Ein Studienabbruch stellt ein einschneidendes Ereignis und einen wichtigen Wendepunkt im Leben dar. Die Brisanz ergibt sich vor allem daraus, dass in der heutigen Bildungsgesellschaft viel Wert auf formale Bildungsabschlüsse gelegt wird.
Daher orientieren sich viele Bewerber schnell neu und streben nach einem abgebrochenen Studium in den meisten Fällen eine Ausbildung, ein duales Studium oder eine Festanstellung an.
In diesem Artikel findest du alle wichtigen Tipps und Formulierungen, wie du deinen Studienabbruch in der Bewerbung optimal darstellst.

Inhaltsverzeichnis zur Studienabbruch-Bewerbung
- 3-Schritte-Bewerbungsstrategie bei abgebrochenem Studium
- Als Studienabbrecher bist du bei Arbeitgebern gefragt
- Wie formuliert man Studienabbruch in Bewerbung?
- Welche Gründe für Studienabbruch in Bewerbung erwähnen?
- Abbruch mehrerer Studienfächer und lange Studiendauer erklären
- Keine 3. Seite für Begründung des Studienabbruchs nutzen
- Wie Studienabbruch im Lebenslauf formulieren?
- Muster für Bewerbung nach Studienabbruch im Forum
- Zum guten Schluss: Studienabbruch-Bewerbung
3-Schritte-Bewerbungsstrategie bei abgebrochenem Studium
Wenn Studienabbrecher sich bewerben wollen, dann sitzen viele Bewerber vor dem Computerbildschirm mit dem geöffneten Textverarbeitungsprogramm und überlegen verzweifelt, wie sie ihren Studienabbruch im Anschreiben möglichst gut verpacken können.
ABER: Das ist die falsche Herangehensweise!
Gehe doch mal folgendermaßen vor:
➤ #1 Anschreiben ohne Studienabbruch erstellen: Fokus auf Zukunft statt Vergangenheit
Zuallererst solltest du ein argumentatives Grundgerüst erstellen, als wenn es diesen Studienabbruch nie gegeben hätte. Wenn dieses argumentative Grundgerüst fehlt, dann ist selbst die schönste Verpackung für einen Studienabbruch sinnlos.
Mit dieser Bewerbungsstrategie kannst du dich besser auf die Motivation und eigenen Vorzüge FÜR deine Einstellung konzentrieren.
Denn ins Anschreiben gehört eigentlich nur, was dir argumentativ nützt.
Es ist nicht deine Aufgabe, Gegenargumente gegen dich zu finden. Das ist die Aufgabe der Personaler.
Deine Aufgabe ist es, Pro-Argumente für deine Einstellung anzugeben.
➤ #2 Abgebrochenes Studium im Anschreiben erwähnen
Wenn du eine überzeugende Version des Anschreibens mit vielen Pro-Argumenten erstellt hast, kannst du das abgebrochene Studium in den weiteren Versionen bei Bedarf immer noch einbringen.
Du solltest dann im Normalfall den Studienabbruch nicht im 1. Absatz erwähnen. Dort schreibst du nämlich etwas über deine besten Pro-Argumente.
Auf den Studiumsabbruch gehst du höchstens im 2. Absatz oder sogar erst zum Ende des Anschreibens ein.
➤ #3 Studienabbruch mit Pro-Argumenten verbinden
Wenn du deinen Studienabbruch im Anschreiben erwähnst, dann musst du unbedingt die positiven Aspekte der Studienzeit und die sich daraus ergebenden Erfahrungen hervorheben.
Je mehr die fachliche Richtung des Studiums mit der potenziellen Vakanz übereinstimmt, desto leichter findest du dabei Vorteile der Studienzeit.
Du greifst auf deine Vergangenheit also nur dann zurück, wenn du damit deine Kompetenzen und Stärken nachweisen kannst.
Konzentriere dich auf deine vorhandenen Kenntnisse und Fähigkeiten; gerade auch diejenigen, die du dir trotz Abbruchs im Studium angeeignet hast.
Mögliche Kenntnisse und Fähigkeiten aus der Studienzeit sind zum Beispiel:
- bisherige Prüfungsleistungen,
- Zwischenprüfungen,
- Fachkenntnisse,
- methodische Kenntnisse,
- Fremdsprachenkenntnisse,
- Sprachkurse,
- Auslandsaufenthalt,
- Seminararbeiten,
- Praktika,
- Weiterbildungen,
- Nebenjobs.

Als Studienabbrecher bist du bei Arbeitgebern gefragt
Für viele Unternehmen sind Studienabbrecher durchaus eine attraktive Zielgruppe bei der Besetzung von Ausbildungsstellen und dualen Studienplätzen, denn im Vergleich zu Schulabgängern bringen sie einige Vorzüge mit.
Da nicht nur schlechte Leistungen Gründe für ein abgebrochenes Studium sind, werden Studienabbrecher als sehr leistungsbereit, leistungsfähig und motiviert eingeschätzt.
Außerdem verfügen Studienabbrecher schon über erste Fachkenntnisse, haben in das wissenschaftliche Arbeiten hineingeschnuppert und besitzen oftmals vielfältige praktische Erfahrungen.
Dementsprechend sind Studienabbrecher in einer Ausbildung oder in einem dualen Studiengang effektiver und effizienter einzusetzen.
Die Gefahr, dass Studienabbrecher die Ausbildung oder das duale Studium leistungsmäßig nicht schaffen oder aus anderen Gründen abbrechen, ist bei ihnen geringer als bei „normalen“ Schulabgänger.
Aber auch wenn du dich für eine Festanstellung bewirbst, bringst du die obigen Vorteile bei einem neuen Arbeitgeber ein.
Vielleicht hast du ja schon eine Ausbildung oder ein anderes Studium erfolgreich abgeschlossen, dann sollte dein Fokus bei der Bewerbung sowieso nicht so sehr auf das abgebrochene Studium liegen.
Stelle daher im gesamten Bewerbungsprozess immer deine eigenen Vorzüge optimal dar. Denn der gesamte Prozess heißt schließlich nicht Be-Rechtfertigung, sondern Be-Werbung.
Definiere dich in deiner Bewerbung nicht zu sehr über deinen Studienabbruch. Das macht dich nämlich für potentielle Arbeitgeber unattraktiv.
Wichtig sind stattdessen dein Fachwissen, deine Methodenkompetenz und deine Stärken im professionell-beruflichen Kontext.
Denn mit deiner Bewerbung willst du ein positives und stimmiges Bild mit Blick auf den gewünschten Job oder Studienplatz bzw. die gewünschte Ausbildung erzeugen und kein Entschuldigungsschreiben aushändigen.
Diese positive Herangehensweise ist wirklich essentiell für dich als Studienabbrecherin.
Wie formuliert man Studienabbruch in Bewerbung?
In deiner Situation ist jede zusammenhangslose Einzelformulierung grundsätzlich schlecht. Sie wird umso schlechter, je häufiger sie benutzt wird. Du hast trotz Studienabbruch ausreichend Freiheit beim Aufbau und in der Argumentation deiner Bewerbung.
Das ist ganz entscheidend, aber die wenigsten Bewerber nutzen diese Freiheit. Folgende allgemeine Beispiele können nur eine Anregung für individuelle Formulierungen deines Studienabbruchs sein.
Deshalb spüre deiner ganz individuellen Situation noch mal intensiv nach Eine ehrliche Auseinandersetzung mit deinem Studienabbruch ist die Voraussetzung dafür, ihn in einem Bewerbungsschreiben logisch und sinnvoll einzubetten.
Du solltest dich daher mit folgenden Fragen noch mal intensiv auseinandersetzen:
- Warum hast du dir das Studienfach ausgewählt?
- Wie lange hast du studiert und mit welchem (Teil-)Erfolg?
- Wie lange liegt der Studienabbruch schon zurück?
- Wie viele Studienfächer hast du abgebrochen?
- Hast du andere Studienfächer oder Ausbildungen zwischenzeitlich abgeschlossen?
- Welche Fähigkeiten und Kenntnisse konntest du dir aneignen?
- Was hast du nebenbei (mit welchem Umfang) gemacht?
- Welche Gründe haben zum Studienabbruch geführt.
- In welcher inhaltlichen Verbindung steht das Studium zu deinen weiteren beruflichen Plänen?
- Würdest du dich noch einmal für ein Studium entscheiden? Warum oder warum nicht

➤ Beispiele für Formulierung eines Studienabbruchs in der Bewerbung: Kurskorrektur
Am einfachsten fällt die Formulierung des Studienabbruchs eigentlich immer dann, wenn er keinen kompletten Neigungswechsel, sondern sozusagen eine fachliche Kurskorrektur darstellt, um auch tatsächlich ans vorher gewünschte berufliche Ziel anzukommen.
Im Folgenden findest du ein paar Formulierungen für ein abgebrochenes Studium. Die Formulierungen sollen vor allem als Anregung dienen und nicht die ultimative „Verpackung“ für einen Studienabbruch darstellen.
Denn jede Situation und Entscheidung ist individuell. Eine für dich geeignete Formulierung macht aus, dass sie einzigartig ist und deine persönliche Situation widerspiegelt.
➤ Weitere Formulierungen für ein abgebrochenes Studium: Neigungswechsel und sonstige Gründe
In einigen Fällen hat sich für Studienabbrecher ein Studium vor allem fachlich als absolute Fehlentscheidung erwiesen. Die Studienrichtung und die angestrebte Job- oder Ausbildungsrichtung sind dann wenig kompatibel und es gibt auf der fachlichen Seite keine Zusammenhänge.
Dann kannst du im Anschreiben diese Fehlentscheidung klar als solche benennen. Eine oder sogar mehrere 180-Grad-Wenden, viele Umwege und neue Ziele lassen sich zwar schlechter „verkaufen“, aber dies ist trotzdem möglich.
Auch wenn du aus familiären oder gesundheitlichen Gründen dein Studium abgebrochen hast und nicht nur eine leichte fachliche Kurskorrektur vornimmst, solltest du einen Grund im Anschreiben nur kurz angeben, aber nicht in mehreren Sätzen oder gar Absätzen erklären.
Der geringe Praxisanteil ist häufig der ultimative Joker, um die Wahrheit deines Studienabbruchs zu verschleiern.

Welche Gründe für Studienabbruch in Bewerbung erwähnen?
Für Personalentscheider ist es durchaus interessant, mehr darüber zu erfahren, wie es zum Studienabbruch kommen konnte.
Allerdings bietet das Anschreiben nur eingeschränkt Platz für eine ausreichende Begründung.
Des Weiteren soll das Anschreiben gerade zur Darstellung der eigenen Vorteile und nicht so sehr zur Rechtfertigung des bisherigen Lebens dienen.
Prinzipiell gilt: Je länger das Studium schon fortgeschritten war, bis es zum Studienabbruch kam, und je mehr sich Studienrichtung und angestrebte Ausbildungs- bzw. Berufsrichtung unterscheiden, desto kritischer sind die Personalentscheider.
Und desto eher ist eine Begründung im Anschreiben angebracht.
➤ Geringer Praxisanteil
Der am häufigsten Grund für einen Studienabbruch ist der geringe Praxisanteil. Das ist allerdings immer etwas grenzwertig, denn der geringere Praxisanteil ist gerade das Wesen eines Studiengangs im Vergleich zu einer Ausbildung.
Besonders bei sehr theorielastigen Studienfächern wie beispielsweise Geschichte oder Politik ist die Begründung nicht wirklich stichhaltig.
Mit der Nennung des geringen Praxisanteils im Studium erweckst du unter Umständen den Eindruck, dass du dich vor dem Studium nicht ausreichend über Studieninhalte informiert hast.
Bei einer geringen Semesteranzahl ist es noch nicht so sehr das Problem, aber bei einer längeren Studiendauer von über zwei Jahren ist der geringe Praxisanteil eine nicht überzeugende Begründung.
Darüber hinaus ist die Nennung des geringen Praxisanteils im Studium der Joker, den du unter Umständen für andere Gründe wie familiäre, finanzielle oder gesundheitliche Probleme oder schlechte Noten oder nicht bestandene Prüfungen einsetzen kannst.
➤ Schlechte Noten
Im Prinzip ist es für jeden Personaler einleuchtend, dass ein Studium nicht abgebrochen wird, wenn die Noten überdurchschnittlich sind. Es sei denn, eine einzelne endgültig nicht bestandene Prüfung ist der Grund für den Studienabbruch.
Du brauchst deswegen auch keine Notenübersicht mitschicken, wenn es nicht gefordert wird. Denn normalerweise ist es nicht vorgesehen, nach einem Studium eine Ausbildung zu beginnen. Deshalb sind die Noten aus dem Studium eher irrelevant für eine Ausbildung.
Aber wenn du trotz guter Noten dein Studium abgebrochen hast und eine fachlich ähnliche Richtung anstrebst, dann kann eine Notenübersicht wiederum ein Pluspunkt für dich sein.
➤ Prüfungen endgültig nicht bestanden
Ein häufiger Grund für einen Studienabbruch ist eine endgültig nicht bestandene Prüfung.
Besonders wenn das Studienfach deinen Neigungen entsprochen hat und du auch in anderen Prüfungsfächern mindestens durchschnittliche Leistungen erreichen konntest, solltest du im Anschreiben auf das erworbene Fachwissen aus dem Studium eingehen.
Wenn du seit dem abgebrochenen Studium allerdings einen anderweitigen Berufsabschluss erworben und/ oder schon hauptberuflich gearbeitet hast, dann thematisierst du deinen Studienabbruch im Anschreiben überhaupt nicht mehr.
Denn das Anschreiben dient nicht der Nacherzählung deines Lebenslaufs, sondern der Darstellung deiner wichtigsten Pro-Argumente.
➤ Familiäre Gründe
Die Nennung von familiären Gründen für einen Studienabbruch hinterlässt immer einen Beigeschmack, auch wenn sie vollständig der Wahrheit entsprechen.
Es ist eine Tatsache, dass den meisten Personalverantwortlichen diese privaten Gründe ziemlich egal sind und die Thematisierung von familiären Gründen in der Regel mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten.
Wenn du familiäre Gründe aufführst, dann ist für deine Erfolgschancen immer essenziell, dass diese familiären Gründe mittlerweile ausreichend in geordnete Bahnen gelenkt sind.
Denn andernfalls kommst du bei einer Ausbildung oder in einem Job vom Regen in die Traufe. Wichtiger ist im Anschreiben die Darstellung deines Leistungsvermögens und deiner Leistungsmotivation.
➤ Krankheit und entsprechende Konsequenzen als Gründe
Wenn eine schwere bzw. chronische Erkrankung oder ein Unfall der Grund für deinen Studienabbruch ist, dann brauchst du die genaue Krankheitsbezeichnung nicht zu nennen. Es ist deine Privatsache.
Wichtig für den Arbeitgeber ist es, dass die Krankheit behandelt wurde und du sie „überstanden“ hast, also du gesund bist. Das musst du in deiner Bewerbung nach (langer) Krankheit und bei Nachfragen vermitteln.
Gegenüber Langzeiterkrankten skeptische Arbeitgeber wirst du mit der Nennung der konkreten Krankheitsbezeichnung sowieso nicht überzeugen können.
➤ Gründe: psychische Tiefs, Motivationslosigkeit und anhaltende Misserfolge
Die Gründe für einen Studienabbruch liegen bei vielen Bewerbern auch eher im psychischen Bereich, deren Ursachen wiederum sehr unterschiedlich sein können.
Problematisch ist es dann, wenn du das Studium lange „durchgehalten“ hast und es ein Auf und Ab ohne Happy End war.
Ein Anschreiben ist zu kurz für die Erklärung von psychischen Problemen und das Anschreiben hat einen anderen Zweck.
Denn die Bewerbungsunterlagen dienen der Darstellung deiner fachlichen Eignung. Darauf musst du dich konzentrieren.

Abbruch mehrerer Studienfächer und lange Studiendauer erklären
Auch der Abbruch von mehreren Studienfächern ist für dein Bewerbungsvorhaben kein Beinbruch.
Allerdings neigen viele Bewerber dann noch stärker dazu, die Studienabbrüche im Anschreiben zu erklären, mit den jeweiligen Gründen. Dies sprengt aber regelmäßig den Rahmen von einem normalen Anschreiben.
Aber klar ist auch: Je länger du studiert und je öfter du abgebrochen hast, desto drängender stellt sich für den Leser deiner Bewerbungsunterlagen die Frage nach dem Warum.
Die Gründe für Studienabbrüche erst im Vorstellungsgespräch zu erläutern, ist ein gut gemeinter Tipp. Aber du als Bewerber musst ja erst mal bis ins Vorstellungsgespräch kommen.
Die Erläuterung der Gründe für deine Studienabbrüche ist äußerst komplex und lässt sich nicht mit unspezifischen Formulierungen lösen.
Aber auch ausschweifende Begründungen sind nicht das richtige Mittel. Mehrere Studienabbrüche sind durchaus entscheidungsrelevant, ob du zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wirst oder nicht.
Deshalb: Nenne glasklare Gründe am Ende des Anschreibens, aber schweife nicht ab.
Die Einleitung und der Hauptteil deines Anschreibens nehmen deine berufsbezogenen Stärken, dein fachliches Können und deine Motivationsgründe ein.
Ehrlichkeit, ohne schönzureden.
Wenn du dein Studium nach einer relativ langen Studiendauer abgebrochen hast, dann ist die falsche Fächerwahl oder der geringe Praxisanteil als Argument nicht sehr glaubhaft.
Eine Personalerin würde eher erwarten, dass ein Bewerber nicht erst nach sechs, sieben, acht Semestern merkt, dass er sich fachlich in der Tür geirrt hat.
Keine 3. Seite für Begründung des Studienabbruchs nutzen
Viele Bewerber überlegen auch, ob sie nicht auf einer Dritten Seite die Gründe für einen Studienabbruch näher erklären sollten.
In vielen Fällen ist das nicht sinnvoll, weil die Qualität einer solchen Dritte Seite in den meisten Fällen nur gering ist.
Wenn schon dein Anschreiben und dein Lebenslauf nicht überzeugen, dann reißt es eine 3. Seite auch nicht heraus.
Gerade wenn du dich auf Stellen mit vielen potenziellen Bewerbern bei größeren Arbeitgebern bewirbst, werden beim Vorselektieren nur das Anschreiben und der Lebenslauf beachtet.
Bei Stellen mit wenig potenziellen Bewerbern bei kleineren Arbeitgebern fällst du mit einem Entschuldigungsschreiben als 3. Seite eher aus dem Rahmen. Das abgebrochene Studium auf einer 3. Seite breitzutreten, wirkt nämlich eher verzweifelt.
Auf der einen Seite erfahren die Arbeitgeber mehr über die Beweggründe, die aber nicht einstellungsrelevant sind, sondern nur die Vergangenheit „rechtfertigen“.
Auf der anderen Seite werden mit einer extra 3. Seite die Scheinwerfer erst recht auf den Studienabbruch gerichtet.
Die Dritte Seite als eine Art Entschuldigungsschreiben zu nutzen, bringt bei den wenigsten Arbeitgebern die erhofften Pluspunkte. Deshalb verzichte am besten auf so eine Dritte Seite in deiner Bewerbung.
Wie Studienabbruch im Lebenslauf formulieren?
Wenn du im Lebenslauf keinen Abschluss und auch keine Abschlussnote angibst und zudem auch kein Abschlusszeugnis mitschickst, ist für jeden Personaler eigentlich erkennbar, dass du dein Studium nicht erfolgreich beendet hast.
Theoretisch kannst du auch noch den Zusatz „ohne Abschluss“ angeben.
Nur die Angabe „ohne Abschluss“ hinter deinem Studium hat aber einen zu negativen Charakter. Also gib auch Studienschwerpunkte und Zwischenprüfungen im zugehörigen Lebenslaufeintrag an.
Im Artikel zum Studienabbruch im Lebenslauf findest du noch ausführlichere Tipps.
Hattest du grundsätzlich fachliches Interesse an deinem Studium, aber es aus den verschiedensten Gründen nicht das Optimale für dich gewesen? Dann könntest du dein Studium auch unter der Rubrik „Weiterbildung“ im Lebenslauf aufführen.
Das ist sogar ziemlich clever.
Wenn du zusätzlich noch deine Studienschwerpunkte, deine erworbenen Scheine und eventuelle Prüfungsleistungen angibst, dann haben diese Angaben einen Weiterbildungscharakter.
Muster für Bewerbung nach Studienabbruch im Forum
Du bist mit deinem Bewerbungsproblem nicht allein. Schaue auch ins Bewerbungsforum, wie andere Bewerber ihre Bewerbung mit Studienabbruch formuliert haben:
- Bankkauffrau Bewerbung für Ausbildung nach Studienabbruch
- Steuerfachangestellte Bewerbung mit Studienabbruch
- Biologielaborant Bewerbung Muster nach Studienabbruch
- Ausbildung nach Studienabbruch Bewerbung als Fachinformatikerin
- Immobilienkaufmann Bewerbung Ausbildung nach abgebrochenem Studium
- Studienabbruch im Vorstellungsgespräch erklären
- Wie abgebrochenes Studium im Vorstellungsgespräch begründen?

Zum guten Schluss: Studienabbruch-Bewerbung
Du solltest nicht versuchen, deinen Studienabbruch in der Bewerbung möglichst „gut“ zu erklären oder zu „verpacken“. Denn das hemmt dich beim Denken und Schreiben. Du kannst es sowieso nicht jedem Arbeitgeber recht machen.
Und du schreibst dein Anschreiben nicht für alle Arbeitgeber, sondern für diejenigen Arbeitgeber, die exakt so eine Fachkraft wie dich suchen.
Daher stelle im Anschreiben vor allem deine Leistungen, Qualifikationen, beruflichen Erfahrungen, Kenntnisse und Stärken in den Vordergrund.
Kein Arbeitgeber träumt von Arbeitnehmern, die nur irgendeinen Job suchen. Stattdessen wünschen sie sich Bewerber, die in erkennbaren Einklang mit ihren Fähigkeiten, Kenntnissen und Zielen Vollgas geben.
Wenn du als Studienabbrecherin nur vage schreibst, dass du dir „dieses und jenes vorstellen könntest“, dann vergibst du viele Möglichkeiten.
In das Bewerbungsschreiben gehören vor allem solche Sachverhalte, mit denen du auch punkten und von deinem Leistungsprofil überzeugen kannst.
Halte dich gedanklich nie zu lange beim Studienabbruch auf, sondern formuliere Pro-Argumente, die deine Eignung für den gewünschten Job bzw. Bildungsgang darstellen.
Du hast ausreichend Freiheit beim Aufbau und in der Argumentation deiner Bewerbung. Das ist ganz entscheidend, aber die wenigsten Bewerber nutzen diese Freiheit.