Was darf ich in der Bewerbung erwähnen?

Informationen und Fragen zum Bewerbungsablauf, zu einzelnen Elementen der Bewerbungsmappe und zu individuellen Formulierungen. Wie soll eine Bewerbungsmappe aufgebaut sein? Welche Fakten gehören in ein Anschreiben? Welche Formulierungen sollten unbedingt vermieden werden?
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masta
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Was darf ich in der Bewerbung erwähnen?

Beitrag von masta »

Kurz zur Vorgeschichte: Ich habe mein Studium wegen eines Todesfalls in der Familie abgebrochen. Suche nun einen Job als Sachbearbeiter und frage mich ob ich folgende Sachen erwähnen soll:
  • Darf/sollte ich erwähnen, dass ich schon vorher in dem Betrieb gearbeitet habe, bei dem ich mich jetzt bewerbe?

    Sollte ich erwähnen, dass ich während dem Studium einen Job in der Produktion angenommen habe? (Ich bewerbe mich um eine Stelle als Sachbearbeiter, hat ja nichts mit dem zu tun)

    Sollte ich Tätigkeiten erwähnen, die ich während einem Praktikum gemacht habe, die aber in dem Betrieb wo ich mich bewerbe gar nicht erwartet werden?

    Sollte ich im Lebenslauf eine Lücke von 3 Monaten erwähnen? Da habe ich ehrlich gesagt nichts gemacht.

    Würdet ihr euer Semesterzeugnis beilegen, auch wenn ihr das Jahr nicht bestanden habt ihr einige schlechte Noten drin habt?

    Wenn ihr vor habt in diese Gegend zu ziehen, wo sich die Firma befindet, würdet ihr das in der Bewerbung erwähnen? (300km entfernt von zu Hause, das würde ich sicher nicht jeden Tag fahren)
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TheGuide
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Beitrag von TheGuide »

Du darfst bzw. solltest alles erwähnen, was dir nutzt und solltest im Anschreiben nichts von dem erwähnen, was evtl. aus deiner Sicht von der Sicht des Arbeitgebers gegen dich sprechen könnte.
Dinge, die du für die Stelle nichts benötigst, sind eher irrelevant.
masta
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Beitrag von masta »

Also wenn es bei der Stelle um Kundenkontakt oder Rechnungswesen geht, macht es keinen Sinn wenn ich in der Bewerbung von meinen letzten Erfahrungen im technischen Bereich oder Projektleitung erzähle?

Was ist wenn ich diesem Bereich noch nie gearbeitet habe und es das erste Mal für mich ist? Dann kann ich ja gar nichts darüber schreiben, dass ich mich auskenne etc. z.B. im Treuhand könnte ich auch arbeiten, setzen eine Ausbildung zum Sachbearbeiter voraus, aber weitere Kenntnisse habe ich von dieser Stelle nicht.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

masta hat geschrieben:Was ist wenn ich diesem Bereich noch nie gearbeitet habe und es das erste Mal für mich ist? Dann kann ich ja gar nichts darüber schreiben, dass ich mich auskenne
Das ist richtig. Aber etwas völlig Anderes zu erzählen, bringt genauso wenig. Es bleibt wirklich bei exakt dem, was TheGuide schon gesagt hat: Man bringt glasklare Argumente für die konkrete Stelle - und sonst nichts. Was viele Leute übersehen: Einschlägige Berufserfahrung ist ja nicht das einzig mögliche Argument auf der Welt. Du kannst Dich ja auch auf anderen Wegen bereits mit dem entsprechenden Thema auseinander gesetzt haben... oder zumindest wichtige Interessenlagen und Fähigkeiten dazu mitbringen. Wichtig ist nur, dass jede einzelne Einzelheit exakt auf die Zielstelle abzielt!
masta
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Beitrag von masta »

Das ist echt schwierig, weil dort im Treuhand andere Sachen erwartet werden als ich schon gearbeitet habe.

Was ist mit dem Wohnort? Wenn ihr in der Nähe der Firma zieht, würdet ihr das im Bewerbungsschreiben erwähnen? Spätestens beim Vorstellungsgespräch würde man mich das fragen, wieso ich mich auf eine so weit entfernte Stelle bewerbe. Ich möchte einfach in dem neuen Ort eine Stelle finden und ich dachte mir wenn ich das mit dem Umzug erwähne würden sie das als positiv registrieren, damit der Arbeitsweg nicht lang ist. Oder ist das vielleicht negativ? Ich habe keine Ahnung.
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FRAGEN
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Beitrag von FRAGEN »

Je "höher" oder sonstwie "spezieller" die Stelle ist, desto "üblicher" sind Umzüge dieser Größenordnung. Das Dumme ist nur: Eine ganz "normale" Sachbearbeiterstelle fällt nicht in diese Kategorie. Da geht man eigentlich davon aus, dass sich nur Leute vor Ort bewerben. Wie sicher ist Deine Umzugsabsicht denn? Wenn die aus anderen Gründen bereits bombenfest ist, würde ich mir an Deiner Stelle sogar überlegen, ZUERST umzuziehen... und Dich dann ganz normal "von um die Ecke" zu bewerben. Auch das wird als vollkommen Fachfremder ja schon schwierig genug... aber die KOMBINATION aus völliger Fachfremdheit und indiskutabler Entfernung kommt mir so aus dem Stand annähernd aussichtslos vor. Aus Sicht des Empfängers kann das ja nur wie völlige Verzweiflung aussehen... in dem Sinne, dass da jemand sämtlicher inhaltlich plausiblen Stellen im Umkreis von 250 Kilometern bereits verbrannt hat. Alternativ wie jemand, der gar nicht arbeiten will und ganz bewusst gezielt sinnlose Bewerbungen verfasst, um seinem Betreuer bei der ARGE "Bewerbungsaktivität" nachweisen zu können, um der eigentlich fälligen Leistungssperre zu entgehen...
masta
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Beitrag von masta »

hää? Ich musste schon etwas schmunzeln :)

Denkst du ich habe kriminelle Absichten? Ich wollte ohnehin in die andere Stadt ziehen, Job hin oder her. Aber ohne Job ist das sicher nicht so einfach (finanziell).
Und nein ich habe im Umkreis von 250km nicht alle Stellen verpufft, ich bewerbe mich gezielt in dieser Stadt und nicht in meiner jetzigen Umgebung.

Gründe für den Umzug in diese Stadt ist, weil ich dort bereits gearbeitet habe und wieder zurück möchte. In den gleichen Betrieb wird es schwierig, da sie keine mehr einstellen. Aber es gibt genügend andere Firmen bei denen ich es versuchen möchte.

Nach deiner Einschätzung dürfte das hoffnungslos und verzweifelnd sein was ich hier mache. Aber das darf die Firma welche die Bewerbung liest auf keinen Fall denken. Das haben meine Freunde gemacht, ich will das auch schaffen.

Aber zurück zur ursprünglichen Frage. wie kann ich das erwähnen? Oder besser gar nicht? Wenn die meinen Wohnort sehen denken sie ich bin verrückt oder habe etwas schlimmes gemacht weshalb ich da weg will. Aber es geht ganz allein um die Stadt. Ich wohne auf dem Land und das habe ich ehrlich gesagt satt :)

Welche Sätze würdest du nehmen:

"Gerne wäre ich bereit meinen Wohnsitz, entsprechend dem Arbeitsplatz zu verlagern."
"Den Wohnsitz will ich ohnehin wechseln, doch davor bin ich bemüht einen Job in der Gegend anzutreten."
"Gerne ziehe ich wieder in in Stadt XY, welche mir sehr gefiel, zurück, wo ich vor 4 Jahren gearbeitet habe."
"Der Grund für die Entfernung zu meinem Wohnort ist die Absicht den Wohnort ohnehin in die Stadt XY zu verlegen"
Romanum
Bewerbungshelfer
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Registriert: 12.09.2008, 19:20

Beitrag von Romanum »

Ich würde es noch einfacher schreiben: "Ab dem XX.XX.2015 bin ich wieder in XY wohnhaft." Aber bloß nicht als 1. Satz.
Oexmann Consulting
Beiträge: 68
Registriert: 06.05.2015, 11:08

Beitrag von Oexmann Consulting »

Hallo masta,

grundsätzlich empfiehlt sich die telefonische Kontaktaufnahme vor dem Verfassen einer schriftlichen Bewerbung. Es sei denn, dass in der Stellenanzeige ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass dies unerwünscht ist.

Durch ein Telefonat kann geklärt werden, wer der Ansprechpartner/Entscheider ist, welche Anforderungen tatsächlich vom Entscheider gestellt werden (das muss sich in der Praxis leider nicht immer mit den in der Anzeige erwähnten Hard- und Softskills decken) und, ob eine Passung auch nur ansatzweise vorstellbar ist. Ist letzteres nicht der Fall erspart man sich unnötigen Zeit- und Kostenaufwand für eine Bewerbung, die eh abgelehnt wird.

Vor allem lässt sich auf diese Weise auch ein Anschreiben viel eleganter einleiten, denn so kannst Du Dich im ersten Satz auf das gemeinsame Gespräch und dem "Wunsch" um Zusendung Deiner Unterlagen beziehen. Das erhöht die Chance nicht sofort abgelehnt zu werden und meistens lesen die Entscheider die Bewerbung dann mit größerer Aufmerksamkeit.

Ich würde durchaus erwähnen, dass Du bereits für das Unternehmen tätig warst und dies mit einer Begründung für den Wohnortwechsel kombinieren. Spätestens aus dem Lebenslauf und/oder der Personalakte geht die vorherige Beschäftigung eh hervor.

Grundsätzlich solltest Du im Anschreiben nur auf die Anforderungen eingehen, die aus der Stellenanzeige hervorgehen. Das zeigt zum einen, dass Du keinen Serienbrief versendest und zum anderen, dass Du Dich mit dem Angebot näher beschäftigt hast. Zudem erleichtert es dem Entscheider herauszufinden, ob die Anforderungen erfüllt sind. Weitere Bonuspunkte kannst Du dann im Einstellungsgespräch sammeln - vor allem kannst Du anhand der Körpersprache etc. Deines Gegenübers leicht(er) erkennen, ob Du am + oder - Punkte sammeln bist und das Gespräch entsprechend lenken :) Schreibst Du bspw. (ohne, dass es in der Stellenanzeige genannt ist), dass Du ein Teamplayer bist, dann hört sich das vielleicht erst einmal positiv an...nur dumm, wenn dann der Arbeitgeber einen Alleinkämpfer sucht. In einem Gespräch hättest Du die Reaktion leichter abschätzen und im Notfall auch noch bspw. nachschieben können, dass Du aber selbstverständlich auch eigenverantwortlich und selbständig arbeiten kannst. Im Anschreiben ist das dann nicht mehr möglich und kann zum unnötig vorzeitigem Aus führen.


Eine dreimonatige Lücke...je nach Kontext würde ich sie unkommentiert stehen lassen, kreativ füllen etc.. Das muss im Einzelfall betrachtet werden.

Leider kann ich noch keine persönlichen Nachrichten versenden. Sobald dies möglich ist, kannst Du Dich auch gerne auf diese Weise mit mir austauschen.

Mit bestem Gruß

Oexmann Consulting
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