1 BGB erfordert von mir ein hohes Maß
an Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt, um stets die Sicherheit und das Wohl der mir anvertrauten Kinder zu gewähren, ohne dabei die pädagogischen Ziele außer Acht zu lassen und dementsprechend über Freiräume und Grenzen zu entscheiden. Diese Erfahrung hat mein
Bewusstsein für die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Regelungen geschärft.
Ich bin mir zuversichtlich, dass ich diese Anforderungen gewissenhaft erfüllen kann.
Neben meinen fachlichen Kompetenzen bin ich eine engagierte, freundliche, flexible und zuverlässige Person. Ich arbeite sowohl eigenständig als auch gerne im Team.
Über eine positive Rückmeldung sowie eine Einladung zu Vorstellungsgespräch würde ich mich
sehr freuen. Gerne stehe ich Ihnen für weitere Informationen oder Fragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen,
XY
Anschreiben 2. Ausbildung Verwaltungsfachangestellte
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- Registriert: 27.06.2023, 20:37
Re: Anschreiben 2. Ausbildung Verwaltungsfachangestellte
Hallo,
das Anschreiben ist meines Erachtens leider sehr schwach, und zwar aus den folgenden Gründen:
Den nächsten Absatz zitiere ich nicht, weil er einfach zu wild und viel zu lang ist. Stattdessen folgende Tipps:
Viel Erfolg!
Cyb
das Anschreiben ist meines Erachtens leider sehr schwach, und zwar aus den folgenden Gründen:
- Es ist ellenlang. Das Anschreiben sollte tunlichst nicht länger sein als eine Seite, und zwar inkl. Kopfzeile, Adressat etc. - und bitte in anständiger Schriftgröße.
- Man erfährt nicht, warum du dich umorientieren willst. Deine Motivation bleibt im Dunkeln.
- Es enthält sehr viele nichtssagende Passagen.
Komplett streichen. Es ist nicht interessant, wo du die Stellenanzeige gesehen hast. - Stattdessen versuche mal, im ersten Absatz in genau zwei Sätzen Folgendes unterzubringen: In Satz 1 formulierst du das stärkste Argument für dich (Kompetenzen/Fähigkeiten, die dich dafür qualifizieren, die wichtigsten Anforderungen aus dem Stellenprofil zu erfüllen). In Satz 2 legst du deine Motivation möglichst konkret dar. Und das ist nicht "Leidenschaft für die Verwaltung". Was genau erfüllt dich denn mit solcher Leidenschaft, wenn du an Verwaltung denkst?durch die Stellenanzeige auf Ihrer Webseite bin ich auf die Möglichkeit aufmerksam geworden,
mich bei der Stadtverwaltung XY um einen Ausbildungsplatz zur Verwaltungsfachangestellten zu bewerben. Mit großem Interesse möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um meine während der Tätigkeit als Erzieherin entdeckte Leidenschaft für den Bereich der Verwaltung einzubringen.
Den nächsten Absatz zitiere ich nicht, weil er einfach zu wild und viel zu lang ist. Stattdessen folgende Tipps:
- Verzichte auf irgendwelche Aufzählungen/Nennungen persönlicher Eigenschaften. Alles, was du behauptest, solltest du konkret belegen können.
- Führe nur solche Eigenschaften und Kompetenzen auf, die laut Stellenprofil gefordert sind. Nicht alles aufzählen, was dich als Erzieherin auszeichnet - nur das, was du auch in der Verwaltung brauchst.
- Keine reine Tätigkeitsbeschreibung. Dafür dient der Lebenslauf.
- Nutzen diesen Absatz dafür, das, was du in den ersten beiden Sätzen angelegt hast, weiter auszuführen. Es sollte dir immer darum gehen, diese Frage zu beantworten: Warum bist du die Richtige für den Job, und wie kannst du das konkret belegen? Wenn du am einen oder anderen Punkt authentisch deine Motivation ausdrücken kannst - umso besser.
Reine Aufzählung, weg damit.Neben meinen fachlichen Kompetenzen bin ich eine engagierte, freundliche, flexible und zuverlässige Person. Ich arbeite sowohl eigenständig als auch gerne im Team.
"Ich freue mich über die Einladung zu einem persönlichen Gespräch."Über eine positive Rückmeldung sowie eine Einladung zu Vorstellungsgespräch würde ich mich
sehr freuen. Gerne stehe ich Ihnen für weitere Informationen oder Fragen zur Verfügung.
Viel Erfolg!
Cyb
Re: Anschreiben 2. Ausbildung Verwaltungsfachangestellte
Löschen. Dass du dich bewirbst, steht im Betreff, Fundort der Stellenanzeige dorthin.Hoffnung24 hat geschrieben: ↑05.07.2023, 20:39durch die Stellenanzeige auf Ihrer Webseite bin ich auf die Möglichkeit aufmerksam geworden,
mich bei der Stadtverwaltung XY um einen Ausbildungsplatz zur Verwaltungsfachangestellten zu bewerben. Mit großem Interesse möchte ich diese Gelegenheit nutzen, um meine während der Tätigkeit als Erzieherin entdeckte Leidenschaft für den Bereich der Verwaltung einzubringen.
Der erste Satz ist der wichtigste und sollte vermitteln, warum du dich für die Stelle bzw. in diesem Fall für die Berufsausbildung interessierst. Keine Schleimerei, plausibel.
Können heißt nicht machen! Aber davon ab: was willst du deinen Adressaten mit diesen Satz sagen? Wäre ich der Adressat wäre ich verwirrt. Bewirbst du dich wirklich um eine Ausbildung zur Verwaltungsangestellten oder hat sich die Bewerbung verirrt?Im Rahmen meiner Ausbildung und meiner Tätigkeit als Erzieherin in verschiedenen Institutionen konnte ich meine Fähigkeiten in den Bereichen Planung, Organisation und Dokumentation kontinuierlich weiterentwickeln.
So geht es dann auch im Folgenden weiter: Du schreibst eine Bewerbung einer Erzieherin, nicht die einer angehenden Auszubildenden zur VFA.
Achte bitte auch auch auf Wiederholungen.Neben der Durchführung pädagogischer Projekte und Aktivitäten
umfasst meine Arbeit unter anderem Verwaltungsaufgaben wie die Erstellung von Elternbriefen, die Dokumentation der Kinderentwicklung und die Abrechnung von Einkäufen und
Unternehmungen. Zudem habe ich Elterngespräche vorbereitet und durchgeführt, bei denen ich sie unter anderem bei der Ausfüllung der Anmeldeformulare beraten und unterstützt habe. Dabei habe ich erfahren, wie wichtig strukturiertes Arbeiten für eine erfolgreiche Arbeit und einen reibungslosen Ablauf einer Einrichtung ist.
Spätestens hier frage ich mich, warum du dich eigentlich umorientieren möchtest.Des Weiteren verfüge ich über eine gute Kommunikationsfähigkeit, die ich täglich unter Beweis
stelle, indem ich mich mit Kindern, Eltern und Kollegen austausche, um beispielsweise Terminplanungen oder verschiedene Aktivitäten innerhalb der Einrichtung zu koordinieren. In der Interaktion gehe ich bewusst auf die Bedürfnisse und Gefühle verschiedener Zielgruppen ein.
Ich bin davon überzeugt, dass diese Fähigkeit zur Empathie auch in der Verwaltung von Vorteil ist, da ich in meiner zukünftigen Rolle auf verschiedene Menschen treffen und auf ihre Anliegen
eingehen werde. Ich kann mich sensibel und einfühlsam um ihre Anliegen kümmern.
Darüber hinaus bin ich gewohnt, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Denn die mir weiter delegierte Aufsichtspflicht gemäß § 1631 Abs. 1 BGB erfordert von mir ein hohes Maß
an Verantwortungsbewusstsein und Sorgfalt, um stets die Sicherheit und das Wohl der mir anvertrauten Kinder zu gewähren, ohne dabei die pädagogischen Ziele außer Acht zu lassen und dementsprechend über Freiräume und Grenzen zu entscheiden.Diese Erfahrung hat mein
Bewusstsein für die Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und Regelungen geschärft.
Ich verstehe, dass du mit deinen beruflichen Erfahrungen als Erzieherin versuchst, dich als bereits vorerfahren in Verwaltungs- und verwaltungsähnlichen Tätigkeiten zu präsentieren. Das ist auch im Grunde legitim und nicht per se die falsche Strategie. Allerdings gelingt dir das nicht wirklich gut, stattdessen schreibst du - wie ich bereits oben bemerkte - nicht die Bewerbung einer zukünftigen Auszubildenden, sondern die einer Erzieherin. Dabei wirkst du widersprüchlich, weil du ja einerseits ganz offensichtlich aus diesem Arbeitsfeld hinaus möchtest und wohl auch einen gewissen Leidensdruck hast (warum würdest du dich sonst mit Ü30 noch mal zurück in die Auszubildendensituation katapultieren wollen?) aber andererseits so tust, als sei alles perfekt in deinem Erzieherinnendasein.
Re: Anschreiben 2. Ausbildung Verwaltungsfachangestellte
@Hoffnung24: Ich kann versichern, dass sich TheGuide und ich nicht abgesprochen haben. Aber wie du siehst, haben wir sehr ähnliche "Probleme" mit deinem Anschreiben. Daher noch mal der Hinweis, dass, wenn zwei Personen komplett unabhängig voneinander gleichermaßen irritiert sind, dürfte das auch den echten Adressaten so gehen.