Hallo liebes Forum!
Bin seit 2014 ausgelernter Einzelhandelskaufmann und habe nach der Ausbildung unter Anderem Bundesfreiwilligendienst gemacht, dann die Fachhochschulreife über die BOS nachgeholt, und finde mich jetzt wieder/immer noch im Lebensmitteleinzelhandel wieder (eigentlich nur als Übergang geplant, bis ich weiß wie es weitergeht).
Ich habe mich im letzten Jahr viel mit meinen beruflichen Zielen auseinandergesetzt, viel reflektiert, auch viel nebenher probiert, um jetzt festzustellen, dass alles was mit Computer zu tun hat, mir schon immer sehr sehr leicht gefallen ist. Für mich war es aber immer sehr klischeebehaftet, Informatik zu studieren, und ich wurde durch das viele Mathe auch immer abgeschreckt, weiter in diese RIchtung zu überlegen.
Da mein Mathe aber in der BOS garnichtmal soo schlecht war (Abischnitt 1,8, Mathe Note 3), traue ich mir durchaus eine Ausbildung in dem Bereich zu.
Ich möchte bewusst eine Ausbildung im Informatikbereich machen, statt einem Studium, weil ich diese wesentlich sicherer durchziehen werde, ein Einkommen habe, und anschließend immer noch studieren kann.
Ist für mich nach all den Jahren Berufserfahrung irgendwie die pragmatischere Lösung, da ich bei meiner praktisches Arbeit, der ich nachgehe, gerne einen Bezug zum theoretischen herstellen möchte.
Noch arbeite ich aber ja im Lebensmitteleinzelhandel und stelle mir nun die Frage, wie ich den Übergang möglichst geschmeidig umsetzen kann.
Auch habe ich Bedenken, wegen meines Alters. Ich denke mir, dass viele Azubi-Anwärter in dem Bereich lieber frisch aus der Schule genommen werden, unverbraucht und wissenshungrig
Wie kann ich mich hier von meinen Mitbewerbern abheben? Die Berufserfahrung mag ja schön und gut sein, hab auch einiges an Lebenserfahrung und Menschenkenntnis würde ich sagen, habe viele Neuanfänge und Entwicklungsschritte gemeistert, allerdings alles in völlig anderer Branche.
Ich möchte natürlich kein vorgefertigtes Anschreiben hier anfordern - vielmehr interessiert mich, wie man sowas von der Grundstruktur her aufbauen könnte, um sich in dieser meinen Situation attraktiv für einen Arbeitgeber zu machen, der in der derzeitigen Situation Azubis sucht.
Mir geht es hier vor allem um allgemeine Skills, die ich mit einbauen könnte, die mich für eine Zweitausbildung im jetzigen Alter qualifizieren. Habe mich auf noch keinen Ausbildungsberuf festgelegt, will aber auf jeden Fall in die IT-Branche, da ich denke, hier meine Stärken am besten einbringen zu können.
Auch frage ich mich, ob es üblich/sinnvoll ist, ein Arbeitszeugnis bei meinem jetzigen Arbeitgeber (ALDI Süd) anzufordern, das ich in die Bewerbung legen kann. Oder werden prinzipiell ausschließlich Arbeitszeugnisse von vergangenen Arbeitsverhältnissen beigelegt?
Würdet ihr sagen, es ist in der Branche absolut unüblich und nicht gern gesehen, wenn man sich postalisch/persönlich bewirbt bzw. Unterlagen abgibt, weil ohnehin alles digital läuft, oder kann man sich durch sowas auch in dieser Branche durchaus noch von Mitbewerbern abheben?
Ich freue mich über eure Gedanken und Einschätzungen zu all dem!
Viele Grüße!
PS:
Meine Stärken:
Auffassungsgabe, schnelles Denken
Ausdrucksfähigkeit in Wort und Schrift
Offenheit/Anpassungsfähigkeit
Orientierungsvermögen, Übersicht bewahren
vorausschauendes / vielschichtiges Denken
strukturierte Arbeitsweise
Ideenreichtum
genaue Arbeitsweise
zielgerichtetes Denken und Handeln
Feinfühligkeit, Menschenkenntnis, Erfahrung
Dinge einfach erklären
meine Schwächen:
hoher Ruhe-/Regenerationsbedarf
auf den Punkt kommen
Entscheidungen (zu?) lange abwägen
alles auf einmal machen wollen
rascher Energieverbrauch
manchmal zu viel mit Details aufhalten
Zweitausbildung mit 30 Jahren
Re: Zweitausbildung mit 30 Jahren
Du solltest dich nicht zu sehr darauf konzentrieren, was du für Berufserfahrungen hast, sondern warum du als Informatiker geeiget bist. Du konkurrierst gegen Digital Natives. Dennoch sollte dich das nicht davon abhalten, deine Chance zu ergreifen. Nur wirst du nicht als Informatik-Azubi eingestellt, weil du so viel mehr Lebenserfahrung hast. Du musst überzeugen, dass deine Ausbildung eine gute Investition ist. Bist du informatisch aktiv, porgrammmierst du? Was programmmierst du? Solche Dinge.hardworking hat geschrieben: ↑09.02.2021, 21:33 Wie kann ich mich hier von meinen Mitbewerbern abheben? Die Berufserfahrung mag ja schön und gut sein, hab auch einiges an Lebenserfahrung und Menschenkenntnis würde ich sagen, habe viele Neuanfänge und Entwicklungsschritte gemeistert, allerdings alles in völlig anderer Branche.
Mir geht es hier vor allem um allgemeine Skills, die ich mit einbauen könnte, die mich für eine Zweitausbildung im jetzigen Alter qualifizieren. Habe mich auf noch keinen Ausbildungsberuf festgelegt, will aber auf jeden Fall in die IT-Branche, da ich denke, hier meine Stärken am besten einbringen zu können.
Du kannst ein Zwischenzeugnis anfordern, normalerweise macht man das, wenn es einen Vorgesetztenwechsel gibt oder du die Abteilung wechselst. Das Recht dazu hast du aber immer. Die Frage ist halt, wenn es keinen betrieblichen Anlass für das Zwischenzeugnis gibt, ob du damit ggf. einen Vorgesetzten gegen dich "aufbringst". Ich will dich damit nicht on Panik versetzen, sondern dich auf eine Möglichkeit hinweisen. Ein Zwischenzeugnis zu verlangen, wenn es keinen betrieblichen Anlass gibt, ist für Vorgesetzte immer ein Anzeichen, dass du dich anderweitig bewerben möchtest. Das kann zu unterschiedlichsten Reaktionen führen: Du wirst umworben dass du bleibst, du wirst unterstützt oder fallengelassen. Das hängt alles von der Unternehmenskultur und dem Charakter der Vorgesetzten ab.hardworking hat geschrieben: ↑09.02.2021, 21:33Auch frage ich mich, ob es üblich/sinnvoll ist, ein Arbeitszeugnis bei meinem jetzigen Arbeitgeber (ALDI Süd) anzufordern, das ich in die Bewerbung legen kann. Oder werden prinzipiell ausschließlich Arbeitszeugnisse von vergangenen Arbeitsverhältnissen beigelegt?
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Re: Zweitausbildung mit 30 Jahren
Danke für Deinen Beitrag!
Okay, ich mache mir darüber nochmal Gedanken und werde den Ausbildungsmarkt etwas analysieren.
Ich bin eben nicht der klassische Computer-Nerd, habe allerdings bereits Windows XP, 7, 10 genutzt, um dann irgendwann festzustellen, dass ich mir lieber die Arbeit mache, und mich in Linux reinarbeite.. was mich schlussendlich zu ubuntu Linux als Betriebssystem für den Alltag geführt hat.
Was das Mobiltelefon angeht nutze ich seit einiger Zeit Apple, weil mir deren Updatepolitik am Besten gefällt. Mit allen Betriebssystemen komme ich im Prinzip gut zurecht, bin aber jeden Tag erneut froh, den Umstieg auf Linux gemacht zu haben. Wenn es auch teils ein paar Inkompatibilitäten gibt, werden die durch den reibungslosen und wasrtungsarmen Alltagsbetrieb wieder mehr als gut gemacht.
Während meiner Einarbeitungszeit mit Linux, der Neuinstallation etc. wurde mir klar, dass mir sowas schon Spaß macht. Habe vor lauter Begeisterung schlussendlich sogar meine Mutter davon überzeugt, bei ihr das gleiche Betriebssystem draufzupacken - welches sie bis Heute mit voller Zufriedenheit nutzt.
„Informatisch aktiv“ ist ne gute Frage, und ich wüsste jetzt auch nicht wirklich, wie ich diese in Form eines (Ab)satzes in der Bewerbung beantworten könnte. Nutze einfach gern Computer und interessiere mich für deren Nutzung, Optimierung für reibungslosen Ablauf, und erkläre auch gern hilfebedürftigen etwas, wenn sie nicht weiterkommen und ich es weiß. Habe ein gutes Händchen dafür, meinen Mitmenschen komplexe Sachverhalte auf verständliche Art und Weise nahezubringen und mich dabei bei Wortwahl und Geschwindigkeit dem Gegenüber anzupassen.
Ich bezweifle nur irgendwie, dass mich das jetzt in den Augen des Personalers zum optimalen Informatikazubi macht.
Habe privat relativ breit gefächerte Interessen in den verschiedensten Lebensbereichen, also ich interessiere mich jetzt nicht pauschal für alles, was neues auf den IT-Markt geworfen wird.
Nichtsdestotrotz finde ich mich in den Anforderungen, die auf der Seite:
https://karriere.unicum.de/berufsorient ... formatiker
geschildert werden komplett wieder:
Der Beruf Informatiker / in ist genau das Richtige für dich, wenn...
• Computer und analytisches Denken dein Herz höher schlagen lassen.
• du teamfähig bist.
• deine Begeisterung für technische Zusammenhänge groß ist.
• du dich auch privat mit den neuesten Trends der IT-Branche beschäftigst.
• Englisch für dich kein Problem ist.
• du belastbar bist.
• du über ein gewisses Organisationstalent und eine schnelle Auffassungsgabe verfügst.
• du gerne Verantwortung übernimmst.
• du viel Geduld besitzt und gut zuhören kannst.
• dir erklären und präsentieren leicht fällt.
Kann das alles für mich komplett so unterschreiben, mit der Ausnahme, dass ich mich privat jetzt nicht täglich mit den neuesten Trends der IT Branche beschäftige. Privat läuft das bei mir eher zweckmäßig.. Wenn mich mein aktuelles Betriebssystem oder irgendeine Software unnötig aufhält oder mir das Leben schwer macht, mache ich mich auf die Suche nach angemessenen Alternativen und arbeite mich in diese ggf. auch frisch ein. Es muss im Alltag einfach alles effizient und möglichst zeitsparend von der Hand gehen - und das geht nunmal nur mit einem gut gewarteten und durchdachten Betriebssystem, wo ich selbst auch bestimmen kann, was wo sein soll, und nicht alles (wie immer häufiger bei zB Windows) vorbestimmt ist, und dem Nutzer jegliche Selbstbestimmung geraubt wird, und das dann als Komfort verkauft wird. Wenn es allerdings mein Job ist, und ich mit neuesten IT-Systemen zu tun habe, und diese im Unternehmen eingesetzt werden, bin ich selbstverständlich sofort bereit, mich da entsprechend einzuarbeiten und traue mir das auch auf höchstem Niveau zu. Ich frage mich echt, ob das Privatleben eines Informatikers so enorm von IT durchzogen sein muss, um im (Ausbildungs-)beruf was zu reißen?
Will halt möglichst authentisch bleiben…
Bezüglich Arbeitszeugnis: Danke für den Hinweis, das hab ich mir schon fast gedacht.. Ich bekomme zwar immer mal wieder zu hören, dass ich meinen Job gut mache, allerdings habe ich doch irgendwie etwas Schiss, dass das Zwischenzeugnis am Ende garnicht so gut sein könnte, wie erwartet, und ich es so dann ohnehin nicht in die Bewerbung legen möchte..Nichtsdestotrotz habe ich jetzt einfach direkt meinen Vorgesetzten angerufen (er weiß, dass ich mich langfristig umorientieren möchte und motiviert mich sogar immer, was aus mir zu machen etc..) und ihn gefragt, wie es mit einem Zwischenzeugnis aussehen würde.. er meinte garkein Problem, ist seine leichteste Übung, er beantragt es in der Zentrale und dann ist das normalerweise innerhalb von 4 Tagen fertig. Bin sehr gespannt wie es wird.
Ich liste mal meinen Lebenslauf auf, sodass ihr euch ein Bild machen könnt:
(wenn Zeugnis vorhanden, ist es in Klammern beschrieben)
2005-2007 Hauptschule (Quali 2,00)
2007-2011 (Industriebetrieb im Heimatort, schwierige Jugend, Orientierungslosigkeit) → Produktionshelfer Abteilung Montage (Arbeitszeugnis „gut“)
2011-2014 Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, großer Lebensmitteleinzelhändler
(Ausbildung verkürzt, Ausbildungszeugnis „sehr gut“, IHK 90/100Pkt. , Berufsschule 1,57, dadurch Erlangung des mittleren Bildungsabschlusses)
2014 zweimonatige Rucksackreise, Reflektion usw. in Neuseeland
2014-2016 angestellter Einzelhandelskaufmann in einem Getränkemarkt
(vor mich hinarbeiten, wohlwissend, dass ich aus dieser Branche rauswill, Suchen nach Alternativen)
2016 Bundesfreiwilligendienst (Patientenfahrdienst Rotes Kreuz, Dienstzeugnis „sehr gut“)
+ Entscheidung, nach München zu ziehen, um dort via Berufsoberschule einen Neuanfang zu wagen
2017-2018 Berufsoberschule / Kolleg, Fachschwerpunkt Sozialwesen
Ergebnis: Fachhochschulreife, NC 1,8
(Note „sehr gut“ in: Ethik, Englisch, Geschichte;
Note „gut“ in: Deutsch, Sozialkunde, Chemie, Biologie, Pädagogik/Psychologie, Wirtschaftslehre;
Note „befriedigend“: Mathematik;
Englisch Niveau B2)
seit 2018 bei ALDI… Selbsteinschätzung bzgl. Arbeitszeugnis:
Könnte „sehr gut“ sein, könnte aber insgesamt auch „nur“ gut/befriedigend sein… hatte häufig Vorgesetztenwechsel und habe aktuell das Gefühl, dass ich bewertet werde, wie die Tageslaune des/derjenigen gerade ist.
Meine Fragen diesbezüglich noch an euch:
- Welche Zeugnisse/Referenzen würdet ihr von den beschriebenen beilegen? Weniger ist mehr, oder alles was im Lebenslauf steht nach Möglichkeit auch "belegen" durch Zeugnis, um an Glaubwürdigkeit zu gewinnen?
- Falls das Zwischenzeugnis schlechter als gedacht ausfällt:
Denke mir es könnte vllt negativ rüberkommen, wenn keine Referenz vom aktuellen Arbeitgeber den Bewerbungsunterlagen beigefügt wird?!
- Sollte ich ein Zwischenzeugnis bekommen, bis zu welcher Note würdet ihr es noch zu den Unterlagen legen, und ab welcher Note wäre es dann eher erfolgsmindernd?
Ich freue mich über eure Beiträge!
Okay, ich mache mir darüber nochmal Gedanken und werde den Ausbildungsmarkt etwas analysieren.
Ich bin eben nicht der klassische Computer-Nerd, habe allerdings bereits Windows XP, 7, 10 genutzt, um dann irgendwann festzustellen, dass ich mir lieber die Arbeit mache, und mich in Linux reinarbeite.. was mich schlussendlich zu ubuntu Linux als Betriebssystem für den Alltag geführt hat.
Was das Mobiltelefon angeht nutze ich seit einiger Zeit Apple, weil mir deren Updatepolitik am Besten gefällt. Mit allen Betriebssystemen komme ich im Prinzip gut zurecht, bin aber jeden Tag erneut froh, den Umstieg auf Linux gemacht zu haben. Wenn es auch teils ein paar Inkompatibilitäten gibt, werden die durch den reibungslosen und wasrtungsarmen Alltagsbetrieb wieder mehr als gut gemacht.
Während meiner Einarbeitungszeit mit Linux, der Neuinstallation etc. wurde mir klar, dass mir sowas schon Spaß macht. Habe vor lauter Begeisterung schlussendlich sogar meine Mutter davon überzeugt, bei ihr das gleiche Betriebssystem draufzupacken - welches sie bis Heute mit voller Zufriedenheit nutzt.
„Informatisch aktiv“ ist ne gute Frage, und ich wüsste jetzt auch nicht wirklich, wie ich diese in Form eines (Ab)satzes in der Bewerbung beantworten könnte. Nutze einfach gern Computer und interessiere mich für deren Nutzung, Optimierung für reibungslosen Ablauf, und erkläre auch gern hilfebedürftigen etwas, wenn sie nicht weiterkommen und ich es weiß. Habe ein gutes Händchen dafür, meinen Mitmenschen komplexe Sachverhalte auf verständliche Art und Weise nahezubringen und mich dabei bei Wortwahl und Geschwindigkeit dem Gegenüber anzupassen.
Ich bezweifle nur irgendwie, dass mich das jetzt in den Augen des Personalers zum optimalen Informatikazubi macht.
Habe privat relativ breit gefächerte Interessen in den verschiedensten Lebensbereichen, also ich interessiere mich jetzt nicht pauschal für alles, was neues auf den IT-Markt geworfen wird.
Nichtsdestotrotz finde ich mich in den Anforderungen, die auf der Seite:
https://karriere.unicum.de/berufsorient ... formatiker
geschildert werden komplett wieder:
Der Beruf Informatiker / in ist genau das Richtige für dich, wenn...
• Computer und analytisches Denken dein Herz höher schlagen lassen.
• du teamfähig bist.
• deine Begeisterung für technische Zusammenhänge groß ist.
• du dich auch privat mit den neuesten Trends der IT-Branche beschäftigst.
• Englisch für dich kein Problem ist.
• du belastbar bist.
• du über ein gewisses Organisationstalent und eine schnelle Auffassungsgabe verfügst.
• du gerne Verantwortung übernimmst.
• du viel Geduld besitzt und gut zuhören kannst.
• dir erklären und präsentieren leicht fällt.
Kann das alles für mich komplett so unterschreiben, mit der Ausnahme, dass ich mich privat jetzt nicht täglich mit den neuesten Trends der IT Branche beschäftige. Privat läuft das bei mir eher zweckmäßig.. Wenn mich mein aktuelles Betriebssystem oder irgendeine Software unnötig aufhält oder mir das Leben schwer macht, mache ich mich auf die Suche nach angemessenen Alternativen und arbeite mich in diese ggf. auch frisch ein. Es muss im Alltag einfach alles effizient und möglichst zeitsparend von der Hand gehen - und das geht nunmal nur mit einem gut gewarteten und durchdachten Betriebssystem, wo ich selbst auch bestimmen kann, was wo sein soll, und nicht alles (wie immer häufiger bei zB Windows) vorbestimmt ist, und dem Nutzer jegliche Selbstbestimmung geraubt wird, und das dann als Komfort verkauft wird. Wenn es allerdings mein Job ist, und ich mit neuesten IT-Systemen zu tun habe, und diese im Unternehmen eingesetzt werden, bin ich selbstverständlich sofort bereit, mich da entsprechend einzuarbeiten und traue mir das auch auf höchstem Niveau zu. Ich frage mich echt, ob das Privatleben eines Informatikers so enorm von IT durchzogen sein muss, um im (Ausbildungs-)beruf was zu reißen?
Will halt möglichst authentisch bleiben…
Bezüglich Arbeitszeugnis: Danke für den Hinweis, das hab ich mir schon fast gedacht.. Ich bekomme zwar immer mal wieder zu hören, dass ich meinen Job gut mache, allerdings habe ich doch irgendwie etwas Schiss, dass das Zwischenzeugnis am Ende garnicht so gut sein könnte, wie erwartet, und ich es so dann ohnehin nicht in die Bewerbung legen möchte..Nichtsdestotrotz habe ich jetzt einfach direkt meinen Vorgesetzten angerufen (er weiß, dass ich mich langfristig umorientieren möchte und motiviert mich sogar immer, was aus mir zu machen etc..) und ihn gefragt, wie es mit einem Zwischenzeugnis aussehen würde.. er meinte garkein Problem, ist seine leichteste Übung, er beantragt es in der Zentrale und dann ist das normalerweise innerhalb von 4 Tagen fertig. Bin sehr gespannt wie es wird.
Ich liste mal meinen Lebenslauf auf, sodass ihr euch ein Bild machen könnt:
(wenn Zeugnis vorhanden, ist es in Klammern beschrieben)
2005-2007 Hauptschule (Quali 2,00)
2007-2011 (Industriebetrieb im Heimatort, schwierige Jugend, Orientierungslosigkeit) → Produktionshelfer Abteilung Montage (Arbeitszeugnis „gut“)
2011-2014 Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, großer Lebensmitteleinzelhändler
(Ausbildung verkürzt, Ausbildungszeugnis „sehr gut“, IHK 90/100Pkt. , Berufsschule 1,57, dadurch Erlangung des mittleren Bildungsabschlusses)
2014 zweimonatige Rucksackreise, Reflektion usw. in Neuseeland
2014-2016 angestellter Einzelhandelskaufmann in einem Getränkemarkt
(vor mich hinarbeiten, wohlwissend, dass ich aus dieser Branche rauswill, Suchen nach Alternativen)
2016 Bundesfreiwilligendienst (Patientenfahrdienst Rotes Kreuz, Dienstzeugnis „sehr gut“)
+ Entscheidung, nach München zu ziehen, um dort via Berufsoberschule einen Neuanfang zu wagen
2017-2018 Berufsoberschule / Kolleg, Fachschwerpunkt Sozialwesen
Ergebnis: Fachhochschulreife, NC 1,8
(Note „sehr gut“ in: Ethik, Englisch, Geschichte;
Note „gut“ in: Deutsch, Sozialkunde, Chemie, Biologie, Pädagogik/Psychologie, Wirtschaftslehre;
Note „befriedigend“: Mathematik;
Englisch Niveau B2)
seit 2018 bei ALDI… Selbsteinschätzung bzgl. Arbeitszeugnis:
Könnte „sehr gut“ sein, könnte aber insgesamt auch „nur“ gut/befriedigend sein… hatte häufig Vorgesetztenwechsel und habe aktuell das Gefühl, dass ich bewertet werde, wie die Tageslaune des/derjenigen gerade ist.
Meine Fragen diesbezüglich noch an euch:
- Welche Zeugnisse/Referenzen würdet ihr von den beschriebenen beilegen? Weniger ist mehr, oder alles was im Lebenslauf steht nach Möglichkeit auch "belegen" durch Zeugnis, um an Glaubwürdigkeit zu gewinnen?
- Falls das Zwischenzeugnis schlechter als gedacht ausfällt:
Denke mir es könnte vllt negativ rüberkommen, wenn keine Referenz vom aktuellen Arbeitgeber den Bewerbungsunterlagen beigefügt wird?!
- Sollte ich ein Zwischenzeugnis bekommen, bis zu welcher Note würdet ihr es noch zu den Unterlagen legen, und ab welcher Note wäre es dann eher erfolgsmindernd?
Ich freue mich über eure Beiträge!
Re: Zweitausbildung mit 30 Jahren
Hallo hardworking,
erst mal wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben. Du hast gute Chance. Ich sehe nicht, warum es nicht klappen sollte.
Bzgl. deiner Bewerbung: Als Bewerber kann man es sowieso nicht jedem Arbeitgeber recht machen. Und da du nicht weißt, wie die jeweiligen Personaler ticken, schreibst du deine Bewerbung gerade für diejenigen Arbeitgeber, die auch älteren Ausbildungsbewerbern offen gegenüberstehen. D.h. fürs Anschreiben: du stellst zwar u.U. kurz deine Vorzüge als erfahrener Bewerber dar, aber du musst jetzt nicht in mehreren Sätze ausbreiten, warum man dir explizit als älterer Bewerber doch eine Chance geben sollte. Das funktioniert in der Regel sowieso nicht und damit würdest du dich auch unter Wert verkaufen.
Also schreibe dein Anschreiben im Geiste so, als wenn der Arbeitgeber positiv auf erfahrene Ausbildungsbewerber eingestellt ist. Auch wenn du es vorher (ohne vorherigen Kontakt) nicht weißt, gibt es davon genug.
Ich sehe den zitierten Absatz für deine teamfähige, kommunikativ und lösungsorientierte Arbeitsweise - und der Absatz ist 10 x mal besser als eine typische Bewerbungsfloskel wie "Ich bin teamfähig und kommunikationsstark, arbeite aber auch gerne selbstständig."
In deinem speziellen Fall beträgt der Zeitraum ja ungefähr zehn Jahre und es fand ein schulischer Aufstieg statt, sodass du durchaus auch alle Zeugnisse mitsenden könntest.
Ich persönlich fände die Nachweise mit Beginn deiner Ausbildung 2011 für ausreichend.
Deine Rucksackreise von zwei Monaten musst du nicht unbedingt im Lebenslauf angeben. Denn es ist doch dein Privatvergnügen gewesen und du hast ausreichend Pro-Argumente.
Ggf. könntest du deinen Vorgesetzten als Referenzperson im Lebenslauf nennen (falls es damit einverstanden ist), wenn er so gut auf dich zu sprechen ist.
erst mal wünsche ich dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben. Du hast gute Chance. Ich sehe nicht, warum es nicht klappen sollte.
Bzgl. deiner Bewerbung: Als Bewerber kann man es sowieso nicht jedem Arbeitgeber recht machen. Und da du nicht weißt, wie die jeweiligen Personaler ticken, schreibst du deine Bewerbung gerade für diejenigen Arbeitgeber, die auch älteren Ausbildungsbewerbern offen gegenüberstehen. D.h. fürs Anschreiben: du stellst zwar u.U. kurz deine Vorzüge als erfahrener Bewerber dar, aber du musst jetzt nicht in mehreren Sätze ausbreiten, warum man dir explizit als älterer Bewerber doch eine Chance geben sollte. Das funktioniert in der Regel sowieso nicht und damit würdest du dich auch unter Wert verkaufen.
Also schreibe dein Anschreiben im Geiste so, als wenn der Arbeitgeber positiv auf erfahrene Ausbildungsbewerber eingestellt ist. Auch wenn du es vorher (ohne vorherigen Kontakt) nicht weißt, gibt es davon genug.
Die Personaler sind mit ihrer Denkweise und ihren Anforderungen aber so unterschiedlich wie die Bewerber. Und in kleineren Betrieben gibt es noch nicht mal Personaler; dort landet deine Bewerbung direkt bei der Chefin, beim Sekretär oder einem Ausbilder. Wie schon oben: du musst es mit deiner Bewerbung nicht jedem recht machen. Mit deiner Bewerbung gibst du doch auch immer preis, wie du selbst "tickst". Und du suchst einen Arbeitgeber, bei dem du dich wohlfühlst und interessante Aufgaben bekommst.Nutze einfach gern Computer und interessiere mich für deren Nutzung, Optimierung für reibungslosen Ablauf, und erkläre auch gern hilfebedürftigen etwas, wenn sie nicht weiterkommen und ich es weiß. Habe ein gutes Händchen dafür, meinen Mitmenschen komplexe Sachverhalte auf verständliche Art und Weise nahezubringen und mich dabei bei Wortwahl und Geschwindigkeit dem Gegenüber anzupassen.
Ich bezweifle nur irgendwie, dass mich das jetzt in den Augen des Personalers zum optimalen Informatikazubi macht.
Ich sehe den zitierten Absatz für deine teamfähige, kommunikativ und lösungsorientierte Arbeitsweise - und der Absatz ist 10 x mal besser als eine typische Bewerbungsfloskel wie "Ich bin teamfähig und kommunikationsstark, arbeite aber auch gerne selbstständig."
Darin kann ich dich nur bestärken!Will halt möglichst authentisch bleiben…
Mache dich nicht schon vorher wegen des Arbeitszeugnisses verrückt. Ich denke mal, dass dein Vorgesetzter die jeweiligen Noten vorgibt und die Zentrale aus den Standardformulierungen etwas zusammenbaut. Wenn du deinen Job gut machst, dann bekommst du auch ein mindestens gutes Arbeitszeugnis. Mache dir darüber nicht zu viele Sorgen.Ich bekomme zwar immer mal wieder zu hören, dass ich meinen Job gut mache, allerdings habe ich doch irgendwie etwas Schiss, dass das Zwischenzeugnis am Ende garnicht so gut sein könnte, wie erwartet, und ich es so dann ohnehin nicht in die Bewerbung legen möchte..
Das ist leider ein weit verbreiteter Irrglaube bzw. wird dazu von verschiedenen Seiten/ Personen sogar dazu geraten. Es geht bei einer Bewerbung aber nicht darum, seinen Werdegang im Detail vollständig zu "belegen" und zu "beweisen", sondern um die Darstellung der Jobeignung durch aktuelle berufsrelevante Anlagen.- Welche Zeugnisse/Referenzen würdet ihr von den beschriebenen beilegen? Weniger ist mehr, oder alles was im Lebenslauf steht nach Möglichkeit auch "belegen" durch Zeugnis, um an Glaubwürdigkeit zu gewinnen?
In deinem speziellen Fall beträgt der Zeitraum ja ungefähr zehn Jahre und es fand ein schulischer Aufstieg statt, sodass du durchaus auch alle Zeugnisse mitsenden könntest.
Ich persönlich fände die Nachweise mit Beginn deiner Ausbildung 2011 für ausreichend.
Deine Rucksackreise von zwei Monaten musst du nicht unbedingt im Lebenslauf angeben. Denn es ist doch dein Privatvergnügen gewesen und du hast ausreichend Pro-Argumente.
Es wird aber nicht negativ rüberkommen. Außerdem kann es auch noch geändert werden.- Falls das Zwischenzeugnis schlechter als gedacht ausfällt:
Denke mir es könnte vllt negativ rüberkommen, wenn keine Referenz vom aktuellen Arbeitgeber den Bewerbungsunterlagen beigefügt wird?!
Ggf. könntest du deinen Vorgesetzten als Referenzperson im Lebenslauf nennen (falls es damit einverstanden ist), wenn er so gut auf dich zu sprechen ist.
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- Beiträge: 94
- Registriert: 07.05.2014, 07:50
Re: Zweitausbildung mit 30 Jahren
Danke vielmals, lieber Romanum und lieber TheGuide!
Es waren einige AHA-Erlebnisse für mich beim Lesen dabei!
Würdet ihr für die Bewerbung um ein Duales Studium irgendetwas grundlegend anders machen?
Oder gelten im Grunde genommen die gleichen Dinge, die wir hier besprochen haben?
Ihr habt mich sehr motiviert, aufgeklärt und damit brenne ich jetzt endgültig fürs Ausformulieren der Bewerbung!
Werde im entsprechenden Forum dann mal den Prototypen hineinstellen.
Knappe 2 Wochen habe ich ja immerhin noch Zeit
Viele Grüße und einen schönen Abend!
Es waren einige AHA-Erlebnisse für mich beim Lesen dabei!
Würdet ihr für die Bewerbung um ein Duales Studium irgendetwas grundlegend anders machen?
Oder gelten im Grunde genommen die gleichen Dinge, die wir hier besprochen haben?
Ihr habt mich sehr motiviert, aufgeklärt und damit brenne ich jetzt endgültig fürs Ausformulieren der Bewerbung!
Werde im entsprechenden Forum dann mal den Prototypen hineinstellen.
Knappe 2 Wochen habe ich ja immerhin noch Zeit
Viele Grüße und einen schönen Abend!