Wie bedanke ich mich für ein Vorstellungsgespräch?

Fragen zum Bewerbungsgespräch und zum Interview: Welche Kleidung ist am besten? Welche Vorbereitung ist nötig? Welche Fangfragen werden gestellt? Wie bekomme ich meine Aufregung in Griff?
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ajna
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Registriert: 16.04.2012, 15:55

Wie bedanke ich mich für ein Vorstellungsgespräch?

Beitrag von ajna »

Hallo,
ich hatte Freitag ein Vorstellungsgespräch. Der Arbeitgeber, wäre mein direkter Vorgesetzter, machte einen offenen Eindruck, schien ein wenig ein Workaholic zu sein, der von 8-20:00 Uhr im Büro sitzt. Aufgabengebiet ist ein kleiner Teil Sachbearbeitung und alles andere entwickelt sich eigentlich aus dem Tagesgeschäft.

Ich könnte mir eine Tätigkeit vorstellen, ein großer Nachteil ist der Fahrtweg durch Staugebiete während der Rush-Hour.

Nun sollte ich mir das Gespräch durch den Kopf gehen lassen und Fragen aufschreiben und mich heute melden...

Leider habe ich keine Fragen. Die werden sich sicherlich erst während der Einarbeitung ergeben. Wie könnte ich hier eine kurze Mail verfassen.

- Bedanken für's Gespräch
- Ich kann mir die Zusammenarbeit vorstellen, habe aber derzeit keine Fragen (da sich diese sicherlich erst mit der Einarbeitung ergeben)

Vielleicht kann mir jemand helfen und meine konfusen Gedanken ordnen.

Ein Textvorschlag von mir, der mir aber irgendwo nicht ganz gefällt:
vielen Dank für das freundliche Gespräch am Freitag in Ihrem Hause.

Ich habe das Wochenende genutzt, mir alles noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Sie haben mir ein, über das übliche Tagesgeschäft hinaus, sehr umfangreiches Aufgabengebiet vorgestellt. Eine Zusammenarbeit bedeutet für mich neben der Einarbeitung sicherlich die Bereitschaft, mir Informationen und Lösungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch die Internetreche, zu holen. Dieser Herausforderung möchte ich mich gerne stellen.

Direkte Fragen haben sich für mich keine ergeben. Ein Grund dafür ist, dass sich Fragen über das Tagesgeschäft hinaus bei der Aufgabenstellungen im Assistenzbereich erst mit Aufnahme der Beschäftigung ergeben.

Ich freue mich, von Ihnen zu hören.

LG + Danke
Anja
Romanum
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Romanum »

mir Informationen und Lösungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch die Internetreche, zu holen.

Der letzte Teil des Satzes klingt nicht so gut bzw. ist zu umgangssprachlich. Ob du nun im Internet recherchierst oder anderswo ist eigentlich egal.


Zeroq51
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Email nach Vorstellungsgespräch schreiben - bedanken?

Beitrag von Zeroq51 »

Hi Community,

ich würde gerne Eure Meinung zu diesem Fall hören.
Ich hatte gestern ein VG, das nicht so toll gelaufen ist und ich gerne meinen Gesprächpartner eine Mail schreiben möchte, um vllt. doch noch einen positiveren Eindruck zu hinterlassen. Ich würde sehr gerne bei diesem Unternehmen anfangen.

Hier die Mail:

Sehr geehrter Herr X,

ich möchte mich nochmals bei Ihnen für das angenehme und informative Gespräch bedanken.
Nachdem ich das Gespräch mit einem zeitlichem Abstand betrachte, habe ich das Gefühl, dass ich in diesem nicht einen sehr positiven Eindruck meines ehemaligen Arbeitsgebers hinterlassen habe. Diesen Eindruck möchte ich gerne korrigieren.
Von meinem alten AG kann ich auch durchaus positves berichten. So waren grds. alle Mitarbeiter immer sehr hilfsbereit und es gab ein großes Angebot an MA-Veranstaltungen, damit sich diese im Unternehmen wohlfühlen. Trotzdem habe ich mich dazu entschieden bei einem mittelständischem Unternehmen arbeiten zu wollen, da bei einer mittelständischen Steuerberatungsgessellschaft die Möglichkeit besteht eine generalistische Tätigkeit auszuüben. Dies entspricht auch vielmehr meinem Berufswunsch, unter anderem die Erstellung von Jahresabschlüssen. Meiner Meinung nach gehören solche Tätigkeiten zur täglichen Arbeit eines Steuerberaters und diese sollten auch beherrschen werden.
Deswegen sehe ich eine Anstellung in Ihrem Unternehmen als hervorragende Möglichkeit meine Praxiserfahrung auszubauen und als sehr gute Vorbereitung auf das StB-Examen.

Ich freue mich auf eine positven Rückmeldung Ihrerseits und verbleibe mit freundlichen Grüßen


Was meint Ihr?
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TheGuide
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Re: Email nach Vorstellungsgespräch schreiben - bedanken?

Beitrag von TheGuide »

Ich entnehme deinem Text, dass du das Tabu gebrochen hast, negativ über deinen Altarbeitgeber zu sprechen und dies nun versuchst zu korrigieren. Ich an deiner stelle würd's lassen! Denn wenn es tatsächlich so war, dass du das Tabu gebochen hast, dann wird der potentielle Neuarbeitgeber das entsprechend bewerten und du wirst auch mit deinem Korrekturversuch keine Chancen haben. Sollte der potentielle Neuarbeitgeber das gar nicht so wahrgenommen haben, dass du negativ über den Altarbeitgeberg gesprochen hast, wird er ggf. erst durch dieses Schreiben darauf aufmerksam gemacht. Ich würd's nicht absenden und die Lektion für's nächste Mal lernen.
Zerschmetterling
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Beitrag von Zerschmetterling »

Ich weiß ja nicht, was Du genau gesagt hast. In manchen Fällen kann sich der AG ja ohnehin denken, dass irgendwas mit der alten Firma nicht ok war - etwa wenn man selbst gekündigt hat ohne eine neue Stelle zu haben. Wenn Du Deinen alten Chef jetzt nicht gerade mit Schimpfwörtern betitelt hast, wars vielleicht gar nicht so wild? Solche Mails nach VGs ergeben meiner Meinung nach eher dann Sinn, wenn man noch fachliche Fragen hat, die im VG nicht besprochen wurden oder um Unterlagen nachzureichen, nicht um Dinge zu relativieren/korrigieren.
Zeroq51
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Beitrag von Zeroq51 »

Vielen Dank für Eure Antworten.
Ich finde nicht ich hätte jetzt direkt gesagt, dass mein ehemaliger AG schei*e ist. Vielmehr habe ich mich dazu geäßert, dass ich einfach sehr unzufrieden mit der Arbeit war und ich mir etwas mehr Abwechslung erhofft habe.
Im Grunde genommen ist das auch nur der erst beste Grund, der mir eingefallen ist, um meine Motivation nochmals für die Stelle aufzuzeigen, da ich sehr gerne bei diesem AG anfangen möchte und diese mE im Vg nicht so wie gewünscht rüber kam. Deshalb möchte ich meinen Gesprächpartner eine Mail schreiben, um dies nochmal zum Ausdruck zu bringen.
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Acuh da gälte aber, alles Negative auszulassen.
Romanum
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Beitrag von Romanum »

Zeroq51 hat geschrieben:Vielmehr habe ich mich dazu geäßert, dass ich einfach sehr unzufrieden mit der Arbeit war und ich mir etwas mehr Abwechslung erhofft habe.

Ich sehe das grundsätzlich nicht so eng wie TheGuide bei dieser Thematik. Es ist immer eine Frage der Balance und wie man die "Kurve bekommt".

Und wichtig: Wie kannst du in einem Vorstellungsgespräch herausfinden, ob der potentielle AG nicht auch nur wieder Versprechungen bzgl. des Aufgabengebietes macht?

Zeroq51
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Beitrag von Zeroq51 »

WAr die letzten Tage anderweitig beschäftigt.
Gestern hat mich genau der AG angerufen, um den es hier geht und hat mir zugesagt *happy*.
Habe mir wohl einfach zu viele Gedanken gemacht.
Sehe das auch mehr wie DU Romanum und es ist vielmehr entscheindend die richtige Mischung zu finden.

Und zu letzt möchte ich noch Deine Frage Romanum beantworten, wie ich in einem VG herausfinden kann, ob es sich nicht doch wieder nur um leere Versprechungen handelt?

Das geht nur in ganz seltenen Fällen. Ich habe woher bei einem internationlem Konzern gearbeitet. Meine neuer AG ist zwar auch international auf gestellt, allerdings mit deutlich geringer Präsenz und die Zielgruppe ist eine ganz andere. Somit unterscheiden sich die Arbeitsprozesse schon deshalb erheblich, d. h. Konzern = Spezielist und Mittelstand = Generalist.
Aber um herausfinden, ob es sich um "volle" oder "leere" Versprechungen handelt, bleibt einem nichts anderes übrig als es auszuprobieren.
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