Hallo,
ich habe schon eine Hand voll Berufsberatungsseminare gehört und jedes mal wurde explizit darauf hingewiesen, dass wir uns als Uniabgänger nicht von den 150%-Stellenanzeigen der Unternehmen einschüchtern lassen sollen. Teilweise würden diese sogar nach dem Baukastenprinzip zusammengestellt, ohne die Anforderungen genau anzupassen.
Ich finde das trotzdem recht nervig. Im Vorstellungsgespräch soll man dem Personaler ja irgendwie vermitteln, warum man der Richtige für den Job ist, was man normalerweise anhand der Anforderungen zu erläutern versucht. Wenn da nun 5-6 Unterpunkte drin sind, die ich absolut gar nicht erfülle und ich mich als Berufseinsteiger mit wenig Praxiserfahrung auch nur zu 60-80% in den Hauptanforderungen wiederfinde, würde ich mich im Vorstellungsgespräch dann schon schwer tun.
Wie handhabt man das also? In die evtl. anschließende Gehaltsverhandlung geht man dann ja auch gleich mit einem anderen Gefühl hinein, wenn man die Stellenanzeige nur zu 1/3 erfüllt.
Warum übertreiben Unternehmen in Stellenanzeigen so?
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Das ist das zweite Problem. Die Stellenanzeigen sind meistens absolut nicht detailliert. Ich habe z.B. schon unzählige Anzeigen gesehen, wo sinngemäß nicht mehr drin steht als "wir suchen einen Java-Entwickler mit sehr guten Java-Kenntnissen" und vielleicht sind noch ein paar Werkzeuge oder Konzepte aufgezählt mit denen man vertraut sein sollte.
Das ist so dermaßen schwammig und allgemein gehalten, dass man sich tausende Jobs darunter vorstellen kann. Dementsprechend kann ich auch überhaupt nicht abschätzen, wie gut ich mich darin zurecht finden würde, bzw. ob der Job überhaupt das Richtige für mich ist, denn vom langweiligen User-Interfaces Bauen bis hin zu Hochsicherheits-Anwendungen für die Raumfahrt, kann das wirklich alles sein.
Deshalb vielleicht gleich die nächste Frage: Wie komme ich zu einem genauen Jobprofil, wenn ich so eine Anzeige vor mir habe, ohne gleich Zeit in einem Praktikum oder Trainee-Programm zu verschwenden? Bewirbt man sich da einfach mit seinen Spezialgebieten und lässt den Personaler entscheiden, wie gut man ins Unternehmen passt oder kann man denjenigen im Vorstellungsgespräch (oder schon vorher in einem Gespräch/Telefonat) ausquetschen? Wird das positiv aufgenommen, weil man Interesse zeigt oder sollte ich da einen Gang zurückschalten, wenn der Personaler von sich aus schon nicht viel erzählt und ich ihm jedes Wort aus der Nase ziehen muss.
Das ist so dermaßen schwammig und allgemein gehalten, dass man sich tausende Jobs darunter vorstellen kann. Dementsprechend kann ich auch überhaupt nicht abschätzen, wie gut ich mich darin zurecht finden würde, bzw. ob der Job überhaupt das Richtige für mich ist, denn vom langweiligen User-Interfaces Bauen bis hin zu Hochsicherheits-Anwendungen für die Raumfahrt, kann das wirklich alles sein.
Deshalb vielleicht gleich die nächste Frage: Wie komme ich zu einem genauen Jobprofil, wenn ich so eine Anzeige vor mir habe, ohne gleich Zeit in einem Praktikum oder Trainee-Programm zu verschwenden? Bewirbt man sich da einfach mit seinen Spezialgebieten und lässt den Personaler entscheiden, wie gut man ins Unternehmen passt oder kann man denjenigen im Vorstellungsgespräch (oder schon vorher in einem Gespräch/Telefonat) ausquetschen? Wird das positiv aufgenommen, weil man Interesse zeigt oder sollte ich da einen Gang zurückschalten, wenn der Personaler von sich aus schon nicht viel erzählt und ich ihm jedes Wort aus der Nase ziehen muss.
Schön erklärt...jackhightech hat geschrieben:Dementsprechend kann ich auch überhaupt nicht abschätzen, wie gut ich mich darin zurecht finden würde, bzw. ob der Job überhaupt das Richtige für mich ist, denn vom langweiligen User-Interfaces Bauen bis hin zu Hochsicherheits-Anwendungen für die Raumfahrt, kann das wirklich alles sein.
Im Prinzip sehe ich da zwei Möglichkeiten: Die einfachere und gängigere bestünde wohl darin, dort anzurufen und die Leute zu fragen, wen oder was sie wofür suchen. Ein bisschen spezieller wäre die Variante, mir den Job während des Schreibens im eigenen Kopf quasi nach meinen Wünschen zurechtzubiegen und mich auf diese Vorstellung hin zu bewerben... gewissermassen eine Initiativbewerbung im Gewand einer Inseratsreaktion...
Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass viele Personaler - gerade in der IT - nicht immer konkret wissen, was die Stelle nachher tatsächlich mit sich bringt. Natürlich erklärt die Fachseite was sie braucht, aber die brauchen ja grundsätzlich sowieso die eierlegende Wollmilchsau. Der Personaler bastelt dann daraus etwas was er adäquat findet. Oder im Fall einer komplett neuen Stelle kann man einfach noch nicht sagen, was das mal werden wird und packt pauschal erstmal alles rein, was einem dazu einfällt.
Es kann auch sein, dass man Kenntnisse braucht, die man nicht richtig umschreiben kann. Wie in meinem Beispiel: "Programmierkenntnisse von Vorteil."
Eigentlich wollten sie aber sagen "Es wäre gut, wenn Sie fachlich begreifen, wenn ein Programmierer Ihnen die Story von der wilden Leberwurst erzählt". Dafür brauche ich keine Programmierkenntnisse, dafür reicht mein halbes Jahr Software-Integration.
Insofern ist es nicht immer böser Wille, sondern einfach nur manchmal Unkenntnis oder Sprachbarrieren.
Ich folge daher FRAGEN und sage: Definiere doch einfach selbst was du haben willst. Wenn sie dir das nicht bieten können und du deine Kompromissbereitschaft ausgeschöpft hast, dann wars das eben nicht. Dann wars das nicht von Anfang an.
Anrufen finde ich persönlich auch immer die beste Idee, du solltest dann fachlich aber fit genug sein um die richtigen Fragen zu stellen, denn daran kann man bereits erkennen was du ggf drauf hast oder eben nicht.
Es kann auch sein, dass man Kenntnisse braucht, die man nicht richtig umschreiben kann. Wie in meinem Beispiel: "Programmierkenntnisse von Vorteil."
Eigentlich wollten sie aber sagen "Es wäre gut, wenn Sie fachlich begreifen, wenn ein Programmierer Ihnen die Story von der wilden Leberwurst erzählt". Dafür brauche ich keine Programmierkenntnisse, dafür reicht mein halbes Jahr Software-Integration.
Insofern ist es nicht immer böser Wille, sondern einfach nur manchmal Unkenntnis oder Sprachbarrieren.
Ich folge daher FRAGEN und sage: Definiere doch einfach selbst was du haben willst. Wenn sie dir das nicht bieten können und du deine Kompromissbereitschaft ausgeschöpft hast, dann wars das eben nicht. Dann wars das nicht von Anfang an.
Anrufen finde ich persönlich auch immer die beste Idee, du solltest dann fachlich aber fit genug sein um die richtigen Fragen zu stellen, denn daran kann man bereits erkennen was du ggf drauf hast oder eben nicht.