schneehase1908 hat geschrieben:Ich weiß nicht ob ich reinbringen soll dass ich gerade angestellt bin aber in der Probezeit das Unternehmen verlasse
Ich wüsste nicht, was diese Information Dir nutzen könnte. Zudem sind die von Dir (hier) genannten Gründe (unbezahlte Überstunden, kein Urlaub...) aus Sicht eines Arbeitgebers alles Andere als vertrauenserweckend. Man könnte den "Schneehasen" schlicht und einfach für faul halten... und darüber hinaus für ungeduldig, wenn er damit sofort zu Anfang kommt. Es ist doch allgemein üblich, dass es in Probezeiten keinen Urlaub gibt... und dass die Arbeitszeiten in der Werbung extrem sind, weiss ebenfalls jedes Kind. Insofern könnte man Dich schlimmstenfalls als arbeitsscheuen + ungeduldigen Traumtänzer einsortieren...
schneehase1908 hat geschrieben:auch würde ich gerne einbringen, dass ich bereits in 3 Ländern gelebt habe, mein Studium komplett im Außland absolviert habe und 7 Sprachen nahezu fließend spreche nur habe ich Sorge, dass es dadurch zu lang und langweilig wird.
Lang und langweilig muss es damit definitiv nicht werden. Wenn Du Dich darauf konzentrieren würdest, könnte es sogar ausgesprochen kurz und kurzweilig werden...
Spass beiseite: Die Frage wäre einfach, wie gewichtig dieses Argument für Deinen Wunschjob wäre. Würdest Du dabei in mehreren Sprachen schreiben sollen? Was wäre überhaupt die genaue Aufgabenstellung? Ich muss gestehen, dass ich die Jobbezeichnung "Copywriter" noch nie gehört habe...
schneehase1908 hat geschrieben:Ihr sucht jemanden, der seine Arbeit nicht nur erledigt sondern mit Leidenschaft dabei ist? Jemanden der querdenken kann und dabei sein Ziel nicht aus den Augen verliert? Dann bewerbe ich mich hiermit bei euch auf die Stelle zum Junior Copywriter für den Standort [ort].
Hmmmm... das klingt zwar schwungvoll (was in diesem Umfeld sicher nicht verkehr ist)... rein inhaltlich aber ziemlich unspezifisch. "Leidenschaft" im Allgemeinen kann doch tausende Objekte haben... und die meisten davon werden für den Job völlig uninteressant sein. Was genau wäre die Leidenschaft, mit der Du hier "dabei wärst"? Was wäre das Ziel, was Du nicht aus den Augen verlierst? Was wären die "geraden" Denkrichtungen, die Du in Deiner gedanklichen Freiheit "querst"?
schneehase1908 hat geschrieben:Während meines Studiums in [Ort im Außland] mit dem Schwerpunkt „Marketing and Communications“ konnte ich durch Langzeitpraktika und Projektarbeiten bereits wertvolle internationale Erfahrungen im Bereich online und offline Marketing sammeln.
Hmmmm... ich finde es schade, dass Du Dein Studium hier zur rein zeitlichen Einordnung von anderen (außerakademischen) Erfahrungen verbrätst. So geht diese wichtige Zeit als eigenständiges Argument ohne Not fast vollständig verloren. Das heisst nichts gegen die Langzeitpraktika... aber letztendlich bist Du so mit einem Argument (Praktika) zufrieden, wo Du zwei (Studium
PLUS Praktika) haben könntest...
schneehase1908 hat geschrieben:Besonders positiv geprägt hat mich dabei das Jahrespraktikum in der Agentur [Agenturname] GmbH, eine Full-Service Werbeagentur wo ich bereits nach wenigen Wochen Projekte und Kunden eigenständig im Bereich Online- und Print Marketing betreut habe, wozu das grafische Gestalten der Werbemittel, das Erstellen und Texten der Webseite und auch das Bekleben der Werbemittel gehörte.
Hmmmm... für jemanden, der quasi als Textspezialist antritt, ist dieser Satz sprachlich extrem umständlich + sperrig und inhaltlich recht unbestimmt.
schneehase1908 hat geschrieben:Da mein Studium mehrsprachig war, fällt mir der Umgang mit Worten in verschiedenen Sprachen leicht und das Arbeiten in internationalen Teams ist kein Problem für mich.
Da sind wir wieder bei der Frage von ganz oben: Worum geht es hier? Geht es um den perfekten Umgang mit Wörtern in
EINER Sprache? Oder um die reine Verständigung in möglichst vielen? Auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen: Auf Deutsch erscheinst Du mir bislang ein wenig nachlässig in der Formulierung. Der Satz oben ist dafür ein gutes Beispiel: Zwei komplett autarke Hauptsätze einfach mit einem "und" zu verbinden, ist ziemlich... unraffiniert... vorsichtig gesagt...
schneehase1908 hat geschrieben:Durch mein Studium hatte ich die Möglichkeit mit großen Unternehmen, und auch LLL, in Projektarbeit zusammen zu arbeiten und verschiedene Marketing Strategien kennen zu lernen.
Noch so ein Ding: "Grosse Unternehmen und auch LLL". LLL
IST ein grosses Unternehmen; der Satzbau suggeriert jedoch, dass es etwas anderes wäre. "Marketing Strategien" ist englische Schreibweise im deutschen Wort. Hier hiesse es entweder "Marketingstrategien" (klassisch) oder "Marketing-Strategien" (seit Rechtschreibreform zulässig). Zwei Hauptwörter unverbunden nebeneinander geht hier nie.
schneehase1908 hat geschrieben:Die besondere Herausforderung lag dabei natürlich darin, mit fremden Federn zu schreiben und den Stil des Unternehmens in den Kampagnen zu treffen und gleichzeitig etwas Neues und Innovatives zu kreieren.
Hier wird es inhaltlich interessant, weil es hier erstmals um die Zieltätigkeit als solche geht. Wenn Dir hierzu noch Weiteres einfällt, wird es vielleicht noch interessanter!
schneehase1908 hat geschrieben:Ich lerne schnell dazu, was mich motiviert immer wieder Fragen zu stellen und neue Sachen auszuprobieren. Mein Motto ist, dass es nichts gibt was man nicht lernen kann, man muss nur mutig genug sein auch mal umzudenken und immer offen für Neues bleiben.
Hmmmm... wie kommst Du darauf? Nicht, dass daran etwas falsch wäre... aber man fragt sich, warum Du das jetzt in diesem Brief schreibst. Normalerweise schreibt so oder ähnlich jemand, der genau weiss, dass er von seinem Wunschjob keine Ahnung hat und irgendwie die Chance über seine reine Persönlichkeit sucht. Letztendlich ist das ein Verzweiflungs-Ansatz... den ich bei Dir ganz unbegründet sehe. Du bist doch eigentlich voll im Thema, oder? Deine Aussage müsste m. E. genau das Gegenteil sein!
schneehase1908 hat geschrieben:Wenn ihr jemanden sucht, der gerne Verantwortung übernimmt, selbständig arbeitet und ein Teamplayer ist dann freue ich mich auf eure Antwort.
Auch das kommt für mich komplett aus heiterem Himmel... ohne Bezug zu irgendetwas Anderem. Damit wären wir auch bei meinem größten und grundsätzlichsten Kritikpunkt: Für einen professionellen Schreiber wirkt der Text im Ganzen auffallend unstrukturiert. Ich erkenne hier keinerlei inhaltliches Konzept im Sinne einer gedachten Dramaturgie oder folgerichtigen Argumentationskette. Es wirkt auf mich wie "frei drauflosgeschrieben". Dafür stellt man m. E. keine hauptamlichen "Writer" ein... oder?!?