Hallo, liebe Foris,
ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen bzw. mit Ratschlägen zur Seite stehen.
Mein Sohn hat letztes Jahr eine Ausbildung begonnen und wegen psychischer Erkrankung abbrechen müssen. Er hat mit Hilfe von einem stat. Aufenthalt und ambulanter Psychotherapie erarbeitet, welchen Beruf er ergreifen möchte.
Seid 8/2021 befindet er sich in der Ausbildung! Zu Beginn bat er wegen massiver Probleme die Arbeitsagentur um Hilfe, die ihm die Fortführung der Ausbildung in der Berufshilfe mit einem entsprechenden Kooperationspartner anbot. Aufgrund seiner psychischen Erkrankung (Zwangsstörung- und handlungen, Angstzustände) meint die Arbeitsagentur nun, sie müssen mit Hilfe des Betriebsarztes und eines Gesundheitsfragebogens rausfinden, ob er nicht geeignet ist, seine Ausbildung fortzuführen. Obwohl er immer, seid dem Abbruch seiner Ausbildung, mit offenen Karten gespielt hat. Ich muss dazu sagen, dass sich mein Sohn innerhalb der Berufsschule zum ersten mal richtig wohl fühlt und er unbedingt seine Ausbildung beenden möchte. Er möchte nicht in eine andere Maßnahme gesteckt werden. Bevor das geschieht, möchte er sich auf einen anderen Beruf und eine Ausbildung bewerben.
Am liebsten wäre ihm jedoch, er käme aus der Berufshilfe raus und würde seine Ausbildung mit Beginn 2. Lehrjahr in einem anderen Betrieb fortführen.
Jetzt überlegen wir: bei einer völlig neuen Bewerbungsausrichtung überlegen wir, den Ausbildungsabbruch in den Lebenslauf zu bringen und mit gesundheitlichen Gründen darzulegen….was ja nicht gelogen ist.
Er möchte jedoch seine derzeitige Ausbildung nicht einbringen, weil die Berufshilfe aber auch wirklich keinen guten Ruf hat und er damit sofort abgestempelt wird.
Was meint Ihr? Würdet Ihr es weglassen? Die Ausbildung ein weiteres Mal abbrechen käme auch nicht gut.
Solltet Ihr noch Rückfragen haben, ich antworte gerne!
Vielen Dank für Eure Hilfe.
Enja
Aktuellen Lehrbetrieb im Lebenslauf weg lassen
Re: Aktuellen Lehrbetrieb im Lebenslauf weg lassen
Gibt es denn ein Problem mit dem Ausbildungsbetrieb?
Re: Aktuellen Lehrbetrieb im Lebenslauf weg lassen
Einen guten Tag,
sorry, dass ich mich erst jetzt melde....Töchterlein ist heute positiv getestet worden...
In der Tat gibt es Probleme! Mein Sohn fühlte sich von Anfang an nicht wirklich betreut bzw. komplett allein gelassen. In mehreren Gesprächen (ich war bei einem dabei) gab es widersprüchliche Aussagen bezüglich Ausbildungsvertrag, Frist einen Kooperationspartner zu finden, vertrauensvolle Gespräche werden nicht als solche behandelt, Termine mit dem Kooperationsbetrieb werden nicht eingehalten, Gespräche mit dem Kooperationspartner werden unterschiedlich wahrgenommen.
Das Hauptproblem liegt jedoch darin, dass mein Sohn seid Abbruch seiner 1. Ausbildung in Gesprächen mit der Arbeitsagentur mir offenen Karten bezüglich seiner Erkrankung gespielt hat und ihm in einem Jahresgespräch gesagt wird, er hätte zu Beginn seines Wechsels in die Berufsberatung davon nichts gesagt. Das ist nachweislich unwahr und wir haben diesbezüglich Morgen einen Beratungstermin beim Rechtsanwalt. Meiner Meinung nach ist die Arbeitsagentur ihrer Fürsorgepflicht nicht nachgekommen und versucht nun mittels Betriebsarzt und Gesundheitsfragebogen, der von psychologischen Gutachtern beurteilt werden soll, ihn aus dieser Maßnahme zu drängen.
Mein Sohn fühlt sich in der Berufsschule und jetzt in seinem Kooperationsbetrieb (der der Berufshilfe auch nicht passt, weil er sich zu viel einmischt) so wohl. Es gibt nur Probleme mit der Berufshilfe und der Arbeitsagentur, die auch erst jetzt darauf hinwies, sollte er gute Noten schreiben, er ebenfalls aus der Maßnahme entlassen wird und dann in der Ausbildung seinen Betrieb verliert.
Ich denke, ich bin ausgeufert, nur leider lässt sich das mit kurzen Sätzen nicht erklären! Ich hab mich schon sehr kurz gefasst!
Herzlichst, Enja
sorry, dass ich mich erst jetzt melde....Töchterlein ist heute positiv getestet worden...
In der Tat gibt es Probleme! Mein Sohn fühlte sich von Anfang an nicht wirklich betreut bzw. komplett allein gelassen. In mehreren Gesprächen (ich war bei einem dabei) gab es widersprüchliche Aussagen bezüglich Ausbildungsvertrag, Frist einen Kooperationspartner zu finden, vertrauensvolle Gespräche werden nicht als solche behandelt, Termine mit dem Kooperationsbetrieb werden nicht eingehalten, Gespräche mit dem Kooperationspartner werden unterschiedlich wahrgenommen.
Das Hauptproblem liegt jedoch darin, dass mein Sohn seid Abbruch seiner 1. Ausbildung in Gesprächen mit der Arbeitsagentur mir offenen Karten bezüglich seiner Erkrankung gespielt hat und ihm in einem Jahresgespräch gesagt wird, er hätte zu Beginn seines Wechsels in die Berufsberatung davon nichts gesagt. Das ist nachweislich unwahr und wir haben diesbezüglich Morgen einen Beratungstermin beim Rechtsanwalt. Meiner Meinung nach ist die Arbeitsagentur ihrer Fürsorgepflicht nicht nachgekommen und versucht nun mittels Betriebsarzt und Gesundheitsfragebogen, der von psychologischen Gutachtern beurteilt werden soll, ihn aus dieser Maßnahme zu drängen.
Mein Sohn fühlt sich in der Berufsschule und jetzt in seinem Kooperationsbetrieb (der der Berufshilfe auch nicht passt, weil er sich zu viel einmischt) so wohl. Es gibt nur Probleme mit der Berufshilfe und der Arbeitsagentur, die auch erst jetzt darauf hinwies, sollte er gute Noten schreiben, er ebenfalls aus der Maßnahme entlassen wird und dann in der Ausbildung seinen Betrieb verliert.
Ich denke, ich bin ausgeufert, nur leider lässt sich das mit kurzen Sätzen nicht erklären! Ich hab mich schon sehr kurz gefasst!
Herzlichst, Enja
Re: Aktuellen Lehrbetrieb im Lebenslauf weg lassen
Gegenüber dem Arbeitsamt könnte man argumentieren, dass ein weiterer Bruch im Lebenslauf sich sicher schlecht auf spätere Arbeitsstellen auswirken würde. Ansonsten würde ich tatsächlich auf die anwaltliche Beratung setzen.
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass die Arbeitsagentur zwar eigentlich nicht willkürlich handeln sollte, dies aber de facto tut, ob das an der Auslegung des Sozialgesetzbuches liegt? Ich weiß es nicht.
Ich war vor einigen Jahren arbeitslos und bewarb mich um einen Bildungsgutschein. Meine Beraterin von der Arbeitsagentur sagte mir, ich sei nicht berechtigt für einen Bildungsgutschein, da ich kein Arbeitslosengeld bezöge und verwies auf das SGB. Sie schickte mich in eine Maßnahme, in der ich Bewerbungen zu schreiben lernte (tatsächlich habe ich die ein oder andere Sache hier mitgenommen), aber de facto war das nicht das, was ich brauchte. Wir waren ein sehr heterogener Haufen mit völlig unterschiedlichen Bedürfnissen.
Ich sprach wegen des Bildungsgutscheins zwei oder drei Mal bei meiner Beraterin vor: Keine Chance.
Dann zog ich um. Außer dem Wohnort - in demselben Bundesland wie zuvor - hatte sich an meiner Situation nichts geändert. Erster Termin bei der nun zuständigen Arbeitsagentur. Da ich eh dorthin "musste" (eigentlich musste ich nicht, da ich ja eh kein Geld bekam, ich bin hingeganagen, weil ich hoffte, Hilfe bei der Arbeitssuche zu erhalten), trug ich meinem neuen Berater das mit dem Bildungsgutschein vor. Der hörte sich von mir an, worum es sich handelte, befand, dass ich wusste, weshalb ich diesen Bildungsgutschein haben wollte und genehmigte ihn mir. Will sagen: Es sollte nicht so sein, aber viel ist vom zuständigen Berater abhängig.
Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass die Arbeitsagentur zwar eigentlich nicht willkürlich handeln sollte, dies aber de facto tut, ob das an der Auslegung des Sozialgesetzbuches liegt? Ich weiß es nicht.
Ich war vor einigen Jahren arbeitslos und bewarb mich um einen Bildungsgutschein. Meine Beraterin von der Arbeitsagentur sagte mir, ich sei nicht berechtigt für einen Bildungsgutschein, da ich kein Arbeitslosengeld bezöge und verwies auf das SGB. Sie schickte mich in eine Maßnahme, in der ich Bewerbungen zu schreiben lernte (tatsächlich habe ich die ein oder andere Sache hier mitgenommen), aber de facto war das nicht das, was ich brauchte. Wir waren ein sehr heterogener Haufen mit völlig unterschiedlichen Bedürfnissen.
Ich sprach wegen des Bildungsgutscheins zwei oder drei Mal bei meiner Beraterin vor: Keine Chance.
Dann zog ich um. Außer dem Wohnort - in demselben Bundesland wie zuvor - hatte sich an meiner Situation nichts geändert. Erster Termin bei der nun zuständigen Arbeitsagentur. Da ich eh dorthin "musste" (eigentlich musste ich nicht, da ich ja eh kein Geld bekam, ich bin hingeganagen, weil ich hoffte, Hilfe bei der Arbeitssuche zu erhalten), trug ich meinem neuen Berater das mit dem Bildungsgutschein vor. Der hörte sich von mir an, worum es sich handelte, befand, dass ich wusste, weshalb ich diesen Bildungsgutschein haben wollte und genehmigte ihn mir. Will sagen: Es sollte nicht so sein, aber viel ist vom zuständigen Berater abhängig.
Re: Aktuellen Lehrbetrieb im Lebenslauf weg lassen
Lieber "TheGuide",
erstmal vielen Dank für Deine Antwort.
Genau aus diesem Grund, einen weiteren Abbruch im Lebenslauf aufführen zu müssen, schreckt mich ab. Daher meine Frage, überhaupt die Berufshilfe bei einer Bewerbung auf eine anderweitige Stelle aufführen zu müssen.
Der Anwalt hat jetzt ein Schreiben an die Arbeitsagentur aufgesetzt, ganz freundlich und zuvorkommend, dass mein Sohn sich innerhalb der Ausbildung in der Schule und im Kooperationsbetrieb wohl fühlt, die oberste Priorität darauf liegt, die Ausbildung weiter fortzuführen und demzufolge auch zu beenden. Er bittet um Mitteilung, inwieweit überhaupt Fragen beantwortet werden müssen, weil er ja immer mit offenen Karten gespielt hat. Dieser Gesundheitsfragebogen bereitet uns allen Kopfzerbrechen!
Und ja, da hast Du Recht und das ist auch die Meinung des Anwaltes, dass es sehr darauf ankommt, an welchen Sachbearbeiter man gerät. Letztendlich ist man auf Gedeih und Vererb drauf angewiesen und in gewisser Weise schmiert man demjenigen Honig ums Maul.
Gestern rief seine zuständige Dame der Arbeitsagentur an. Freundlich, aber bestimmt, dass sie keiner Fristverlängerung (darum bat der Anwalt ebenfalls) zustimmt. Wir warten jetzt einfach auf Rückmeldung des Anwaltes! Es ist einfach unerträglich!
Dennoch möchte er nicht untätig bleiben und will aus dieser Berufshilfe raus und seine Ausbildung in einem anderen Betrieb fortsetzen. Also sichten wir den Arbeitsmarkt rauf und runter bezüglich seines derzeitigen Ausbildungsberufes. Er schaut aber auch nach Stellen, eine zweite Ausbildung Mitte dieses Jahres zu bekommen. Und wir werden den aktuellen Lehrbetrieb dann nicht im Lebenslauf aufführen. Die Berufshilfe hat keinen guten Ruf, das würde ihm definitiv nachhängen.
Liebe Grüße, Enja
erstmal vielen Dank für Deine Antwort.
Genau aus diesem Grund, einen weiteren Abbruch im Lebenslauf aufführen zu müssen, schreckt mich ab. Daher meine Frage, überhaupt die Berufshilfe bei einer Bewerbung auf eine anderweitige Stelle aufführen zu müssen.
Der Anwalt hat jetzt ein Schreiben an die Arbeitsagentur aufgesetzt, ganz freundlich und zuvorkommend, dass mein Sohn sich innerhalb der Ausbildung in der Schule und im Kooperationsbetrieb wohl fühlt, die oberste Priorität darauf liegt, die Ausbildung weiter fortzuführen und demzufolge auch zu beenden. Er bittet um Mitteilung, inwieweit überhaupt Fragen beantwortet werden müssen, weil er ja immer mit offenen Karten gespielt hat. Dieser Gesundheitsfragebogen bereitet uns allen Kopfzerbrechen!
Und ja, da hast Du Recht und das ist auch die Meinung des Anwaltes, dass es sehr darauf ankommt, an welchen Sachbearbeiter man gerät. Letztendlich ist man auf Gedeih und Vererb drauf angewiesen und in gewisser Weise schmiert man demjenigen Honig ums Maul.
Gestern rief seine zuständige Dame der Arbeitsagentur an. Freundlich, aber bestimmt, dass sie keiner Fristverlängerung (darum bat der Anwalt ebenfalls) zustimmt. Wir warten jetzt einfach auf Rückmeldung des Anwaltes! Es ist einfach unerträglich!
Dennoch möchte er nicht untätig bleiben und will aus dieser Berufshilfe raus und seine Ausbildung in einem anderen Betrieb fortsetzen. Also sichten wir den Arbeitsmarkt rauf und runter bezüglich seines derzeitigen Ausbildungsberufes. Er schaut aber auch nach Stellen, eine zweite Ausbildung Mitte dieses Jahres zu bekommen. Und wir werden den aktuellen Lehrbetrieb dann nicht im Lebenslauf aufführen. Die Berufshilfe hat keinen guten Ruf, das würde ihm definitiv nachhängen.
Liebe Grüße, Enja