Hallo Sika!
Gut möglich, dass Dein mangelndes "Selbstbewusstsein" in Bewerbungen Dich bisher vor unbedachten Schnellschüssen bewahrt hat. In Deinem Fall geht Überlegung definitiv deutlich vor Geschwindigkeit. Ich glaube übrigens mit SandraZ, dass besagter Fall absolut nicht hoffnungslos ist... wenn Du die Sachlage vor Dir selbst in gnadenloser Offenheit betrachtest und Deine Zielsetzung (und deren Kommunikation) daran ausrichtest... was m. E. vor allem bedeutet, nicht zu viel zu wollen... und das nicht zu schnell...
Deine Idealvorstellung (Vollzeitstelle in weitgehender Heimarbeit) halte ich in näherer Zukunft für sehr, sehr unwahrscheinlich. Ich würde dem eventuellen Arbeitgeber die Entscheidung so leicht wie irgend möglich machen, was - hart gesagt - auch und gerade die Möglichkeit des leichten und schnellen "Loswerdens" einschliesst. Heisst konkret: Dich explizit als "Freie Mitarbeiterin" anzubieten... und dabei fachlich nicht zu hoch zu greifen. Dass Du jetzt drei gefragte und gut abgeschlossene Fortbildungen in Folge gemacht hast, spricht für Deine Lernfähigkeit und noch mehr für die Ernsthaftigkeit Deiner Absicht... stellt allerdings bei weitem noch keine "technische" Konkurrenzfähigkeit zu einer 10 Jahre Jüngeren her, die mit Computern aufgewachsen ist.
Vielleicht muss die allerdings auch gar nicht sein. Meine Idee wäre (mal ins Unreine gesprochen) Dich zur praktischen Vertiefung Deiner neu erworbenen Kenntnisse als eine Art Assistenz-Zeichnerin in Teilzeit anzubieten. Es ist ja so, dass komplexe Computerzeichnungen/-modelle über einen längeren Zeitraum entstehen und sich zu einem grossen Teil aus doch relativ simplen Elementen zusammensetzen. Vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt fände ich es schon ziemlich interessant, meinem (teuren) Zeichencrack 2-3-mal in der Woche eine Zuarbeiterin zur Seite zu stellen, die (zu einem deutlich niedrigeren Preis) nach klaren Vorgaben bestimmte Einzelteile erstellt, für deren "Hingefummel" derjenige eigentlich "zu schade" ist. Wenn Dein Ehrgefühl eine solche Konstellation zulässt, würde dabei eigentlich jeder gewinnen. Möglicherweise könntest Du so etwas sogar für mehrere Unternehmen simultan machen... und nach einer Einarbeitungs- und Vertrauensbildungsphasen z. T. vielleicht sogar wirklich zu Hause...
sika hat geschrieben:Vielleicht könnte ich meine Abschluss-Arbeit aus den Kursen mitschicken?
Das würde ich auf jeden Fall... und wenn Du zwischen den Bewerbungen noch Zeit hast und/oder Entspannung brauchst, wäre es vielleicht auch ein Gedanke, irgend eine Deiner alten "Handarbeiten" noch einmal in digitaler Form umzusetzen. Reale Aufgaben werden mit Sicherheit noch eindrucksvoller sein als vorgegebenen Kurs-Übungen...
sika hat geschrieben:Dabei zeichne ich sooo gern
Gefällt mir, der Satz. Zeigt persönliches Interesse an der Sache ohne die üblichen "Karrierewünsche". Genau in dieser Rolle sehe ich Deine Chance... als jemand, der "kleine Aufgaben" mit denen Nachwuchsstars nicht glänzen können, mit uneitlem Einsatz (und nicht zu teuer) übernimmt...
Und wenn Du erst wieder einmal ein paar Jahre im Beruf bist, sieht ohnehin wieder manches anders aus...
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