Die Einladung zu einem zweiten Vorstellungsgespräch ist ein voller Erfolg für dich. Es sind nur noch wenige Bewerber für eine Stelle in der engeren Auswahl. Oftmals höchstens zwei oder drei.
Und du gehörst dazu! Deine fachlichen Kenntnisse und deine Persönlichkeit haben bisher voll überzeugt.
Alternativen für ein zweites Vorstellungsgespräch sind ein Probetag, ein Assessment-Center, ein Kennenlernen mit der gesamten potenziellen Abteilung oder reine Vertragsgespräche.
In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige zum zweiten Vorstellungsgespräch.
Inhaltsverzeichnis 2. Vorstellungsgespräch
7 Tipps für zweites Vorstellungsgespräch nach Bewerbung
Viele Aspekte sind bei einem 1. und 2. Vorstellungsgespräch ähnlich. Lege aber speziell auf diese sieben Tipps einen besonderen Fokus.
➤ #1 Reflexion über das erste Vorstellungsgespräch
Denke über das erste Vorstellungsgespräch intensiv nach: Was ist gut gelaufen, was könntest du verbessern? Berücksichtige dies im zweiten Vorstellungsgespräch.
Je nach Dauer des Zeitraums zwischen dem 1. und 2. Bewerbungsgespräch könntest du zudem Bereiche identifizieren, in denen du dich weiterentwickelt hast. Bringe diese Erkenntnisse im zweiten Interview ein.
➤ #2 Intensive Vorbereitung
Eine gründliche Vorbereitung ist natürlich obligatorisch für dich. Denn du stehst kurz vor einem Jobangebot. Daher nutze alles, was du selbst beeinflussen kannst.
Überprüfe noch einmal deine beruflichen Erfahrungen und Qualifikationen und analysiere deine bisherigen Projekte, Herausforderungen und Erfolge.
Das gilt nicht nur für berufserfahrene Bewerber. Auch als Schülerin oder Auszubildender kannst du über Situationen nachdenken, in denen du besondere Leistungen erbracht hast. Überlege dir immer konkrete Beispiele, die deine Fähigkeiten und Kompetenzen unterstreichen.
Darüber hinaus solltest du dich intensiv mit dem Arbeitgeber und der spezifischen Position auseinandersetzen, um gut informierte Fragen stellen zu können.
Bei der Vorbereitung auf das zweite Bewerbungsgespräch perfektioniere zusätzlich deine Antworten auf kritischen Fragen oder Stressfragen. Das wird sich für dich auszahlen.
➤ #3 Fachliche Tiefe
Im zweiten Vorstellungsgespräch wird oft tiefer in bestimmte Themen eingetaucht, die im vorherigen Bewerbungsgespräch nur oberflächlich behandelt wurden.
Sei daher darauf vorbereitet, detaillierte Fragen zu deiner beruflichen Erfahrung, deinen Fähigkeiten und deinem Fachwissen zu beantworten. Gehe in die Tiefe und sei bereit, konkrete Beispiele oder Fallstudien zu präsentieren, um deine Kompetenz zu demonstrieren.
Wenn du erst im 2. Vorstellungsgespräch mit deinen Überlegungen dazu anfängst, dann holst du nicht das Maximale heraus.
Fachliches musst du sowohl Fachkollegen als auch Personen, die nicht mit dem Fachgebiet vertraut sind, erklären können. Dies zeigt nicht nur deine Fachkompetenz, sondern auch deine Fähigkeit zur klaren Kommunikation über verschiedene Ebenen hinweg.
➤ #4 Kulturelle Passung im Fokus
Du musst nicht nur zum Arbeitgeber passen. Der Arbeitgeber muss auch deinen Vorstellungen entsprechen. Es nützt dir schließlich nichts, wenn die Aufgaben perfekt sind, aber die Philosophie und die Arbeitsorganisation gar nicht deinen Wünschen entsprechen.
Stelle daher im zweiten Vorstellungsgespräch eigene Fragen zu Werten und zur Kultur des Arbeitgebers. So stellst du sicher, dass du dich mit ihnen identifizieren kannst. Dies zeigt nicht nur dein Interesse am Arbeitgeber, sondern auch deine Fähigkeit zur kulturellen Anpassung und Integration.
➤ #5 Analyse der Teamdynamik
Im zweiten Vorstellungsgespräch sprichst du häufig auch mit potenziellen zukünftigen Teammitgliedern oder Kollegen. Sei darauf vorbereitet, Fragen zu beantworten, die darauf abzielen, wie du in einem Team arbeitest, Konflikte löst und zur positiven Teamdynamik beiträgst.
Aber bereite fürs zweite Vorstellungsgespräch auch selbst entsprechende Fragen vor, die du potenziellen Kollegen deiner Abteilung stellen kannst.
Darüber hinaus solltest du das Verhalten der Anwesenden und deren Umgang miteinander genau beobachten. Daraus kannst du nach dem 2. Interview Rückschlüsse auf die Teamdynamik ziehen.
➤ #6 Zukunftspläne
Im zweiten Vorstellungsgespräch wird oft gezielt nach deinen beruflichen Plänen und langfristigen Karrierezielen gefragt. Sei bereit, über deine beruflichen Ambitionen und darüber zu sprechen, wie du dir deine berufliche Zukunft beim Arbeitgeber vorstellst.
➤ #7 Wie geht es weiter?
Am Ende des zweiten Vorstellungsgesprächs musst du wissen, wie es weitergeht. Daher frage nach dem nächsten Schritt im Auswahlprozess.
Zeige dein Interesse und deine Motivation, indem du aktiv danach fragst, wie der weitere Verlauf aussieht und wann du mit einer Rückmeldung rechnen kannst.
Der Arbeitgeber sollte dir eine klare Antwort darauf geben, das heißt, er muss einen Zeitpunkt für die nächste Kontaktaufnahme nennen und den weiteren Weg skizzieren.
Wenn der Arbeitgeber keine genauen Aussagen machen kann oder will, dann kannst du selbst deine Jobentscheidung nicht optimal planen. Das könnte viel Stress für dich bedeuten. Daher ist eine klare Aussage des Arbeitgebers so wichtig.
Fragen im zweiten Vorstellungsgespräch
Bereite dich gezielt darauf vor, dass dir (wieder) spezielle Fragen zu deinem Fachgebiet gestellt werden. Der Arbeitgeber an sich will von dir wissen, ob du fachlich auf der Höhe der Zeit bist und die fachlichen Aufgaben der Stelle eigenständig, effizient, fehlerfrei und qualitativ hochwertig erfüllen wirst.
Daher beschäftige dich während der Vorbereitung auf das zweite Vorstellungsgespräch noch einmal intensiv mit deinem Fachgebiet: Wo hast du eventuell fachliche Lücken? Mit welchen fachlichen Aufgaben hast du noch nicht so viele Erfahrungen gesammelt? Wie willst du dich weiterbilden?
Darüber hinaus solltest du dich auf Fragen zu den vertraglichen Modalitäten vorbereiten, denn diese werden meistens auch erörtert. Es geht dabei um die Arbeitszeit, das Aufgabengebiet, die Dienstpflichten, das Arbeitsgehalt, die Arbeitsplatzgestaltung, die beruflichen Perspektiven, die Weiterbildungsmöglichkeiten usw.
Wenn du vorher genau weißt, worauf du besonderen Wert legst, dann kannst du besser verhandeln und schlussendlich eine optimale berufliche Entscheidung für dich selbst treffen.
➤ Typische Fragen des Arbeitgebers im 2. Vorstellungsgespräch
- Wie war Ihre Erfahrung im ersten Vorstellungsgespräch und gibt es etwas, das Sie gerne anders gemacht hätten?
- Seit unserem letzten Gespräch sind drei Monate vergangen. Welche beruflichen Erfahrungen haben Sie seitdem gemacht und wie haben sie Ihre Sichtweise oder Ziele beeinflusst?
- Beschreiben Sie uns bitte ein berufliches Projekt, das Sie in Ihrer bisherigen Position erfolgreich abgeschlossen haben. Welche Rolle haben Sie dabei gespielt?
- Nennen Sie uns ein Beispiel für eine komplexe Herausforderung, die Sie in Ihrer bisherigen Karriere gemeistert haben?
- Wie reagieren Sie auf Veränderungen in Ihrem Arbeitsumfeld und wie würden Sie sich an neue Anforderungen und Entwicklungen anpassen?
- Wie beschreiben Sie Ihre Werte und Arbeitsweise und wie passen sie zu unserer Unternehmenskultur?
- Wie organisieren Sie Ihre tägliche Arbeit sowie langfristige Aufgaben und stellen sicher, dass Sie Ihre Ziele und Deadlines erreichen? Beschreiben Sie uns Ihre bevorzugten Arbeitsmethoden.
- Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um Ihre beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten zu erweitern und zu verbessern?
- Mit welcher Art von Kollegen und Vorgesetzten möchten Sie auf keinen Fall zusammenarbeiten?
- Wie gehen Sie mit Konflikten am Arbeitsplatz um? Nennen Sie uns Beispiele für Konfliktsituationen, in denen Sie erfolgreich zur Konfliktlösung beigetragen haben.
- Welche beruflichen Ziele haben Sie für die Zukunft und wie sehen Sie Ihre langfristige Entwicklung bei uns?
- Inwiefern sehen Sie sich als Führungspersönlichkeit? Geben Sie uns Beispiele für Situationen, in denen Sie erfolgreich ein Team oder ein Projekt geleitet haben.
➤ Eigene Fragen an den Arbeitgeber im 2. Vorstellungsgespräch
Selbstverständlich bereitest du auch eigene Fragen an den Arbeitgeber fürs zweite Vorstellungsgespräch vor. Die Gesprächspartner sollten deinen Fragen anmerken, dass du dich mit den Inhalten des ersten Vorstellungsgesprächs intensiv auseinandergesetzt hast.
Diese Auseinandersetzung beweist du mit detaillierten Fragen, die dein Interesse an der Stelle und an den Arbeitgeber zeigen. Darüber kannst du Fragen zu den fachlichen Abläufen und zur Einarbeitung stellen.
Auch wenn du Inhalte und Argumente für deine Eignung aus dem ersten Vorstellungsgespräch wiederholen musst, ist das kein Problem. Sprich dabei vor allem die neuen Gesprächsteilnehmer direkt an. So schaffst du eine vertrauensvolle und produktive Atmosphäre.
Zu typischen eigenen Fragen gehören beispielsweise:
- Wie sieht die langfristige Entwicklungsperspektive für diese Position aus und welche Möglichkeiten gibt es für berufliche Weiterentwicklung innerhalb des Unternehmens?
- Wie ist die Teamkultur in diesem Bereich und wie unterstützen die Vorgesetzten die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Teammitgliedern und Teams?
- Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren für diese Position und wie messen Sie den Erfolg dieser Stelle?
- Wie ist konkret die Feedbackkultur im Unternehmen gestaltet und wie wird Feedback in der Praxis umgesetzt, um die berufliche Entwicklung der Mitarbeiter zu fördern?
- Welche Werte und Visionen hat das Unternehmen und wie spiegeln sie sich im täglichen Arbeitsumfeld wider?
- Welche Unterstützung bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitern, um eine gesunde Work-Life-Balance zu erreichen und mit beruflichen Herausforderungen umzugehen?
- Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Erfolgsfaktoren für neue Mitarbeiter, um sich schnell im Unternehmen einzuleben und erfolgreich zu sein?
- Welche Tools, Software und Systeme stehen den Mitarbeitern zur Verfügung, um effektiv zu arbeiten?
- Welche Maßnahmen ergreift das Unternehmen, um Diversität und Inklusion zu fördern, und wie wird sichergestellt, dass alle Mitarbeiter gleiche Chancen erhalten?
Gesprächspartner im zweiten Vorstellungsgespräch
Wie viele Gesprächspartner in einem zweiten Vorstellungsgespräch anwesend sind und welche Funktionen sie ausüben, ist sehr unterschiedlich.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten der Zusammensetzung und Kombination der Gesprächspartner in den einzelnen Vorstellungsgesprächen. Folgende Abläufe sind besonders typisch:
➤ 1. Vorstellungsgespräch (Personaler), 2. Vorstellungsgespräch (Fachvorgesetzte)
In der Regel findet das 1. Vorstellungsgespräch besonders bei größeren Arbeitgebern vorrangig mit Vertretern der Personalabteilung statt.
Wenn beim ersten Vorstellungsgespräch keine Mitarbeiter der Fachabteilung, zum Beispiel Teamleiter, Abteilungsleiter oder Hauptabteilungsleiter, oder die Chefin bzw. die Geschäftsführer anwesend waren, dann ist ein zweites Vorstellungsgespräch üblich.
Denn die Personalverantwortlichen treffen häufig nur eine Vorauswahl der am besten geeigneten Bewerber. Damit die fachlichen Vorgesetzten bei der Personalauswahl aber nicht nur nach Aktenlage entscheiden müssen, wird ein zweites Vorstellungsgespräch anberaumt.
Oder:
In einem mittleren Handwerksbetrieb werden zum Beispiel geeignete Azubi-Kandidaten in einem ersten Vorstellungsgespräch von der Chefin und dem Personalreferenten persönlich unter die Lupe genommen und selektiert.
Der Werkstattleiter überprüft die besten Kandidaten noch einmal gesondert, da er die Auszubildenden als zukünftiger Ausbilder ausbildet und mit ihnen zusammenarbeiten muss.
➤ 1. Vorstellungsgespräch (Fachvorgesetzte), 2. Vorstellungsgespräch (Personaler)
Es kann aber auch andersrum laufen: Das erste Vorstellungsgespräch findet mit Fachvorgesetzten statt, die eine Vorauswahl treffen.
Im ersten Vorstellungsgespräch könnten zum Beispiel auch mehrere Fachvorgesetzte (zum Beispiel Abteilungsleiter), ein Personalreferent und ein Betriebsratsvertreter anwesend sein.
So könnte das zweite Vorstellungsgespräch dann mit einem Personalreferenten und Vertretern der Geschäftsführung stattfinden.
In einem zweiten Vorstellungsgespräch besprechen die Mitarbeiter der Personalabteilung mit den besten Kandidaten die arbeitsorganisatorischen Sachverhalte.
➤ 1. und 2. Vorstellungsgespräch (identische Gesprächsteilnehmer)
Es kann durchaus vorkommen, dass das zweite Vorstellungsgespräch mit denselben Gesprächspartnern stattfindet. Dabei werden die bisherigen Gesprächsinhalte dann noch einmal im Detail besprochen. Manchmal wird dann sogar schon eine Entscheidung mitgeteilt, also eine Zusage oder eine Absage.
Ob und zu welchem Zeitpunkt Chefs, Inhaber oder Vertreter der Geschäftsführung letztendlich an den Interviews teilnehmen, hängt stark von der betrieblichen Organisation ab und ist daher unterschiedlich.
Grundsätzlich kann ein erstes Vorstellungsgespräch auch als Telefoninterview mit den Personalverantwortlichen stattfinden, während dann im zweiten Vorstellungsgespräch die Chefin und ein Abteilungsleiter die Gesprächsführung übernehmen.
Oder es findet nur ein Vorstellungsgespräch statt, in dem bei geeigneten Kandidaten zum zweiten Teil beispielsweise der Inhaber und die Teamleiterin zu den Personalverantwortlichen dazukommen.
Ablauf des zweiten Vorstellungsgesprächs
Wie sich der Ablauf eines zweiten Vorstellungsgesprächs gestaltet und welche Fragen gestellt werden, ist von Arbeitgeber zu Arbeitgeber unterschiedlich. Die genauen Fragen und der Ablauf sind auch bei einem einzigen Arbeitgeber nicht immer identisch.
Es hängt viel vom Inhalt, vom Ablauf und von den Gesprächspartnern des ersten Vorstellungsgesprächs ab. So solltest du dich fragen, welche Inhalte im ersten Vorstellungsgespräch besprochen wurden und welche Themen offen geblieben sind.
Selbstverständlich hat auch die Entwicklung des zweiten Vorstellungsgesprächs selbst einen Einfluss auf den weiteren Fortgang.
Außerdem hängt der Ablauf des zweiten Vorstellungsgesprächs davon ab, wer deine Gesprächspartner sind und ob sie sich von den Gesprächspartnern des ersten Vorstellungsgesprächs unterscheiden.
Einige Informationen kannst du auch der (telefonischen oder schriftlichen) Einladung entnehmen: Wie wird das Gespräch genau bezeichnet, wie viel Zeit wird dafür eingeplant oder wie sieht der Stand des Bewerbungsverfahrens aus?
Ein zweites Vorstellungsgespräch kann daher auch kürzer oder länger als ein erstes Vorstellungsgespräch dauern.
Es bringt dir aber nichts, wenn du vorher zu viel spekulierst, was eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch zu bedeuten hätte und was der Arbeitgeber noch wissen wolle.
Bereite dich konzentriert und ausführlich vor. Du willst in einem zweiten Vorstellungsgespräch schließlich auch selbst herausfinden, ob der Arbeitgeber und die Stelle zu dir passen.
Ein seriöser Arbeitgeber wird nicht erwarten, dass du in einem zweiten Bewerbungsgespräch sofort einen Arbeitsvertrag unterschreibst, sofern das vorher nicht abgesprochen war. Beide Seiten brauchen schließlich Bedenkzeit.
Normalerweise bekommen geeignete Kandidaten einen Arbeitsvertrag in zweifacher Anfertigung zugesandt. Eine unterschriebene Ausfertigung schickst du dann an den Arbeitgeber zurück.
Zweites Vorstellungsgespräch für einen Ausbildungsplatz
Bei einem zweiten Vorstellungsgespräch für einen Ausbildungsplatz sind die Anforderungen selbstverständlich nicht so hoch. In der Regel wollen sich nur weitere Gesprächspartner einen Eindruck von den besten Bewerbern für einen Ausbildungsplatz verschaffen.
Daher kannst du bei einem zweiten Vorstellungsgespräch für einen Ausbildungsplatz mit vergleichbaren Fragen wie im ersten Vorstellungsgespräch rechnen, sofern dir mit der Einladung keine anderweitigen Informationen mitgeteilt wurden.
In erster Linie werden aber deine Motivation und deine Eignung für den Ausbildungsberuf von mehreren Personen überprüft. Denn der Arbeitgeber hat ein Interesse daran, dass die potenziellen Auszubildenden die Ausbildung auch schaffen und nicht scheitern oder vor Ausbildungsende abspringen.
Zum guten Schluss: Zweites Vorstellungsgespräch
Wann ein zweites Vorstellungsgespräch anberaumt wird, welche Gesprächspartner daran teilnehmen, wie sich der Ablauf gestaltet und welche Fragen gestellt werden, hängen von vielen Faktoren ab.
Deshalb ist jedes zweite Vorstellungsgespräch auch so unterschiedlich wie jedes erste Vorstellungsgespräch. Grundsätzlich kannst du aber mit den folgenden Sachverhalten rechnen.
➤ #1 Fachliche Aspekte
Die fachlichen Aspekte werden noch einmal tiefgründiger und intensiver beleuchtet; vor allem, wenn im zweiten Vorstellungsgespräch Fach- und Disziplinarvorgesetzte anwesend sind.
Daher musst du fachlich auf der Höhe sein und auch sinnvolle fachliche Fragen zu Aufgaben und Problemen stellen können, die dir bisher unklar sind.
Nach einem zweiten Vorstellungsgespräch solltest du exakt wissen, welche Aufgaben du zu bearbeiten hast und wie die Stelle fachlich beim Arbeitgeber organisiert ist.
➤ #2 Arbeitsorganisatorische Sachverhalte
Die arbeitsorganisatorischen Sachverhalte werden intensiver besprochen. Du als Bewerber sollst einen Überblick über alle vertraglichen Modalitäten und Details erhalten. Die Ansprechpartner sind dabei die Mitarbeiter der Personalabteilung oder bei kleineren Unternehmen die Geschäftsführerin oder der Inhaber.
Daher musst du vor dem zweiten Vorstellungsgespräch überlegen, welche Arbeitsbedingungen dir wichtig sind. Gegebenenfalls ist hier schon dein Verhandlungsgeschick gefragt.
➤ #3 Zwischenmenschliche Chemie
Es geht im zweiten oder gar dritten Vorstellungsgespräch auch immer um die berühmte “Chemie”, die stimmen muss.
Wichtig ist:
Du musst selbst von den zukünftigen Kollegen und Vorgesetzten überzeugt sein. Durch ein freundliches und interessiertes Auftreten kannst du natürlich Sympathien gewinnen, aber letztendlich spielt der Zufall eine große Rolle, um auf einer Wellenlänge zu liegen.
Wenn du dich in den Vorstellungsgesprächen stark verstellen musst, nur um den Job zu bekommen, dann wird der Arbeitsalltag umso schwieriger.
Beide Seiten sollten daher ein gutes Gefühl bei ihrer Entscheidung über eine Zusammenarbeit haben.
➤ #4 ArbeitsvertragFalls du in einem zweiten Vorstellungsgespräch spontan einen Arbeitsvertrag vorgelegt bekommst, solltest du diesen nicht sofort unterschreiben. Es ist üblich, über Vertragsmodalitäten wenigstens eine Nacht zu schlafen.
Daher lasse dich vom Arbeitgeber nicht unter Druck setzen und schon gar nicht zu einer Unterschrift verleiten, falls du dir unsicher bist.
Wenn das zweite Vorstellungsgespräch auch der Unterzeichnung eines Arbeitsvertrags dienen soll, dann sollte der Arbeitgeber dir dies vor dem zweiten Vorstellungsgespräch mitteilen; am besten natürlich in der Einladung.