Bewerbung beim ehemaligen Arbeitgeber für Wiedereinstieg: Anschreiben optimal gestalten

Eine Bewerbung beim ehemaligen Arbeitgeber muss grundsätzlich dieselben Anforderungen wie jede andere Bewerbung auch erfüllen. Dein Vorteil als ehemalige Mitarbeiterin besteht aber gerade darin, dass der Arbeitgeber dich unter Umständen noch gut kennt bzw. dass du über Insiderwissen verfügst. Wie du diesen Trumpf am besten ausspielst, erfährst du in diesem Artikel. Hier kommst du direkt zu den Formulierungen für eine Bewerbung bei ehemaligem Arbeitgeber.

Schlüsselfakten für Rückkehr zum alten Arbeitgeber
  • Es handelt sich bei deiner Wiederbewerbung um eine ganz normale Bewerbung. Daher zerbrich dir bei der Bewerbungserstellung nicht nur über die Begründung deiner Rückkehr den Kopf.
  • Die wichtigsten Gründe für deine Bewerbung sollten in erster Linie bei den Aufgaben und Anforderungen der potentiellen Stelle liegen.
  • Nimm vorab telefonischen Kontakt mit dem Arbeitgeber auf, um dich vorzustellen und weitere Infos zu bekommen. Im Idealfall erfolgt dieser Kontakt bei ehemaligen Vorgesetzten.
  • Thematisiere im Anschreiben nicht langatmig die Gründe für die damalige Trennung und die jetzigen Gründe für den Jobwechsel. Das Anschreiben wird sonst zu lang und zu wenig fokussiert.
  • Nenne positive Sachverhalte aus deiner vorherigen Beschäftigung beim ehemaligen Unternehmen: vor allem deine Leistungen und Erfolge.
  • Dein alter Arbeitgeber bekommt nicht den identischen Mitarbeiter zurück, sondern einen Mitarbeiter mit mehr Fachkenntnissen und beruflichen Erfahrungen.
  • Gib Referenzpersonen (in erster Linie frühere Vorgesetzte) in deiner Bewerbung an: im Anschreiben oder Lebenslauf.
  • Setze nicht alles auf eine Karte. Ein Wiedereinstieg beim alten Arbeitgeber wäre vielleicht ein schöner Wunschtraum, aber bewirb dich gleichzeitig auch um andere Stellen.

Inhaltsverzeichnis Bewerbung beim alten Arbeitgeber

Bewerbung beim alten Arbeitgeber Muster für Formulierungen
Bewerbung beim alten Arbeitgeber Muster für Formulierungen

Kein Abschied für immer: Zurück zum alten Arbeitgeber

Eine Rückkehr zum alten Arbeitgeber ist für viele Bewerber eine sinnvolle Option, sofern du gerne bei diesem ehemaligen Arbeitgeber gearbeitet hast. Für die frühere Trennung kann es schließlich die unterschiedlichsten Gründe gegeben haben:

  • Umzug
  • schlechte wirtschaftliche Lage
  • geringes Gehalt
  • schlechte Arbeitsbedingungen
  • geringe Entwicklungsmöglichkeiten
  • Familiengründung
  • Mobbing
  • Stellenabbau
  • Pflege Angehöriger
  • Neue berufliche Herausforderung
  • Umstrukturierungsmaßnahmen
  • bessere Work-Life-Balance bei anderen Arbeitgebern

Es ist überhaupt kein Problem, sich wieder beim alten Arbeitgeber zu bewerben, wenn beide Seiten im Guten auseinandergegangen sind.

Der alleinige Grund für deine Wiederbewerbung sollte allerdings nicht nur darin liegen, dass du schon mal für den Arbeitgeber gearbeitet hast. Das wäre zu wenig. Die Gründe für deine erneute Bewerbung müssen in erster Linie bei den Aufgaben und Anforderungen der potentiellen Stelle liegen.

Einige Personen argumentieren aber auch in die Richtung, dass es im Berufsleben wie im Privatleben selten gut geht, wenn eine alte Beziehung wieder aufleben soll. Ob eine Rückkehr zum alten Arbeitgeber letztendlich ein Erfolg wird, hängt allerdings von sehr vielen Faktoren ab.

Wenn du den früheren Arbeitgeber noch gut kennst und sich augenscheinlich nicht so viel geändert hat, dann ist das dein großer Pluspunkt. Denn du bringst das notwendige Insiderwissen mit.

Folglich könnte deine Einarbeitung schneller erfolgen. Und du weißt im Prinzip, wie das Unternehmen kulturell tickt. Vielleicht kennst du nicht nur ehemalige Kollegen, sondern auch frühere Kunden und Lieferanten. Eine Rückkehr zur früheren Arbeitsstelle könntest du dann besonders gut verkaufen.

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Willst du wirklich zum alten Arbeitgeber zurückkehren?

Wenn du in eine Rückkehr zum alten Arbeitgeber in Erwägung ziehst, dann werdet ihr euch sicherlich im Guten voneinander getrennt haben. Allerdings solltest du ernsthaft darüber nachdenken, ob beim früheren Arbeitgeber alles so positiv war, wie du es dir heute ausmalst.

Denke wirklich darüber nach, was gut und schlecht war. Wie hat sich die Firma, Institution oder Behörde seit deinem Weggang entwickelt? Liegen die eventuellen betrieblichen Gründe für deinen Weggang eventuell noch vor?

Wenn du bei deiner früheren Beschäftigung unglücklich gewesen bist, dann gibt es eigentlich keinen Grund, dort wieder zurückzukehren. Wenn dein Weggang vorrangig persönlicher Natur war, dann steht einer Rückkehr deinerseits dagegen nichts im Wege.

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Beste Strategie für Bewerbung bei ehemaligem Arbeitgeber

Du kannst nicht sofort mit der Erstellung deines Anschreibens beginnen, sondern musst überlegt und Schritt für Schritt vorgehen.

#1 Verfügbarkeit überprüfen: Telefonischer Vorab-Kontakt

Wenn du nicht nur zu deinem früheren Arbeitgeber zurückkehren, sondern auch dieselbe Position ausführen möchtest, dann wird diese in der Regel natürlich schon besetzt sein.

Aber nutze deinen Draht zum alten Arbeitgeber und kontaktiere deine ehemaligen Vorgesetzten oder Kollegen, sofern sie noch dort arbeiten. Du kannst dein Anliegen kurz schildern und um Informationen zu freien Stellen bitten.

Wenn deine frühere Beschäftigung schon sehr lange her ist, es sich um einen sehr großen Arbeitgeber handelt oder deine ehemaligen Vorgesetzten und Kollegen dort nicht mehr arbeiten, dann fällt dieser Schritt natürlich aus.

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#2 Stellenangebote recherchieren

Wenn du noch ohne konkrete Stelle Interesse an deinem früheren Arbeitgeber hast, dann recherchiere nach freien Arbeitsstellen: auf der Karrierewebsite oder in Jobbörsen. So erfährst du auch, wer die Ansprechpartner sind und in welchem Betriebsbereich bzw. welcher Fachabteilung die Stelle angesiedelt ist.

Bei kleinen Unternehmen, die weder eine Karrierewebsite haben noch die bekannten Jobbörsen nutzen, bist du wiederum auf den kurzen Draht angewiesen.

Sicherlich kennst du bei kleinen Unternehmen noch die ehemalige Chefin: Rufe sie am besten an und schildere dein Anliegen. So erfährst du direkt, ob es einen personellen Bedarf gibt und ob Interesse an deiner erneuten Mitarbeit besteht.

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#3 Hinweis auf frühere Beschäftigung in der Einleitung

Es wird in den meisten Fällen nicht ausreichen, im Anschreiben nach der Grußformel einfach deinen Namen zu platzieren, in der Hoffnung, irgendjemand wird dich schon zuordnen können.

Deshalb gib in der Einleitung deines Anschreibens direkt an, dass du dort schon einmal gearbeitet hast: neben deiner Stellenbezeichnung bzw. Position nennst du gegebenenfalls auch die Abteilung und deinen ehemaligen Vorgesetzten.

Am besten hebst du dabei hervor, was du am Unternehmen geschätzt hast. So weckst du Neugier und stärkst das Interesse an deinen Bewerbungsunterlagen. Wenn deine Bewerbung direkt an einen ehemaligen Vorgesetzten adressiert ist, dann kannst du auch etwas mehr ins Detail gehen und die vorherige Zusammenarbeit näher betrachten.

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#4 Keine langatmige Erklärung der Gründe deines Weggangs

Bitte thematisiere nicht langatmig die Gründe für deinen früheren Weggang. Wenn du ausführlich erklärst, warum du den Job verlassen hast und welchen Umständen du ausgesetzt gewesen bist, dann hast du nicht wirklich Platz für deine wichtigen fachlichen Top-Argumente in deinem Bewerbungsschreiben.

Du hast dich eben für eine erneute Bewerbung bei deinem ehemaligen Arbeitgeber entschieden. Punkt. Das hast du dir gut durchdacht. Die früheren Sachverhalte der Trennung sollten in deinem Anschreiben deswegen keine dominante Rolle spielen. Oftmals sind sie auch komplizierter, sodass sie auf einer Seite nicht abschließend erörtert werden können.

Wenn der Arbeitgeber Interesse an deiner Mitarbeit hat, dann wird er dich kontaktieren. Aber dafür musst du ihn von deiner heutigen fachlichen Eignung überzeugen. Nähere Sachverhalte der Gründe für die Jobwechsel kannst du dann in einem Vorstellungsgespräch erklären.

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#5 Frühere Leistungen und Erfolge erwähnen

Wenn du länger bei deinem ehemaligen Arbeitgeber gearbeitet hast, dann gehe unbedingt auch auf deine damaligen Aufgaben, Leistungen und Erfolge ein. Wie hast du dem Arbeitgeber fachlich geholfen und wie hat er von dir profitiert?

Lasse gegebenenfalls durchscheinen, dass du die Unternehmenskultur und die betrieblichen Prozesse schon kennst, sodass deine Einarbeitung besonders reibungslos verlaufen würde.

Aber thematisiere deine frühere Beschäftigung nicht zu ausführlich, sondern hebe dasjenige Fachwissen und diejenigen Kompetenzen hervor, die nun auch für die gewünschte Arbeitsstelle nützlich sind.

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#6 Relevante Berufserfahrungen und Fachkenntnisse als Hauptargument

Stelle im Anschreiben auch immer dar, dass du durch deine zwischenzeitlichen Jobs wichtige Berufserfahrungen im gewünschten Bereich gewonnen und dir zusätzliche Fachkenntnisse angeeignet hast, wovon der ehemalige Arbeitgeber nun profitieren könnte.

Dieser bekommt nicht die identische Mitarbeiterin zurück, sondern eine Mitarbeiterin mit mehr Fachkenntnissen und beruflichen Erfahrungen, um die betrieblichen Ziele zu erreichen. Das muss eines deiner Hauptargumente im Anschreiben sein.

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#7 Referenzpersonen angeben

Wenn du dich in einem größeren Unternehmen nicht direkt bei deinen ehemaligen Vorgesetzten bewirbst, dann kannst du aber deine ehemaligen Vorgesetzten als Referenzpersonen angeben: entweder im Anschreiben oder im Lebenslauf.

Die ehemaligen Vorgesetzten sollten natürlich noch bei diesem Unternehmen arbeiten, ihr solltet euch im Guten getrennt haben und du solltest die jeweilige Referenzperson vorher kontaktieren und um Erlaubnis der Referenzangabe bitten.

Bewerbung alter Arbeitgeber Muster für Formulierungen
Bewerbung alter Arbeitgeber Muster für Formulierungen

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Formulierungen für eine Bewerbung beim ehemaligen Arbeitgeber

Wenn du im Anschreiben auf deine frühere Beschäftigung eingehen willst, dann brauchst du dies nicht zu ausführlich tun. Nenne den Fakt an sich und gehe auf deine Aufgaben und auf die positiven Aspekte ein, die dir am ehemaligen Arbeitgeber gefallen haben.

Wenn bestimmte Gründe nicht mehr vorhanden sind, die zur damaligen Trennung geführt haben, dann solltest du diese kurz erwähnen, aber im Anschreiben nicht ausführlich erklären.

Wichtig ist immer: die starken Argumente für deine Bewerbung müssen immer bei den Aufgaben der Stelle und dem Arbeitgeber an sich liegen, die du dann in weiteren Absätzen thematisierst.

Deine frühere Beschäftigung darf nicht das komplette Fundament für dein erneutes Bewerbungsschreiben sein. Im Folgenden findest du Formulierungsbeispiele für Bewerbungen beim ehemaligen Arbeitgeber:

„Bereits zwischen Februar und August 2019 war ich in Ihrem Unternehmen als Fachkraft für Lagerlogistik über eine Zeitarbeitsfirma angestellt, sodass ich Ihre logistischen Prozesse sehr gut kenne und mich daher schnell einarbeiten kann. Da mir die Arbeit bei Ihnen sehr gut gefallen hat, bewerbe ich mich erneut um eine Anstellung als Fachkraft für Lagerlogistik.“
„Nachdem ich bereits vier Jahre mit großer Freude für Ihr Unternehmen tätig war, bewerbe ich mich hiermit erneut um die Stelle als Projektassistent. Denn zum einen fand ich das Betriebsklima bei Ihnen sehr gut und zum anderen verfüge ich nun über sehr gute Englisch- und Spanisch-Kenntnisse, um die Ihnen so wichtigen internationalen Projekte in Südamerika begleiten zu können. Über eine erneute Zusammenarbeit freue ich mich sehr.“
„Während meiner fünfjährigen Anstellung in Ihrem Betrieb haben mir die kollegiale Zusammenarbeit und die kundenzentrierten Geschäftsprozesse sehr zugesagt. Deshalb freue ich mich darauf, meine in der Zwischenzeit erworbenen Kenntnisse in den Bereichen ABC und XYZ zum Erfolg Ihrer Firma einzusetzen und meine ehemalige Abteilung tatkräftig zu unterstützen.“
„Im Rahmen einer Teilzeitbeschäftigung im vergangenen Jahr sammelte ich wichtige verkäuferische Erfahrungen. Da mir das Betriebsklima in Ihrer Filiale sehr zugesagt hat, bewerbe ich mich bei Ihnen als Verkäuferin in Festanstellung.“
„An meine Ausbildungszeit bei Ihnen habe ich nur positive Erinnerungen; sie war der perfekte Start in mein Berufsleben. Mittlerweile habe ich die notwendigen Fachkenntnisse in … und vierjährige Berufserfahrung im Bereich … erworben. Daher bin ich als Verkaufsleiter gerne wieder Mitglied Ihres Teams, um zum wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens beizutragen.“
„Wie Sie aus unserem Telefonat wissen, habe ich die Stelle als Versuchsingenieurin bereits von 2016 bis 2018 an einem anderen Standort Ihres Unternehmens ausgefüllt. Daher kann ich sehr gut einschätzen, welche internen Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen sind. Gerne führe ich die Arbeit wieder so professionell wie bei meiner früheren Anstellung durch.“
„Aufgrund eines Schulpraktikums habe ich einen Einblick in die betrieblichen Abläufe und das Aufgabenfeld Ihrer Filialbank erhalten. Da mich die Kollegen bei der Einarbeitung sehr unterstützt haben und ich die Entwicklungsmöglichkeiten bei Ihnen sehr schätze, bewerbe ich mich um eine Ausbildung zur Bankkaufrau.“
„Als ehemaliger Praktikant im Strategischen Marketing habe ich es schätzen gelernt, in einem international agierenden Unternehmen tätig zu sein. Nun möchte ich in einer Festanstellung mein im Studium erworbenes Fachwissen anwenden, um damit einen Beitrag zur Sicherung der Marktposition zu leisten.“
„Da ich meine Ausbildung bei der ABC Services 2016 erfolgreich abgeschlossen habe, ist mir Ihr Unternehmen mit seinen Werten und Dienstleistungen bereits bestens bekannt. Mit meiner Ausbildungsleiterin Frau Hase bin ich auch nach meinem Weggang beruflich in Kontakt geblieben. Sie gibt Ihnen auch gerne Auskunft über meine Leistungen während der Ausbildung. Ich freue mich auf eine Rückkehr zu Ihren innovativen Unternehmen und gebe mein Fachwissen gerne an die nächste Ausbildungsgeneration weiter.“
„Die Ausbildung bei Ihnen und Ihr Dienstleistungsportfolio haben mir sehr gut gefallen. Ich habe in den letzten Jahren weitere Berufserfahrung gesammelt und meinen beruflichen Horizont erweitert. Dabei habe ich festgestellt, dass meine Stärken besonders in den Bereichen … und … liegen. Die aktuell ausgeschriebene Position als Marketingleiterin ist deshalb die logische Fortsetzung meiner beruflichen Karriere in einem ambitionierten Umfeld.“

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Vorherige Kontaktaufnahme: Telefonanruf häufig sinnvoll und notwendig

Es kommt bei einer Kontaktaufnahme mit dem Arbeitgeber zwar generell darauf an, wie viel Zeit seit deiner früheren Beschäftigung schon vergangen ist. Aber mit einem Telefonanruf kannst du direkt deine Rückkehrwilligkeit thematisieren und schnell die notwendigen Informationen sammeln, wenn du dem Arbeitgeber im Allgemeinen noch bekannt bist.

Daher solltest du mit Gesprächspartnern sprechen, mit denen du beruflich früher zu tun hattest: 1. Vorgesetzten und 2. Kollegen. So kannst du die Voraussetzungen einer möglichen Wiedereinstellung klären. Falls du noch dir bekannte Vorgesetzte und Kollegen erreichen kannst, benötigst du auch nicht unbedingt ein konkretes Stellenangebot. Alternativ ist natürlich ebenso ein E-Mail-Kontakt möglich.

Bei sehr kleinen Unternehmen vor Ort kannst du als weitere Alternative auch direkt im Büro oder in der Betriebsstätte vorbeischauen, um deine Arbeitssuche und deinen Rückkehrwunsch anzusprechen. So bekommst du unmittelbar Feedback.

Falls du ein konkretes Stellenangebot vorliegen hast und keine ehemaligen Mitarbeiter telefonisch erreichen kannst, rufe trotzdem beim ehemaligen Arbeitgeber an. Je nach Größe des Unternehmens ist dies die Chefin, Personalabteilung oder Fachabteilung der potentiellen Stelle.

In so einem Telefongespräch kannst du nicht nur über dein „Heimweh“ berichten und die Chancen einer Wiedereinstellung erörtern, sondern auch die einzureichenden Bewerbungsunterlagen erfragen. Außerdem hast du mit dem Telefongespräch einen zusätzlichen Aufhänger für dein Anschreiben.

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Zurück zum alten Arbeitgeber: 11 wichtige Details im Auge behalten

Bei der Rückkehr zum alten Arbeitgeber entscheiden Details über die optimale Strategie bei deiner Bewerbungserstellung.

Denn es ist relevant, ob du dich in einer Firma mit 10 oder 10.000 Beschäftigten bewirbst, warum du deinen ehemaligen Arbeitgeber verlassen hast, wie lange die frühere Beschäftigung schon zurückliegt oder ob du noch frühere Vorgesetzte kennst.

Die folgenden Absätze thematisieren ein paar dieser Details, über die du nachdenken solltest.

#1 Zeitraum seit vorheriger Beschäftigung beachten

Es macht natürlich einen Unterschied, ob du beim ehemaligen Arbeitgeber vor zwei oder vor 20 Jahren gearbeitet hast. Je kürzer der Zeitraum zur früheren Beschäftigung ist, desto ausführlicher kannst du auch darauf in deinem Bewerbungsschreiben eingehen.

Wenn du dagegen vor 20 Jahren mal beim ehemaligen Arbeitgeber gearbeitet hast, dann solltest du deinen Fokus im Anschreiben nicht auf deine frühere Beschäftigung legen.

So können die Vorgesetzten gewechselt haben oder das Unternehmen aufgekauft oder umstrukturiert worden sein. Dann hat das heutige Unternehmen wahrscheinlich wenig mit dem damaligen Unternehmen zu tun.

Oder wenn du dich in einem kleinen familiengeführten Betrieb bewirbst, in dem der Senior- dem Junior-Chef Platz gemacht hat, dann kann es auch große Unterschiede in der Zusammenarbeit geben. Daher sei nicht zu nostalgisch und zu unkritisch bei deinem Rückkehrvorhaben.  

Denn in der Zwischenzeit hast du relevante Berufserfahrungen gesammelt und dich weiterentwickelt. Und auch der ehemalige Arbeitgeber hat sich weiterentwickelt, sodass ein ausführlicher Rückbezug wenig Sinn ergibt.

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#2 Art der Trennung: gut vs. schlecht

Es ist natürlich einfacher, zum ehemaligen Arbeitgeber zurückzukehren, wenn ihr euch im Guten getrennt habt. Andernfalls ist eine erneute Bewerbung wahrscheinlich sinnlos, solange du beim Arbeitgeber als Mitarbeiter und die Art der Trennung noch bekannt sind.

Wenn du beispielsweise selbst gekündigt hast, dann solltest du dich dabei fair verhalten haben. Wenn du dagegen betriebsbedingt gekündigt wurdest, dann sollte die Firma dich professionell unterstützt haben. In diesen Fällen ist die Trennung positiv verlaufen.

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#3 Unterschied kleiner vs. großer Arbeitgeber

Entscheidend ist für deine Bewerbungserstellung auch, ob du noch jemanden beim Arbeitgeber kennst. Denn es gibt beispielsweise Unterschiede bei der Unternehmensgröße.

Wenn du dich bei einem Weltkonzern mit zehntausenden Beschäftigten an einem ganz anderen Standort als vorher bewirbst, dann ist das etwas anderes, als wenn du dich bei einem kleinen Handwerksbetrieb bewirbst, bei dem die wichtigsten Mitarbeiter noch an Bord sind. Letztere kannst du immer direkt kontaktieren.

Bei einem großen Unternehmen dagegen ist es wahrscheinlicher, dass deine ehemaligen Vorgesetzten die Firma schon verlassen haben oder an einen anderen Standort versetzt wurden. Dann kannst du ehemalige Vorgesetzte nicht direkt anschreiben, aber in der Regel eher Bezug auf die Unternehmenskultur, das Image oder besondere betriebliche Abläufe nehmen.

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#4 Gründe formulieren, was dir beim alten Arbeitgeber gefallen hat

Wenn du dich bei einem ehemaligen Arbeitgeber bewirbst, dann hast du also schon sehr direkte Einblicke in das dortige Arbeitsabläufe erhalten. Gerade wenn die potentielle Stelle fachliche Ähnlichkeiten mit deiner früheren Stelle aufweist, solltest du diese Einblicke in deinem Anschreiben aufgreifen.

Stelle einerseits dar, was dir besonders gut am ehemaligen Arbeitgeber gefallen hat. Andererseits kannst du aufgrund deiner früheren Beschäftigung daran anknüpfen, dass du die Aufgaben und den Betriebsablauf schon kennst und sich daher schnell einarbeiten wirst. Das sind gewichtige Argumente für deine Einstellung!

Formuliere also immer positive Aspekte der früheren Zusammenarbeit. Verzettele dich aber nicht, indem du zu viele Gründe nennst, die sich vielleicht sogar auch noch widersprechen.

Wenn du einen Grund in einem Satz stichhaltig erklärst, dann ist das jedenfalls besser als eine Aufzählung von fünf oder sechs Gründen, die letztendlich doch auch auf jeden Arbeitgeber zutreffen könnten.

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#5 Unterschied, ob Bewerbung auch für Stelle mit denselben Vorgesetzten

Wenn du bei der zu besetzenden Stelle dieselben Vorgesetzten wie früher hättest, dann kann eine erneute Bewerbung beim früheren Arbeitgeber auch viel informeller ablaufen. Suche dann so schnell wie möglich den persönlichen oder telefonischen Kontakt mit den früheren Vorgesetzten und erörtere dein Anliegen. Du wirst direkt erfahren, was die früheren Vorgesetzten von deinem Vorhaben einer Wiedereinstellung halten.

Beachte: Es ist zwar ein Vorteil, wenn du mit früheren Vorgesetzten noch in Kontakt bist, aber gerade bei ausgeschriebenen Stellen wird ein offizielles Bewerbungsverfahren durchgeführt, welches möglichst fair ablaufen soll – das ist im Interesse aller Beteiligten.

Es wäre daher ein großer Fehler, wenn die für eine Stellenbesetzung verantwortlichen Personaler einfach durch „Vitamin B“ übergangen werden sollen. Das geht oftmals nach hinten los.

Daher: Nutze die ehemaligen Vorgesetzten zur Informationsgewinnung und in einem Anschreiben gegebenenfalls als Referenzpersonen, die über dich Auskunft geben können. Aber wenn es eine offizielle Stellenausschreibung gibt, dann musst du dich an den offiziellen Bewerbungsweg halten.

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#6 Bewerbung nach eigener Kündigung bzw. bei Trennung auf eigenem Wunsch

Ob eine Bewerbung nach eigener Kündigung beim ehemaligen Arbeitgeber sinnvoll ist, hängt nicht zuletzt von den Gründen für die eigene Kündigung ab. Wenn du dich im Streit getrennt hast, dann ist eine erneute Bewerbung nicht sehr erfolgsversprechend.

Es gibt allerdings auch anderweitige Gründe für eine eigene Kündigung, die die Rückkehr zum ehemaligen Arbeitgeber nicht so sehr erschweren. Zum Beispiel wenn du aufgrund deiner Partnerin einmal weggezogen bist und jetzt wieder zurückziehst, wenn du ein interessantes Jobangebot im Ausland angenommen hast, wenn du erkrankt warst oder wenn die eigene Kündigung aufgrund der schlechten Auftragslage des Arbeitgebers erfolgte.

Häufig erfolgen Trennungen von Arbeitgebern durch Arbeitnehmer auch deswegen, weil keine interne Weiterentwicklung möglich ist oder weil dem Arbeitnehmer kein unbefristeter Arbeitsvertrag angeboten wird. Eine Bewerbung nach eigener Kündigung beim ehemaligen Arbeitsgeber ist dann durchaus eine gute Idee.

Versuche es einfach mit einer erneuten Bewerbung, denn zu verlieren hast du schließlich nichts. Lege in dem Anschreiben allerdings nicht zu stark den Fokus auf die Gründe, die zur damaligen eigenen Kündigung geführt haben.

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#7 Bewerbung nach Kündigung durch früheren Arbeitgeber

Auch die Gründe für eine Kündigung durch den früheren Arbeitgeber können vielfältig sein. Im Grunde ist eine erneute Bewerbung aber nur sinnvoll, wenn die Kündigung aus betriebsbedingten Gründen, also zum Beispiel aufgrund einer schlechten Auftragslage oder von Standortschließungen, erfolgte.

Falls die Kündigung verhaltens- oder leistungsbedingt war und der ehemalige Arbeitgeber darüber noch im Bilde ist, sind deine Einstellungschancen sehr gering.

Bei einer früheren betriebsbedingten Kündigung thematisierst du wieder, was dir am ehemaligen Arbeitgeber gefallen hat. Aber diese Vorteile sollten nicht die einzigen Gründe für deine erneute Bewerbung sein. Nur wenn du im Anschreiben auch auf Gründe eingehst, die mit den Anforderungen der Stelle zusammenhängen, ist deine Bewerbung fundiert.

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#8 Nicht auf negative Aspekte beim derzeitigen Arbeitgeber eingehen

Du solltest in deinem Bewerbungsschreiben nicht den Fehler machen, eine negative Motivation für deine erneute Bewerbung beim ehemaligen Arbeitgeber anzugeben.

Einige Bewerber sind nämlich mit ihrem aktuellen Arbeitgeber sehr unzufrieden, sodass sie von dort nur noch weg wollen. So eine negative Motivation ist bei einer Bewerbung aber nicht gerade sehr schmeichelhaft für den angeschriebenen Arbeitgeber – egal ob es sich um einen ehemaligen Arbeitgeber handelt oder nicht.

Aber natürlich wird sich der Personaler auch fragen, warum du nun zurückkehren willst und ob du länger bleiben willst. Aber das sind Fragen fürs Vorstellungsgespräch. Deshalb musst du immer genau überlegen, was dich zu einem Arbeitgeber und zu einer Stelle hinzieht (positive Motivation).

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#9 Bewerbung beim ehemaligen Ausbildungsbetrieb

Selbstverständlich kannst du dich auch bei deinem früheren Ausbildungsbetrieb erneut bewerben. Je länger die Ausbildungszeit zurückliegt, desto weniger Platz sollte ihr im Anschreiben eingeräumt werden.

Wenn du dich beispielsweise zehn Jahre nach Ausbildungsende wieder beim ehemaligen Ausbildungsbetrieb bewirbst, dann sind die zehn Jahre Berufserfahrung seitdem am wichtigsten für die Darstellung deiner fachlichen Eignung.

Wenn die Ausbildungszeit noch nicht zu lange zurückliegt und du dich im Guten getrennt hast, dann kannst du darauf eingehen, was dir während der Ausbildungszeit am Arbeitgeber besonders gut gefallen hat. Als besonders ratsam hat es sich erwiesen, wenn du vorher telefonischen Kontakt mit relevanten Ansprechpartnern aufnimmst.

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#10 Formlose Bewerbung verschicken, wenn Arbeitgeber dich dazu auffordert

Normalerweise braucht der Arbeitgeber bei einer Neueinstellung auch wieder aktuelle Bewerbungsunterlagen, denn um eine ausgeschriebene Stelle bewerben sich viele Bewerber. Und das gesamte Bewerbungsverfahren muss vom Arbeitgeber in der Regel dokumentiert werden.

Mit den vollständigen Bewerbungsunterlagen hast du es zudem in der Hand, was der Arbeitgeber über dich erfährt. Du musst darüber hinaus davon ausgehen, dass an der Bewerberauswahl auch Personen beteiligt sind, die dich nicht kennen.

Bringe also vor allem deinen Lebenslauf auf dem neuesten Stand und gestalte dein Anschreiben in Bezug zum ehemaligen Arbeitgeber und zur potentiellen Stelle.

Nur wenn du den eindeutigen Hinweis erhältst, dass eine formlose Bewerbung oder eine Kurzbewerbung reicht, solltest du auf die vollständigen Bewerbungsunterlagen verzichten.

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#11 Initiativ um eine Stelle beim früheren Arbeitgeber bewerben

Eine Initiativbewerbung ergibt vor allem dann Sinn, wenn du sie nicht als Blindbewerbung verschickst und du dich so gut es geht um konkrete Aufgabenbereiche bewirbst. Deshalb sollte auch vor einer Initiativbewerbung der telefonische Kontakt stehen.

Gerade wenn du noch Personen beim ehemaligen Arbeitgeber kennst, kannst du diese Kontakte dafür nutzen, um zu erfahren, wo Vakanzen bestehen. Manchmal wirst du dann auch direkt zu einer Initiativbewerbung aufgefordert.

Hole dir über deine vorhandenen betriebsinternen Kontakt erst mal ausreichend Informationen ein, ob und welche Stellen in Zukunft zu besetzen sind bzw. generell Einstellungen stattfinden. Je mehr Informationen du hast, desto zielgerichteter kannst du dich initiativ bewerben.

Mit einer Initiativbewerbung machst du dem Arbeitgeber also immer ein konkretes Angebot, sodass dieser nicht lange überlegen muss, für welchen Aufgabenbereich du nun in Frage kommen könntest.

Zurück zum alten Arbeitgeber Muster für Formulierungen
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Muster für Bewerbung bei ehemaligem Arbeitgeber im Forum

Du musst nicht die einzige Bewerberin mit diesem Bewerbungsproblem. Schaue dich auch mal im Bewerbungsforum um, wie andere Bewerber ihre Bewerbung beim früheren Arbeitgeber gestaltet haben:

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Vorstellungsgespräch beim ehemaligen Arbeitgeber

In einem Vorstellungsgespräch möchte dein ehemaliger Arbeitgeber möglicherweise wissen, warum du damals gegangen bist bzw. gehen musstest und warum du jetzt zurückkehren möchtest.

Du solltest dir daher noch einmal intensiv Gedanken über die Gründe deines Weggangs und deiner Rückkehrwilligkeit machen. Folgende Fragen könnte der Arbeitgeber stellen:

  • Aus welchen Gründen haben Sie das Unternehmen verlassen?
  • Warum sollten wir Sie wieder einstellen?
  • Was hat sich unter Umständen an den Gründen den Weggang geändert?
  • Was verbindet Sie mit unserem Unternehmen?
  • Warum möchten Sie Ihren derzeitigen Arbeitgeber verlassen?
  • Welche Kenntnisse und Fähigkeiten haben Sie seit Ihrem Weggang erworben?
  • Wie können wir sicher sein, dass Sie diesmal länger bei uns arbeiten?

Außerdem solltest du nicht davon ausgehen, dass beim ehemaligen Arbeitgeber alles so sein wird, wie es früher einmal war.

Und nur weil du vielleicht einige Mitarbeiter noch kennst, solltest du in einem Vorstellungsgespräch nicht darauf verzichten, kritische und kompetente Fragen zum Aufgabenfeld zu stellen. Denn nur so findest du heraus, ob die Stelle überhaupt noch zu deinen beruflichen Wünschen passt.

„Heimweh“ ist gut und schön, aber sei bitte nicht blauäugig. Denn andernfalls kommst du vom Regen in die Traufe. Nutze das Vorstellungsgespräch beim ehemaligen Arbeitgeber daher für den reflektierten Abgleich zwischen Wunsch und Realität.

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Zum guten Schluss: Bewerbung beim alten Arbeitgeber

Jeder Beschäftigte möchte eine ideale Work-Life-Balance und berufliche Ziele erreichen. Deshalb sind Jobwechsel völlig normal. Eine berufliche Trennung muss jedenfalls kein Abschied für immer sein. Bewerbungen bei ehemaligen Arbeitgebern sind deswegen eine zusätzliche Option bei der Jobsuche.

Viele Bewerber denken, dass es schwierig ist, eine Bewerbung für den ehemaligen Arbeitgeber zu schreiben. Denn sie wollen oftmals den vermeintlichen Fehler rechtfertigen, warum Sie den Arbeitgeber verlassen haben, aber wissen nicht wie. Zugleich wollen die Bewerber auch noch angeben, warum sie ihren derzeitigen Arbeitgeber verlassen wollen.

Und dann wollen sie auch noch Gründe nennen, warum sie nun unbedingt zurückkehren möchten. Ziemlich viel auf einmal. Halte dich einfach an die im Artikel genannte Vorgehensweise: Die Fakten, die dich JETZT zum Arbeitgeber HINZIEHEN, sind am wichtigsten.

Setze aber nicht alles auf eine Karte! Sicherlich mag dir ein Job bei einem ehemaligen Arbeitgeber als sehr positiv erscheinen. Aber denke daran, dass sich die internen Verhältnisse und Bedingungen auch geändert haben können: zum Beispiel aufgrund von neuen Produkten, einer neuen Unternehmensführung oder von neuen Vorgesetzten.

Darüber hinaus gehört es zu einer intelligenten Bewerbungsstrategie dazu, sich bei verschiedenen Arbeitgebern zu bewerben, und nicht nur darauf zu hoffen, dass der alte Arbeitgeber dich wieder einstellt. Viel Erfolg. Falls du noch weitere Fragen zu deiner Bewerbung beim ehemaligen Arbeitgeber hast, dann hinterlasse einen Kommentar oder schreibe einen Beitrag im Forum.

Bei Fragen bitte kommentieren!

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