Abgebrochenes Studium in Bewerbung angeben

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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red33
Beiträge: 3
Registriert: 09.07.2013, 15:27

Abgebrochenes Studium in Bewerbung angeben

Beitrag von red33 »

Hallo Leute,

nachdem ich nun schon bei 2 Bewerbungen fürs nächste Jahr scheinbar gleich in der ersten Runde ausgesiebt wurde, hoffe ich nun hier auf ein paar Tipps. :)

Suche im Moment einen Ausbildungsplatz als Speditions- oder Bürokaufmann.

Aber dann mal zum eigentlichen Knackpunkt.

Mein abgebrochenes Studium: Hab 2007 nach dem Abi gleich mit dem ReWi-Studium angefangen und mich auch mit halbwegs befriedigenden Leistungen durchgeschlagen (auch wenn das eigentlich nicht mein Anspruch war...), aber dann kam Ende 2010 der totale Zusammenbruch.

Weil schon immer stark übergewichtig war, kam dann irgendwann mal der Punkt, an dem ich das ganze Getuschle und Ausgelache nicht mehr ausgehalten hab.
Also ab zum Arzt, einem so genannten "Adipositas"-Experten, der mich dann noch tiefer reingeritten hat, weil ich mich mit der 1000 kcal am Tag (was ungefähr 25% meines Tagesbedarfs entsprochen hat) Diät auf gar nichts mehr konzentrieren konnte...
Nach dem verschwendeten Semester hab ich dann den Weg ins Fitnessstudio mit Ernährungsberatung gefunden, seitdem gehts mit 53 Kilo weniger auch wieder aufwärts mit mir selbst.

Nur leider hab ich mich in der ganzen Zeit immer mit den Aufmunterungen aus dem Familien-/Freundeskreis dazu verleiten lassen, den inzwischen nicht mehr einholbaren Rückstand in der Examensvorbereitung nachzuhecheln.

Nun sind 12 Semester rum, ich werde bald 25 und ich hab im Prinzip nix, keinen Abschluss, keine Praktika. Nur um die Erfahrung reicher, dass die Erwähnung von Übergewicht in Verbindung mit einem abgebrochenen Studium zur reflexartigen Absage führen.


Deswegen nun die Frage - Wie ich gehe ich im Anschreiben am besten mit meiner Lebenssituation um?
Ich hab das Gefühl, dass man das schon erwähnen sollte, aber wie gesagt, die Erfahrung zeigt mir halt, dass es scheinbar doch keine so gute Idee ist.
Andererseits denke ich mir, dass, wenn ichs nicht erwähne, die Bewerbung genau so schnell vom Tisch ist, eben weil ich ein nach so langer Zeit abgebrochenes Studium nicht erwähne und somit wahrscheinlich schnell der Eindruck von Faulheit entsteht.
Zwickmühle! :/

Hat jemand einen Tipp für mich? :)

MfG
red
Romanum
Bewerbungshelfer
Beiträge: 8983
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Hallo,

die private Lebenssituation sollte im Anschreiben ( https://www.bewerbung-forum.de/anschreiben.html ) möglichst nicht thematisiert werden, denn vor allem das Anschreiben ist nicht dazu gedacht, den eigenen Lebenswandel zu erklären und beim Leser auf Mitgefühl oder ähnliches zu hoffen. Es geht um die Darstellung deiner Motivation und deines Könnens für die gewünschte Ausbildungsrichtung. Du hast ja im Studium trotzdem etwas gelernt, auch wenn du es wohl nicht erfolgreich abschließen wirst. Auf das Erlernte könntest du auch in einer Ausbildung aufbauen. Das muss dein Ansatzpunkt sein. Im Lebenslauf kannst du es folgendermaßen angeben.
red33
Beiträge: 3
Registriert: 09.07.2013, 15:27

Beitrag von red33 »

Oki, danke erst einmal.
Aber wenn ich jetzt auf mein Studium Bezug nehme, etwa in dem ich schreibe, dass ich mir in meinem Studium eine selbstständige Arbeitsweise zugelegt habe usw., dann würde ich mich doch fragen, wenn ich das lesen würde: Ja wenn das Studium so toll war, warum hat er das dann abgebrochen!?
Also wenn ich so anfange, dann muss ich doch auch wenigstens anreißen, warum ich dann nicht mehr weitermache, oder nicht?
Romanum
Bewerbungshelfer
Beiträge: 8983
Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Nein, das muss man nicht. Ein Personaler wird letztendlich immer vermuten, dass der Bewerber den hohen Ansprüchen eines Studiums nicht gerecht werden konnte. Das hat jeweils sehr verschiedene Ursachen, die am Bewerber und der Umwelt gelegen haben. Aber trotzdem ist man für einen Personaler noch interessant, da der Bewerber Fachwissen und eine entsprechende Arbeitsweise mitbringt, die das jeweilige Unternehmen bereichern können. Auf diese Pluspunkte musst du im Anschreiben eingehen. Konzentriere dich erst darauf. Dann bekommst du auch eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Für welche Berufe willst du dich denn jetzt bewerben?
red33
Beiträge: 3
Registriert: 09.07.2013, 15:27

Beitrag von red33 »

Büro- und Speditionskaufmann.
Hatte ich auch geschrieben, ist aber wahrscheinlich vor lauter Lebensgeschichte untergegangen.

Aber vielen Dank für die Antwort, das hilft mir schon mal sehr weiter beim Schreiben. :)




























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