Hallo
ich bin neu im Forum und hoffe, dass ihr mir gute Tipps und Ratschläge geben könntet.
Bitte seid nicht zu streng zu mir und meiner Situation. Ich habe viel gelernt und weiß nun, dass ich nicht nochmal sowas mitmachen werde, wie in meiner kommenden Geschichte beschrieben.
Nun aber zu meiner Situation.
Ich bin frischer Absolvent. Ich habe meine Abschlussarbeit in einem Unternehmen geschrieben. Im Dezember habe ich im Unternehmen nachgefragt, ob ich nach meiner Abschlussarbeit im Unternehmen eine Chance auf eine Festanstellung habe.
Im Dezember wurde mir gesagt, dass diese Festanstellung in Überlegung ist, da ich wohl ein guter Angestellter bin, es aber noch nicht zu 100% feststeht.
Also habe ich mich schon vor Abschluss meines Studiums aus Sicherheit auf andere Stellen beworben.
Im März habe ich dann (von jetzt auf gleich) von „meinem“ Unternehmen (also dem Unternehmen wo ich die Masterarbeit geschrieben hatte) ein Jobangebot erhalten. Ich habe mich darauf intern beworben. Parallel schloss ich mein Studium ab.
Ich erhielt von den anderen Firmen dann auch Rückmeldungen und wollte die Vorstellungsgespräche mitnehmen. 1. aus Erfahrung, 2. zum Vergleich.
Im April/Mai hatte ich dann die Gespräche bei „meiner“ Firma und einer anderen Firma.
Ich erhielt bei der anderen Firma (sagen wir Firma a) eine Zusage und einen Arbeitsvertrag.
„Meine“ Firma hat sich hingegen Zeit gelassen, bzgl. einer richtigen (schriftlichen) Zusage und einem Arbeitsvertrag.
Der Grund wieso ich keine eindeutige Zusage erhielt? Ich habe eine Qualifikation nicht erfüllt und es musste geklärt werden, ob ich diese mit einer Weiterbildung erfüllen kann. Das musste aber über 10 Ecken firmenintern abgeklärt werden (wie das in einem Konzern gestützten Unternehmen so ist).
Ich erhielt zwar mündliche Zusagen, auch eine schriftliche per Mail, aber noch keinen Vertrag. Mein Chef und meine Kollegin meinten aber, dass alles gut gehen wird und ich mir keine Sorgen machen muss.
Nun zu meinem Problem.
Ich wollte von Anfang an in „meiner“ Firma anfangen. 1. weil mir die Arbeit Spaß gemacht hat und der angebotene Job eine tolle Einstiegschance gewesen ist und ich 2. eingearbeitet war, also ich kannte alle Kollegen und Mitarbeiter und habe mich noch nie so wohl gefühlt.
Allerdings wollte ich der anderen Firma a nicht „so ohne weiteres“ absagen. Da ich bisher nichts schriftliches in der Hand hatte. Jedenfalls hat man mir das geraten.
Also habe ich der Firma a zwar gesagt, dass ich Interesse habe.
Aber ich habe der Firma a auch ehrlicherweise gesagt, dass das Angebot meiner Firma so gut ist und ich das (wenn alles klappt, wegen der Qualifikation usw.) Angebot auch gern annehmen wollen würde!
Ich habe der Firma a aber auch ehrlich gesagt, dass sich die Entscheidung noch etwas in die Länge zieht.
Meine Kollegin und Personalerin (und indem Fall meine Ansprechpartnerin auch wegen der Qualifikation) war zu diesem Zeitraum an Corona erkrankt.
Ich habe außerdem gesagt, dass ich das alles nicht per E-Mail kommunizieren möchte (was ohnehin sinnlos war, da meine Kollegin sowieso krank war und es gab auch keine Vertretung für diese Zeit), sondern persönlich. Meine Firma wollte mich ohnehin noch einmal persönlich treffen, da ich noch Elektronik abgeben musste und man somit das Gespräch (bzgl. der Qualifikation und dieser Situation) Vorort verbinden hätte können.
(Ja, ich war zu ehrlich! Ich weiß. Dummer Anfängerfehler!)
Innerlich wollte ich natürlich auch nicht, dass dieser Einstellungsprozess noch ewig andauert, weil ich niemanden gern hinhalten wollte. Aber die Firma a, wusste schließlich auch von Anfang an woran sie war und sie hätte mir nach meiner „ehrlichen Antwort“ direkt absagen können. Tat sie aber auch nicht.
Firma a gab mir daraufhin die Möglichkeit von zwei Wochen Bedenkzeit. Es gab auch keinen anderen Bewerber für die Firma a.
Ich hatte die Firma a also bis zu dem finalen Entscheidungdatum schon zwei Wochen hinhalten müssen.
Da sich „meine“ Firma bis zu dem Tag dieser finalen Entscheidung noch nicht entschieden/ gemeldet hatte, wusste ich nicht was ich tun sollte! Gleichzeitig hatte ich einen Unfall, wodurch ich wahnsinnig überfordert war, da ich durch den Unfall jetzt den ganzen Monat ausgefallen bin!
Also habe ich der Firma a aus lauter Panik abgesagt. Mit der Begründung, dass sich „meine“ Firma noch nicht gemeldet hat und das ich krank geschrieben bin und daher derzeit auch nicht eingesetzt werden kann. Ich mein, wenn man direkt nach dem Einstieg erstmal einen Monat krank ist, ist das mit Sicherheit nicht gut! Firma a wusste über den Unfall Bescheid.
Mein Bauchgefühl hat mir auch gesagt „warte lieber etwas länger und entscheide dich für „deine“ Firma. Schließlich war ich eh krank geschrieben und das Angebot war viel zu gut, um es nicht anzunehmen.
Jedenfalls habe ich der Firma a abgesagt.
Ich wollte mit „meiner“ Firma dann alles abklären bezgl. der Festanstellung und erhielt von jetzt auf gleich überraschenderweise eine Absage!
Ich habe bis heute keine Erklärung erhalten, trotz Nachfragen. Die Qualifikation ist aber nicht der Grund. Meine Stelle wurde „einfach“ öffentlich hochgeladen und ich war draußen.
Da ich gesundheitlich ohnehin zu kämpfen hatte, war ich vor ein paar Wochen natürlich richtig durch mit den Nerven und der Welt.
Und nun sind fast 3 Wochen vergangen und ich weiß nicht was ich tun soll. Die Elektronik wurde von einen Kollegen abgeholt.
Ich hatte überlegt mich bei der Firma a zu melden. Weiß aber auch nicht, ob ich das tun soll. Schließlich habe ich aus Panik schriftlich abgesagt (nein nicht mündlich weil ich wegen dem Unfall viel zu klären hatte und nicht wusste wo mir der Kopf stand). Ich habe mich zwar mit den Mitarbeitern der Firma a (die für den Bewerbungsprozess verantwortlich waren) gut verstanden, allerdings war die Firma ja irgendwie „zweite Wahl“ (was diese Firma ja irgendwie wusste) und das Hinhalten war schließlich ungut. Das wurde mir vor ein paar Wochen auch so „durch die Blume“ kommuniziert, trotzdem haben sie auf „mich gewartet“.
Nun geht es mir gesundheitlich besser, ich darf im Juli auch wieder voll durchstarten.
Ich fühle mich aber seelisch schlecht. Ich arbeite sehr gern und möchte nicht lange zuhause bleiben. Zumal es im Sommer auch schwerer ist einen guten Job zu finden. Weitere Bewerbungen sind natürlich abgeschickt.
Ich überlege mich bei der Firma a zu melden. Weiß aber nicht wie ich das anstellen soll. Gleichermaßen weiß ich auch nicht ob die Idee so gut ist? Nach dem ganzen Chaos…
Es wäre nur die denkbar sinnvollere Möglichkeit, statt zuhause zu sitzen und nichts zu tun.
Was soll ich eurer Meinung nach tun?
Ich danke euch fürs durchlesen und mögliche helfen.
Absage - schwierige Situation - SOS
Re: Absage - schwierige Situation - SOS
Hallo,
zunächst einmal etwas Positives: Dass du dich nun weiter bewirbst, anstatt dich im Selbstmitleid zu vergraben, ist natürlich das richtige Vorgehen. Offensichtlich überzeugt dein Profil, also kannst du auch mit weiteren Einladungen rechnen. Das solltest du in jedem Falle beibehalten.
Dann noch eine Frage: Wieso schließt du daraus, dass Stelle bei "deiner" Firma öffentlich ausgeschrieben ist, dass du raus bist? Ja, es sieht nicht gut aus, aber vielleicht war das auch ein rechtliches Erfordernis. Es könnte m. E. zumindest nicht schaden, dass du dich darauf bewirbst.
Der Rest ist natürlich beknackt gelaufen, aber das weißt du selbst. Du kannst aber daraus lernen:
Alles Gute!
Gruß
Cyb
zunächst einmal etwas Positives: Dass du dich nun weiter bewirbst, anstatt dich im Selbstmitleid zu vergraben, ist natürlich das richtige Vorgehen. Offensichtlich überzeugt dein Profil, also kannst du auch mit weiteren Einladungen rechnen. Das solltest du in jedem Falle beibehalten.
Dann noch eine Frage: Wieso schließt du daraus, dass Stelle bei "deiner" Firma öffentlich ausgeschrieben ist, dass du raus bist? Ja, es sieht nicht gut aus, aber vielleicht war das auch ein rechtliches Erfordernis. Es könnte m. E. zumindest nicht schaden, dass du dich darauf bewirbst.
Der Rest ist natürlich beknackt gelaufen, aber das weißt du selbst. Du kannst aber daraus lernen:
- Verlasse dich niemals auf mündliche Zusicherungen, selbst wenn sie von vertrauenswürdigen Menschen aus "deiner" Firma kommen. Nur das, was du schriftlich hast, zählt.
- Wenn du eine Zusage hast und noch auf weitere Entscheidungen wartest, nimm die Zusage an. Sofern du eine weitere Zusage erhältst, die du lieber annehmen möchtest, wirst du wieder rauskommen. Denn das Unternehmen, welches dir zuerst die Zusage gegeben hat, wird dich nicht einstellen wollen, wenn es weiß, dass du dort eigentlich nicht hinmöchtest. Schlimmstenfalls kündigst du direkt nach Stellenantritt und fängst dann beim Unternehmen an, das dir die zweite Zusage gegeben hat.
- Sprich nicht zu offen über deine Pläne. Du weißt nie, wer dein Vertrauen missbraucht. Insbesondere bei bestehendem Arbeitsverhältnis sollten deine Kollegen und Vorgesetzten nichts über deine Absichten wissen - es sei denn, du kannst ein gezieltes Streuen von Unzufriedenheit nutzen, um deine Situation zu verbessern.
Alles Gute!
Gruß
Cyb
Re: Absage - schwierige Situation - SOS
Ich danke dir für deine Hilfe und deine Antwort.
Das das bei „meiner“ Firma nichts mehr wird, wurde mir von meiner Kollegin gesagt. Den Grund dafür kenne ich aber nicht. Das ist auch, was mich sehr mitgenommen hat!
Meine Kollegen sind auch geschockt.
Zum Rest. Ja Firma a war auch wirklich nicht so die Perspektive (unter uns gesagt), ich habe jetzt aber Angst und Panik, dass ich nichts mehr finden werde. Mein Schwerpunkt ist nicht weit vertreten und ohne Berufserfahrung ist es auch schwer einen Einstieg zu finden. Da mein Abschluss (Umweltwissenschaften) aber recht flexibel ist, kann ich mich natürlich auch alternativ/ per Quereinstieg bewerben. Z.B. im Projektmanagementbereich, dass würde mich auch interessieren.
Selbstverständlich hätte ich in erster Linie aber gern einen Job in meiner Spezialisierung, was in der Region selten ist und wenn dann wird es in der Beratung werden (also nicht in der Region, aber vielleicht Remote was natürlich auch okay ist, besser als kein Job!). Dadurch der Gedanke mich bei Firma a zu melden.
Ich mache mir eben schon Gedanken. Aber letztlich war die Situation auch sehr schwierig- also auch wegen meinem Unfall. Da bin ich auch froh, dass alles gut ausgegangen ist. Das wusste die Firma a auch, also ich hatte angerufen und von der Situation erzählt.
Wieso ich nicht die Option eines Umzugs in Betracht ziehe? Ich kümmere mich um meine Eltern. Meine Eltern sind beide krank.
Für mich wäre es das Schlimmste zuhause bleiben zu müssen.
Das das bei „meiner“ Firma nichts mehr wird, wurde mir von meiner Kollegin gesagt. Den Grund dafür kenne ich aber nicht. Das ist auch, was mich sehr mitgenommen hat!
Meine Kollegen sind auch geschockt.
Zum Rest. Ja Firma a war auch wirklich nicht so die Perspektive (unter uns gesagt), ich habe jetzt aber Angst und Panik, dass ich nichts mehr finden werde. Mein Schwerpunkt ist nicht weit vertreten und ohne Berufserfahrung ist es auch schwer einen Einstieg zu finden. Da mein Abschluss (Umweltwissenschaften) aber recht flexibel ist, kann ich mich natürlich auch alternativ/ per Quereinstieg bewerben. Z.B. im Projektmanagementbereich, dass würde mich auch interessieren.
Selbstverständlich hätte ich in erster Linie aber gern einen Job in meiner Spezialisierung, was in der Region selten ist und wenn dann wird es in der Beratung werden (also nicht in der Region, aber vielleicht Remote was natürlich auch okay ist, besser als kein Job!). Dadurch der Gedanke mich bei Firma a zu melden.
Ich mache mir eben schon Gedanken. Aber letztlich war die Situation auch sehr schwierig- also auch wegen meinem Unfall. Da bin ich auch froh, dass alles gut ausgegangen ist. Das wusste die Firma a auch, also ich hatte angerufen und von der Situation erzählt.
Wieso ich nicht die Option eines Umzugs in Betracht ziehe? Ich kümmere mich um meine Eltern. Meine Eltern sind beide krank.
Für mich wäre es das Schlimmste zuhause bleiben zu müssen.
Re: Absage - schwierige Situation - SOS
In Zukunft mitteilen: „Liebe Leute, ich habe von Firma x eine Zusage, würde aber lieber bei euch arbeiten. Ihr würdet auch nicht wollen, dass man euch warten lässt. Wollt ihr mich, oder soll ich Firma x zusagen?“
Geschenkt. Schwamm drüber und weitermachen! Schnee von gestern. Verschüttete Milch.(Ja, ich war zu ehrlich! Ich weiß. Dummer Anfängerfehler!)
Was hast du zu verlieren?Ich hatte überlegt mich bei der Firma a zu melden. Weiß aber auch nicht, ob ich das tun soll. Schließlich habe ich aus Panik schriftlich abgesagt (nein nicht mündlich weil ich wegen dem Unfall viel zu klären hatte und nicht wusste wo mir der Kopf stand). Ich habe mich zwar mit den Mitarbeitern der Firma a (die für den Bewerbungsprozess verantwortlich waren) gut verstanden, allerdings war die Firma ja irgendwie „zweite Wahl“ (was diese Firma ja irgendwie wusste) und das Hinhalten war schließlich ungut. Das wurde mir vor ein paar Wochen auch so „durch die Blume“ kommuniziert, trotzdem haben sie auf „mich gewartet“.
Und wenn man dich fragt: „waren wir für dich nicht bloß zweite Wahl?“, dann antwortest du, dass du nun mal die andere Firma schon kanntest, dich mit den Kollegen gut verstanden hast, dort bereits eingearbeitet warst und es daher keine Entscheidung gegen Firma X war, sondern für dich folgerichtig war, dass du auf das in Aussicht gestellte Angebot der Firma gewartet hast, bei der du deine Masterarbeit(?) geschrieben hast.
Noch mal: Was hast du zu verlieren?Ich überlege mich bei der Firma a zu melden. Weiß aber nicht wie ich das anstellen soll. Gleichermaßen weiß ich auch nicht ob die Idee so gut ist? Nach dem ganzen Chaos…
Re: Absage - schwierige Situation - SOS
Ich bin hier deutlich anderer Meinung. Die Gründe von Milan waren plausibel: Er kannte die Firma schon, es hat sich alles weg. corona hinausgezögert. Das wird man verstehen können.Cybarb hat geschrieben: ↑24.06.2022, 19:23 Zu deiner Frage, ob du dich bei Firma A melden solltest (um doch noch an den Job zu kommen): Es kann wohl nicht schaden, aber wenn ich Entscheider bei Firma A wäre, würde es dir nichts bringen. Die Firma hat dir eine großartige Bedenkzeit von zwei Wochen eingeräumt, an deren Ende du abgesagt hast. Das heißt, die Firma weiß genau, dass sie nicht deine erste Wahl ist. Also werden sie das Risiko kaum eingehen, dich einzustellen, weil sie damit rechnen müssen, dass du bald wieder weg bist.
Re: Absage - schwierige Situation - SOS
Du hast mich teilweise überzeugt, dass Milan2022 einen nicht ganz unrealistischen Versuch unternehmen kann, es bei Firma A noch zum Guten zu wenden. Denn wie du schreibst: Seine Gründe waren plausibel.
Es geht aber nur teilweise um seine Gründe; hinzu kommt das (gefühlte) Risiko von Firma A, wenn sie ihn einstellt. Man investiert erheblich in einen neuen Mitarbeiter, weiß jedoch, dass man nicht die erste Wahl ist/war. Das bedeutet, man muss es ihm schmackhaft machen, dass er bleibt. Zwar sollte eine wertschätzende Unternehmenskultur selbstverständlich sein, aber vielleicht hat er ja auch Vorstellungen, denen man einfach nicht entsprechen kann, die jedoch ausschlaggebend für einen Verbleib im Falle eines besseren Angebots sind.
Einen sehr wichtigen Satz habe ich jedoch in der Tat überlesen:
Das spricht sehr für einen Versuch.Es gab auch keinen anderen Bewerber für die Firma a.