Eine erneute Bewerbung kann in verschiedenen Bewerbungssituationen in Frage kommen.
Vielleicht willst du dich nach einer eigenen Absage oder nach einer Absage durch den Arbeitgeber nach Monaten oder Jahren erneut bewerben?
Oder du willst eine Bewerbung für den ehemaligen Arbeitgeber schreiben?
Oder du willst dich auf mehrere Stellen bei einem Arbeitgeber kurz hintereinander bewerben?
Auf all diese Bewerbungssituationen bekommst du hier ausführlich die besten Bewerbungsstrategien und Formulierungen präsentiert.
- Eine erneute Bewerbung ist umso erfolgversprechender, desto erfolgreicher du bei deiner ersten Bewerbung gewesen bist.
- Halte dich an die 5-Schritte-Bewerbungsstrategie: Motivation reflektieren, Absagegründe analysieren, per Telefon oder E-Mail nachfragen, Bewerbungsunterlagen überarbeiten + Empfehlungsgeber suchen.
- Du kannst dich sowohl nach eigener Absage als auch nach Absage durch den Arbeitgeber nochmals bewerben.
- Wenn du dich erneut bewerben willst, solltest du die grundsätzliche fachliche Eignung mitbringen und sollte der Erstkontakt positiv gewesen sein.
- Im Idealfall bringst du bei deiner zweiten Bewerbung mehr Fachwissen und Berufserfahrungen mit und hast eventuelle Absagegründe beseitigt. Diese Fakten kommen dann ins Anschreiben.
- Du solltest nicht noch einmal dieselben Bewerbungsunterlagen bei deiner Wiederbewerbung verschicken, sondern sie neu erstellen.
- Eine professionelle und positive Bewerberkommunikation deinerseits kann sich bei einer nochmaligen Bewerbung auszahlen. Nutze diese Erkenntnis für deine weiteren Bewerbungsvorhaben.
Inhaltsverzeichnis für erneute Bewerbung
- Erneute Bewerbung nach Absage durch Arbeitgeber
- Wann solltest du dich noch mal bewerben?
- Formulierungen für eine erneute Bewerbung
- Wie Bewerbung auf die gleiche Stelle schreiben?
- Erneute Bewerbung nach eigener Absage formulieren
- Nochmals beim ehemaligen Arbeitgeber bewerben
- Erneute Bewerbung auf weitere Stellen beim Arbeitgeber
- Muster für erneute Bewerbung
- Schlussgedanken
Erneute Bewerbung beim selben Arbeitgeber Formulierung
Bei einer erneuten Bewerbung ist es immer wichtig, dass du nicht nur Gründe für deine Wiederbewerbung nennst, sondern vor allem auch solche, die sich auf das Aufgabenfeld und den Arbeitgeber beziehen.
Wenn bei deiner ersten Bewerbung bestimmte Gründe zur Absage führten, die jetzt aber nicht mehr vorliegen, dann kannst du dies kurz thematisieren.
Vielleicht hattest du auch ein gutes Vorstellungsgespräch, auf das du in deinen Formulierungen eingehen kannst. Zudem kannst du auch darauf eingehen, was dir an diesem Arbeitgeber so gut gefallen hat.
Beachte auch die Tipps zur Gestaltung von überzeugenden und individuellen Einleitungssätzen. Im Folgenden findest du ein paar Beispiele für Formulierungen:
Erneute Bewerbung nach Absage durch Arbeitgeber
Eine erneute Bewerbung könnte den Personalverantwortlichen einerseits deine Zielstrebigkeit und deine hohe Motivation zeigen. Andererseits könnte eine nochmalige Bewerbung unter Umständen aber auch negativ interpretiert werden.
Der Arbeitgeber könnte vermuten, dass du deine fachliche Eignung falsch einschätzt oder dass du in der Zwischenzeit auch von anderen Arbeitgebern als fachlich nicht passend eingestuft wurdest.
Ob eine erneute Bewerbung nach einer Absage durch den Arbeitgeber sinnvoll ist, hängt von vielen Faktoren ab. So ist es beispielsweise wichtig, in welcher Phase des Bewerbungsprozesses du eine Absage erhalten hast.
Denn es macht logischerweise einen Unterschied, ob du überhaupt keine Rückmeldung erhalten oder ob du zu Top-3-Kandidaten gehört hast.
Der wichtigste Faktor ist allerdings, ob du die grundsätzliche Eignung mitbringst, also die fachlichen und persönlichen Anforderungen der Stelle erfüllst. Wenn nicht, dann kannst du dich jahrelang bewerben, ohne jemals eine Zusage zu erhalten. Daher analysiere immer erst die Absagegründe deiner vorherigen Bewerbung.
Gerade wenn du dich ein paar Monate oder sogar Jahre später noch einmal bewirbst, kann sich viel geändert haben. In der Zwischenzeit hast du unter Umständen eine Weiterbildung absolviert, dich selbst geschult oder du hast weitere relevante Berufserfahrungen gesammelt.
Gegebenenfalls hat sich auch an deiner persönlichen Situation etwas geändert (Kinderbetreuung, Umzug zum potenziellen Arbeitsort), sodass du deine Arbeitszeit besser nach den Anforderungen des Arbeitgebers gestalten kannst.
Folgende 5-Schritte-Strategie für eine erneute Bewerbung nach einer Absage durch den Arbeitgeber hat sich bewährt:
- Motivation reflektieren
- Absagegründe gründlich analysieren
- Per Telefon oder E-Mail nachfragen
- Bewerbungsunterlagen überarbeiten
- Empfehlungsgeber suchen
➤ #1 Motivation reflektieren
Warum willst du dich ein zweites Mal beim Arbeitgeber bewerben, unter Umständen sogar um die gleiche Stelle? Welche Motivation gibt es dafür? Willst du vielleicht deine „Niederlage“ nicht akzeptieren?
Oder hast du bestimmte Vorstellungen vom Arbeitgeber, die dich anziehen, aber die vielleicht gar nicht stimmen? Oder klingt die Stellenbezeichnung 100 % passend für dich, aber die Aufgaben sind es eigentlich nicht?
Reflektiere daher intensiv über deine Motivation, warum du dich erneut bewerben willst. Lege deine Scheuklappen ab.
Denn vielleicht bietet der Arbeitgeber auch noch andere passende Jobs oder ähnliche Jobs bei anderen Arbeitgebern sind genauso reizvoll. Schränke dich keinesfalls unnötig ein, indem du dich zu sehr auf einen einzigen Arbeitgeber fokussierst.
➤ #2 Absagegründe gründlich analysieren
Für eine erneute Bewerbung ist es besonders wichtig, dass du dir über die Absagegründe der ersten Bewerbung im Klaren bist. Im besten Falle bist du mit dem Arbeitgeber nach einer Absage noch in Kontakt geblieben und hast dir Feedback erbeten.
Die Absagegründe sind vielfältig und auch immer im Vergleich mit anderen Bewerbern zu sehen.
- So könnten dir bestimmte Qualifikationen oder Berufserfahrungen gefehlt haben.
- Oder deine Arbeitszeugnisse waren nicht gut genug.
- Oder du hattest zu viele oder zu wenige Jobwechsel während deines beruflichen Werdegangs.
- Oder deine Verfügbarkeit passte nicht mit dem Arbeitgeberwunsch zusammen.
- Oder die Gehaltsvorstellungen lagen zu weit auseinander.
- Oder das Vorstellungsgespräch verlief nur schleppend.
- Oder es gab eben eine Bewerberin, die subjektiv einen besseren Eindruck hinterließ.
Wenn du dieses Feedback nicht erhalten hast, ist es umso wichtiger, dass du dir auch noch mal den Bewerbungsprozess in Erinnerung rufst und deine Bewerbungsunterlagen analysierst.
Einerseits kannst du so reflektieren, ob du die Muss-Anforderungen überhaupt erfüllt hast. Anderseits findest du so auch noch kleinere und größere Bewerbungsfehler.
Beides gehört besonders dann zu den Absagegründen, wenn du keine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch erhalten hast.
Wenn du dagegen ein Vorstellungsgespräch absolviert hast, dann solltest du dir dieses auch noch einmal in Erinnerung rufen und den Ablauf sowie den Inhalt reflektieren. Je länger das Vorstellungsgespräch zurückliegt, desto schwieriger ist das natürlich.
Aber je mehr Anhaltspunkte du für deine vorherige Absage durch den Arbeitgeber erarbeitest, desto besser kannst du dich ein zweites Mal bewerben.
➤ #3 Per Telefon oder E-Mail nachfragen
In vielen Bewerbersituationen ist es sehr sinnvoll, wenn du den Arbeitgeber telefonisch oder per E-Mail kontaktierst, um kurz dein Anliegen zu schildern und die Chancen einer erneuten Bewerbung zu erfragen. Anhand der Reaktion kannst du dann auch besser deine Erfolgschancen einschätzen.
Denn in den meisten Fällen hast du aufgrund der ersten Bewerbung einen zuständigen Ansprechpartner, auch wenn dieser dir zum Beispiel eine Absage erteilt hat. Aber auch wenn in der Stellenanzeige neue Ansprechpartner genannt werden, kannst du eine Anfrage per Telefon oder E-Mail stellen.
Ein Telefongespräch ist dann schon Teil des neuen Bewerbungsverfahrens. Daher bereite dich so gut wie möglich darauf vor und hinterlasse einen positiven Eindruck durch dein professionelles Auftreten.
Nach einer Begrüßung erwähnst du dein Interesse an der Stelle, nennst kurz deine wichtigsten fachlichen Argumente und weist gegebenenfalls auf deine erste Bewerbung hin.
Wenn sich die Voraussetzungen geändert haben, die die vorherige Absage begründeten, dann nenne die entsprechenden Änderungen (zum Beispiel Weiterbildung, Umzug, Sicherung der Kinderbetreuung, größere Flexibilität bei den Arbeitszeiten).
Bei einer telefonischen Nachfrage erkennst du durch die unmittelbare Reaktion besonders gut, ob eine nochmalige Bewerbung sinnvoll wäre. Selbstverständliche ist auch die Nachfrage per E-Mail möglich.
Muster für Nachfrage per E-Mail vor erneuter Bewerbung
Folgendermaßen kannst du eine aussagekräftige Nachfrage per E-Mail vor einer zweiten Bewerbung formulieren:
im vorvergangenen Februar habe ich bei Ihnen den Einstellungsprozess bis zu einem zweiten Vorstellungsgespräch für die Stelle als Exportsachbearbeiterin erfolgreich durchlaufen. Ich hatte mich 100 % für das Aufgabengebiet begeistert und empfand die Gesprächsatmosphäre als sehr professionell und konstruktiv. Gerne wäre ich schon damals Teil Ihres Teams für Osteuropa geworden. Da Sie nun eine Stelle als stellvertretende Leiterin der Exportsachbearbeitung anbieten und ich gerne für Ihr Unternehmen arbeiten würde, frage ich Sie hiermit, ob eine erneute Bewerbung von Ihnen gewünscht wird.
In den vergangenen eineinhalb Jahren sammelte ich weitere Berufserfahrungen in der Exportsachbearbeitung. Im Rahmen meiner derzeitigen Tätigkeit war ich drei Monate in Russland bei der kaufmännischen Schulung unserer russischen Mitarbeiter tätig. Darüber hinaus habe ich nebenberuflich auch ein BWL-Studium abgeschlossen. Daher suche ich nun eine meinen Qualifikationen entsprechende Stelle mit Führungsverantwortung.
Falls Sie Interesse an meiner Mitarbeit haben, kontaktieren Sie mich bitte per E-Mail oder Telefon. Gerne stehe ich Ihnen auch für Rückfragen zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen“
Wenn du eine positive Reaktion auf eine solche Anfrage erhältst, dann verschicke allerdings nicht noch einmal deine alten Bewerbungsunterlagen, sondern gestalte sie möglichst neu, vor allem das Anschreiben.
➤ #4 Bewerbungsunterlagen überarbeiten
Du solltest bei einer erneuten Bewerbung auf keinen Fall nur dein Interesse bekunden und dann dein altes Anschreiben bzw. deine alten Bewerbungsunterlagen einfach nur noch als Anhang beifügen. Dies ist keine überzeugende Vorgehensweise, auch wenn du bei der ersten Bewerbung besonders gut abgeschnitten hast.
Falls du eine positive Reaktion auf deine Nachfrage erhalten hast oder du vom Erfolg deiner erneuten Bewerbung überzeugt bist, dann solltest du deine alten Bewerbungsunterlagen anpassen bzw. neu erstellen.
Denn in der Zwischenzeit haben sich sicherlich neue berufsrelevante Fakten ergeben. Außerdem hast du schließlich über die Absagegründe noch einmal nachgedacht und kannst zudem die bisherige Kommunikation mit dem Arbeitgeber in deinem Anschreiben aufgreifen.
Das alles zusammen ist genügend Substanz für eine Überarbeitung deines Bewerbungsschreibens.
Du solltest vor allem dein Anschreiben und deinen Lebenslauf noch punktgenauer auf die jeweilige Stellenanzeige zuschneiden. Analysiere jede Stellenanforderung ganz genau und überlege, wie du sie jeweils erfüllst. Mache dir dazu Notizen und schreibe die relevanten Fakten auf.
So kannst du zum Schluss kommen, dass du bestimmte Berufserfahrungen im Lebenslauf noch deutlicher hervorhebst oder die Beschreibung einer speziellen Fachkompetenz mehr Raum im Anschreiben einnehmen soll.
➤ #5 Empfehlungsgeber suchen
Es ist wahrscheinlicher, dass du einen Job bekommst, wenn jemand ein gutes Wort für dich einlegt oder wenn du dich auf einen Mitarbeiter des Arbeitgebers beziehen kannst. Daher überlege einmal, ob du nicht Mitarbeiter vom gewünschten Arbeitgeber kennst.
Dann könntest du diese kontaktieren und mit ihnen über den Arbeitgeber sprechen. Gegebenenfalls kannst dich dann im Anschreiben auf diese Mitarbeiter beziehen oder sogar darum bitten, dass sie deine Bewerbung an die zuständige Ansprechpartnerin weiterleiten.
Wenn du dagegen bei dem Arbeitgeber schon gearbeitet hast, dann kannst du ehemalige Vorgesetzte unter Umständen in deinem Lebenslauf als Referenzpersonen angeben.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, über Businessnetzwerke wie Xing und LinkedIn Kontakt mit aktuellen oder ehemaligen Mitarbeitern aufzubauen. Auf diese Weise könntest du an Tipps zum Einstellungsprozess oder zur Unternehmenskultur gelangen bzw. einen fruchtbaren fachlichen Austausch führen.
Manchmal ergibt sich so ein wertvoller Kontakt mit einem Mitarbeiter beim gewünschten Arbeitgeber, auf den du dich dann auch in deiner nochmaligen Bewerbung beziehen kannst.
Wann solltest du dich noch mal bewerben?
Nur weil du dich ein zweites Mal bewirbst, erhöhst du damit noch lange nicht deine Erfolgschancen. Deine Bewerbung ist eine Bewerbung unter vielen. Aber damit du besser als beim ersten Mal abschneidest und nicht alles dem Zufall überlassen musst, sollten ein paar wichtige Voraussetzungen erfüllt sein.
➤ #1 Fachliche Eignung für die Stelle
Du kannst dich wiederbewerben, wenn du die grundsätzliche Eignung für die Stelle mitbringst.
1. Nutze das Feedback aus deiner ersten Bewerbung durch den Arbeitgeber.
2. Sei ehrlich zu dir beim Abgleich der Anforderungen und Erwartungen mit deinem Bewerberprofi und überprüfe noch einmal völlig objektiv deine Eignung.
Wenn du nicht die Muss-Anforderungen des Jobs erfüllst, dann ergibt auch eine erneute Bewerbung wenig Sinn. Bitte sei immer reflektiert und realistisch.
➤ #2 Positiver Erstkontakt
Du solltest mit deiner Bewerberkommunikation einen positiven und professionellen Eindruck hinterlassen haben. Wenn es im Laufe deiner vorherigen Bewerbung Disharmonien, Antisympathien oder Missverständnisse gegeben hat, dann ist eine zweite Bewerbung in der Regel nicht sinnvoll.
Es sei denn es handelte sich um einen großen Arbeitgebern oder die erste Bewerbung ist schon lange her, sodass es bei der erneuten Bewerbung auch andere Ansprechpartner gibt.
Letztendlich beeinflusst dein gesamtes Kommunikationsverhalten während eines vorherigen Bewerbungsverfahrens auch maßgeblich die Chancen bei einer erneuten Bewerbung.
Du solltest allerdings nicht davon ausgehen, dass deine Hartnäckigkeit bei einer erneuten Bewerbung automatisch Pluspunkte bringt. Jeder Bewerber des Bewerbungsverfahrens hat dieselben Chancen.
➤ # 3 Mehr Fachwissen + Berufserfahrung
Im Idealfall verfügst du bei deiner erneuten Bewerbung über mehr spezielles Fachwissen und mehr relevante Berufserfahrung. Vielleicht hast du ja in der Zwischenzeit eine Weiterbildung abgeschlossen oder eben wichtige Berufserfahrung gesammelt, die für die offerierte Position so wichtig wären.
➤ #4 Beseitigung relevanter Absagegründe
Eine Wiederbewerbung ist nur dann sinnvoll, wenn relevante Absagegründe nicht mehr vorliegen. Hierbei geht es um Gründe wie fehlender Qualifikationen oder Berufserfahrungen. Aber auch persönliche Hinderungsgründe wie gewünschte Arbeitszeiten oder die Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielen eine Rolle.
Wie Bewerbung auf die gleiche Stelle schreiben?
Es kann durchaus sein, dass bei einem Arbeitgeber wieder die gleiche Stelle ausgeschrieben ist, auf die du kürzlich erst eine Absage erhalten hast. Die Gründe für die erneute Ausschreibung sind vielfältig.
➤ #1 Geringe Anzahl qualifizierter Bewerber
Dies ist in der Regel der häufigste Grund für die Wiederveröffentlichung einer Stellenanzeige. Es sind einfach nicht genügend Bewerbungen von qualifizierten Bewerbern eingegangen. Auch typische Bewerberfehler können die Anzahl der geeigneten Bewerber schnell schrumpfen lassen.
Falls du dich nun noch einmal bewerben willst, musst du herausfinden, warum DU eine Absage erhalten hast: niedrige Qualifikationen, fehlende Berufserfahrung oder typische Bewerbungsfehler?
➤ #2 Veränderte Stellenanforderungen
Wenn ein Personaler die Bewerbungen analysiert und Vorstellungsgespräche führt, stellt er möglicherweise fest, dass die Stellenausschreibung angepasst werden muss, um exakter die Anforderungen und die Erwartungen an die Bewerber widerzuspiegeln.
So können sich beispielsweise Änderungen bei der erwarteten Berufserfahrung in einem Fachgebiet ergeben oder gewünschtes Fachwissen ergänzt werden. Dann wird die Stelle mit der gleichen Bezeichnung und leicht modifizierten Anforderungen erneut ausgeschrieben. Beachte diese Details unbedingt.
➤ #3 Jobangebot wurde von anderem Kandidaten abgelehnt
In manchen Fällen hat der Arbeitgeber eine qualifizierte Kandidatin gefunden, die dann aber vielleicht kurzfristig absagt oder während der Probezeit kündigt.
Wenn der Arbeitgeber dann keine verfügbaren Ersatzkandidaten zurückgreifen kann, dann wird die Stelle wieder ausgeschrieben und der Einstellungsprozess beginnt erneut.
➤ #4 Viele gleiche Stellen
Es kann bei größeren Arbeitgebern oder bei einer verbesserten betrieblichen Auftragslage vorkommen, dass mehrere Stellen mit identischen Stellenbezeichnungen und Stellenanforderungen ausgeschrieben werden. Dann gibt es gegebenenfalls auch unterschiedliche Ansprechpartner.
➤ #5 Automatische oder versehentliche Wiedereinstellung des Stellenangebots
Viele Arbeitgeber verwenden eine Recruiting- oder HR-Software, die unter anderem teilweise auch die Veröffentlichung von Stellenanzeigen in den verschiedenen Jobbörsen ermöglicht. Einige Arbeitgeber haben das sogenannte Multiposting auch an Dienstleister outgesourct.
Durch entsprechende Einstellungen oder mangelnde Kommunikation kann es dann vorkommen, dass eine Stelle dauerhaft veröffentlicht bleibt oder automatisch wieder veröffentlicht wird, obwohl die Stelle schon besetzt wurde.
Wann um die gleiche Stelle noch mal bewerben?
Wenn du auf deine erste Bewerbung eine sofortige Absage oder sogar keine Rückmeldung erhalten hast, dann sind deine Erfolgschancen auch bei einer wiederholten Bewerbung eher gering. Wenn du allerdings schon ein Vorstellungsgespräch absolviert hast, dann ist die Sachlage nicht mehr so eindeutig.
Dein Bewerbungsvorhaben kann einerseits sinnlos sein, denn du wurdest schon fachlich und persönlich näher unter die Lupe genommen. Vielleicht waren andere Bewerber objektiv eindeutig „besser“ oder du hattest berufsrelevante Makel, die zur Absage führten.
Wenn du diese Makel seit der ersten Bewerbung nicht behoben hast, ist eine erneute Bewerbung nicht sehr erfolgversprechend. Denn der Arbeitgeber kennt dich schon und hat eine eindeutige Entscheidung getroffen.
Andererseits bedeutet die vorherige Absage oftmals nicht, dass du grundsätzlich fachlich nicht geeignet wärst. Über ein Jobangebot oder eine Jobabsage entscheiden oftmals nur Nuancen oder das Bauchgefühl.
Nur weil du nach einem Vorstellungsgespräch kein Jobangebot erhalten hast, ist das im Prinzip keine Absage für immer. Eine kurze Nachfrage vor einer erneuten Bewerbung kann dir Gewissheit bringen.
Bedenke aber: Wenn der Arbeitgeber eigentlich deine Kontaktdaten noch vorliegen hat, weil du zum Beispiel der Aufnahme in die Bewerberdatenbank zugestimmt hast, und dich bei der Veröffentlichung der gleichen Stelle nicht kontaktiert, dann ist das auch ein Zeichen.
Ein Zeichen, dass es für dich für diese Stelle nicht ganz reicht und der Arbeitgeber für diese Stelle nach alternativen Kandidaten sucht.
Anstatt also sofort kommentarlos eine erneute Bewerbung zu schicken, nimm einfach per Telefon oder E-Mail mit den dir bekannten Ansprechpartnern Kontakt auf und erörtere deine Bewerbungssituation.
Erneute Bewerbung nach eigener Absage formulieren
Ob eine erneute Bewerbung erfolgversprechend ist, obwohl du bei einem Arbeitgeber schon einmal selbst abgesagt hast (sei es nach einer Jobzusage oder im Laufe des Bewerbungsverfahrens), hängt nicht zuletzt von deinen Absagegründen und der Art der Absage ab.
Wenn du dem Arbeitgeber das Gefühl gegeben hast, dass er nur zweite Wahl sei, oder wenn die Absagegründe nicht plausibel waren bzw. du keine genannt hast, dann wird der Arbeitgeber deiner erneuten Bewerbungsbemühung sicherlich reserviert gegenüber stehen.
Deshalb ist es immer ratsam, wenn du in deinem eigenen Absageschreiben auf ein Jobangebot Gründe angibst, warum du gerne beim Arbeitgeber gearbeitet hättest. So bleibt eine Absage trotzdem in positiver Erinnerung, und du kannst darauf bei einer erneuten Bewerbung aufbauen.
Der Arbeitsalltag kann im neuen Job schließlich nicht so laufen, wie du dir das vorgestellt hast. Dann ist eine gute Beziehung zum Arbeitgeber, dessen Jobangebot du vorher abgelehnt hast, von Vorteil.
Du könntest dann wieder mit diesem Arbeitgeber Kontakt aufnehmen und nachfragen, ob die Stelle noch vakant ist oder ob es andere vergleichbare Stellen zu besetzen gibt.
Es zahlt sich bei einer nochmaligen Bewerbung aus, wenn du kurz und knapp erklärst, warum du deine Meinung geändert hast und warum du nun doch bei diesem Arbeitgeber arbeiten möchtest.
Du hast letztendlich nichts zu verlieren, sondern die Chance auf schnellen und unkomplizierten Jobwechsel. Versuchen solltest du es daher.
Also sei so ehrlich und klar wie möglich, ohne einen negativen Eindruck zu hinterlassen.
Natürlich kannst du auch telefonisch deine Bewerbungssituation erläutern und nachfragen, ob deine erneute Bewerbung gewünscht wird.
Nochmal beim ehemaligen Arbeitgeber bewerben
Wenn du schon mal bei einem Arbeitgeber gearbeitet hast, dann kennst du die betrieblichen Abläufe, die Arbeitgeberphilosophie oder das Arbeitsklima. Das sind alles gute Argumente für eine Wiederbewerbung.
Sogar nach einer (betriebsbedingten) Kündigung, die auf die ökonomische Gesamtlage und die betriebswirtschaftlichen Entscheidungen zurückzuführen ist, ergibt eine erneute Bewerbung Sinn.
Manchmal hast du nämlich bei einem anderen Arbeitgeber mehr Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung gesehen, die sich aber nicht erfüllt haben. Oder du bist aus privaten Gründen umgezogen und musstest somit beim ehemaligen Arbeitgeber kündigen.
Aufgrund erneuter Änderungen im Privatleben willst du nun wieder zum früheren Wohnort zurückkehren und wieder beim ehemaligen Arbeitgeber arbeiten.
Stelle deine Entscheidung für einen Job bei einem anderen Arbeitgeber aber nicht zu negativ als Fehlentscheidung dar; schließlich hast du auch beim anderen Arbeitgeber etwas geleistet.
In einem Anschreiben thematisierst du ausschließlich dein Leistungsprofil sowie deine Eignung und nicht die Entscheidungswege deines Werdegangs.
Eine Bewerbung beim ehemaligen Arbeitgeber basiert immer auf zwei Säulen. Zum einen kannst du an die gute Zusammenarbeit anknüpfen und Gründe für die gute Zusammenarbeit und dein Interesse am ehemaligen Arbeitgeber nennen.
Zum anderen stelle deine fachliche Weiterentwicklung dar, die du seit dem Beschäftigungsverhältnis beim ehemaligen Arbeitgeber durchlaufen hast.
Die beste Bewerbungsstrategie bei einer Bewerbung beim ehemaligen Arbeitgeber orientiert sich an den folgenden sieben Punkten:
- Telefonischer Vorab-Kontakt
- Stellenangebote recherchieren
- Einleitung des Anschreibens gestalten
- Keine langatmige Erklärung der Gründe deines Weggangs
- Frühere Leistungen und Erfolge erwähnen
- Relevante Berufserfahrungen und Fachkenntnisse als Hauptargument
- Referenzpersonen angeben
Im ausführlichen Artikel zur Bewerbung beim ehemaligen Arbeitgeber findest du weitere hilfreiche Tipps.
Erneute Bewerbung auf weitere Stellen beim Arbeitgeber
Du kannst dich zudem auch in einer Bewerbungssituation befinden, in der du dich auf mehrere Stellen gleichzeitig oder kurz hintereinander bewerben willst.
Das könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn du lange Zeit keine Rückmeldung auf deine erste Bewerbung erhältst, kurz nach deiner Bewerbung eine noch passendere Stellenanzeige veröffentlicht wird oder du eine neue Filiale für eine weitere Bewerbung entdeckst. Dann ist guter Rat teuer.
In der Regel solltest du dann immer erst mal die Rückmeldung auf deine erste Bewerbung abwarten, bevor du unter Umständen eine erneute Bewerbung verschickst.
Falls du nach etwa drei Wochen noch keine Rückmeldung erhalten hast, dann kannst du den Bearbeitungsstand erfragen und auch deinen Wunsch einer weiteren Bewerbung erörtern.
Im ausführlichen Artikel zur Bewerbung auf mehrere Stellen in einer Firma erhältst du viele praktische Tipps für die optimale Bewerbungsstrategie.
Muster für erneute Bewerbung im Forum
Du bist nicht alleine mit deiner Bewerbungssituation. Schaue dich auch mal im Bewerbungsforum um, wie andere Bewerber ihre erneute Bewerbung gestaltet haben:
Schlussgedanken zur erneuten Bewerbung
Es ist das normalste der Welt, dass sich Arbeitgeber für oder gegen einen Bewerber und Bewerber für oder gegen einen Arbeitgeber entscheiden. Die Gründe dafür sind jeweils vielfältig.
Eine Entscheidung gegen jemanden hat selten etwas damit zu tun, dass der Abgelehnte zu schlecht wäre. Deshalb hast du im Normalfall bei einer erneuten Bewerbung wieder dieselben Chancen wie bei einer Erstbewerbung auch.
Bewirb dich aber nicht blind ein zweites Mal nach einer eigenen Absage oder nach einer Absage durch den Arbeitgeber, sondern orientiere dich an der 5-Schritte-Bewerbungsstrategie.
Denn erst wenn du deine Motivation und die Absagegründe kennst, kannst du den Arbeitgeber sinnvoll kontaktieren und deine Bewerbungsunterlagen substantiell überarbeiten.
Hast du noch Fragen zur erneuten Bewerbung? Dann nutze bitte den Kommentarbereich unten oder das Bewerbungsforum.