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Wie geht es weiter nach Absagen? Was kann daraus gelernt werden? Lass andere an deinen Erfahrungen teilhaben. Berichte über gute und schlechte Erfahrungen bei der Stellensuche.
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Knightley
Bewerbungshelfer
Beiträge: 13502
Registriert: 16.03.2004, 18:52

Beitrag von Knightley »

In einem normalen Unternehmen kann man sich normalerweise damit nichts versauen, wobei vier bis fünf Monate schon ein viel zu langer Zeitraum ist. In der derzeitigen wirtschaftlichen Lage ist es eventuell üblich, Einstellungsentscheidungen hinauszuzögern, aber dass Bewerber dann vier, fünf Monate ohne Informationen hängen gelassen werden, sagt sehr viel über das Unternehmen und dessen Wertschätzung für Mitarbeiter aus. :?
Geisterfahrer
Beiträge: 7
Registriert: 14.05.2009, 15:31

Beitrag von Geisterfahrer »

Nun, rechnen wir 4 bis 5 Monate zurück. Es war März/April. Da war noch nicht klar, ob das eine kleine klassiche Rezession ist oder nicht. Der Konstruktionsbereich war einer der ersten Bereiche, der von der Krise getroffen wurde. Es wurden keine neuen Kräfte für's Erste benötigt und man stellt Bewerbungen erstmal zurück, mit diesen bekannten Floskeln. Im Mai hat sich die Lage nochmals zugespitzt und auch zementiert. Die meisten Chefs, mit denen ich im Maschinenbau gesprochen habe, rechen mit einem 3 Jahre andauerten Schrumpfungsprozess. Da ich noch ein Frischlingsingenieur (ohne Kinder) in der Konstruktion bin, wurde ich betriebsbedingt gekündigt. Die im Vetrieb haben's besser, wobei jetzt da auch jetzt der Abbau langsam beginnt, da unvermeidlich. In diesem ganzen Strukturierungschaos bleiben natürlich die Bewerbungsverfahren auf der Strecke. Das muss man diesen Unternehmen aber verzeihen. Da geht es bei vielen wirklich um die Wurst. Wer dort nicht arbeitet, kann es schlecht nachvollziehen. Ich sage mal so: So gut es ihnen ging als der Aufschwung da war, so schlecht geht es ihnen jetzt beim Abschwung. Dem Threadstarter würde ich persönlich empfehlen, es als Konstrukteur für medizinische Produkte zu versuchen. Die mussten zwar auch Einbußen hinnehmen aber nich so drastisch wie die klassischen Maschinenbaubranchen. Ansonsten hilft nur abwarten und auf einen gestärkten Export hoffen.
AgentSmith
Beiträge: 33
Registriert: 21.04.2009, 13:17

Beitrag von AgentSmith »

...Nachfragen (und darum ging es dem Threadstarter ja) ist m.E. durchaus legitim; vor allem nach dieser langen Zeit. Hätte an sich schon eher passieren können.
Ich sehe das auch keineswegs so, dass man sich damit etwas versaut. Nachfragen gehört ja zu dem Bewerbungsprozess dazu, wenn man länger nichts gehört hat.
Und wie Knightley schon schrieb: eine derart lange Zeit ohne Info seitens des Unternehmens sagt schon eine Menge aus.
bobibo
Beiträge: 2
Registriert: 24.07.2009, 06:56

"Vielzahl von Bewerbungen"

Beitrag von bobibo »

Was bedeutet in einer Absage die Formulierung "Vielzahl von Bewerbungen"? Bedeutet es automatisch, dass andere Mitbewerber besser qualifiziert sind?
Welche Formulierungen gibt es denn noch, wenn die eigenen Qualifikationen nicht für die ausgeschriebene Stelle ausreichen?
Knightley
Bewerbungshelfer
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Beitrag von Knightley »

Das ist einfach nur eine Floskel, die ohne Überlegung in die Absage geschrieben wird. Sie hört sich auch an den Bewerber etwas vorwurfsvoll an. Wenn sie keine "Vielzahl von Bewerbungen" wollen, dann müssen sie halt die Anforderungen erhöhen oder genau schreiben, wer sich bewerben soll.

Da die Qualifikation nicht das einzige Auswahlkriterium ist, lässt sich auch keine Aussage darüber tätigen, ob deine Qualifikation schlechter als die der "Auserwählten" ist.
sirkit
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Quali

Beitrag von sirkit »

wie soll ich das hier verstehen ??

Die Ihren Qualifikationen entsprechenden Einsatzmöglichkeiten haben wir sorgfältig geprüft. Eine positive Entscheidung konnte leider nicht getroffen werden, da eine auf Ihre Ausbildung und Erfahrung zugeschnittene Position derzeit nicht zu besetzen ist.
sirkit
Beiträge: 5
Registriert: 12.08.2009, 20:14

zu gut oder zu schlecht ?

Beitrag von sirkit »

Wie soll ich das hier verstehen ??

"Die Ihren Qualifikationen entsprechenden Einsatzmöglichkeiten haben wir sorgfältig geprüft. Eine positive Entscheidung konnte leider nicht getroffen werden, da eine auf Ihre Ausbildung und Erfahrung zugeschnittene Position derzeit nicht zu besetzen ist"
Addur
Beiträge: 5
Registriert: 11.08.2009, 15:11

Beitrag von Addur »

Ich wiederrum versteh nicht was es da zu verstehen gibt. Typische Absage-Floskel. Ich denke nicht, dass da irgendeine Nachricht dahinter steckt...

abhacken, weiterbewerben, fertig :idea:
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FRAGEN
Bewerbungshelfer
Beiträge: 12148
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Re: zu gut oder zu schlecht ?

Beitrag von FRAGEN »

Die Uneindeutigkeit ist definitiv Absicht. Man möchte auf (auch höflichkeitstechnisch) absolut wasserdichte Weise keinen Grund nennen.
sirkit hat geschrieben:"Die Ihren Qualifikationen entsprechenden Einsatzmöglichkeiten haben wir sorgfältig geprüft. Eine positive Entscheidung konnte leider nicht getroffen werden, da eine auf Ihre Ausbildung und Erfahrung zugeschnittene Position derzeit nicht zu besetzen ist"
Ferdinand
Beiträge: 57
Registriert: 14.02.2009, 09:27

Beitrag von Ferdinand »

Absolute Standardfloskel. Brauchst nix reindeuten. Firmen nehmen sich selten die Zeit dir eine persönliche Absage zu schreiben.
Bist doch abgehakt, warum also sollte ein Personaler in dich noch mehr Zeit investieren? (klingt vielleicht hart, aber dahinter steckt keine böse Absicht)
maui
Beiträge: 26
Registriert: 23.06.2007, 18:18

Absage mit Tipps fürs Anschreiben

Beitrag von maui »

Liebe Freunde,

ich brauche mal eure Meinung:

Ich habe neulich eine interessante Absage bekommen: neben dem üblichen Text, schrieb man mir, dass man Angaben vermisst hätte, warum ich in die betreffende Branche wechseln möchte und ganz besonders, warum ich gerne in dem Unternehmen arbeiten möchte.

Persönlich finde ich das eine super Sache, da sagt jemand mal wenigstens was anderes als dies übliche blahblah.

Nur, ich habe solche Angaben immer bewusst weggelassen, weil ich es eher peinlich finde, dem Unternehmen gequält Honig um den Mund zu streichen.

Liege ich mit dieser Einstellung völlig daneben? Besser gequälter Honig als garkeiner?

Ist das nur die Ansicht dieses Personalers oder ticken alle so?

Vielen Dank für eure Tipps für meine nächsten Bewerbungen!
**mizi**
Bewerbungshelfer
Beiträge: 507
Registriert: 05.02.2009, 11:04

Beitrag von **mizi** »

Irgendetwas schreiben, was du eh nicht so meinst, sieht man immer. Oft denke ich mir immer: Danke,ich kenne unsere Unternehmenskennzahlen...die sind kein Argument bei uns zu arbeiten.

Es ist zwar aufwaendig, aber ich wuerde empfehlen echt gut die Website zu recherchieren und mir aufschreiben, was mir richtig gut gefaellt (also vom Unternehmen, nicht die Website :D ). Kannst dich da ruhig richtig reinsteigern, bist du davon ueberzeugt bist, das die wirklich cool sind und du da unbedingt hin moechtest.

Ja, ich denke schon, dass jeder Arbeitgeber gern hoert, dass er der Einzigwahre ist. Die wissen selbst, dass sie es nicht sind, aber es liesst sich so schoen :D
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FRAGEN
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Beiträge: 12148
Registriert: 22.07.2006, 18:18

Re: Absage mit Tipps fürs Anschreiben

Beitrag von FRAGEN »

maui hat geschrieben:Persönlich finde ich das eine super Sache, da sagt jemand mal wenigstens was anderes als dies übliche blahblah.
Ich finde auch, dass Du da ein seltenes Glück hattest, maui... und offenbar auch noch wirklich hilfreiche Hinweise!

dass man Angaben vermisst hätte, warum ich in die betreffende Branche wechseln möchte und ganz besonders, warum ich gerne in dem Unternehmen arbeiten möchte.

Für mich klingt das nicht so, als hätte man "Honig" erwartet... eher so, als wäre die Motivationslage nicht so richtig klar geworden... was objektiv keinen kleinen Haken an einer Bewerbung darstellt... vor allem bei einer, die offensichtlich nicht selbsterklärend ist: Branchenwechsel bedürfen eigentlich IMMER einer Erklärung, da sie dem ungeschriebenen Gesetz der "naheliegenden Handlungsweise" zu widersprechen scheinen. Und wenn man sich schon untypisch verhält, würde es mich ebenfalls interessieren, warum man den einen Ort für dieses Vorhaben als aussichtsreicher gegenüber einem anderen einschätzt...

Und nebenbei möchte man natürlich ausschliessen, dass man jemanden einstellt, der sich völlig planlos mit der Giesskanne bewirbt, da ihn seine Arbeit ohnehin nicht interessiert... ;-)
GySgtHussman
Beiträge: 26
Registriert: 20.03.2010, 19:47

Beitrag von GySgtHussman »

Ist eine Beschreibung der Motivation im Anschrieben nicht deplaziert? Ich hab das oft gelesen und finde es auch schlüssig im Anschreiben nur auf meine Qualifikation, passend zur Stellenanzeige, einzugehen.

Gunny
archimedes
Beiträge: 18
Registriert: 01.11.2009, 16:19

positive Absage?!?

Beitrag von archimedes »

Hallo Forum,

leider hab ich heute wieder mal eine Absage bekommen.Nun würde ich euch gerne fragen wie ihr folgenden AbsageText deuten würdet.

Meine bisherigen Absagen lesten sich meist recht nüchtern, halt Floskeln eben.

......Auf unsere Stellenauschreibung haben wir eine Vielzahl von Bewerbungen erhalten. Wir hatten Sie in die engere Auswahl mit einbezogen,
haben uns hedoch für einen Mitbewerber entschieden.

meinten die das ernst?Oder bekommt diesen Text jeder Berwerber?

Besten Dank
Esprit
Bewerbungshelfer
Beiträge: 442
Registriert: 25.09.2009, 13:35

Beitrag von Esprit »

Wenn Sie Dich wirklich in die engere Auswahl einbezogen hätten, wärst Du wohl zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden.
Äffle
Beiträge: 4
Registriert: 06.04.2010, 19:43

Beitrag von Äffle »

Hallo Archimedes,
also ich denke den Text bekommt fast Jeder.
Die Einen schreiben etwas freundlicher, die Anderen eben unfreundlich.
Ich hatte schon öfters in der Absage "leider fiel unsere Entscheidung nicht zu Ihren Gunsten aus", stehen. Und dann noch mein Anschreiben mit im Umschlag. Das finde ich sowas von unprofessionell und oft noch vom Unternehmer selbst geschrieben.
Von uns Bewerbern verlangt man aber fehlerlos zu arbeiten.
Na toll..................
Liebe Grüße Äffle
Michele2010
Beiträge: 9
Registriert: 29.06.2010, 20:31

Wie soll man diese Abfuhr deuten?

Beitrag von Michele2010 »

Hallo zusammen,

ich hoffe hier ein wenig Rat zu finden.

Befinde mich auf der Suche einer neuen Herausforderung und habe mich wieder bei meinem alten Arbeitgeber beworben. Bei diesem habe ich meinen Bankkaufmann vor sechs Jahren gemacht und bin sozusagen mit Paucken und Trompeten rausgeflogen.

Man muss jedoch wissen, dass dies völlig berechtig war. Die Ausbildung habe ich fast geschmissen und mit ach und krach noch durchgezogen. Ich war jung, dumm und dachte einfach nicht nach. Heute, zusammen mit einigen Jahren bBerufserfahrung, sehe ich das Ganze allerdings anders.

Nun habe ich meine Bewerbung abgeschickt und einen Tag später (heute) eine meiner Meinung nach böse Abfuhr bekommen

Zitat:

vielen Dank für Ihr Interesse an einer Beschäftigung in unserem Unternehmen.

Leider können wir Ihre Bewerbung nicht berücksichtigen.

Für die kommende Zeit wünschen wir Ihnen alles Gute

----

Die suchen Leute - ich hab dort eine Ausbildung gemacht und sehr gute Zeugnisse in meinem bisherigen Berufsleben gesammelt. Ich find die Antwort dürftig - was meint Ihr? Würde ein Anruf vielleicht etwas Licht ins Dunkle bringen?

Vielen Dank vorab
nachwuchsinformatiker
Beiträge: 86
Registriert: 02.03.2010, 19:23

Beitrag von nachwuchsinformatiker »

das ist eine ganz normale Absage. Natürlich kannst du anrufen und fragen, was der genaue Grund war. Aus rechtlichen Gründen schreiben Unternehmen bestenfalls vorgeschobene Gründe (anderer Kandidat ahtte bessere Qualifikationen etc.) in die Absage - wenn überhaupt.
Michele2010
Beiträge: 9
Registriert: 29.06.2010, 20:31

Beitrag von Michele2010 »

Tatsächlich habe ich heute morgen angerufen. Die Personalerin kannte mich und meine Bewerbung auch sehr genau und verwies darauf, dass ich damals (vor 6 Jahren) nicht übernommen wurde und die Geschäftsleitung abgewiesene alte Mitarbeiter nicht einstellt (bzw. keine Chance einräumt). Werde ich weiterhin von meinen Jugendsünden gestraft?!
Knightley
Bewerbungshelfer
Beiträge: 13502
Registriert: 16.03.2004, 18:52

Beitrag von Knightley »

Arbeitgeber, wo du bisher nicht gearbeitet hast, dürfte es mehr als ehemalige Arbeitgeber geben, und dort das Problem der Jugendsünden nicht bestehen. Oder wolltest du nur zu ehemaligen Arbeitgeber?
Michele2010
Beiträge: 9
Registriert: 29.06.2010, 20:31

Beitrag von Michele2010 »

Hi knightley,

nein natürlich nicht. Aber ich empfand es als ziemlich dreist, mich deshalb komplett abzulehnen. Das Problem ist, dass ich mir bei Bewerbungen ziemlich schwer tu obwohl ich mir die größte Mühe geb. Scheint jedoch nicht zu klappen
Martos
Beiträge: 7
Registriert: 05.02.2010, 20:58

Beitrag von Martos »

Aber wundert dich die Absage denn wirklich, wenn du ja schon selber schreibst, dass du "sozusagen mit Paucken und Trompeten rausgeflogen" bist und "dass dies völlig berechtig war"?
**mizi**
Bewerbungshelfer
Beiträge: 507
Registriert: 05.02.2009, 11:04

Beitrag von **mizi** »

ich kann da Martos nur Recht geben, ich würde mich an deiner Stelle auch nicht wundern...

Dreist finde ich es auch nicht, da es sich hierbei ja um Unternehmenspolitik handelt und nicht zwangsläufig auf dich als Einzelfall so Anwendung gefunden hat.
Welches Unternehmen geht das Risiko schon ein und stellt wieder jemanden ein, der sich in der Vergangenheit mal gar nicht bewährt hat???
letsrock
Beiträge: 34
Registriert: 01.09.2009, 23:02

Beitrag von letsrock »

Unter uns: Ich hätte dich auch nicht genommen. Das ist keine Jugendsünde ...

Die Absage ist aber neutral gehalten.
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