Für die Sortierung von Lebenslaufdaten hast du verschiedene Optionen. Einen Lebenslauf chronologisch absteigend zu sortieren, ist heutzutage Standard.
- Lebenslauf chronologisch absteigend: Aktuelleres vor Älteres
- Lebenslauf chronologisch aufsteigend: Älteres vor Aktuelleres
- Ein chronologisch absteigender Lebenslauf wird auch als antichronologischer, umgekehrt chronologischer oder amerikanischer Lebenslauf bezeichnet
- Ein chronologischer bzw. chronologisch aufsteigender Lebenslauf wird auch als klassischer oder deutscher Lebenslauf bezeichnet
- Chronologische Reihenfolge des Lebenslaufs häufig für Schüler, Auszubildende, Studenten, Wiedereinsteiger und Quereinsteiger
- Antichronologische Reihenfolge des Lebenslaufs oft für Bewerber mit Berufserfahrung
- Thematischer oder Fähigkeiten-Lebenslauf als weitere Alternative für Quereinsteiger und Wiedereinsteiger
- Die Sortierung ist eher zweitrangig: Es kommt auf den Inhalt und die Präsentation des Inhalts im Lebenslauf an
Inhaltsverzeichnis chronologischer Lebenslauf
- Inhalt wichtiger als Sortierung
- Chronologischer Lebenslauf: zeitlich aufsteigende Sortierung
- Lebenslauf chronologisch aufsteigend gestalten: Vorlage
- Antichronologischer Lebenslauf: zeitlich absteigende Sortierung
- Lebenslauf chronologisch absteigend gestalten: Muster
- Thematischer Lebenslauf als Alternative
- Zum guten Schluss: Chronologischer Lebenslauf als Ausnahme
Inhalt wichtiger als Sortierung
Lasse dich durch Ratschläge im Internet nicht unnötig verwirren.
Du kannst deinen tabellarischen Lebenslauf chronologisch absteigend oder aufsteigend ordnen.
Beide Varianten sind möglich und werden selbstverständlich auch von Personalverantwortlichen und Chefinnen akzeptiert.
Professionelle Lebenslaufbearbeiter der Arbeitgeber sind darin geschult, relevante Informationen zu Bewerber aus Lebensläufen schnell zu identifizieren.
Du kannst als Bewerberin für dich nachteilige Informationen nicht wirklich in deinem Lebenslauf verstecken oder kaschieren. Ob du deinen Lebenslauf chronologisch aufsteigend oder absteigend sortierst, spielt diesbezüglich keine Rolle.
Also:
Deine Entscheidung für einen Lebenslauftyp solltest du nicht davon abhängig machen, was du verschweigen oder kaschieren willst.
Stattdessen entscheidest du dich anhand deiner Pluspunkte für eine Sortierung. Die wichtigsten Pluspunkte deines Werdegangs solltest du auf der ersten Lebenslaufseite angeben.
Der Inhalt deines Lebenslaufs ist am wichtigsten. Die Sortierung ist zweitrangig.
Jetzt gehen wir noch etwas ins Detail.
➤ Chronologischer Lebenslauf: zeitlich aufsteigende Sortierung
Beim chronologisch tabellarischen Lebenslauf ordnest du deine zeitlichen Stationen in den Rubriken “Bildungsweg” und “Berufliche Praxis” chronologisch.
Das heißt:
Du beginnst jeweils mit deiner ältesten Station, die am weitesten zurückliegt und die du noch in deinem Lebenslauf aufführen möchtest.
In der Rubrik “Bildungsweg” ist das als Bewerberin mit Berufserfahrung beispielsweise dein Schulabschluss, der am längsten her ist.
Wenn du dagegen noch Schüler bist, dann gibst du in einem chronologischen Lebenslauf zuerst deine länger zurückliegenden Schulzeiten an. Die Präsentation der Schulzeit ist bei Schülern ausführlicher als bei älteren Bewerbern mit Berufserfahrung.
Alles Wissenswerte zur Angabe des schulischen Werdegangs im Lebenslauf findest du im verlinkten Artikel.
In der Rubrik “Berufliche Praxis” bzw. “Berufserfahrungen” gibst du im chronologischen Lebenslauf dann wiederum deinen ersten Job bzw. deine erste praktische Tätigkeit an, der bzw. die am weitesten zurückliegt.
Die Sortierung setzt du dann zeitlich aufsteigend fort, bis du beim jeweils aktuellsten Eintrag angekommen bist.
Das kann in der Kategorie “Bildungsweg” dein höchster Bildungsabschluss und in der Kategorie “Berufspraxis” dein letzter bzw. aktueller Job sein.
Du kannst deine Kategorien “Bildungsweg” und “Berufspraxis” auch chronologisch aufsteigend ordnen, indem du die Kategorie “Bildungsweg” vor der Kategorie “Berufspraxis” aufführst.
Lebenslaufleser können bei einem chronologischen Lebenslauf den Werdegang zeitlich Schritt für Schritt nachvollziehen.
Es entspricht den normalen Sehgewohnheiten. Aber das ist nicht wirklich ein eklatanter Vorteil.
Denn:
Auch bei einem umgekehrt chronologischen Lebenslauf ist die zeitliche Abfolge des Werdegangs für geschulte Lebenslaufleser klar und schnell erkennbar.
Wenn du mit den ältesten Stationen und Erfahrungen beginnst, dann rücken allerdings aktuelle Erfahrungen sowie Stationen nach hinten im Lebenslauf.
Das ist aber auch kein wirklicher Nachteil. Denn Personaler sind geschult, auch mehrseitige Lebensläufe zu bearbeiten und zu bewerten. Das ist schließlich deren Job.
In einigen Ratgebern wird der chronologische Lebenslauf als “altmodisch” abgestempelt. Eine einfache Sortierung von Lebenslaufdaten kann aber nicht “altmodisch” sein.
Lasse dich nicht von solchen Begrifflichkeiten verunsichern. Der chronologische Lebenslauf ist genauso wie der antichronologische Lebenslauf eine wählbare Option für dich.
➤ Lebenslauf chronologisch aufsteigend gestalten: Vorlage für “Berufserfahrungen”
Berufliche Praxis
➤ Antichronologischer Lebenslauf: zeitlich absteigende Sortierung
Neben der chronologischen Sortierung kannst du auch eine antichronologische Sortierung vornehmen. Logisch, oder?
Du beginnst deine Kategorie “Bildungsweg” und deine Kategorie “Berufspraxis” dann jeweils mit der aktuellsten Station.
Das können dein derzeitiger Job in der Kategorie”Berufliche Erfahrungen” und dein höchster Bildungsabschluss in der Kategorie “Bildungsweg” sein.
Danach gibst du dann in zeitlich absteigender Sortierung die länger zurückliegenden Stationen an.
Wenn du schon Berufserfahrungen vorweisen kannst, dann sortierst du die Rubrik “Berufspraxis” vor die Rubrik “Bildungsweg” ein.
So haben die Lebenslaufleser dann deine aktuellen Jobs und Berufserfahrungen auf der ersten Lebenslaufseite sofort im Blick. Sie sind oftmals aussagekräftiger und relevanter für die Einschätzung deiner fachlichen Eignung.
Vor allem, wenn du schon berufserfahren bist und die jüngeren beruflichen Stationen fachlich den Aufgaben der angestrebten Stelle ähneln, dann solltest du deinen Lebenslauf chronologisch absteigend gestalten.
Die chronologisch absteigende Reihenfolge im Lebenslauf bedeutet dabei nichts weiter, als dass du deine Lebenslaufstationen umso weiter hinten in der Reihenfolge einordnest, je älter sie sind.
Frühere Jobs erscheinen erst weiter hinten im tabellarischen Lebenslauf.
Aber für Personalverantwortliche ist es auch keine Hürde, die zweite oder dritte Seite deines Lebenslaufs konzentriert zu bearbeiten. Wenn dort relevante Jobs stehen, dann finden sie sie auch.
Aber auch in anderen Bewerbungssituationen als Schüler, Student oder Berufsanfänger kannst du deinen Lebenslauf chronologisch absteigend ordnen.
So beginnst du dann beispielsweise die Rubrik “Ausbildung” gerade nicht mit deiner Grundschulzeit, sondern mit deinem aktuellsten und höchsten Schul-, Ausbildungs- oder Studienabschluss. Du entscheidest!
Die Entscheidung zwischen einem Lebenslauf chronologisch absteigend oder aufsteigend nicht wirklich maßgeblich. Beides ist möglich.
Deine Bewerbung wird nicht deswegen schlechter bewertet, weil du dich für die eine oder andere Sortierung entschieden hast.
➤ Lebenslauf chronologisch absteigend gestalten: Muster für “Berufspraxis”
Berufliche Praxis
➤ Thematischer Lebenslauf als Alternative
Mit der thematischen Sortierung fasst du grundsätzlich zeitlich nicht direkt aufeinander folgende Stationen zusammen. Üblicherweise sind das dann Beschäftigungsverhältnisse, die fachlich etwas mit den Aufgaben der angestrebten Stelle zu tun haben.
Alternativ kannst du auch direkt nach der Kategorie“Persönliche Daten“ die Kategorie“Kenntnisse und Fähigkeiten“ angeben, die dann alle wichtigen Argumente zu deinem Fachwissen und deinen Qualifikationen zusammengefasst enthält.
➤ Lebenslauf thematisch gestalten: Muster für “Berufliche Praxis”
Kaufmännische Praxis
Weitere praktische Erfahrungen
➤ Zum guten Schluss: Chronologischer Lebenslauf als Ausnahme
Der antichronologische Lebenslauf ist heutzutage der Standard.
Aber:
Wenn du dich aus einer Auszeit heraus bewirbst, dann kann ein chronologisch aufgebauter Lebenslauf die beste Option für dich sein.
Bei den Ursachen für die Auszeit kommen zum Beispiel Arbeitslosigkeit, Elternzeit, Krankheit oder die Pflege von Angehörigen infrage.
Denn:
Du lenkst bei der chronologischen Sortierung den Fokus nicht direkt auf der 1. Lebenslaufseite auf ein paar Monate oder Jahre Auszeit oder einen auszeitbedingten unsteten Werdegang.
Aber die “Wahrheit” ist nur eine Lebenslaufseite entfernt. Mit einem chronologisch aufsteigenden Lebenslauf versteckst du nicht wirklich deine Auszeiten.
Außerdem kann für dich als Berufseinsteigerin ein chronologischer Lebenslauf sinnvoll sein. Da dein Lebenslauf wahrscheinlich noch nicht mehr als zwei Seiten umfasst, bietet die chronologische Sortierung eine schnelle Nachvollziehbarkeit des Werdegangs.
Als Wiedereinsteiger oder Quereinsteigerin können frühere Ausbildungen und Jobs relevanter als aktuelle Erfahrungen sein. Auch dann ist ein chronologischer Lebenslauf geeignet. Denn damit rücken die möglicherweise irrelevanten aktuellen Erfahrungen weiter nach hinten im Lebenslauf.
Wenn du dich beruflich neu orientieren willst, dann spielen die nicht-berufsspezifischen Erfahrungen ebenso nicht so eine wichtige Rolle.
Vielleicht willst du auch wieder in deinen ursprünglichen Beruf zurückkehren.
Aber wie schon geschrieben:
Letztendlich kommt es nicht auf die Sortierung, sondern auf den Inhalt und dessen Präsentation im Lebenslauf an.
Deine stärksten Argumente für deine Eignung sollen im Vordergrund stehen. Das heißt, sie sollten auf die erste Lebenslaufseite.